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BA108 Sozial- und Evaluationsforschung - WPK Forschungsdesign



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Charakterisierung qualitativer Sozialforschung

Kleine Anzahl von Untersuchungspersonen

Keine Anzahl nach Zufallsprinzip

Keine statistischen Verfahren

Beispiele von Forschungsdesigns

- beschreibend

- explanativ (hypothesenüberprüfend)

- explorativ (hypothesengenerierend)

- repräsentativ

- Längsschnittuntersuchung

- Querschnittuntersuchung

- Quasi-experimentell (Kontorllgruppendesign)

3 Techniken qualitativer Inhaltsanalyse

1. Zusammenfassung (Reduktion des Datenmaterials durch Abstraktion)

2. Explikation (Erweiterung des Verständnisses einer fraglichen Textstelle durch Herantragen von zusätzlichem Material)

3. Strukturierung (Einschätzung des Materials aufgrund vorher festgeleter Kriterien)


Ziel der Inhaltsanalyse: systematische Bearbeitung von Kommunikationsmaterial (bildliches, musikalisches... Material). Material dazu muss in irgendeiner Form festgehalten, protokolliert sein. 

Basisdesigns in der qualitativen Forschung

Fallstudien: Genaue Beschreibung oder Rekonstruktion eines Falles

Vergleichsstudien: Vielzahl von Fällen werden auf bestimmte Ausschnitte betrachtet

Retrospektive Studie: vor allem biografische Forschung

Momentaufnahmen: Zustands- und Prozessanalysen zum Zeitpunkt der Forschung

Längsschnittstudien: Analysieren eines Prozesses/ Zustandes zu späteren Erhebungszeitpunkten

Schritt 10

Bestimmung der Datenqualität

- Authentizität (Glaubwürdigkeit)

- Verlässlichkeit (Vollständigkeit, Widerspruchsfrei)

- Aussagekraft (Relevanz, Bedeutung)

Schritt 8

Datenbearbeitung

Quantitative Daten: Missings, Datenbereinigung, Codierung

Qualitative Daten: Protokolle, Transkription

 

Schritt 9

Datenanalyse

Quantitativ: deskriptiv (Daten mit Tabellen, Kennzahlen darstellen) oder korrelationsstatische (Zusammenhang zwischen den einzelnen Variabeln ermitteln) Analysen --> Auswertung und Interpretation, Bestimmung/Vergleich von Merkmalsausprägungen der Untersuchungseinheit

Qualitativ: induktive oder deduktive Bestimmung der Auswertungskategorien, Systematisierung der Daten gemäss Kategorien, Auswertung und Interpretation

Schritte des Leitfadeninterviews (Qualitativ)

Erzähl- oder Materialgenerierende Kommunikationsstrategie

1. Gesprächseröffnung --> erzähl- resp. materialgenerierende Einstiegsfrage zur Zentrierung des Gesprächs auf das zu untersuchende Problem- resp. Themenkreis

2. Allgemeine Sondierungen (induktiv)--> Detailförderndes Nachfragen zur sukzessiven Offenlegung der subjektiven Perspektive der Befragten mit Fokus auf das Thema resp. den Problemkreis

--> Erlangen von fehlenden Informationen, Eingehen auf Verzerrungen (z.B. «Was war dann genau?», «Wie war das im Einzelnen?») oder auch Verständnisfragen

Verständnisgenerierende Kommunikationsstrategie

3. Spezifische Sondierungen (deduktiv) --> Bisher Erzähltes/ Gesagtes wird diskursiv aufeinander bezogen. Erste Interpretationsversuche können zur Diskussion gestellt werden -- > Zurückspiegelung, Verständnisfragen, Konfrontation

4. Ad-hoc-Fragen --> keine spontanen Äusserungen!
Zentrale Fragen, die erst am Ende des Interviewverlaufs Eingang finden, um Gespräch nicht zu (zer-)stören. Gewährleisten Vergleichbarkeit zw. bestimmten thematischen Dimensionen

Qualitative Forschung

- Induktiv / abduktiv

- verstehen

- offen/ flexibel

- hypothesensuchend

- gezielte Stichprobenauswahl

- explikative Datenanalyse

- Einsatzgebiete: Generierung von Hypothesen, Sammeln von Verbesserungsvorschlägen, Erkundung von Ursachen

Schritt 2

Aufarbeitung Forschungsstand

Welches Wissen liegt bereits vor?

