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Erzähltheorie


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kritische Ausgabe, die
Häufig als Kurzform für "Historisch-kritische Ausgabe" benutzt. Er bezeichnet außerdem allgemein Editionen von Texten oder Musikwerken, die sehr genau nach philologischen Standards ediert wurden. Als historisch-kritische Ausgabe bezeichnet man in der Editionswissenschaft eine Ausgabe eines Textes, die auf der Grundlage aller zur Verfügung stehenden Textträger die Entstehungsgeschichte des Textes nachzeichnet und einen möglichst authentischen, von Fehlern bereinigten Text präsentiert.
Metalepse, die
Die narrativen Ebenen betreffende logische Inkonsistenz im Erzähltext, z. B. Figuren sprechen über ihren Autor, Figuren entpuppen sich als Leser und somit als Zuschauer des eigenen Geschehens
Tempo, das
Geschwindigkeit, mit der etwas, besonders eine Handlung, eine Bewegung abläuft
Figurenrede, die
Wiedergabe der Rede und/oder Gedanken von Figuren durch den Erzähler. Die narrative Präsentation von Figurenrede umfasst sowohl äußere als innere Rede. Nach dem Grad der Mittelbarkeit unterscheidet man jeweils drei Kategorien der äußeren und der inneren Rede. Äußere Rede: - zitiert: direkte Rede, autonome direkte Rede - transponiert: indirekte Rede, autonome indirekte rede (~erlebte Rede) - erzählt: stark bearbeitete Darstellung der Äußerungen druch den Erzähler Innere Rede: - zitiert: Gedankenzitat, autonomes Gedankenzitat (= innerer Monolog) - transponiert: indirekte Gedankenrede, autonome indirekte Gedankenrede (~erlebte Gedankenrede) - erzählt: stark bearbeitete Darstellung der Gedankenrede durch den Erzähler

Stimme, die

Untersuchungskategorie. Zeitliche und räumliche Position des Erzählers in Bezug auf das Erzählte untersuchen (also wann von wem in welcher Kommunikationssituation eine Geschichte erzählt wird.) (A/E)

Titelblatt, das
erstes oder zweites Blatt eines Buches, das die bibliografischen Angaben, wie Titel, Name des Verfassers, Auflage, Verlag, Erscheinungsort o. Ä., enthält;
Haiku, das
Traditionelle japanische Gedichtform, kürzeste Gedichtform der Welt. Haiku bestehen meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten, wobei die Wörter in den Wortgruppen vertikal aneinandergereiht werden. Unverzichtbarer Bestandteil von Haiku sind Konkretheit und der Bezug auf die Gegenwart
Discours, der
Genette: die Art und Weise der Darstellung eines Stoffes, einer Geschichte
Individuum, das
Mensch als Einzelwesen [in seiner jeweiligen Besonderheit]
Intradiegetisch
Narrative Ebene, die innerhalb einer bestimmten Welt liegt. So sind intradiegetische Ereignisse jene Ereignisse, die innerhalb der ersten Erzählung, die von einer extradiegetischen Instanz, also einer Instanz außerhalb der diegetischen Welt, erzählt wird, stattfinden.
primäre Erzähler, der
Originalliteratur, Schriften eines Autors oder Quellenwerke (z. B. Gesetze, Urkunden), die zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung werden können.
Ich-Erzählsituation, die
Der Erzähler gehört hier eindeutig zur Welt der Figuren; er selbst hat das Geschehen miterlebt oder beobachtet oder unmittelbar von den eigentlichen Akteuren des Geschehens in Erfahrung gebracht
Geschehnis, das
Grundbegriff der Handlungsanalyse; im Kontext des Geschehens unauffällige (unmarkierte) Zustandsveränderung.
Wertung, die
das Werten, Bewertung
Katastrophe, die
In der Theorie des Dramas ist eine Katastrophe die entscheidende Schlusswendung (+ FOTO)
Chor, der
Dramatisches Bauelement und komplexe Figur, insbesondere antiker Dramen: singende und tanzende Gruppe, die nicht immer (ganz) in das fiktive Dramengeschehen integriert ist, mit verschiedenen Funktionen
Umfang, der
gesamter Bereich, den etwas umfasst, einschließt, auf den sich etwas erstreckt.

Analyse, die

(bildungssprachlich) Untersuchung, bei der etwas zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird

