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UG DLit V - Glossar


Ba3 - DLit V - Glossar 23.04.2024


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kommunikative Gedächtnis, das
Als kommunikatives Gedächtnis bezeichnen die deutschen Kulturwissenschaftler Jan Assmann und Aleida Assmann die mündliche Weitergabe von persönlichen Erfahrungen. Kommunikatives Gedächtnis und kulturelles Gedächtnis bilden zusammen das kollektive Gedächtnis. Dabei ist das kommunikative Gedächtnis auf die mündliche Überlieferung der vorangegangenen 3 Generationen begrenzt, nach Assmann auf rund 80 Jahre. Das Gedächtnis vergeht mit seinen Trägern. Das kommunikative Gedächtnis ist alltagsnah und gruppengebunden. Die mündlichen Erzählungen sind flüchtig und veränderbar, zeichnen sich aber andererseits durch eine starke Lebendigkeit aus.
Quatrain, das/der
in Vierzeiler (auch Quartett, Quartine, Quatrain oder selten Tetrastichon) ist in der Verslehreeine aus vier Versen bestehende Strophen- oder Gedichtform
Schwerpunkt, der
Hauptgewicht
Wissenschaftlichkeit, die
das Wissenschaftlichsein; den Prinzipien der Wissenschaft entsprechende Art
Erzählerrede, die
All jene Textpassagen, die keine Form der Figurenrede darstellen
Kontrast, der
starker, ins Auge springender Gegensatz
RegEx, die
= regulärer Ausdruck: eine Art und Weise, Muster zu beschreiben, anhand derer ein Computer Text erkennen kann
Zipfsche Gesetz, das
Nach Zipf. Häufige Verwendung in der Linguistik, speziell in der Korpuslinguistik und Quantitativen Linguistik. Das Gesetz besagt, dass bestimmte Wörter viel häufiger auftreten als andere und die Verteilung einer Hyperbel ähnelt. Beispielweise treten bei den meisten Sprachen Wörter umso seltener auf, je länger sie sind. (zie ook Wiki ‚Zipfsches Gesetz‘ of ‚Wet van Zipf‘ voor een volledigere en duidelijkere uitleg)
Affektstruktur, die
Erzählstruktur zur affektiven Steuerung des Lesers (um z.B. Überraschung, Spannung oder Neugier hervorzurufen)
Trauerspiel, das
Theaterstück mit tragischem Ausgang
indirekte Rede, die
Die indirekte Rede ist ein Mittel zur distanzierten, berichtenden Wiedergabe von Äußerungen. Die Wiedergabe der Äußerung kann wortgenau oder verkürzt sein oder einzelne Teile in anderer Reihenfolge als im Original wiedergeben. Die indirekte Rede steht nicht wie die direkte Rede in Anführungszeichen, sondern in einem Nebensatz mit dem einleitenden Subjunktor „dass“ oder in einem Hauptsatz im Konjunktiv I oder II.
Motivtradition, die
z.B Motivtradition des Jungbrunnens bzw. der Altweibermühle
Höhepunkt, der
wichtigster, bedeutendster [und schönster] Teil einer Entwicklung, eines Ablaufs
erzählte Welt, die
Die sämtlichen Figuren, Objekte, Räume und Handlungen, die der Text beschreibt. Diese Welt kann entsprechend den Regeln unsrer Alltagswelt gestaltet oder weitgehend erfunden sein.
Wendeliteratur, die
Romane über die Wende und die friedliche Revolution in der DDR, den Mauerfall und die deutsche Wiedervereinigung sowie die Nachwendezeit in Ostdeutschland.[
Handbuch, das
Buch in handlichem Format, das den Stoff eines bestimmten Wissensgebietes oder dergleichen in systematischer, lexikalischer Form behandelt
intradiegetische Erzählung, die
Innerhalb der extradiegetischen Rahmenerzählung können also eine (oder mehrere) intradiegetische Binnenerzählung(en) vorliegen. Dieses Rahmungsprinzip ist natürlich wiederholbar, so dass auf der dritten Ebene metadiegetisch ein metametadiegetisches Geschehen erzählt wird usw.
Rahmenerzählung, die
Technik des Erzählens, die in der Integration zweier oder mehrerer Erzählungen besteht, wobei eine Erzählung die Funktion eines Rahmens für die andere[n] hat (Duden)
Philologie, die
Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Texten in einer bestimmten Sprache beschäftigt; Sprach- und Literaturwissenschaft
Fragestellung, die
1. Formulierung einer Frage 2. (wissenschaftliches, philosophisches) Problem
beiseite (ad spectatores)
bezogen auf Äußerungen eines Schauspielers: an das Publikum gerichtet
Identität, die
Echtheit einer Person oder Sache
Monografie, die
Als Monografie (auch Monographie; griechisch μονογραφία monographía, „Einzelschrift“) bezeichnet man eine umfassende, in sich geschlossene Abhandlung über einen einzelnen Gegenstand, also ein einzelnes Werk oder ein spezielles Problem.
