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BA101 SA als Wissenschaft und Profession - Berufsgeschichte- Kurse, Ausbildung, Schule


Erläutern Sie die Rolle der bürgerlichen Frauenbewegung Anfang des 20. Jh. Erklären Sie das Konzept der Sozialen Mütterlichkeit. Podcast


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Wie sah die Wissensvermittlung an den sozialen Frauenschulen aus?

  • Theoretische Ausbildung: Hygiene, Sozialhygiene, Pädagogik, Psychologie, Recht, Volkswirtschaft etc.
  • Praktikum: Die Sozialen Frauenschulen postulierten, das theoretisches Wissen solle an die Erfordernisse der Praxis ausgerichtet werden.

Es fehlten Bestrebungen, professionelle Handlungsmethoden und eine eigene Bezugstheorie der Sozialen Arbeit zu entwickeln, die diesen Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis geleistet hätten.

Rezeption (Auf-, Übernahme fremden Gedanken-, Kulturguts) der amerikanischen Methode in der Schweiz 1950er Jahre. Was unternahm die UNO?

VertreterInnen der UNO sahen das Social Casework als eine Methode die im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stand.
→Die UNO etablierte internationales Austauschprojekt für Sozialarbeitende und vergab Stipendien.

Fazit

  • Die Professionalisierung und die Ausbildung der Sozialen Arbeit in der Schweiz war stark durch die Kategorie «Geschlecht» geprägt.

  • Frauen etablierten nach dem 1.WK erfolgreich Berufsschulen → Wegleitend war das Konzept einer «sozialen Mütterlichkeit»

  • Nach dem 2. Weltkrieg verankerten die Schulen ein einheitliches Ausbildungsprogramm für Frauen und Männer

    →Geschlechtsspezifische Leitbilder der SA wurden revidiert, jedoch nicht gänzlich aufgegeben. Als typisch bezeichnete weibliche Eigenschaften wie, Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft liessen sich in die Methode des Social Casework integrieren.

  • Desiderat (zur Anschaffung in Bibliotheken vorgeschlagenes Buch) der nachfolgenden Jahrzehnte: Hinterfragung der geschlechtsspezifischen Machtverhältnisse

Konzept der Sozialen Mütterlichkeit. Wie konnte das Konzept die emanzipatorische Forderungen von Frauen stärken?

  • Es legitimierte die berufliche Tätigkeit von Frauen in der Sozialen Arbeit!
  • Frauen müssen mit ihren Fähigkeiten an die Öffentlichkeit gehen, da es viele Missstände gab. Legitimationsstrategie:

«Die Gesellschaft brauche Frauenhände und Frauenherzen, die die Wunden der Gesellschaft heilen können.»

Wie wandelte sich das geschlechterspezifische Leitbild der Sozialen Arbeit?

Jüngere Generation der Sozialarbeiterinnen distanzierte sich vom Konzept der «sozialen Mütterlichkeit»

  • Sie wollten ihren Expertinnen Status nicht mehr durch ihre geschlechtsspezifische «Wesensart» legitimieren
  • Sie betonten ihr Wissen und ihr methodengeleitetes Handeln als Grundlage einer professionellen SA

Gründung der sozialen Frauenschulen in der Schweiz

Nach dem 1. Weltkrieg wurden die ersten sozialen Frauenschulen in der Schweiz gegründet.

  • 1918: Sozial-caritative Frauenschule Luzern →Konservativer Flügel der Frauenbewegung
  • 1918: Genfer Ecole d’études sociales pour femmes →Fortschrittlicher Flügel der Frauenbewegung
  • 1920: Soziale Frauenschule Zürich →Fortschrittlicher Flügel der Frauenbewegung

Die Gründerinnen der sozialen Frauenschulen waren gleichzeitig in der frühen Frauenbewegung engagiert. Was waren ihre Ziele?

Bekämpfung der Diskriminierung von Frauen in politischer, rechtlicher und sozialer Hinsicht.

In den USA wurde die Methodenentwicklung in der Sozialen Arbeit bereits im frühen 20 Jh. diskutiert. Von wem und wie sah diese Methodenentwicklung aus?

Mary Richmond: Social Casework, demokratische Soziale Arbeit:

  • Sozialarbeiterinnen sollen Fälle genau untersuchen

  • Sozialarbeiterinnen sollen - ausgehend von wissenschaftlichen Kriterien - eine Diagnose stellen

  • Sozialarbeiterinnen sollen zusammen mit dem Klienten einen Hilfsplan erstellen

Was bot die Casework Methode und was eröffnete sie? Und wieso wurde sie von den Schulleiterinnen befürwortet?

  • Der Hinweis auf eine wissenschaftliche Berufsmethode eröffnete die Möglichkeit, die Expertenposition der Sozialen Arbeit abzusichern und das professionelle Profil der Sozialen Arbeit zu schärfen

  • Die Schulleiterinnen befürworteten die ethische Ausrichtung des Social Casework und das Postulat, die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession zu konzeptualisieren

Was waren die Normen der tarditionellen Geschlechterdiskurses?

  • Tätigkeitsgebiet der Frauen: Haushalt und Familie (Privatheit)
  • Weibliche Geschlechtscharaktere: empfindsam, zur Empathie fähig, abhängig,
  • Tätigkeitsgebiet der Männer: Wirtschaft, Politik, Kultur (Öffentlichkeit)
  • Männliche Geschlechtscharaktere: rational, durchsetzungsfähig, aktiv

Das Konzept konnte aber auch die antifeministische Forderung stärken.Wie?

Es verwies Frauen in helfende Berufstätigkeiten und positionierte sich nicht in Führungspositionen.

 

Dies führte dazu, dass es sich zu einem ambivalenten Konzept entwickelte.

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