Stufe 3: Initiative vs. Schuldgefühl
- 4.-5. Lebensjahr => ,,Ich bin, was ich mir vorstellen kann, zu werden"
- das Kind differenziert sich selbst in seiner Persönlichkeit und Identität
- seine Umwelt wird gleichzeitig differenzierter wahrgenommen => Kind ist neugierig und hinterfragt alles was es hört oder sieht, was ihm begegnet oder was ihn interessiert (im Schnitt 400 Fragen am Tag)
- Kind fängt zudem an sich mit seinem eigenen Geschlecht auseinanderzusetzen -> ödipale Phase beginnt
- Entwicklung des Gewissens und erster Einschätzungen des eigenen Handelns
- eine negative Bewältigung dieser Phase hat Folgen, wie starken allgemeinen Schuldkomplexen, Übergewissenhaftigkeit und hysterischen Symptomen
Phase 7: Generativität vs. Stagnation und Selbstabsorption
- Erwachsenenalter -> 45 - 65 Jahre => ,,Ich bin, was ich bereit bin zu geben"
- Generativität => Schaffung, Weitergabe und Absicherung von Werten in die Zukunft
- Selbstabsorption = Vereinsamung
- ein tiefes Gefühl der Leere oder eine Überkompensation durch übertriebene Übermutterung sind die Folgen, wenn zwischenmenschliche Kontakte kaum gepflegt werden
Womit befasst sich die erste Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Freud?
=> die orale Phase
- umfasst das erste bis zweite Lebensjahr
- relevante Körperzonen in dieser Phase sind der Mund, die Lippen und die Zunge
- der Mund gilt als primäre Quelle der Befriedigung, weil das Kind Dinge in den Mund nimmt, um seine Umwelt zu entdecken
- Das Kind saugt nicht nur an der Brust seiner Mutter zur Nahrungsaufnahmen, sondern auch an seinem Fläschen, seinem Daumen oder seinem Schnuller, dies tut es um sich zu beruhigen
- die Entwicklungsaufgabe ist die Entwöhnung, dabei handelt es sich um die erfolgreiche Entwöhnung der im vorherigen Stichpunkt genannten Punkte
- eine radikale Entwöhnung, sorgt bei dem Kind zu massiven Stress und zu Komplikationen
Was beschreiben die Stadien der kognitiven Entwicklung von Jean Piaget?
- Untersucht, wie Kinder denken lernen
- Denken verändert sich bei jedem Menschen qualitativ mit dem Alter
- Kinder sind aktive Wissenskonstrukteure
- Zentrale Prozesse:
- Fokus auf logisches, symbolisches und abstraktes Denken
Stufe 4: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
- 6. Lebensjahr - Pubertät => ,,Ich bin, was ich lerne"
- Werksinn = Bedürfniss etwas herzustellen und etwas sinnvolles und nützliches zu leisten
- Kind möchte, dass ihm andere zeigen, wie etwas funktioniert
- Es verlässt das Rollenspiel und sucht nach Erfolgserlebnissen und nach Anerkennung für seine Taten
- dauerhaftes Minderwertigkeitsgefühl, durch gar keine Förderung oder Überforderung => kann selbst nach Erfolgen nicht beseitigt werden
- Folgen eines Minderwertigkeitsgefühl können Unsicherheit, Ängste und Vermeidungsverhalten sein
Zweites Stadium: Präoperational
- 2.-7. Lebensjahr
- Symbolisches Denken -> Dinge durch Wörter zu repräsentieren
- Kind steht im Mittelpunkt seiner Erfahrungen und kann sie nur in Bezug auf sich selbst verstehen
- konzentrieren sich mehr auf ein Merkmal eines Objekts und übersehen dabei andere Merkmale
- verstehen noch nicht, dass Mengen gleich bleiben, trotz Formänderung
- Fantasie tritt häufig auf, indem sie glauben, dass zum Beispiel unbelebte Dinge leben
Phase 5: Identität vs. Identitätsdiffusion
- 13.-20. Lebensjahr => ,,Ich bin, was ich bin"
- Bildung einer Identität ->die Person hinterfragt vieles, so findet sie heraus, wer sie wirklich ist und wie sie in die Gesellschaft passen könnte
- Identitätsfindung gelingt besser, durch positive Erfahrungen aus vorherigen Phasen -> diese Erfahrungen können die Antwort auf die Frage sein: ,,Wer bin ich?"
- Selbstbild formt sich
- Identitätsdiffusion => die Person kann keine stabile Ich-Identität bilden
- die Person ist bei einer Identitätsdiffusion sehr anfällig für Gruppen und Strukturen, welche ihr helfen wollen und eine Identität bieten -> ausdrucksstarke Gruppierungen (gewaltbereite Ultrafanszene, politisch extreme Organisationen, etc.)