Autor, der
Verfasser eines Werkes der Literatur, eines Textes
Kulturtheorie, die
die Erarbeitung theoretischer Grundlagen kulturwissenschaftlicher Forschung. ein theoretischer Entwurf zum Verständnis von „Kultur" überhaupt (etwa im Gegensatz zu „Gesellschaft") oder der Erscheinungen, Mechanismen und Grundstrukturen der Kultur einer bestimmten Gemeinschaft oder Ethnie
Idylle, die
literarische Gattung/Gemälde, worin das paradiesisch ländliche Leben einfacher Menschen geschildert wird
Motivation, die
Bewusster oder unbewusster Antrieb für Aktivitäten. Steuerung menschlichen Verhaltens durch das Wecken von Bedürfnissen zur Erreichung individueller Zielsetzungen.
récit
~histoire, récit, narration. Von Genette geprägte Begriffe. Als récit bezeichnet er die Erzählung als Ganzes. (Meiner meinung nach ist es dasselbe wie 'the plot':D und ist histoire 'the story' ).
Enumeration, die
eine rhetorische Figur: erschöpfende Aufzählung der Teile eines übergeordneten Ganzen, Aufnummerung
Streitschrift, die
Schrift, in der engagiert, oft polemisch wissenschaftliche, religiöse, politische oder ähnliche Fragen erörtert werden; Pamphlet
Reiseerzählung, die
literarische Darstellung realer oder fiktiver Reiseerlebnisse, häufig mit Blick auf die politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse vor Ort
Rezitation, die
Vortrag eines literarischen Werkes mit den Mitteln der künstlerischen Ausdrucksform des Sprechers
Leerstelle, die
Die Leerstelle als Grundbegriff der Rezeptionsästhetik wurde vom Anglisten Wolfgang Iser in die Literaturtheorie eingeführt. Iser knüpfte damit an das Konzept der Unbestimmtheitsstellen von dem polnischen Philosophen Roman Ingarden an, grenzt sich zugleich aber deutlich von dessen Ansatz ab. „Immer dort, wo Textsegmente unvermittelt aneinanderstoßen, sitzen Leerstellen, die die erwartbare Geordnetheit des Textes unterbrechen.“ (Iser: Der Akt des Lesens, S. 302) An diesen Stellen ist der Leser gefordert, denn er muss die Textsegmente in eine Beziehung zueinander setzen.
Men Studies, die
eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit dem Thema Mann und Männlichkeiten befasst
Ästhetik, die
Wissenschaft, Lehre vom Schönen
Autorintention, die
Die Absicht des Verfassers ist häufig, den Leser auf etwas aufmerksam zu machen, den Leser zu etwas zu bewegen oder etwas zu vermitteln bzw. ihm etwas beizubringen. Oft ist die Absicht auch, Unterhaltung zu schaffen.
Prolog, der
a. Vorspiel eines dramatischen Werkes; Vorspruch b. Vorrede, Vorwort, Einleitung eines literarischen Werkes
Auszug, der
ausgewählte [wichtige] Stelle aus etwas, besonders aus einem Schriftwerk
These, die
behauptend aufgestellter Satz (2), der als Ausgangspunkt für die weitere Argumentation dient
Telling, das
Die Erzähltheorie oder Erzählforschung ist ein interdisziplinäres Arbeitsgebiet der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, in dem eine systematische Beschreibung der Darstellungsform eines Erzähltextes angestrebt wird. Laut Genette: Narrativ: mehr Distanz (mittelbar, haple diegesis, telling)[58] stellt sich die Frage: Wie mittelbar wird das Erzählte präsentiert?[
Dramatik, die
Die Dramatik ist eine literarische Gattung, in der alle Elemente auf die Vorführung des Textes auf einer Bühne ausgerichtet sind. Die Werke in der Dramatik nennst du Drama. Die wichtigsten Unterformen des Dramas sind die Komödie und die Tragödie.
Transkulturalität, die
ein Kulturkonzept, in welchem sich Kulturen miteinander verbinden, vermischen und voneinander untrennbar zu betrachten sind
Wertung, die
Der Begriff bezeichnet eine sprachliche oder nichtsprachliche Handlung, mit der ein Subjekt einem Objekt die Eigenschaft zuordnet, in Bezug auf einem bestimmten Maßstab bzw. Wert positiv oder negativ zu sein. Bei einer literarischen Wertung ist das Objekt ein literarischen Text oder Sachverhalt und der Maßstab ein literaturbezogenen Wert.
Pronuntiatio, die
Während der Antike wurde der Begriff der actio mit dem der pronuntiatio bedeutungsgleich verwendet. Actio (lat.: ‚Handlung, Tat, Ausführung‘; griech.: ὑπόκρισις hypókrisis ‚Verstellung‘) bezeichnet im Verständnis antiker und frühneuzeitlicher Rhetoriktheorien das fünfte und letzte Produktionsstadium einer Rede und somit das eigentliche rednerische Handeln.
Hybris, die
Hochmut; Überheblichkeit; Vermessenheit
Digital Humanities, die
Das interdisziplinär ausgerichtete Fach Digital Humanities (‚digitale Geisteswissenschaften‘) umfasst die systematische Nutzung computergestützter Verfahren und digitaler Ressourcen in den Geistes- und Kulturwissenschaften sowie die Reflexion über deren Anwendung. Seine Vertreter zeichnen sich sowohl durch eine traditionelle Ausbildung in den Geistes- und Kulturwissenschaften aus als auch durch ihre Vertrautheit mit Konzepten, Verfahren und Standards der Informatik. In Deutschland sind das insbesondere Forscher der Computerphilologie, der Historischen Fachinformatik, der Informationswissenschaft und der Computerlinguistik. Typische Arbeits- und Forschungsfelder sind zum Beispiel digitale Editionen, quantitative Textanalyse, Visualisierung komplexer Datenstrukturen oder die Theorie digitaler Medien.