Wo kann ich es finden? (Internet, Publikationen, etc.)

Forschungslücken?

Kriterien für wissenschaftliche Hypothesen und Arten von Hypothesen

Kriterien:

–implizit konditionale Struktur (Logik eines Wenn-Dann-Satzes konstruierbar)

–generalisierend (auf Populationen bezogen)


–empirischer Gehalt (operationalisierbare, messbare Grössen)

–falsifizierbar (hyothesenkonträre Ergebnisse sind möglich)

Arten:

• Zusammenhangshypothese: Zwischen zwei oder mehr Merkmalen besteht ein Zusammenhang.

• Unterschiedshypothese: Zwei (oder mehr) Gruppen unterscheiden sich bezüglich eines Merkmals bzw. zwei (oder mehr) Populationen, die die Ausprägung einer (oder mehrerer) unabhängigen Variablen repräsentieren, unterscheiden sich bezüglich einer (oder mehrerer) abhängigen Variablen.

• Veränderungshypothese: Die über die Zeit verteilten Ausprägungen einer (oder mehrerer) unabhängigen Variablen verändert die Ausprägung einer (oder mehrerer) abhängigen Variablen. --> Zeitfaktor ist hier relevant!

Definition Forschung

Forschung ist die systematische, d.h. theoretisch und methodologisch begründete und überprüfbare Beobachtung/Beschreibung und Rekonstruktion gesellschaftlicher Ausschnitte der Wirklichkeit (auf der Basis sozialwissenschaftlicher Erhebungs- und Analyseverfahren.

Merkmale wissenschaftlicher Fragen

Grundsätzlich gilt: Man kann jeden Sachverhalt zu einer wissenschaftlichen Frage machen.

Wissenschaftliche Fragen zielen auf

1. fallübergreifende Verallgemeinerung

2. methodische Kontrolle und Nachvollziehbarkeit der Generierung von Wissen

3. Einbettung/Rückführung in einen wissenschaftlichen Kontext

Schritt 1 

Klärung grundsätzlicher Fragen

Was will ich wissen?

Für wen ist es interessant/ von Nutzen?

Machbar hinsichtlich Aufwand und Ertrag? Kosten? Zeit?

Schritt 4

Bestimmung des Forschungsfeldes

Von wem bekomme ich die Daten?

Wie bekomme ich sie?

Wie viel brauche ich davon?

Ethische Dimensionen von Forschung

- Seriosität

- Reziprozität

- Vertrauen

- Transparenz

- Anonymität

Quantitative Forschung

- Deduktiv

- messen

- standardisiert, strukturiert

- frühzeitige Hypothesenbildung

- repräsentative Stichproben

- Einsatzgebiete: Beschreibung von Phänomenen, Testen von Hypothesen

Schritt 3

Eingrenzung der Fragestellung

a) gemäss Forschungslücke

b) gemäss methodischer Machbarkeit

c) gemäss verfügbaren Ressourcen

Definition Forschungsdesign

Ein Forschungs- und Untersuchungsdesign ist der Masterplan für die Koneptionierung und Umsetzung eines Forschungsvorhabens. 

Formen des Sampling in qualitativen Untersuchungen

Theoretical Sampling: Sampling wird nach den theoretischen Gesichtspunkten nach und nach zusammengestellt. Das ist eine klassische Samplingmethode für rein qualitative Untersuchungsdesigns.

Sampling nach bestimmten, vorab definierten Kriterien

Snowball-Sampling: Orientiert sich an Beziehungen, die im Feld vorhanden sind


Die drei Verfahren können kombiniert werden! (Können einander wechselseitig vorbereiten und ergänzen)

Schritt 7

Datenerhebung

a) Bestimmung der Erhebungsinstrumente (Interview, Beobachtung, Videographie...)

b) Erstellung der Instrumente (Interviewleitfäden, Fragebögen...)

c) Operationalisierung (Bestimmung Items)