Hebung, die
Betonte Silbe im Vers
fiktive Adressat, der
Rezipient, der auf einer Ebene mit der erzählenden Figur steht. An den sich die erzählende Figur wendet.
Dauer, die
Parameter zur Beschreibung des Verhältnisses von erzählter Zeit und Erzählzeit in Bezug auf den jeweils in Anspruch genommenen Zeitraum in der ›Geschichte‹
Kohärenz, die
Gibt an, in welcher Weise der Text in Rede bzw. Schrift inhaltlich zusammenhängt oder als zusammenhängend betrachtet wird – im Gegensatz zur Kohäsion aber auf logischer bzw. thematischer und nicht nur auf sprachlich-syntaktischer Ebene.
homodiegetische Erzählung, die
Liegt vor, wenn der Erzähler selbst auch als Figur in der Erzählung erscheint und somit Teil der erzählten Welt ist. Ich-Erzählung, die erste Person lässt sich dabei in ein erzählendes und ein erzähltes bzw. erlebendes Ich aufspalten.
Konsistenz, die
Eine Menge von Aussagen ist konsistent (widerspruchsfrei) gdw. sich aus ihnen kein Widerspruch ableiten läßt. Konsistenz ist eine elementare Forderung, die man an Theorien stellen muß. Dasselbe Erfordernis trifft jeden wissenschaftlichen Text. In dem Maße, in dem man sich mit seiner Argumentation an die Logik hält, sichert man also ihre Konsistenz.
Pareto-Prinzip, das
Besagt, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.
Inhaltsverzeichnis, das
Meist am Anfang oder Ende eines Buches oder eines mehrseitigen Schriftstücks stehende tabellarische Gliederung des Inhalts mit Angabe der Seitenzahlen
Ort, der
Ort des Erzählers = Ort, an dem der Erzähler spricht und damit als Erzählender sprachlich handelt. Der Ort des Erzählers wird im Text nur selten genau definiert/beschrieben. - Erzählraum: Ort, an dem der Erzähler sich aufhält und von dem aus er spricht - Handlungsraum: Ort(e), an dem/denen die Figuren agieren und das Geschehen stattfindet
autodiegetische Erzählung, die
Der (homodiegetische) Erzähler ist zugleich die Hauptfigur, der Erzähler erzählt gewissermaßen seine eigene Geschichte
Monolog, der
Form der dramatischen Rede; eine Figur im Drama spricht für die Zuschauer hörbare, aber weder an sie noch an eine andere Bühnenfigur gerichtet etwas aus, was sie beschäftigt; vielfach als eine Art "Selbstgespräch" verstanden.
Suche, die
Prozess der Lokalisierung eines gewünschten Objektes; Bemühung mit dem Ziel, etwas Bestimmtes zu finden
auktoriale Erzählsituation, die
Allwissender Erzähler: Der Erzähler gehört selbst nicht zur Geschichte, die er erzählt, sondern tritt deutlich als Vermittler der Geschichte in Erscheinung. Generell weiß er mehr als seine Figuren, er kennt deren Gedanken- und Gefühlswelt und sieht die Situation aus einer anderen Perspektive.
Gauß-Verteilung, die
Eine der wichtigsten stetigen Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Wird auch Normalverteilung genannt: wichtigste Verteilung der Statistik, und wird sowohl in Naturwissenschaften als auch Geistes- und Wirtschaftswissenschaften verwendet.
innere Monolog, der
Mögliche Art der Wiedergabe von Figurenrede
Erinnerungsliteratur, die
Wenn ein Schriftsteller oder Dichter sich mit der Vergangenheit seines Landes, seiner Kultur oder auch nur mit seiner eigenen Geschichte auseinander setzt, so wirft er einen Blick zurück und erinnert sich in gewisser Weise an das, was früher war
Geschehen, das
Grundbegriff der Handlungsanalyse; chronologische Gesamtsequenz aller Geschehnisse und Ereignisse.
Alterität, die
Differenz, Andersartigkeit. Wechselverhältnis zwischen zwei einander zugeordneten, sich bedingenden Identitäten. Dieses Denken in binären Oppositionen privilegiert fast immer eine Seite, so dass "der Andere" als das Negative des Ersten erscheint: Mann/Frau, Geist/Körper, Sprache/Schrift, Kultur/Natur 
Stylometrie, die
Disziplin, die Untersuchungen zum Sprachstil mit Mitteln der Statistik durchführt.
Distichon, das
Strophenmaß: bestehend aus einem Hexameter und einem Pentameter
authentisch
Echt; den Tatsachen entsprechend und daher glaubwürdig
Helfer, der
Figur, die einem anderen bei etwas hilft, ihn bei etwas unterstützt
Ereignis, das
- Im Allgemeinen: jede Form von Zustandsveränderung - Als Grundbegriff der Handlungsanalyse jedoch nur die im Kontext des Geschehens auffällige Zustandsveränderung
critique génétique, die
- Literaturwissenschaftliche Strömung - In den 70er Jahren entwickelt - interessiert sich für die Produktion insbesondere moderner literarischer Werke - hat die Untersuchung literarischer Handschriften (Texte) zum Gegenstand
zitierte Rede, die
(autonomes) Gedankenzitat, innerer Monolog --> Form der innere Rede der Figuren
fiktional
#NAME?
Story, die
= histoire, Handlung, Geschichte, fabula discours, récit, Diskurs, Erzählung, sujet
Zipfsche Gesetz, das
Nach George Zipf, ein Modell, mit dessen Hilfe man bei bestimmten Größen, die in eine Rangfolge gebracht werden, deren Wert aus ihrem Rang abschätzen kann. Häufige Verwendung findet das Gesetz in der Linguistik, speziell in der Korpuslinguistik und Quantitativen Linguistik, wo es zum Beispiel die Häufigkeit von Wörtern in einem Text zur Rangfolge in Beziehung setzt.
unzuverlässige Erzählen, das
Erzähler, dessen Darstellung im Verhältnis zu dem, was in der erzählten Welt der Fall ist, als zum Teil unglaubwürdig erscheint. Z.B. Ereignisse falsch oder ungenügend schildern
Motivik, die
Gesamtheit der Motive, die in einem Kunstwerk verarbeitet sind.
innere Rede, die
Im Erzähltext wiedergegebene mentale Prozesse einer Figur (Gedanke, Gefühle, Wahrnehmungen)
interne Fokalisierung, die
Typus der Perspektivierung nach dem Konzept der Fokalisierung von Genette. Liegt vor, wenn der Erzähler nur das sagt, was die betreffende Figur weiß. Die interne Fokalisierung kann fixiert (an eine Figur gebunden) oder variabel (an wechselnde Figure gebunden) sein.
Raum, der
Der Raum ist in literarischen Texten nicht nur Ort der Handlung, sondern auch kultureller Bedeutungsträger. Der Raum fungiert als Kulisse für Handlungen
Gestalt, die
Sichtbare äußere Erscheinung des Menschen im Hinblick auf die Art des Wuchses; die sichtbare Form eines Stoffes.
Erzählschema, das
Unter dem Erzählschema versteht man allgemein die Struktur der linearen Abfolge der Elemente einer Erzählung auf der Ebene der Ereignisse und Handlungen. z.B: Verbrechen – Suche nach dem Täter – (mehrfache Fehlschläge) – Verhaftung.
Metaphorik, die
In einem Text verwendete Gesamtheit von Metaphern (als Stilmitteln)
Erzählebene, die