Womit befasst sich die letzte Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Freud?
=> die genitale Phase
- beginnt ab der Pubertät
- es werden Geschlechtshormone ausgeschüttet, welche sich auf die physische und psychische Entwicklung auswirken
- es kommt zu körperlichen und psychischen Veränderungen
- der Mensch wird geschlechtsreif und es entwickelt sich langsam die Sexualität im erwachsenen Sinne, das heißt, dass die Abwehr gegenüber des anderen Geschlechts abgebaut wird
- es kommt nun zuerst zu sexuellen Fantasien, dann entsteht ein sexuelles Interesse und später entwickelt sich der Wunsch nach sexuellen Erfahrungen
Phase 8: Ich-Integrität vs. Verzweiflung
- Reifes Erwachsenenalter ->ab ca. 65 Jahren => ,,Ich bin, was ich mir angeeignet hab"
- Rückblick auf das eigene Leben
- eigenen Lebenszyklus akzeptieren => Gefühl der Weisheit
- eigenen Lebenszyklus nicht akzeptieren => Gefühl, eine zweite Chance zu wollen
- starke Unzufriedenheit löst in einer Person eine starke Todesfurcht aus
Phase 6: Intimität und Solidarität vs. Isolation
- frühe Erwachsenenalter -> 20 - 45 Jahre => ,, Wir sind, was wir lieben"
- eine tragfeste Partnerschaft und Intimität kann der Mensch erst eingehen, indem er eine geklärte eigene Identität besitzt
- Ausloten zwischen Nähe und Distanz
- Negative Ausgänge des Konflikts sind Isolation oder Aufopferung
- Isolation -> der Mensch ist unfähig Freundschaften oder Beziehungen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten oder einzugehen
Stufe 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel
- 1.-3. Lebensjahr => ,,Ich bin, was ich will"
- erste Entwicklung einer Identität und eines Selbstkonzeptes des Kindes, es lernt Autonomie, also eine Selbständigkeit und die Möglichkeit, seine Umwelt selbst zu entdecken
- wichtig für diese Stufe ist, dass der erste Konflikt positiv Bewältigt wurde
- das Kind geht auf eigene Entdeckungsreise, kann aber jederzeit in seinem sicheren Hafen zurückkehren => Spannung zwischen festhalten und loslassen
- Entdeckungsdrang = Exploration
- Scham und Zweifel entstehen, indem das explorative Verhalten eingeschränkt oder nicht möglich ist => Bedürfnisse werden als schmutzig oder falsch wahrgenommen
Womit befasst sich die vierte Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Freud?
=> die Latenzphase
- umfasst die Zeit vom sechsten Lebensjahr bis zur Pubertät
- es gibt keine Körperzone, die in dem Vordergrund rückt
- in dieser Phase kommt es zu einem Stillstand der psychosexuellen Entwicklung, weil andere Themen in den Vordergrund rücken
- es entsteht ein Aufbau einer Abwehr gegen Sexualität, denn hierbei kommt es dazu, dass Jungs Mädchen eklig und doof finden und Mädchen Jungs auch eklig und doof finden, dabei wird nicht auf die sexuelle Orientierung hingedeutet
- Kinder suchen und bevorzugen eher gleichgeschlechtliche Spielpartner
- es entwickeln sich Schamgefühle bei den Kindern und sie distanzieren sich von ihren Eltern, weil körperliche Nähe in dieser Phase unangenehm wird
- es gibt keine Entwicklungsaufgaben
Womit befasst sich die zweite Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Freud?