Komödie, die
dramatische Gattung, in der menschliche Schwächen dargestellt und [scheinbare] Konflikte heiter überlegen gelöst werden. Bühnenstück mit heiterem Inhalt. Kleines Theater, in dem fast nur Lustspiele aufgeführt werden.
Faksimile, das
- Mit einem Original in Größe und Ausführung genau übereinstimmende Nachbildung - Wiedergabe, besonders als fotografische Reproduktion
Posse, die
derb-komisches Bühnenstück, dessen Komik meist durch Übertreibung erreicht wird
Sekundärliteratur, die
wissenschaftliche Literatur über Primärliteratur
Sprache, die
(historisch entstandenes und sich entwickelndes) System von Zeichen und Regeln, das einer Sprachgemeinschaft als Verständigungsmittel dient; Sprachsystem Ausdrucksweise, Stil
Kehrreim, der
regelmäßig wiederholte Sprachformen in einem in Strophen aufgebauten Gedicht
Moralität, die
Die Moralität bezeichnet eine Schauspielform mit moralischem oder religiös-lehrhaftem Charakter, die im Mittelalter nach dem Niedergang der Mysterienspiele in Europa beliebt war. Vor allem in England (morality) und in Frankreich (moralité) waren sie äußerst populär, doch auch in Deutschland waren sie verbreitet. Es waren allegorische Stücke, in denen die einzelnen Figuren Laster oder Tugenden repräsentierten, zum Beispiel Wollust, Geiz, aber auch Nächstenliebe oder Barmherzigkeit.
Kurzprosa, die
Novelletten, Prosagedichte und andere Kurzformen
Methode, die
auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahren zur Erlangung von [wissenschaftlichen] Erkenntnissen oder praktischen Ergebnissen
Terzett, das
eine der beiden dreizeiligen Strophen des Sonetts Gruppe von drei Personen, die häufig gemeinsam in Erscheinung treten oder gemeinsam eine Handlung durchführen
Futurismus, der
von Italien ausgehende) literarische, künstlerische und politische Bewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts, die den völligen Bruch mit der Tradition forderte
Kriminalroman, der
Der Kriminalroman (kurz Krimi) ist ein Genre der Literatur. Auch wenn die Ursprünge des Kriminalromans weiter zurückreichen, etablierte er sich erst im 19. Jahrhundert als eine literarische Gattung. Er thematisiert in der Regel ein Verbrechen und seine Verfolgung und Aufklärung durch die Polizei, einen Detektiv oder eine Privatperson. Der Schwerpunkt, Sicht- und Erzählweise einzelner Kriminalromane können sich erheblich unterscheiden.
peer reviewed
der Vorgang, bei dem jemand etwas liest, prüft und seine Meinung zu etwas äußert, das von einem anderen Wissenschaftler oder Experten auf dem gleichen Fachgebiet verfasst wurde
Chronik, die
geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden
Rollengedicht, das
eine (weitgehend historische) Form des Gedichts, in dem das lyrische Ich die Rolle einer Figur übernimmt, wodurch dessen Rede dieser Figur in den Mund gelegt wird. Nicht selten verweist bereits der Titel des Gedichts auf die „sprechende" Person. Häufige Rollen sind Knaben, Schäfer, Wanderer und Figuren aus der Mythologie
Inszenierung, die
in bestimmter Weise, von einem bestimmten Regisseur inszenierte Aufführung eines Theaterstücks, eines Fernsehspiels
Hausarbeit, die
[umfassende] schriftliche Arbeit, die von einem Schüler, einer Schülerin oder einem/einer Studierenden zu Hause angefertigt wird
Raffung, die
Kürzung, Streichung gekürzt, aber in den wesentlichen Punkten wiedergeben
Enumeration, die
erschöpfende Aufzählung der Teile eines übergeordneten Ganzen Die Enumeratio (lateinisch für Aufzählung und in der Rhetorik für Rekapitulation, zusammenfassende Wiederholung) oder Enumeration ist eine rhetorische Figur, mit der die erschöpfende Aufzählung der Teile eines übergeordneten Ganzen bezeichnet wird. Sie impliziert Vollständigkeit respektive Abgeschlossenheit gegenüber weiteren Elementen.
Paradoxon, das
Ein Paradoxon (sächlich; Plural Paradoxa; auch das Paradox oder die Paradoxie, Plural Paradoxe bzw. Paradoxien; vom altgriechischen Adjektiv παράδοξος parádoxos „wider Erwarten, wider die gewöhnliche Meinung, unerwartet, unglaublich“) ist ein Befund, eine Aussage oder Erscheinung, die dem allgemein Erwarteten, der herrschenden Meinung oder Ähnlichem auf unerwartete Weise zuwiderläuft oder beim üblichen Verständnis der betroffenen Gegenstände bzw. Begriffe zu einem Widerspruch führt
Position, die
Standpunkt, grundsätzliche Auffassung, Einstellung
utopische Literatur, die
Utopische Literatur ist die Bezeichnung für eine Gattung von literarischen Werken, die sich mit einer idealen Gesellschaft befassen, deren Realisierung für die Zukunft als denkbar möglich vorgestellt wird.
automatische Schreiben, das
Der französische Ausdruck Écriture automatique (dt.: Automatisches Schreiben, Automatischer Text) bezeichnet eine Methode des Schreibens, bei der Bilder, Gefühle und Ausdrücke (möglichst) unzensiert und ohne Eingreifen des kritischen Ichs wiedergegeben werden sollen.
