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STEOP VO Forschungstheorien im Überblick


STEOP Modul A1_Einführung in das Wissenschaftliche Denken in der Psychologie


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Was bedeutet das Problem des Mangels an externen Validität (bei einem experimentellen Design)?

 

Mangel an externer Validität bedeutet, dass die aus einem Experiment gewonnenen Erkenntnisse nicht auf andere Situationen, Orte, Personen, Zeitpunkte, etc. generalisiert werden können.

Wie kann man Störvariablen kontrollieren?

  1. Einbezug eines Vortests - Messwiederholung
  2. Aggregation über mehrere Beobachtungseinheiten (=Zusammenfassung/Assoziation zwischen Daten)
  3. Statistische Kontrolle (Auspartialisieren)
  4. Parallelisierung/Matching (=Methoden, mit denen ähnliche Beobachtungen in zwei oder mehr Datensätze verbunden werden; gemeinsame Analyse der Daten möglich)

Worin unterscheidet sich der quasiexperimentelle Ansatz zum experimentellen Ansatz?

  • Zentraler Unterschied zum Experiment: keine zufällige Zuteilung zu den Untersuchungsbedingungen
  • Zuteilung erfolgt nach einem anderen Prinzip (z.B.: Wunsch der Teilnehmer, natürliche Gruppen)
    -> reduziert die interne Validität einer Untersuchung (ist aber in manchen Forschungskontexten nicht zu ändern)
    -> Wichtige Folge: maximale Erfassung von möglichen Störvariablen und explizites Berücksichtigen von Alternativerklärungen

Was macht den korrelativen Ansatz aus?

  • Es werden nur Zusammenhänge zw. 2 Variablen ermittelt -> keine Differenzierung nach UV und AV (z.B.: Korrelation Intelligenz und Kreativität)
  • Gefahr von Scheinzusammenhängen immer berücksichtigen (z.B. Intelligenz - Kreativität -> Einfluss könnte über Sozialisation der Familie kommen)
  • Störvariblen miterheben und kontrollieren

Wozu braucht man Forschungsstrategien und welche gibt es?

Mit Forschungsstrategien werden Hypothesen untersucht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten an die Untersuchung einer Hypothese heranzugehen:

Qualitative vs. Quantitative Herangehensweise, Laborstudie vs. Feldstudie, Experimenteller Ansatz, Quasiexperimenteller Ansatz, Längsschnittlicher vs. Querschnittlicher Ansatz, Korrelativer Ansatz, Sekundär- und Metaanalysen

 

Was ist eine Laborstudie? Was sind mögliche Vor- und Nachteile?

Eine Laborstudie erfolgt in einer künstlichen SItuation, in der man die Bedingungen und Störvariablen relativ gut kontrollieren kann. (ev. Vor- und Nachteil -> keine natürliche Umgebung)

Die Untersuchungsbedingungen können gut variiert, repliziert und manipuliert werden.

Man hat die Möglichkeit der gezielten Variation einer einzigen Variable (UV). Auf diese Weise kann man Unterschiede in der AV auf diese Veränderungen leicht zurückführen.

(Bsp.: Lernprozesse beim Lesen von Texten am Computer mit Hilfe einer Blickbewegungskamera)

Welche Schritte im Forschungsprozess gibt es? Beschreibe den Ablauf!

  1. Entstehen eines Erkenntnisinteresses
  2. Sammlung verfügbaren Wissens
  3. Entwicklung einer Fragestellung/Hypothese
  4. Planung einer Untersuchung (Strategie, Datenerhebungsmethode, Stichprobe)
  5. Durchführung der Untersuchung/Erhebung der Daten
  6. Auswertung der Daten
  7. Interpretation/Schlussfolgerung aus der Untersuchung
  8. Mitteilung der Untersuchung

Was ist eine Feldstudie? Was sind mögliche Vor- und Nachteile?

Eine Feldstudie erfolgt durch eine Datenerhebung im natürlichen Kontext. 

Die Kontrollierbarkeit der Bedingungen und Störvariablen ist weit weniger möglich (ev. Nachteil).

Außerdem ist eine Feldstudie weniger standardisiert (ev. Nachteil), dafür gibt es mehr Nähe zum natürlichen Verhalten in Alltagssituationen (ev. Vorteil).

(Bsp.: Spielverhalten von Kindern am Spielplatz beobachten)

 

Was ist deskriptive Statistik? Was macht sie aus? Was ist ihr Ziel? Worauf bezieht sie sich?

  • Bereitet Informationen über erfasste Merkmale auf, indem Einzelwerte zu statistischen Kennwerten zusammengefasst werden
  • Ziel: Beschreibung der Daten mittels Kennwerte, Graphiken, Tabellen, Diagrammen
  • Bezieht sich auf die konkret untersuchte Stichprobe
  • Betrachtung der Verteilung von Häufigkeiten
  • Darstellung durch Maße der zentralen Tendenz (Modus, Median, Arithmetisches Mittel) und Streuungsmaße (Standardabweichung, Quartilabstand)

Was macht den experimentellen Ansatz aus?

"Königsweg" um kausale Zusammenhänge zu prüfen!

Kausale Zusammenhänge werden geprüft, indem die vermutete Ursache (UV) manipuliert wird (und nur diese) und diese Auswirkung auf das Ergebnis (AV) registriert wird.