Begriffe zur Bestimmung des logischen Orts des Erzählens in Relation zu den verschiedenen Erzählebenen und der Diegese
Akteur-Netzwerk-Theorie, die
Eine sozialwissenschaftliche Schule, die sich ab den 1980er Jahren im Bereich der Science and Technology Studies (STS) entwickelte und sich von dort aus auch in anderen Bereichen der Soziologie und benachbarter Disziplinen etablieren konnte. Kerngedanke der Akteur-Netzwerk-Theorie ist, dass die Gesellschaft bzw. Welt netzwerkartig verfasst ist und sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt.
direkte Rede, die
Grammatisches Element in der Sprache, bei der eine Rede oder ein Gedanke direkt im Wortlaut wiedergegeben wird. In der Schrift wird die Rede dabei in Anführungszeichen gesetzt.
intendierte Leser, der
Der intendierte Leser ist der idealtypische Leser, den der Autor bei der Niederschrift seines Buches vor dem inneren Auge hat.
utopische Literatur, die
Bezeichnung für eine Gattung von literarischen Werken, die sich mit einer idealen Gesellschaft befasst, deren Realisierung für die Zukunft als denkbar möglich vorgestellt wird. Die Utopie übernimmt eine Vorbildfunktion. Diese beinhaltet sowohl Ideengespinste der abstrakten als auch real mögliche konkrete Utopien. ( Dystopie)
bürgerliche Realismus, der
Literarische Strömung von 1848 (Märzrevolution) bis Ende des 19. Jahrhunderts. Phasen: 1. Programmatischen Grundlagen festgelegt 2. Bürgerliche Realismus erhählt neue Impulse, etwa durch den Gesellschaftsroman, und wird kritischer.
indirekte Rede, die
Redeform, in der Aussagen (Fragen, Befehle) unter Veränderung der grammatischen Person und des Modus der Verben wiedergegeben (zitiert) werden. Zwar ist sie oft noch als Personenrede kenntlich gemacht, aber hier ist es die Indirektheit , der Konjunktiv, der sowohl Möglichkeits- als auch Unmöglichkeitsform ist, der eine Distanz schafft, die auf den Erzähler verweist; die indirekte Rede gehört nicht mehr der Person allein
Herausgeberfiktion, die
Stellt eine Sonderform der Rahmenerzählung dar, bei der die Binnenerzählung mittels Vor- oder Nachwort gerahmt wird
Fabula, die
Begriff der Erzähltheorie. Dabei wird als fabula die Gesamtheit der Ereignisse einer Erzählung in ihrer logischen und auch zeitlichen Verknüpfung beschrieben, aber nicht in der Reihenfolge, wie sie im Werk vorliegt (vs. sujet, ~ Geschichte vs. Diskurs).
off stage
Situated or taking place in the area of a stage that is invisible to the audience.
erzählte Welt, die
Raumzeitliches Kontinuum, auf dessen Ereignisse und Geschehnisse, Figuren und Sachverhalte die Aussagen des Textes referieren. Der Leser rekonstruiert die erzählte Welt: - möglichst widerspruchsfrei (Konsistenz) - tendenziell auch in Analogie zum eigenen Erfahrungshorizont, dem Weltwissen. Erzählte Welten können homogen (in sich schlüssig) oder heterogen sowie stabil oder instabil sein. Zudem können sie durch den Vergleich mit der realen Welt klassifiziert werden. So sind in bestimmten Genres Ausnahmen von Konsistenz und Analogie zum Weltwissen des Lesers kanonisiert (z..B. in Märchen)
Migrationsliteratur, die
Die Gattungsbezeichnungen ‚Migrantenliteratur’, ‚Migrationsliteratur’ und ‚interkulturelle Literatur’ sind das Ergebnis einer Entwicklung, deren Beginn in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts anzusetzen ist. Migrationsliteratur bedeutet die literarische Produktion der Migranten und Migrantinnen.
Moralität, die
Mittelalterliches Drama von lehrhafter Tendenz und mit Personifizierung und allegorisierter Darstellung abstrakter Begriffe wie Tugend, Laster, Leben, Tod usw.
Inkonsistenz, die
Widersprüchlichkeit. Eine erzählte Welt ist inkonsistent, wenn sie bezüglich ihrer Geschichte nicht widerspruchsfrei ist
Charakterisierung, die
Darstellung einer Person in erzählenden Kontexten. Ist diese Person fiktional, so handelt es sich um eine fiktive oder literarische Figur.
freien Verse, die (Pl.)
Verse, die auf jegliche metrische und klangliche Bindung verzichten. Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert und ist die seit dem 20. Jahrhundert in der Lyrik dominierende Versgattung.
Adressateninstanz, die
Der ›Hörer‹ der Erzählung, an den sich der Erzähler direkt wendet (bleibt meist aber unmarkiert)
Satz von Bayes, der
Satz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, der die Berechnung bedingter Wahrscheinlichkeiten beschreibt (benannt nach dem englischen Mathematiker Bayes)
Hybridität, die
Hybridität bedeutet eine Mischform von zwei vorher getrennten Systemen
Perspektivierung, sprachliche Parameter
Sprachliche Perspektive: Wessen Sprache spricht der Erzähler - die einer der Figuren oder seine Eigene? Verstellt er sich womöglich oder drückt die Sprachverwendung z.B. eine ironische Distanz aus? (Schmid)
äußere Rede, die
Wörtlichen Äußerungen der Figur: mündliche Äußerungen und Selbstgespräche
Katharsis, die
In der aristotelischen Poetik: die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen
Vorausdeutung, die
Prolepse, Vorausblende
Zweistimmigkeit, die
Dialogizität: das Abbilden zweier Sinnpositionen
Buchmarkt, der
Buchhandel
Schlussbemerkung, die
abschließende Bemerkung
Bildersprache, die
Schreib- oder Sprechweise, bei der viele sprachliche Bilder (Metaphern) verwendet werden
fiktiv
Die gesamte erzählte Welt und alles darin befindliche, z.B die Figuren (vs. fiktional)
Vorausblende, die
Prolepse, flash-forward. Nicht-lineare, nicht-chronologische Erzähltechnik. Ein Ereignis, welches die Chronologie der Hauptgeschichte unterbricht, indem Bilder oder Handlungsteile vorweggenommen werden, die in der Hauptgeschichte erst später folgen.
Abhandlung, die
Schriftliche, oft wissenschaftliche Darstellung eines beliebigen Themas, Gegenstandes oder auch Sachverhalts z.B.: Kommentar, Monographie, Traktat, Disseration, …
Antiklimax, die
Übergang vom stärkeren zum schwächeren Ausdruck, vom Wichtigeren zum weniger Wichtigen, Klimax
Affektpoetik, die
Ein umfassender Begriff für die Darstellungen von Gemütserregungen (Affekten) in der Dichtkunst (Poetik) Kategorien: 1. historische Kategorie innerhalb der Poetik des 18. Jahrhunderts 2. als systematische Kategorie zur Erforschung literarischer Emotionen 3. als interdisziplinäre Kategorie zur Analyse der languages of emotion
Perspektivierung, zeitliche Parameter
Zeitliche Perspektive: Ist das ‘Jetzt’ an eine der Figuren gebunden, oder drückt es eine autonome zeitliche Position der Erzählinstanz aus? (Schmid)
Rezeptionsästhetik, die