Heteropie, die
Heterotopien, die er als „realisierte Utopien", als Gegenwelten zu den heterogenen Machtstrukturen der gesellschaftlichen Realität ansieht. Heterotopien sind institutionell oft geschlossene und oft auch räumlich abgegrenzte Orte in einer Gesellschaft, die ein verkleinertes Abbild oder Gegenbild der Gesamtgesellschaft sind.
innere Rede, die
1. Mentale Prozesse der Figuren, wie Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen, die mitunter auch als Gedankenrede bezeichnet wird. 2. Jene Prozesse, in denen die Aneignung von Texten in der unmittelbaren Rezeptionsphase sich vollzieht. Es handelt sich dabei um eine Übersetzung von äußeren Zeichenereignissen in mentale Prozesse.
Sturm und Drang, der
Sturm und Drang war eine Strömung der deutschen Literatur in der Epoche der Aufklärung, die etwa von 1765 bis 1785 hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30-jährigen Autoren getragen wurde. Wegen der „Verherrlichung des ‚Originalgenies‘ als Urbild des höheren Menschen und Künstlers“ (Gero von Wilpert) wird diese Strömung auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet.
Metaphorik, die
Bildung, Gebrauch von Metaphern (als Stilmittel)
Erinnerungsliteratur, die
Literatur mit der Absicht, Teile der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten und gezielt zu vergegenwärtigen.
Utopie, die
ist eine mögliche, gewünschte oder erträumte Lebensweise, Weltanschauung respektive Gesellschaftsordnung, die sich an einem anderen Ort, in der Zukunft oder in der Fiktion entfaltet
Roman, der
iterarische Gattung erzählender Prosa, in der [in weit ausgesponnenen Zusammenhängen] das Schicksal eines Einzelnen oder einer Gruppe von Menschen (in der Auseinandersetzung mit der Umwelt) geschildert wird
Hanswurstiade, die
Possenspiel des 18. Jahrhunderts, in dem Hanswurst die Hauptrolle spielt
Unterhaltungsliteratur, die
Unterhaltungsliteratur umfasst jene Literatur, die im Gegensatz zur Hochliteratur steht. In der Literaturwissenschaft wird der Begriff einerseits synonym zu Trivialliteratur verwendet, andererseits wie in der Literaturkritik zur Bestimmung der literarischen Qualität eines Werks (z. B. eines Romans oder Theaterstücks) herangezogen, das Ansprüche der Hochliteratur nicht stellt und sich trotzdem von der Trivialliteratur abhebt. Im Buchhandel wird Unterhaltungsliteratur oft unter dem Gattungsbegriff Belletristik geführt.
Neue Sachlichkeit, die
Die Neue Sachlichkeit ist eine Richtung der Literatur der Weimarer Republik. In den ihr zugerechneten Werken ist die zwischen den Weltkriegen hervortretende Tendenz zu illusionslos-nüchterner Darstellung von Gesellschaft, Erotik, Technik und Weltwirtschaftskrise als Reaktion auf den literarischen Expressionismus erkennbar. Die Vertreter der Neuen Sachlichkeit in der Literatur sind dem späten Naturalismus verbunden, doch von ihm unterschieden durch ein ernüchtertes politisch-soziales Bewusstsein und durch Aufgeben des pseudo-naturwissenschaftlichen Objektivitätsanspruchs
Paradigma, das
Kurze Erzählung, die in Beispielen eine moralische Lehre erläutert
Gliederung, die
das Gliedern, Aufteilen - eine Gliederung nach bestimmten Gesichtspunkten - sich um eine übersichtliche Gliederung bemühen
Postcolonial Studies, die
eine der kulturtheoretischen und künstlerischen Diskussion entstammende antiimperialistische Bewegung und Denkrichtung, die gegen den vorherrschenden Ethno- und Eurozentrismus gerichtet ist.
Genre, das
Gattung, Art (besonders in der Kunst)
ätiologisches Märchen, das
ein Märchen, in dem eine Erklärung über den Namen, die Herkunft oder die Existenz von Tieren, Pflanzen, Orten, Bräuchen oder Institutionen vorhanden ist Das Wort "ätiologisch" stammt aus der Medizin und bezieht sich auf die Ursachen oder den Ursprung einer Krankheit oder eines Symptoms. Es bezieht sich auf den Bereich der Medizin, der sich mit der Erforschung von Ursachen befasst, einschließlich genetischer, umweltbedingter, physiologischer oder psychologischer Faktoren, die zu einer Krankheit oder einem Zustand führen können. Ätiologische Untersuchungen zielen darauf ab, die Grundlage einer Erkrankung zu verstehen und können wichtige Informationen für die Diagnose, Prävention und Behandlung liefern.