(Feldzugang)

d) Prestesting (meist bei quantitativen Untersuchungen)

e) Ankündigung/Ausschreibung

f) Durchführung

Forschungstypen

(Grundlagen)Forschung = wissenschaftlich definierte Forschungsfragen

Dienstleistung/Evaluation = seitens Auftraggeber definierte Forschungsfragen


Konzeptevaluation = taugt das Konzept, die Strukturen in der Praxis? Auf welche theoretischen Grundlagen stützt es sich (Ziele, Methoden, Begründungen)? --> Strukturqualität

Vollzugsevaluation = wie und mit welcher Qualität wird das Programm umgesetzt? Nutzenerwartungen --> Prozessqualität

 

Sampling

Bestimmung/ Eingrenzung der Untersuchungseinheit empirischer Forschung

- Quantitativ: Population, Stichprobe (Vollerhebung der Grundgesamtheit, repräsentative Stichprobe/ Zufallsstichprobe) --> Population beschreibend

- Qualitativ: Fälle, Zielgruppe (Interview-/ Beobachtungssample, (Einzel-)Fallanalyse) --> Fall beschreibend, versucht eher Zusammenhänge zu verstehen.


Bezug zur Fragestellung (Erklärung): Welche Merkmale sind für die Bestimmung notwendig? Wodurch zeichnen sich diese aus? Wie lassen sich diese begründen?

Umfang (Repräsentativität): Wie viele Fälle sind erforderlich?

Feldzugang: Inwieweit ist die Untersuchungseinheit verfügbar/ erreichbar?

Schritt 6

Bestimmung der Methoden (Methoden sind Instrumente der Erhebung, Bearbeitung und Auswertung empirischer Daten)

Quantifizierende Methoden: zielen auf einen begrenzten Ausschnitt sozialer Wirklichkeit, um deren Eigenschaften zu verifizieren/falsifizieren. Grössere Untersuchungseinheiten, Datenerhebung erfolgt standardisiert

Qualitative Methoden: zielen auf komplexe Zusammenhänge sozialer Wirklichkeit, um deren Eigenschaften rekonstruktiv zu erschliessen. Kleinere Untersuchungseinheiten, Datenerhebung erfolgt nicht standardisiert (teilstandardisiert oder offen)

Schritte des Forschungsdesigns

1. Klärung grundsätzlicher Fragen

2. Aufarbeitung Forschungsstand

3. Eingrenzung Fragestellung

4. Bestimmung Forschungsfeld

5. Bestimmung Untersuchungsschritte

6. Bestimmung Methoden

7. Datenerhebung

8. Datenbearbeitung

9. Datenanalyse

10. Bestimmung der Datenqualität

11. Ergebnisse und erwartbarer Nutzen

Qualitätskriterien der Fragestellung

a) einfach

b) eindeutig und unmissverständlich

c) interessant

d) beantwortbar

Grounded Theory

Theoretisches Kodieren 

- Analyseverfahren für Daten die erhoben wurden

– Wissenschaftstheoretisch begründeter Forschungsstil

– Abgestimmtes Arsenal von Einzeltechniken, mit deren Hilfe aus Interviews, Feldbeobachtungen, Dokumenten etc. schrittweise eine in den Daten begründete Theorie entwickelt werden kann

– Methodik: Zirkularität, d.h. Wechsel von Daten- erhebung und Analyse, theoretisches Sampling bis Sättigung erreicht ist

– Ziel: Aufstellen einer Theorie für einen bestimmten Wirklichkeitsbereich

Schritt 5

Bestimmung der Untersuchungsschritte

Quantitative oder qualitativ (oder mixed methods)?

Welche Untersuchungsschritte sind notwendig? 

Wie können sie sinnvoll und effizient angeordnet werden?


Untersuchungsschritte:

- Klärung des Feldzugangs

- Auswahl und Entwicklung der Instrumente (für quan. Forschung aufwändig)

- Datenerhebung

- Datenbearbeitung (für qual. Forschung aufwändig)

- Datenauswertung

- Ergebnisinterpretation

Schritt 11

Ergebnisse und erwartbarer Nutzen

Evaluation: Beantwortung der Ausgangsfrage

Forschung: Quantitativ: Hypothesenverifzierung/ Falsifikation?

                    Qualitativ: Hypothesengenerierend

 

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