Richtung in der modernen Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft, die sich mit der Wechselwirkung zwischen dem, was ein Kunstwerk an Gehalt, Bedeutung usw. anbietet, und dem Erwartungshorizont sowie der Verständnisbereitschaft des Rezipienten befasst
Feuilleton, das
1. Betonung auf der ersten oder der letzten Silbe 2. Journalistische Berichterstattung über kulturelle Ereignisse, Entwicklungen und Neuheiten. 3. Der feuilletonistische Stil ist „literarisch, im Plauderton oder auch humorvoll gehalten“. Er bedient sich rhetorischer Figuren sowie Wortfiguren. Einige Beispiele hierfür sind Metaphern, Parallelismus, Anaphern, Epiphern, Antithesen, Klimax, Hyperbel, Ironie.
Denkfigur, die
Grundlegende Annahmen und implizite Vorstellungen über die Natur der Dinge, auf deren Grundlage Menschen ihre Welt wahrnehmen und interpretieren.
Ironie, die
Subtiler, weil versteckter Spott. Feiner, verdeckter Spott, mit dem jemand etwas dadurch zu treffen sucht, dass er es unter dem augenfälligen Schein der eigenen Billigung lächerlich macht
Perspektivierung, die
Qualitative, subjektive Akzentuierung und ‘Färbung’ des Erzählten, die durch den Diskurs sprachlich ausgedrückt oder logisch impliziert wird, und durch die der Erzähler mehr oder weniger stark ausgeprägt in Erscheinung tritt. Inwieweit erkennen wir z.B. Wertungen, Urteile und andere subjektive Merkmale des Erzählens? Perspektivmodell von Schmid (2008): fünf Parameter der Perspektive (perzeptiv, ideologisch, räumlich, zeitlich, sprachlich)
Plot, der
Handlungsgerüst einer epischen oder dramatischen Dichtung, eines Films.
erlebte Rede, die
Art der wiedergabe von Figurenrede: Die erlebte Rede hebt die Distanz zwischen Erzähler und Figur auf. Das liegt daran, dass die Wortstellung einerseits in der direkten Rede steht, aber andererseits wird die dritte Person und zumeist das Präteritum beibehalten. z.B.: “War es nicht Hanna, die ihn immer störte? Ihr würde er es zeigen! Die würde was erleben!”
Telling, das
Lubbock: eine Darstellung ist laut ihm nicht gelungen wenn sie erzählt wird (telling), sondern wenn sie gezeigt wird (showing)
fiktionale Rede, die
Redet von fiktiven Dingen ( faktuale Rede)
diplomatische Edition, die
Eine diplomatische Ausgabe ist die Edition einer einzigen Quelle (Vorlage). Sie wird vorgenommen, wenn es keine konkurrierenden Überlieferungen gibt.
Verweis, der
Hinweis auf eine andere Textstelle, die im vorliegenden Zusammenhang nachzulesen, zu vergleichen empfohlen wird. Belehrung, Ermahnung, Mahnung, Maßregelung, Ordnungsruf, Rüge, Tadel, Verwarnung, Zurechtweisung, …
Kausalität, die
Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände. Oder: Ein Ereignis oder der Zustand A ist die Ursache für die Wirkung B, wenn B von A herbeigeführt wird. Vom Begriff der Ursache werden im Alltag oft die Begriffe Grund, Anlass und Bedingung unterschieden; über die genaue Abgrenzung herrscht allerdings keine Einigkeit.
Redebericht, der
Ein sprachlicher Akt wird vom Erzähler berichtet und dessen Inhalt allgemein wiedergegeben
Generationenroman, der
Der Generationenroman oder der Familienroman ist ein Roman–Genre, dessen Handlung sich vordergründig mit dem Schicksal einer Familie befasst. Die Figurenkonstellation ist also vor allem von den Mitgliedern einer Familie geprägt. Die erzählte Zeit erstreckt sich also in der Regel über mehrere Generationen und umfasst folglich meist mehrere Jahrzehnte. Da das Figurenensemble innerhalb der Familie oder eben im Umfeld dieser angesiedelt ist, tauchen im Familienroman natürlich stets ähnliche Konflikte auf.
Leserinstanz, die
In der literarischen Erzählkommunikation auf einer Ebene mit der Autorinstanz stehender „Stellvertreter“ des realen Lesers in der Erzählung, der von der Autorinstanz indirekt angesprochen wird. Wie die Autorinstanz vom realen Autor und vom Erzähler muss die Leserinstanz vom realen Leser und vom narrativen Adressaten unterschieden werden. Das Konzept der Leserinstanz ist sehr umstritten, da in vielen Erzähltexten eine Leserinstanz kaum in Erscheinung tritt bzw. nur sehr schwer vom narrativen Adressaten zu unterscheiden ist.
Captatio benevolentiae, die
das Werben um die Gunst des Publikums mit bestimmten Redewendungen
Arbeiterliteratur, die
Sammelbegriff für literarische Werke von Arbeitern, in denen sie sich mit ihren eigenen Lebensbedingungen auseinandersetzen. Im weiteren Sinne: jede Literatur über die Situation der Arbeiter, unabhängig von der sozialen Herkunft des Autors.
Aktant, der
Person, die in irgendeiner Weise am Literaturbetrieb beteiligt ist, teilnimmt (z.B. Autor, Leser, Kritiker, literarische Figur, Gestalt)
Erzählgeschwindigkeit, die
Erzähltempo
Digital Humanities, die
Anwendung von computergestützten Verfahren und die systematische Verwendung von digitalen Ressourcen in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Es handelt sich um ein interdisziplinär ausgerichtetes Fach, dessen Vertreter sowohl durch eine traditionelle Ausbildung in den Geistes- und Kulturwissenschaften ausgewiesen sind wie durch ihre Vertrautheit mit einer Reihe von einschlägigen Konzepten, Verfahren und Standards der Informatik.
Dialog, der
Mündlich oder schriftlich zwischen zwei oder mehreren Personen geführte Rede und Gegenrede. Gegensatz: der Monolog.
Perspektivierung, räumliche Parameter
Räumliche Perspektive: Aus welcher räumlichen Position wird das Geschehen wahrgenommen? (Schmid)
Lemma, das
Stichwort in einem Nachschlagewerk (besonders Wörterbuch oder Lexikon)
Diskursanalyse, die
Analyse des Zusammenhangs von sprachlichem Handeln und sprachlicher Form
Buchmesse, die
Informiert über den jeweiligen Buchmarkt
Sekundärliteratur, die
wissenschaftliche Literatur über Primärliteratur; wissenschaftliche Beschäfitung mit einem literarischen Text
rhetorische Frage, die
Frage, auf die keine Antwort erwartet wird, und die nur der nachdrücklichen Betonung der eigenen Aussage dient, gilt als Stilmittel der Rhetorik.
erzählte Rede, die
#NAME?
homodiegetische Erzähler, der
Erzähler, der selbst auch als Figur in der Erzählung erscheint und somit Teil der erzählten Welt ist
identische Reim, der
Bei einem identischen Reim wird das gleiche Wort gereimt: Ich sehne mich, Liebste. - Möchte dich sehen, Liebste.
Rezension, die
Kritische Besprechung eines Buches, einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, künstlerischen Darbietung…, besonders in einer Zeitung oder Zeitschrift.
Katalog, der