Unterschied, der
etwas, worin zwei oder mehrere Dinge nicht übereinstimmen
Fremdcharakterisierung, die
(<-> Selbstcharakterisierung) Beschreibung einer Figur. Kann direkt oder indirekt sein: - indirekt: “Er schwitzte an den Händen. Er räusperte sich zum dritten Mal und drehte sich weg.” - direkt: “er ist ist schüchtern”
Ausblick, der
Vorausschau auf in der Zukunft Liegendes
Lautdicht, das
Bei einem Lautgedicht wird die Bedeutung der Wörter völlig aufgegeben und nur der Klang spielt eine Rolle
Protagonist, der
Der Protagonist (von altgriechisch πρωταγωνιστής prōtagōnistḗs, wörtlich „der erste Kämpfer auf dem Theater“, aus πρῶτος prō̂tos „der erste“ und ἀγωνιστής agōnistḗs „Wettkämpfer“, abgeleitet von ἀγών agṓn „Wettkampf“) bezeichnet in der griechischen Tragödie den Darsteller der ersten Rolle (gegebenenfalls vor Deuteragonist und Tritagonist, das heißt zweite und dritte Hauptrolle).
Informationsvergabe, die
Terminus der Dramenanalyse zur Beschreibung der Möglichkeit, dem Zuschauer über Haupt- und Nebentext Wissen über den Fort- und Ausgang der Handlung zukommen zu lassen.
homodiegetische Erzähler, der
bei der internen Erzählperspektive spricht eine Figur, die am Geschehen beteiligt (homodiegetische Erzähler) ist oder war.
Queer Studies, die
ein akademischer Studienbereich, der sich mit Fragen des Geschlechts, der menschlichen Sexualität und der sexuellen Orientierung befasst, wobei der Schwerpunkt auf LGBT- Themen und Kultur liegt
ätiologische Märchen, das
ätiologische Sagen (Sagen, die auffällige Erscheinungen, Bräuche und Namen erklären wollen) - ursächlich, begründend
Ritterroman, der
Der Ritterroman ist eine ab dem Ende des 15. Jahrhunderts in den europäischen Literaturen Verbreitung gewinnende Form der Großepik, die Stoffe und Konventionen des mittelalterlichen höfischen Romans übernimmt und sie durch zahlreiche phantastische Elemente (Zauberer, Riesen, Zwerge etc.) ergänzt. Der ritterliche Protagonist erlebt seine Abenteuer, die er zugunsten seiner Dame besteht, in einer Zauberwelt, die kaum mehr den Anspruch erhebt, die Wirklichkeit irgendwie abzubilden.
Fazit, das
zusammenfassend festgestelltes Ergebnis; Schlussfolgerung; Resümee
Einheit, die
In sich geschlossene Ganzheit, Verbundenheit; als Ganzes wirkende Geschlossenheit, innere Zusammengehörigkeit
Meinungsbildung, die
Bildung einer Meinung (zu einer bestimmten Frage) im Einzelindividuum, in der Gesellschaft
Weimarer Republik, die
Als Weimarer Republik (zeitgenössisch auch Deutsche Republik) wird der Abschnitt der deutschen Geschichte von 1918 bis 1933 bezeichnet, in dem erstmals eine parlamentarische Demokratie im Deutschen Reich bestand. Diese Epoche löste die konstitutionelle Monarchie der Kaiserzeit ab und begann mit der Ausrufung der Republik am 9. November 1918. Sie endete de facto mit der Machtergreifung der NSDAP infolge der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933.
mise en scène, die
Inszenierung = in bestimmter Weise, von einem bestimmten Regisseur inszenierte Aufführung eines Theaterstücks, eines Fernsehspiels
Schemaliteratur, die
rivialliteratur (lateinisch trivialis ‚allgemein zugänglich, gewöhnlich‘) ist eine (schöne) Literatur, die im Gegensatz zur Hochliteratur als einfach, allgemein verständlich und leicht zu erfassen gewertet wird. Der Begriff hat pejorativen Charakter. Alternative Begriffe sind Schemaliteratur, Massenliteratur oder Paraliteratur. Neben dieser Zweiteilung steht ein Dreischichtenmodell: Es unterscheidet Hoch-, Unterhaltungs- und Trivialliteratur.
Binnenreim, der
Reim innerhalb einer Verszeile
Erzähltheorie, die
Narratologie
Elegie, die
Gedicht im Ton wehmütiger Klage - (in der Antike) Gedicht in Distichen
Synthese, die
Als Synthese (von altgriechisch σύνθεσις sýnthesis, „Zusammensetzung“, „Zusammenfassung“, „Verknüpfung“) wird allgemein die Vereinigung von zwei oder mehr Bestandteilen, Elementen oder Merkmalen zu einer neuen, übergeordneten Einheit verstanden.
Handlung, die
Abfolge von zusammenhängenden, miteinander verketteten Ereignissen, Vorgängen, die das dramatische Gerüst einer Dichtung, eines Films oder dergleichen bildet; Fabel, Plot
Regietheater, das
Inszenierung eines Theaterstücks, bei der der Regisseur die meisten künstlerischen Entscheidungen trifft und den anderen Beteiligten nur wenig künstlerische Freiheit zulässt
Ort des Erzählens, der
Aufführungsort einer Theaterszene
flache Charakter, der
Es gibt flache und runde Charaktere! Die 'runden' Charaktere machen eine Entwicklung, eine Veränderung durch, die 'flachen' bleiben sich weitgehend gleich.