  • Künstliche Herstellung der Variation der UV (mind. 2 Ausprägungen/Bedingungen)
  • Maximale Kontrolle aller Störvariablen
  • Zufällige Zuteilung der Untersuchungsobjekte (Randomisierung)

Wann liegt bei einer (empirischen) Untersuchung hohe interne Validität vor?

Wenn aus den gewonnen Erkenntnissen eine eindeutige Schlussfolgerung bezüglich der kausalen Beziehung zwischen der AV und der UV gezogen werden kann und...

  • ...wenn alle relevanten Störvariablen ausgeschlossen werden können
  • Bsp.: Hypothese: Koffein wirkt sich auf Intelligenzleistung aus
    UV: Koffein
    Experimentalgruppe: Koffein; Kontrollgruppe: Placebo
    AV: Leistung im Intelligenztest

Was sind qualitative Daten?

Qualitative Daten sind Daten in verbaler Form zur Beschreibung von Merkmalsausprägungen (Variablen), die sich nicht (numerisch) messen lassen.

Bsp.: inhaltliche Interessen der Psychologiestudierenden

 

Was ist Inferenzstatistik? Was macht sie aus? Was ist ihr Ziel? Worauf bezieht sie sich?

  • Synonym: schließende oder induktive Statistik
  • Ziel: Analyse von Daten mit Fokus auf Generalisierung (=Verallgemeinerung) der Ergebnisse auf die ganze Population
  • Statistische Hypothesenprüfung ist das Anliegen

Was sind Sekundär- und Metaanalysen?

Sekundäranalyse: Auswertung von Daten, die ursprünglich aus anderem  Erkenntnisinteresse erhoben wurden

Metaanalyse: Veröffentlichte Studien und Daten zu einem Thema werden zusammenfassend betrachtet -> zur Gesamteinschätzung des untersuchten Effekts

Zentral: keine eigene Datenerhebung, Nutzung von vorhandener Information

Was sind quantitative Daten?

Hier erfolgt eine Zuordnung von Merkmalsausprägungen (Variablen) zu Zahlen.

Bsp.: weiblich = 0, männlich = 1; Score (Anzahl gelöster Aufgaben) in einem Leistungstest

Daten werden in alpha-numerischer Form zur Beschreibung und Beurteilung von Sachverhalten (z.B. Arbeitsaufwand, Anzahl von Personen, Ausprägung Depression), die sich messen oder zählen lassen, dargestellt.

Die Menge aller Merkmalsmessungen bezeichnet man als (quantitative) Daten.

Was ist der Unterschied zwischen dem längsschnittlichen und dem querschnittlichen Ansatz?

Längschnittstudien:

  • Untersuchung, bei der Personen bzgl. der selben Variablem mehrfach untersucht werden -> sehr aufwendig
  • Bsp.: Panelstudien (dieselbe Stichprobe über längere Zeit beobachtet)

Querschnittstudien:

  • Eine oder mehrere Stichproben werden zum gleichen Zeitpunkt untersucht
  • Oft geringere interne Validität als Längsschnittstudien (z.B. Kohorteneffekte)

Nenne ein Beispiel für ein Quasiexperiment!

Forschungsfrage: Was bringt ein zusätzliches Therapiemodul in einer Rehaklinik?

Hypothese: Das neue Therapiemodul steigert den Therapieerfolg

-> man kann nicht zur Therapie gezwungen werden -> Selbstselektion -> "Verweigerer" sind Kontrollgruppe -> mehr Erfolg in Exprimentalgruppe kann z.B. auch an mehr Therapiemotivation liegen -> Ausgangsunterschiede kontrollieren!

Bei den Qualitätsanforderungen von psychologischer Forschung gibt es 3 Gütekriterien. Zähle sie auf und beschreibe sie kurz!

Objektivität: Ergebnisse sind unabhängig von der untersuchenden Person (Schwierig bei qualitativen Methoden der Datenerhebung)

Reliabilität: Zuverlässigkeit, Genauigkeit mit der man Sachverhalte misst

Validität: Gültigkeit und Aussagekraft, mit der ein Verfahren tatsächlich das misst, was es zu messen vorgibt

Was sind die Voraussetzungen für eine kausale Schlussfolgerung?

  1. Kovariation (gemeinsames Variieren) von AV und UV (Bsp.: Computerspielen und aggressives Verhalten)
  2. Zeitliche Vorgeordnetheit der UV (Bsp.: Computerspielen muss VOR dem aggressivem Verhalten sein)
  3. Ausschluss von Altrnativerklärungen - alle Störvariablen müssen kontrolliert sein (Bsp.: Geschlecht kovariiert mit beiden Variablen)

Kann aus Regelmäßigkeit eines Ablaufs auf Zukünftiges geschlossen werden? Warum/warum nicht?

Ein empirischer Zusammenhang ist kein ausreichender Beleg für eine kausale Beeinflussung einer Variable durch eine andere. 

Bsp.: Ein Huhn freute sich jeden Morgen darauf, dass ein Mann in den Stall kam und es fütterte. -> Schluss: "Wenn der Mann kommt, dann füttert er mich." Eines Morgens kam der Mann in den Stall und schlachtete das Huhn. -> Aus der Regelmäßigkeit eines Ablaufs kann nicht auf Zukünftiges geschlossen werden.

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