Form der Faktendarstellung. Sie wurde häufig in der antiken Literatur im Epos oder der hellenistischen Geschichtsschreibung verwendet.
Gesamtkunstwerk, das
Ein Werk, in dem verschiedene Künste, wie Musik, Dichtung, Tanz/Pantomime, Architektur und Malerei, vereint sind. Dabei ist die Zusammenstellung nicht beliebig und illustrativ: die Bestandteile ergänzen sich notwendig.
Rückblende, die
Analepse. Stilmittel: Ereignisse, die zeitlich vor dem bisher Erzählten stattgefunden haben bzw. haben müssten, werden erst im Nachhinein erzählt. Form des anachronischen Erzählens ( Prolepse)
Faksimile, das
Eine originalgetreue Nachbildung oder Reproduktion einer Vorlage, häufig im Falle historisch wertvoller gedruckter oder handschriftlich erstellter Dokumente.
Poetologie, die (poetologisch)
Wissenschaft von der Dichtkunst
Aktantenmodell, das
Schema, das die Verknupfung von sechs Handlungsrollen zeigt (S. 227): - Subjekt (der ›Held‹) - Objekt (das begehrte Objekt/die gesuchte Person) - Adressant (der Auftraggeber) - Adressat (derjenige, der den Auftrag erhält) - Adjuvant (der Helfer) - Opponent (der Gegner)
Autorinstanz, die
In der literarischen Erzählkommunikation auf einer Ebene mit der Leserinstanz stehender ›Stellvertreter‹ des realen Autors in der Erzählung, der die Einstellungen und Wertungen des Autors zum Ausdruck bringt. Muss vom realen Autor und vom Erzähler unterschieden werden.
Opponent, der
Semiotische Handlungsanalyse > Aktanten. Opponent = Gegner → z.B. Rotkäppchen: der Wolf = Opponent von Rotkäppchen, der Mutter, der Großmutter und dem Jäger; Mutter, Jäger und Brunnen = Opponent des Wolfes
Vortrag, der
Rede über ein bestimmtes [wissenschaftliches] Thema. = Ansprache, [Diskussions]beitrag, Rede; (gehoben) Elaborat; (bildungssprachlich) Analyse, Referat = Darbietung, Darstellung, Deklamation, Lesung, Rezitation, Wiedergabe; (bildungssprachlich) Präsentation
Erzählerzeit, die
Jene Zeitdauer, die das Erzählen auf der Ebene der Exegesis in Anspruch nimmt und auch als ‘Narrationsdauer’ bezeichnet werden kann. Die Kategorie der Erzählerzeit ist vorrangig in der Homodiegese relevant
Leseausgabe, die
Form der Herausgabe von Texten; nur Textabdruck ohne wissenschaftlichen Anspruch und Verzicht auf weitere Erläuterungen. Gelegentlich enthalten: Vor- bzw. Nachwort des Herausgebers, z. B. historisch-kritische Ausgabe, kritische Ausgabe, Studienausgabe…
ab ovo
lateinisch, eigentlich "vom Ei an" = "von Anfang an; von vornherein" in medias res Form des Romanbeginns: Erzählen vom Ursprung der Handlung an
Dysphemismus, der
Sprachlichen Ausdruck, der über Personen, Dinge oder Sachverhalte eine negative Wertung beinhaltet oder negative Assoziationen zu diesen weckt.
Stilfiguren, die
Von der normalen Sprechweise abweichende sprachliche Form, die als Stilmittel eingesetzt werden
Furcht, die
Große Angst vor etwas
Kanonisierung, die
zum Kanon machen, in eine Liste mustergültiger Autoren, Werke aufnehmen
Diskurs, der
Kompositorische und sprachliche Realisierung einer Erzählung: Wie wird erzählt?
Geschmack, der
Subjektives Werturteil über das, was für jemanden schön oder angenehm ist, was jemandem gefällt, wofür jemand eine Vorliebe hat; die Fähigkeit zu ästhetischem Werturteil.
stream of consciousness, der
Bezeichnung für die erzählerische Wiedergabe innerer Vorgänge von Figuren in Form von assoziativen Gedankenketten (1. Pers., Präsens, Indikativ, unvollständige Syntax)
Rede, die
sprachliche Form literarischer Texte (gebundene Rede (Verse), ungebundene Rede (Prosa) usw.): mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema;
Sturm und Drang, der
Strömung der deutschen Literatur in der Epoche der Aufklärung, die etwa von 1765 bis 1785 hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30-jährigen Autoren getragen wurde. Wegen der „Verherrlichung des ‚Originalgenies‘ als Urbild des höheren Menschen und Künstlers“ wird diese Strömung auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet.
Euphemismus, der
Ein sprachlicher Ausdruck, der eine Person, eine Personengruppe, einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschönigend, mildernd oder in verschleiernder Absicht benennt
Binnenreim, der
Form des Reims, bei der die Reimworte ganz oder teilweise im Versinneren stehen. Beim Binnenreim im engeren Sinn stehen die Reimworte im Inneren desselben Verses: "Die Welt versöhnt und übertönt der Geist"
Erzählerrede, die
All jene Textpassagen, die keine Form der Figurenrede darstellen. In allen Formen der indirekten Redewiedergabe allerdings - wie in der erlebten Rede - fusionieren Erzähler- und Figurenrede miteinander
Motivation, die
Kausale Verbindung der Ereignisse und Geschehnisse, die über die rein temporale Sequenz des Geschehens hinausgeht. Erzähltexte kennen eine Vielzahl an Vermittlungsmöglichkeiten der Einsicht in die Figurenmotivation. Je nach Gestaltung kann die Erzählung in unterschiedlichem Maße Auskunft geben über Handlungsabsichten, psychologische, kognitive und emotionale Dispositionen der Figuren.
Mythos, der
Eine anonyme, zuerst mündliche Überlieferung, welche von Göttern, Dämonen, Heroen und Begebenheiten der Vorzeit und vornehmlich der Erschaffung des Menschen oder der Welt erzählt (eine Antwort auf existentiellen Fragen). Solche Mythen lassen sich in allen Kulturen nachweisen, wobei sie eine Möglichkeit der Menschheit sind, ihr Welt- und Selbstverständnis zum Ausdruck zu bringen. Der Mythos ist somit eine Form der (religiösen) Weltdeutung und gibt Antworten auf die Urgeschichte der Menschheit. Die Gesamtheit aller Mythen eines Volkes oder einer Kultur ist deren Mythologie. Mythen haben dabei stets einen Wahrheitsanspruch, erheben also den Anspruch, wahr zu sein.  
erzählende Figur, die
Figur die nicht nur handelt und beschrieben wird, sondern ihrerseits Teile der Erzählung erzählt. In der literarischen Erzählkommunikation steht die erzählende Figur auf einer Ebene mit ihrem jeweiligen fiktiven Adressaten
implizite Leser, der
Die im Akt des Lesens zu realisierende „Leserrolle“ eines literarischen Textes, d.h. den vom Autor beim Verfassen des Textes textual mitgedachten und miteinbezogenen Leser in seiner Rolle als solcher.
Leser, der
In der literarischen Erzählkommunikation auf einer Ebene mit dem Autor stehender realer Rezipient des Erzähltextes, wobei die Kommunikation zwischen Autor und Leser zeitversetzt erfolgt. Wie der Autor vom Erzähler muss der reale Leser vom narrativen Adressaten unterschieden werden.  