Umgangssprache, die
Sprache, die im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird; nicht der Standardsprache entsprechende, aber weitgehend akzeptierte, meist gesprochene überregionale Sprache
Modernität, die
moderne Beschaffenheit, modernes Gepräge, Verhalten o. Ä.
intendierte Leser, der
der idealtypische Leser, den der Autor bei der Niederschrift seines Buches vor dem inneren Auge hat. Ihn möchte der Autor mit seinen Ideen, Thesen, Phantasien erreichen (existiert nur in der Vorstellung des Autors)
Uniform Resource Locator (URL), die
Einheitlicher Ressourcenanzeiger" bedeutet. Eine URL dient dazu, eine bestimmte Web-Ressource, wie zum Beispiel eine Webseite, zu identifizieren und zu lokalisieren, damit der Browser auf diese zugreifen kann
Haupttext, der
Haupttext bezeichnet als Begriff der Dramenanalyse den für die dargestellten Personen gegebenen Sprechtext. Im Gegensatz hierzu versteht man unter Nebentext alle weiteren in einem Dramentext gegebenen Hinweise.
Lemma, das
Grundform eines Schlagwortes (in Lexikografie und Linguistik)
Verweis, der
(in einem Buch, Text o. Ä.) Hinweis auf eine andere Textstelle o. Ä., die im vorliegenden Zusammenhang nachzulesen, zu vergleichen empfohlen wird
Bibliothekskatalog, der
Katalog einer Bibliothek
analytisches Drama, das
ein Drama, dessen Struktur dadurch gekennzeichnet ist, dass das für die Handlung zentrale Ereignis vor dem Einsetzen der Bühnenhandlung liegt. Die Fabel entfaltet sich so als Entschlüsselung einer die Gegenwart bestimmenden Vergangenheit.
autodiegetische Erzählung, die
spezieller Fall der homodiegetischen Erzählung: Eine Geschichte, in welcher der Ich-Erzähler zugleich die Hauptfigur ist
Prosagedicht, das
ein Gedicht in Prosa, also ohne die für gebundene Rede konstitutiven Formelemente wie Verse oder Reime. Dennoch weist es Merkmale des Gedichts wie starke Verdichtung und Rhythmisierung der Sprache und lyrische Subjektivität auf
Fingiert
Fiktiv (Synonyme fingieren: erdichten, erlügen, ersinnen)
Kalendergeschichte, die
Die Kalendergeschichte ist eine kurze Erzählung, die Elemente anderer epischer Kleinformen (z. B. des Schwanks, der Anekdote, der Parabel) in sich vereinigt. Die Bezeichnung leitet sich vom Medium des Volkskalenders her, in welchem diese Erzählform entstanden ist und auf das sie ursprünglich beschränkt war. Kalendergeschichten enden oft mit einer Pointe.
Primärliteratur, die
Gesamtheit der literarischen, philosophischen o. ä. Texte, die selbst Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung sind
Gegenwartsliteratur, die
Literatur der Gegenwart
Inventio, die
Die fünf Produktionsstadien einer Rede inventio: Auffindung der Argumente; wichtigstes Hilfsmittel ist dabei die Topik. elocutio: die Einkleidung der Gedanken in Worte („Redeschmuck“; lat. ornatus); die sprachliche Gestaltung (Wortwahl, rhetorische Stilmittel, kommunikative Direktion, Satzbau, Pausen). actio/pronuntiatio: öffentlicher Vortrag, bei dem stimmliche, mimische und gestische Mittel eingesetzt werden, also sowohl verbal (Lautstärke, Tempo und Pausensetzung, Artikulation, Timbre, Prosodie) als auch nonverbal (Mimik; Gestik; Blick- bzw. Augenkontakt, Physiognomie, persönliche Präsenz, Körpersprache) kommuniziert wird. memoria: Einprägen der Rede für das auswendige Vortragen; Auswendiglernen mittels Mnemonik (beispielsweise durch bildliche Vorstellungen).
Holocaust, der
(zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) Verfolgung, Gettoisierung und insbesondere Massenvernichtung der Juden in Deutschland und Europa
Lautmalerei, die
Onomatopoesie ist die sprachliche Nachahmung von außersprachlichen Schallereignissen.
auktoriale Fokalisierung, die
ein Erzähltypus, der deutlich viel mehr weiß als seine Figuren (Synonym: Nullfokalisierung)
Postkolonialismus, der
ein Sammelbegriff für eine Reihe von kolonialismuskritischen Ansätzen in den Kultur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften, die essenzialistische Annahmen über den Modellcharakter westlicher Entwicklung als eurozentrisch anzeigen. Anhand von Perspektiven aus kolonialen Kontexten machen post- und dekoloniale Ansätze auf die wechselseitige Konstitution von westlicher und nicht-westlicher Welt aufmerksam
Enjambement, das
Übergreifen des Satzes in den nächsten Vers
Ideologie, die
Ideologie (von französisch idéologie; zu altgriechisch ἰδέα idéa, hier „Idee“, und λόγος lógos „Lehre, Wissenschaft“ – eigentlich „Ideenlehre“) steht im weiteren Sinne bildungssprachlich für Weltanschauung. Im engeren Sinne wird damit zum einen auf Karl Marx zurückgehend das „falsche Bewusstsein“ einer Gesellschaft bezeichnet, zum anderen wird in der US-amerikanischen Wissenssoziologie jedes System von sozialen Normen als Ideologie bezeichnet, das Gruppen zur Rechtfertigung und Bewertung eigener und fremder Handlungen verwenden. Seit Marx und Engels bezieht sich der Ideologiebegriff auf „Ideen und Weltbilder, die sich nicht an Evidenz und guten Argumenten orientieren, sondern die darauf abzielen, Machtverhältnisse zu stabilisieren oder zu ändern“.