=> die anale Phase
- umfasst das zweite bis dritte Lebensjahr
- relevante Körperzonen sind in dieser Phase die Darm- und Analregion
- das Kind lernt sich einerseits über das Ausscheiden von Extrementen zu befriedigen und andererseits über das zurückhalten von Extrementen
- es lernt den Schließmuskel zu kontrollieren und erzielt somit einen großen Schritt in der Sauberkeit
- zu der Sauberkeitserziehung gehört der Gang auf das Töpfchen und auf die Toilette, dabei sollte man jedoch das Kind nicht zu sehr unter Druck setzen und auch den Toilettengang mit Scham zu behaften, denn dadurch kann es zu Komplikationen und Störungen kommen
Drittes Stadium: Konkrete Operationen
- 7.-11. Lebensjahr
- Kinder beginnen, logisch und systematisch zu denken, jedoch vorerst nur über konkrete Dinge
- Mengenerhaltung wird verstanden -> sie erkennen, dass Mengen gleich bleiben, auch wenn sich die Form oder die Anordnung ändert
- Sie können Reihenfolgen und Klassifikationen bilden, also Dinge nach Größe, Farbe oder Gewicht ordnen
- Kinder begreifen auch, dass Handlungen gedanklich rückgängig gemacht werden können (reversibel)
- Sie verlieren zunehmend ihren Egozentrismus und können andere Perspektiven immer mehr einnehmen
Nenne Merkmale von der Theorie der psychosexuellen Entwicklung nach Sigmund Freud
- 5 Phasen
- die einzelnen Phasen gehen ineinander über
- es geht um bestimmte Körperzonen auf die sich die Aufmerksamkeit des Menschen konzentriert und über diese er gezielt lustvolle Reize aufnimmt
- Fokus liegt auf der Entwicklung der eigenen Sexualität
- Entwicklung von der Geburt bis zur Pubertät
Erstes Stadium: Sensomotorisch
- von der Geburt bis zum zweiten Lebensjahr
- Denken ist an Sinneseindrücken und Bewegungen gebunden
- Lernen durch Handlungen und Erfahrungen Entwicklung eines Objektkonzepts (Verstehen, dass Dinge weiter existieren , auch wenn man sie nicht sieht)
- Beginn der zielgerichteten Handlungen (Beispiel -> nach einem Spielzeug greifen)
Viertes Stadium: Formale Operationen
- ab der Adoleszenz
- Jugendliche können nun abstrakt und hypothetisch Denken
- Sie können logisch argumentieren
- es ist möglich, dass sie Hypothesen bilden und testen
- Probleme werden nun systematisch und geplant gelöst und nicht mehr nur durch Ausprobieren
- ein verstärktes Selbstbewusstsein wird entwickelt und zudem denken sie öfter über sich selbst und ihre Identität nach
Womit befasst sich Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erik Erikson?
- Entwicklung passiert durch ein Spannungsfeld und Wirken zwischen Bedürfnisse und Wünsche des Menschen + den Anforderungen der sozialen Umwelt
- 8 Stufen => jede Stufe stellt eine Krise mit einem Konflikt dar
- eine positive Bewältigung einer Stufe ist nicht notwendig, aber von Vorteil für weitere Krisen => bildet Fundament für weitere Stufen und Konflikte
Stufe 1: Ur- Vertrauen vs. Ur- Misstrauen
- Erstes Lebensjahr => ,,Ich bin, was man mir gibt"
- Urvertrauen entsteht, wenn die Bezugsperson sich um die lebensnotwendigen Bedürfnisse (Nahrung, soziale Interaktionen, Nähe, Sicherheit, etc.) kümmert => Das Baby ist vollkommen hilflos und auf andere Personen angewiesen
- Urvertrauen gibt dem Baby ein Gefühl sich tiefgehend verlassen zu können und ein tiefes inneres Gefühl von Sicherheit
- Urmisstrauen entsteht, wenn die lebensnotwendigen Bedürfnisse nicht oder kaum wahrgenommen werden
- Urmisstrauen gibt dem Kind das Gefühl, nichts bezwecken zu können, keinen Einfluss zu haben und der Umwelt schutzlos ausgeliefert zu sein
- Folgen sind Angst und Unsicherheit + Gefahr von leere Gefühle, Depressionen und Abhängigkeitswünsche
Womit befasst sich die dritte Phase der Psychosexuellen Entwicklung nach Freud?
=> die phallisch ödipale Phase
- umfasst das vierte bis sechste Lebensjahr
- relevante Körperzonen sind in dieser Phase die Genitalien
- die Aufmerksamkeit liegt in dieser Phase auf die Erforschung des eigenen Körpers, dabei ist jedoch nicht nur das eigene Geschlecht interessant, sondern auch das andere
- den Kindern werden die Unterschiede der Geschlechter bewusst
- normal sind für Kinder sogenannte Doktorspiele, bei denen Jungs feststellen, dass Mädchen keinen Penis haben und Mädchen stellen fest, das Jungs einen Penis haben, diese haben nichts mit der sexuellen Befriedigung im erwachsenen Sinne zu tun
- Jungs besitzen die Angst ihr Genital zu verlieren (Kastrationsangst) und Mädchen entwickeln den sogenannten Penisneid
- bei Jungs kommt es auch zu einem Ödipus Konflikt, bei dem sie sich zu ihrer Mutter hingezogen fühlen und eine Rivalität zu dem gleichgeschlechtlichen Elternteil, also dem Vater, aufbauen
- die Entwicklungsaufgabe ist die Überwindung des Ödipus Konflikts