synthetische Erzählung, die

⟷ analytische Erzählung. Das Geschehen wird in seiner chronologischen Reihenfolge geschildert. Synthetisches Erzählen verläuft also additiv, d.h. es wird sukzessive aus einzelnen Ereignissen aufgebaut. (Metzler, 291)

Erzählsituation, die
Konzept der Perspektivierung von F.K. Stanzel. Typische Erzählsituationen, die mit entsprechenden Romantypen korreliert sind: 1. Die Auktoriale ES 2. Die Personale ES 3. Die Ich-ES
Synthese, die
Verbindung zweier gegensätzlicher Begriffe oder Aussagen (These und Antithese) zu einer höheren Einheit
Archaismus, der
Wort, dessen Gebrauchshäufigkeit abnimmt und das von den Sprechern einer Sprachgemeinschaft als altmodisch empfunden wird
kommunikative Gedächtnis, das
Mündliche Weitergabe von persönlichen Erfahrungen. Kommunikatives Gedächtnis und kulturelles Gedächtnis bilden zusammen das kollektive Gedächtnis. Dabei ist das kommunikative Gedächtnis auf die mündliche Überlieferung der vorangegangenen drei Generationen begrenzt. Es stirbt mit seinen Trägern. Das kommunikative Gedächtnis ist alltagsnah und gruppengebunden. Die mündlichen Erzählungen sind flüchtig und veränderbar, zeichnen sich aber andererseits durch eine starke Lebendigkeit aus. Gegenüber dem kulturellen zeichnet sich das kommunikative Gedächtnis durch ein geringes Maß an Formalität und Geformtheit aus.
Erzählerposition, die
Ontologische Beziehung des Erzählers zur Ebene der Diegesis. Der Erzähler kann entweder in der erzählten Welt auch als Figur auftreten (homodiegetischer Erzähler) oder auch nicht (heterodiegetischer Erzähler)
Gender/Sex-Unterscheidung, die
Sex ist eine biologische Eigenschaft, Gender ist ein sozialer Prozess. Der Begriff sex bezieht sich auf geschlechtsspezifische Definitionen und Unterschiede, die auf biologischer Ebene angesiedelt werden. Der Begriff gender dagegen umfasst die psychologischen, sozialen und kulturellen Dimensionen der Geschlechtszugehörigkeit: soziale Rollen und Beziehungen, persönliche Eigenschaften, Haltungen und Verhalten, Werte, Macht und Einfluss etc., die auf der Basis von Geschlechtszugehörigkeit (unterschiedlich) zugeschrieben werden.
Perspektivierung, ideologische Parameter
Ideologische Perspektive: Wie und aus welcher Position wird das Wahrgenommene moralisch, ethisch, philosophisch etc. bewertet? (Schmid)
Perspektivierung, perzeptive Parameter
Perzeptive Perspektive: Wie und aus welcher epistemologischen Position wird wahrgenommen? (Schmid)
Bild, das
Bezeichnet die verschiedenen Formen poetisch-anschaulicher Ausdrucksweise. Bildlichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil literarischer Sprache
Figur, die
Im Allgemeinen jede natürliche Person, die in einer Erzählung auftritt. Figuren können als Existenzen jenseits von Sprache angesehen werden, treten jedoch nur durch Sprache in Erscheinung. Demnach sind Figuren im engeren Sinne durch Sprache erzeugte Textkonstrukte und somit oftmals Träger textueller Funktionen
Antagonist, der
Gegenspieler, Gegner
Ausgabe, die
Veröffentlichte Edition eines Werkes (Beispiele: Erstausgabe, Historisch-kritische Ausgabe, Ausgabe letzter Hand, Düsseldorfer Heine-Ausgabe)
poetische Realismus, der
Bei Fontane: - Verklärung (= alles etwas besser darstellen, als es eigentlich ist; nicht das schmutzige darstellen (das wäre Naturalismus); bisschen ideologisierend) o die Wirklichkeit poetisch/künstlerisch darstellen, umschreiben o Leicht distanzierte Darstellung o Erleuchten, zum Leuchten bringen => deutlicher machen - Warnung: Realismus nicht mit Misere verwechseln - Das rohe Erz umschmieden zu einem schönen Gegenstand - Fontane schreibt über die priviligierte Welt (nicht untere Schicht der Gesellschaft)

Der sekundäre Erzähler

Der primäre Erzähler verfügt über das orale Erzählen und ist der Urheber des mündlichen Textes. Der sekundäre Erzähler hingegen betreibt das literale Erzählen. Er zeichnet die mündliche Erzählung auf, bearbeitet und literarisch.

Struktur, die
Anordnung der Teile eines Ganzen zueinander; gegliederter Aufbau, innere Gliederung
Bildungsroman, der
Erzählerische Darstellung des Weges einer zentralen Figur durch Irrtümer und Krisen zur Selbstfindung und Integration in die Gesellschaft. > Teleologische Struktur, in der die einzelnen Phasen der Entwicklung funktionalen Wert für den Gesamtprozess haben
Rhetorik, die
die Theorie der Redekunst, die Darlegung der Grundsätze, nach welchen eigentlich Reden zu entwerfen sind, Redekunst
Pop-Literatur, die
Literatur von jungen Autoren mit einem ausgeprägten Hang zur Selbstinszenierung oder eine auf möglichst große Breitenwirkung zielende populäre Schreibweise. Wichtige Merkmale sind jedoch: Bezug auf die Massenmedien, Abbildung von Oberflächen, Bruch mit der Hochkultur.
Analogie, die
Angleichung von sprachlichen Formen an bereits vorhandene Formen
Haupttext, der
Haupttext bezeichnet als Begriff der Dramenanalyse den für die dargestellten Personen gegebenen Sprechtext. Im Gegensatz hierzu versteht man unter Nebentext alle weiteren in einem Dramentext gegebenen Hinweise
Parallelismus, der
Wiederholung gleichrangiger Teile. → z.B. Märchen: dreimaliges Wiederholgen von Wünschen oder Aufgaben
Volkslied, das
Ein Lied, das die weitestmögliche Verbreitung in einer sozialen Gruppe findet. Volkslieder lassen sich nach musikalischen, sprachlichen, gesellschaftlichen und historischen Merkmalen unterscheiden. Gemeinsame Sprache, Kultur und Traditionen kennzeichnen sie. Regionale Varianten bei Text und Melodie sind möglich.
Idyll, das
Bild, Zustand friedlichen, einfachen Lebens, meist in ländlicher Abgeschiedenheit

Selbstcharakterisierung, die

Ich-Charakteristik

Eine Ich-Charakteristik (manchmal auch Rollenbiografie genannt) ist eine besondere Form der Charakteristik. 

Man charakterisiert dabei eine ausgewählte literarische Figur nicht aus der Außenperspektive eines Beobachters bzw. Lesers, sondern lässt die Figur sich sozusagen selbst, von innen heraus, charakterisieren.