tertiäre Erzähler, der
Erzähler ist selbst Gegenstand einer erzählten Erzählung (metadiegetisch)
Botenbericht, der
Kunstgriff der Dramentechnik, mit dem außerhalb der Szene spielende Ereignisse durch den Bericht eines Boten vergegenwärtigt werden
Regelpoetik, die
Unter Regelpoetik versteht man eine Richtung der Dichtkunst, die streng nach vorgegebenen Regeln ausgeübt werden soll, oder ein Regelwerk zur Ausübung dieser Kunst. Versionen deutschsprachiger Regelpoetik im 17./18. Jahrhundert, beeinflusst von der französischen Klassik, gibt es von Martin Opitz, August Buchner, Sigmund von Birken, Georg Philipp Harsdörffer bis zu Johann Christoph Gottsched.
Erzählzeit, die
Erzählzeit bezeichnet in der Erzähltheorie die Zeitspanne, die ein Leser für die Lektüre eines Textes, zum Sehen eines Films, Hören eines Hörspiels, Hörbuchs (oder vergleichbaren Vorgängen) braucht. Sie ist die Zeitspanne die zur Reproduktion (Lesen) eines epischen Werkes benötigt wird.
historische Quelle, die
Als 'Quelle' gilt in der Geschichtswissenschaft mittlerweile alles, was über die Vergangenheit befragt werden kann. Diese zunächst recht allgemeine und undifferenzierte Feststellung basiert auf der Einsicht, dass 'Quelle' keine Objektklasse wie Tier oder Auto ist.
Gender Studies, die (Pl.)
Gender Studies, laut Duden Genderstudies[1] (von englisch gender „soziales Geschlecht“) Forschungsrichtung, die die Beziehungen zwischen den Geschlechtern unter soziokulturellen Aspekten untersucht
Binnenerzählung, die
Als Binnenerzählung wird eine Erzählung bezeichnet, die von einer Rahmenerzählung eingerahmt wird, also die „Erzählung in der Erzählung“.
Autobiografie, die
die literarische Darstellung des eigenen Lebens
Anakoluth, das
das Fortfahren in einer anderen als der begonnenen Satzkonstruktion; Satzbruch
Typ, der
durch bestimmte charakteristische Merkmale gekennzeichnete Kategorie, Art (von Dingen oder Personen ???
Stoff, der
etwas, was die thematische Grundlage für eine künstlerische Gestaltung, wissenschaftliche Darstellung, Behandlung abgibt
Register, das
lphabetisches Verzeichnis von Namen, Begriffen o. Ä. in einem Buch; Index
Distichon, das
Verspaar/zweizeilige Strophenform. Meist verbreitet: daktylische Hexameter und ein Pentameter.
Situation, die
Verhältnisse, Umstände, in denen sich jemand [augenblicklich] befindet; jemandes augenblickliche Lage Verhältnisse, Umstände, die einen allgemeinen Zustand kennzeichnen; allgemeine Lage
umschliessende Reim, der
Das heißt, ein Reimpaar fasst ein anderes ein, „umarmt" es bildlich gesehen also
Monolog, der
laut geführtes Selbstgespräch einer Figur auf der Bühne innerer Monolog (in Roman oder Erzählung in der Ichform wiedergegebene, in Wirklichkeit nicht laut ausgesprochene Gedanken, Überlegungen, Augenblicksregungen einer Person)
Epoche, die
großer geschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Beginn [und Ende] durch einen deutlichen, einschneidenden Wandel der Verhältnisse, durch eine Wende o. Ä. gekennzeichnet ist
Tierfabel, die
Tierfabeln sind Fabeln, in denen Tiere wie Menschen handeln und menschliche Eigenschaften haben. Dabei kommen manche Tiere besonders oft vor, wie beispielsweise der Löwe, der Wolf, die Eule und der Fuchs.
Abhandlung, die
schriftliche [wissenschaftliche] Darstellung; längerer Aufsatz
Einführung, die
einführende Worte, einführender Tekst
Kommentar, der
Zusatz[werk] mit Erläuterungen und kritischen Anmerkungen zu einem Gesetzeswerk, einer Dichtung, wissenschaftlichen Ausgabe o. Ä.
Projektionsfläche, die
helle Fläche, auf die Bilder projiziert werden können
Kurzgeschichte, die
Form der erzählenden Dichtung, bei der eine [alltägliche] Begebenheit knapp berichtet wird, die Personen nur skizziert werden und der Schluss meist eine Pointe enthält
Kontingenz, die
bezeichnet die gleichzeitige Nicht-Notwendigkeit und Nicht- Unmöglichkeit. Kontingent ist also dasjenige, was es geben kann, aber nicht geben muss bzw. was so sein kann, aber nicht muss.