Limerick, der
Ein kurzes, scherzhaftes Gedicht in Reimform. Seine entscheidenden Merkmale sind die Fünfzeiligkeit, das Reimschema aabba, die spezielle anapästisch-daktylische Rhythmik und die Pointe am Ende. Die meisten Limericks haben einen Ort, eine Region etc. als Reimwort am Ende der ersten Zeile. Manchmal werden auch Ortsnamen erfunden, um bestimmte Reime erzeugen zu können. Möglicherweise ist der Limerick benannt nach der Stadt Limerick (Irland).  
implizite Autor, der
Abstrakter Autor: diejenige Instanz, der die Gesamtorganisation des Werkes (Auswahl, Anordnung, Präsentationsmodus, Wertungsimplikationen etc.) zugeschrieben wird, die aber selbst keine Stimme hat. Der implizite Autor kommuniziert durch andere Instanzen.
intradiegetische Erzählung, die
Eine intradiegetische Erzählung lässt sich vor allem bei eingelagerten Binnenerzählungen diagnostizieren: Eine Figur erzählt den anderen eine Geschichte, liest einen Brief vor usw.
Textart, die
Sorte, Typus von Texten (z. B. Gespräch, Erzählung, Werbespruch)
Philologie, die
Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Texten in einer bestimmten Sprache beschäftigt; Sprach- und Literaturwissenschaft
Erzähler, der
Vermittlungsinstanz des  Geschehens, die mehr oder weniger stark ausgeprägt in Erscheinung tritt. In der Erzählkommunikation ist der Erzähler die auf einer Ebene mit dem Adressaten stehende Sprecherinstanz der erzählenden Rede, die sämtliche Informationen über das Geschehen sowie über die Figuren und Sachverhalte der erzählten Welt vermittelt. + unterscheiden von dem Autor!
Episode, die
- im Roman: Eingeschobene Nebenhandlung - Als eigenständige literarische Form: die Darstellung eines scheinbar nebensächlichen Ereignisses, vielfach in Form der Novelle oder Kurzgeschichte
postkolonial
die Epochen nach der Kolonialzeit betreffend. Postkolonialismus ist eine geistige Strömung, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und Imperialismus entwickelte
Script, das
Handlungssequenz, die üblicherweise in einem als bekannt angenommenen Situationskontext, dem frame, vollzogen wird. Die Kenntnis von scripts hilft beim Planen von Handlungen und beim Verstehen beobachteter Ereignisverläufe
Bildgedicht, das
- Einen lyrischen Text, dessen Gegenstand ein Bildnis (zum Beispiel ein Gemälde) ist (Gemäldegedicht) - Einen lyrischen Text, der so gesetzt ist, dass der Umriss eine Figur ergibt (Figurengedicht)
Kriegsliteratur, die
Bezeichnung für die den Krieg thematisierende, v. a. die unter dem Eindruck des Krieges entstandene und diesen verarbeitende Literatur. Der Sammelbegriff stellt eine Vereinfachung dar, denn literarische Werke haben im Allgemeinen nicht die kriegerischen Handlungen als solche zum Gegenstand; die Kriegserfahrung wird vielmehr zum Kristallisationspunkt menschlicher Grunderfahrungen wie Angst, Leid, Trennung, Tod und auch Hoffnung sowie zum Prüfstein menschlichen Verhaltens und der Werteordnungen.
Antiheld, der
Der Antiheld ist Ausdruck des modernen Subjekts in all seinen gesellschaftlichen Ambivalenzen und Antithesen; seine Existenz basiert quasi auf seinen Ambivalenzen (gesellschaftlichen Widersprüchen). Diese kulminieren an der Schwelle zur Moderne, aus der der Antiheld hervorgeht, der nunmehr keine Antworten und Lösungen auf die ontologischen Herausforderungen der modernen, säkularisierten Welt finden kann, und sich als Held gerade durch seine einfühlsame Hilflosigkeit auszeichnet. Ebenfalls kennzeichnet ihn seine Humanität, die sich ebenso in (selbst-)zerstörerischen Hass und eine unberechenbare Wut verwandeln kann. => Hat nicht die heroïsche Züge der klassischen Held (Idealismus, Selbstaufopferung, ...)
Stoff, der
der vom Schriftsteller erfundene oder von ihm in Mythos, Religion, Geschichte, Zeitereignissen und auch in der Dichtung anderer Autoren gefundene Geschehniszusammenhang, den er einem literarischen Werk zugrunde legt.
Ordnung, die
Parameter zur Beschreibung des Verhältnisses ‘Zeit der Geschichte’ vs. ‘Zeit des Diskurses’, in Bezug auf die Reihenfolge des dargestellten Geschehens. - Auf der Ebene der Geschichte: natürliche Ordnung, d.h. Reihenfolge der Geschehnisse = chronologisch - Auf der Ebene des Diskurses: variiert zw. künstliche und natürliche Ordnung
Stilisierung, die
(a) Anpassung einer Gestalt/Darstellung an einen bestimmten Stil; (b) die abstrahierende Reduktion einer detaillierten oder naturgetreuen Vorlage (z. B. Zeichnung) hin zu einem einfachen Muster mit hohem Wiedererkennungswert und einfacher Reproduzierbarkeit
prosaische Lyrik, die
Begründet ihre gedichtmäßige Darbietung in der Hauptsache nur mehr aus dem Anspruch: mit so viel gesammelter Aufmerksamkeit gelesen zu werden, wie der Leser sie nur einem Gedicht gewohntermaßen entgegenbringt. Ob dieser Anspruch eingelöst wird, muss offenbleiben. (z.B. Wutz?)
In medias res
Lateinische Phrase, bedeutet „mitten in die Dinge“. Erzähltechnik, bei der der Erzähler unmittelbar zum Kern der Handlung kommt.
Affektstruktur, die
Erzählstruktur (Erzählschema) zur affektiven Steuerung des Lesers (um z.B. Überraschung, Spannung, oder Neugier hervorzurufen)
Zwischenergebnis, das
vorläufiges Ergebnis
Pause, die
Während eines beliebig langen Erzählabschnitts des Discours, geht die Handlung nicht weiter. Auch als ‚deskriptive Pause’ bezeichnet, weil hier oft Figuren oder Örtlichkeiten beschrieben werden. (FOTO)
offene Ende, das
Der Leser erfährt nicht, wie die Geschichte weitergeht. Die Handlung endet vor dem erwarteten Resultat und der Leser muss daher selber nach möglichen Lösungen suchen.
Mitleid, das
Starke (sich in einem Impuls zum Helfen, Trösten, ... äußernde) innere Anteilnahme am Leid, an der Not anderer.
Instanz, die
Alle in der literarischen Erzählkommunikation voneinander zu unterscheidenden Redesubjekte mit ihren jeweiligen Rezipienten.
Biografie, die
Beschreibung der Lebensgeschichte einer Person
Autorintention, die
Die Absicht des Verfassers ist häufig, den Leser auf etwas aufmerksam zu machen, den Leser zu etwas zu bewegen oder etwas zu vermitteln bzw. ihm etwas beizubringen oder Unterhaltung zu schaffen. Darüber hinaus wird der Begriff Intention im Hinblick auf den Autor zur Beschreibung einer Vielzahl weiterer Aspekte in dessen Schaffensprozess verwendet. „dem Motiv zu schreiben“ ≠ „der Intention beim Schreiben“
ätiologische Märchen, das
Märchen, in denen der beobachtende Mensch bei ungewöhnlichen Naturgebilden, Bauwerken, Namen, Bräuchen, u.a. die Frage nach ihrem Wesen und ihrer Herkunft mit den Mitteln des mythisch-magischen Weltbildes und des assoziativen Denkens und Fantasierens beantwortet
Lied, das
Sangbare, meist strophisch gegliederte gleichgebaute und gereimte lyrische Kurzform; als wichtigste und zugleich schlichteste Form der Lyrik dient das Lied häufig zur individuellen und erlebnishaften Gefühlsaussprache; heutzutage wird der Begriff des Lieds meist auf das Vorhandensein einer Melodie (z. B. Volkslied) verengt, die aber für das Lied nicht zwingend vorhanden sein muss (z. B. Kunstlied).

Textbegriff, der

Ein Begriff, der auf die Bedeutung von ‚Text‘ hinweist. Anhand verschiedener Textualitätskriterien kann man Texte und „Nicht-Texte“ voneinander trennen. Weiter gefasste Textbegriffe schließen auch Illustrationen oder Elemente der nonverbalen Kommunikation (etwa Mimik und Gestik) in den Text ein.

Erzählmodus, der
Der Grad an Mittelbarkeit und der Perspektivierung des Erzählten. (Siehe Einführung in die Erzählanalyse S.287)
fingiert
Ein fingierter Lexikonartikel ist ein frei erfundener Eintrag in einem Lexikon zu Personen oder Dingen, die außerhalb des Lexikons nicht bzw. nur als Fiktion existieren.
analytische Erzählung, die
Analog zum analytischen Drama und im Gegensatz zur synthetischen Erzählung, beginnt die analytische Erzählung (wie z.B. viele Detektivgeschichten) mit einem rätselhaften Ereignis, dessen rätsellösende Vorgeschichte sie im folgenden analeptisch (mehr oder weniger vollständig) erzählt.
Entwicklungsroman, der
Oberbegriff: epische Darstellung des Entwicklungsganges einer zentralen Figur. Schildert den Reifeprozess des Protagonisten, der seine Erlebnisse und Erfahrungen reflektierend verarbeitet und seiner Persönlichkeit einverleibt; sehr nah zum Bildungsroman
Reichweite, die
Anzahl bzw. Prozentsatz von Personen, die mit einem Medium oder einer Werbebotschaft erreicht werden können
Implikationen, die (Pl.)
Einbeziehung einer Sache in eine andere
style indirect libre, der
= erlebte Rede ("autonome indirekte Rede"): steht zwischen Selbstgespräch und Bericht steht. Komplexer als der innere Monolog, da in ihr zwei Stimmen zu verschmelzen scheinen.
auktoriale Fokalisierung, die
Nullfokalisierung: Wenn der Erzähler mehr weiß, als die Figur; wenn der erzählerische Vermittlung keine Einschränkung aufweist
fiktionale Erzählen, das
Erhebt (im Gegensatz zum faktualen Erzählen) keinen Anspruch auf Wahrheit. Im Mittelpunkt des fiktionalen Erzählens steht daher nicht die Frage nach der Wahrhaftigkeit, sondern die Frage nach Wirkung des Erzählens
Prolog, der
Einleitung, Vorrede oder auch ein Vorwort
externe Fokalisierung, die
Genette: Eine externe Fokalisierung liegt vor, wenn in einem bestimmten narrativen Segment der Erzähler weniger sagt, als die Figur weiß bzw. wenn eine scheinbar objektive Erzählweise dominiert. (vgl: Interne Fokalisierung, Nullfokalisierung)
Anthologie, die
Blütenlese (Bloemlezing): Sammlung ausgewählter Texte oder Textauszüge in Buchform; oder im weiteren Sinne eine themenbezogene Zusammenstellung aus literarischen, musikalischen oder grafischen Werken (von mehreren Autoren)
Untertitel, der
Titel nach dem Haupttitel, oft diesen erläuternd.
Trilogie, die
dreiteiligen Zyklus von motivisch oder stofflich aufeinander bezogenen, aber auch einzeln verständlichen Werken
Lösung, die
Durch die Anwendung spezieller Kenntnisse und Methoden ermitteltes Ergebnis; Vorgehen zur Bewältigung einer Schwierigkeit.  
personale Erzählsituation, die
Die Anwesenheit des Erzählers wird dem Leser nicht bewusst. Der Leser nimmt die Erzählung aus Sicht einer bestimmten Figur, der so genannten Reflektorfigur wahr. Die Seinsbereiche von Erzähler und Figur sind jedoch nicht identisch. In den erzählten Passagen ist die dritte Person vorherrschend, es wird aber vorwiegend aus der Innenperspektive der Reflektorfigur erzählt. Daher sind Voraussagen oder Wissen darüber, was andernorts (= op een andere plaats) geschieht, eher nicht zu erwarten bzw. den Aussagen des Erzählers ist nicht zu “trauen”. Der Leser erhält nur eingeschränkten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren: Gefühle und Gedanken einer bestimmten Figur der Erzählung (der Reflektorfigur) werden bekannt. → Lenz (Büchner): „Anfangs drängte es ihm in der Brust, wenn das Gestein so wegsprang, der graue Wald sich unter ihm schüttelte und der Nebel die Formen bald verschlang bald die gewaltigen Glieder halb enthüllte; es drängte in ihm, er suchte nach etwas, wie nach verlornen Träumen, aber er fand nichts. Es war ihm alles so klein, so nahe, so naß; er hätte die Erde hinter den Ofen setzen mögen.“
récit
Genette: Erzählung als Ganzes (vs. histoire)
Dokumentarliteratur, die
Literarische Texte, die aus nichtliterarischem, recherchiertem oder authentischem Material kompiliert oder komponiert wurden. ~ Oppenheimer
Autobiografie, die
Literarische Darstellung des eigenen Lebens
Fabel, die
Eine in Vers oder Prosa verfasste, kürzere Erzählung mit belehrender Absicht, in der vor allem Tiere, aber auch Pflanzen und andere Dinge oder fabelhafte Mischwesen menschliche Eigenschaften besitzen (Personifikation) und auch menschlich handeln (Bildebene).
Point of view, der
Verhältnis des Erzählers zum Erzählten in Bezug auf seine Sichtweise: Hat er einen distanzierten Überblick über das Erzählte oder hat er den beschränkten Blickpunkt einer (oder mehrerer) Figur(en)?
Semiotik, die
Die Wissenschaft von den Zeichen und Zeichensystemen in Natur und Kultur. Fasst narrative Elemente als Zeichen auf
Wirkung, die
Ergebnis einer Ursache, Effekt
autonome direkte Rede, die
Wie direkte Rede, aber ohne verba dicendi (= Werkwoorden die spraak uitdrukken ‘zeggen’, ‘vragen’), evtl. sogar ohne Anführungszeichen
Modus, der
Der Grad an Mittelbarkeit und der Perspektivierung (Fokalisierung) des Erzählten.
Fremdcharakterisierung, die
Andere Figuren im Gespräch äußern sich über eine bestimmte Figur oder denken über diese Figur nach. z.B.: Martin Bach ließ es nicht gelten: "Nein, nein, Antonia - du bist nicht spießig. Du bist einfach verklemmt, das ist es!"
Grimmsche Gesetz, das
Die erste Lautverschiebung, auch 'germanische Lautverschiebung' genannt, kennzeichnet den Übergang vom (ur)indogermanischen zum (ur)germanischen Konsonantensystem. Diese Lautverschiebung bewirkte eine deutliche Differenzierung zwischen dem (Prä-)Germanischen und den übrigen sich differenzierenden indogermanischen Sprachen. Sie fand wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. statt.
heterodiegetische Erzählung, die
Erzähler, der nicht als Figur in seiner Erzählung erscheint und somit nicht Teil der erzählten Welt ist
Emblem, das
~ Sinnbild; Eine bildliche Darstellung oder verbale Umschreibung eines – meist abstrakten – Sachverhaltes (oft allegorisch, eine Verbindung von Bild und Text)
Sprecherinstanz, die
Erzähler; derjenige, der für das poetisch Gesagte bzw. für die Ansprache des Lesers zuständig ist
histoire
Entspricht bei Genette dem Was der Erzählung. Genette konzentriert sich auf die Analyse der für literarische Erzählungen typischen Relationen von Erzähltem (histoire), Erzählung (récit) und Erzählen (narration)
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