Vorausdeutung, die
Als epische Vorausdeutung bezeichnet man Passagen einer fiktionalen Darstellung, in denen Hinweise auf den weiteren Fortgang des Geschehens gegeben werden. Oft wird hierfür auch der englische Begriff Foreshadowing verwendet.
Ort, der
Stelle, Umgebung
Kreuzreim, der
Reimform, bei der in einer Gruppe von vier Versen der erste mit dem dritten und der zweite mit dem vierten Vers reimt
Stabreim, der
Grundsätzlich kann der Stabreim mit der Alliteration gleichgesetzt werden. Dann beschreiben beide Begriffe den Umstand, dass nachfolgende Wörter den gleichen Anfangslaut aufweisen. Allerdings kann der Stabreim auch als bindendes Element der germanischen Langzeile betrachtet werden und weist dabei einige Besonderheiten auf
dramatisierte Erzähler, der
Der Ausdruck Dramatisierung steht für die Bearbeitung eines literarischen Textes für das Theater oder den Spielfilm. Zu diesem Zweck wird der betreffende Text als Dialogfassung an die Gesetzmäßigkeiten der dramatischen Gattung angepasst, d. h. szenisch umgesetzt. Ferner wird der Begriff häufig umgangssprachlich auf eine betont emotionale Kommunikationsstrategie angewandt.
Aufsatz/Artikel in Sammelband, der
Buch, in dem verschiedene Texte eines oder mehrerer Autoren abgedruckt sind
Charakterisierung, die
das Charakterisieren, Charakterisiertwerde charakterisieren In seiner typischen Eigenart darstellen, treffend schildern für jemanden, etwas kennzeichnend sein
Dysphemismus, der
Das Schreiben einer Szenenanalyse erfolgt nach einem Schema und kann – je nach Ausführlichkeit – sehr komplex werden. Im Wesentlichen ist eine Szenenanalyse in drei Abschnitte zu unterteilen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Des Weiteren erfolgt häufig eine „inhaltliche Gesamteinordnung“. Diese dient dazu, die zu analysierende Szene mit dem Kontext des Stückes und allen für die Analyse wichtigen Aspekten zu verknüpfen.
intradiegetische Erzählung, die
Intradiegetisches Erzählen: Liegt vor, wenn der Erzählakt auf der zweiten Ebene angesiedelt ist, wenn also erzählt wird, dass und was erzählt wird, nämlich ein (dann metadiegetisches) Geschehen. Innerhalb der extradiegetischen Rahmenerzählung können also eine (oder mehrere) intradiegetische Binnenerzählung(en) vorliegen. Dieses Rahmungsprinzip ist natürlich wiederholbar, so dass auf der dritten Ebene metadiegetisch ein metametadiegetisches Geschehen erzählt wird usw.
Weiblicher Reim, der
ein klingender Reim und besteht aus zwei Silben. Dabei ist die erste Silbe betont und die zweite unbetont
Drama, das
Drama ist eine Art von Fiktion, die durch Dialog und Aufführung dargestellt wird. Es ist eines der literarischen Genres, das eine Nachahmung einer Handlung darstellt. Drama ist auch eine Art von Stück, das für Theater, Fernsehen, Radio und Film geschrieben wurde
Blankvers, der
reimloser fünffüßiger Jambus
Mauerschau, die
Teichoskopie, mündlicher Bericht einer Theaterfigur über ein auf der Bühne nicht dargestelltes Ereignis
Syllepsis, die
Die Syllepse oder Syllepsis (altgriechisch σύλληψις sýllēpsis „Zusammenfassung“) ist eine rhetorische Figur, die auf einer Worteinsparung beruht (Brachylogie), vergleichbar der Ellipse. Ein einmalig verwendeter Satzteil (Subjekt, Objekt o. ä.) oder eine grammatische Form bzw. Funktion wird in der Syllepse mehrfach in unterschiedlichem Sinne ergänzt, so dass er auch unterschiedliche grammatische Zusammenhänge in Bezug auf Person, Kasus und Genus erzeugt. Im Gegensatz zum Zeugma (in jüngerer Terminologie) ist hier eine semantische Unschärfe nicht beabsichtigt, sondern nur eine syntaktische Verkürzung. Die Syllepse war weniger ein Stilmittel der antiken Rhetorik als der Dichtung.
Transdisziplinarität, die
ein integrativer Forschungsansatz, der auch außerwissenschaftliche und insbesondere gesellschaftliche Akteure einbezieht
deskriptive Pause, die
Extreme Formen sind die Ellipse und die Pause. Bei der Ellipse wird – meist Unwichtiges – im Erzählen weggelassen: die Erzählung steht still, während das Geschehen weiter geht, sodass der Eindruck eines „Zeitsprungs“ entsteht. Die Pause hingegen bezeichnet den Stillstand der Handlung, während die Erzählung fortläuft, indem beispielsweise Abschweifungen oder nicht für die Handlung relevante Betrachtungen vorgenommen werden.
Erzählebene, die
Die Unterscheidung der verschiedenen Erzählebenen dient im Fall der Verschachtelung von Rahmen- und Binnenerzählung der Bestimmung des jeweiligen repräsentationslogischen Orts des Erzählens.
Entwicklung, die
allmählich entstehen, sich stufenweise herausbilden
Vierzeiler, der
Ein Vierzeiler (auch Quartett, Quartine, Quatrain oder selten Tetrastichon) ist in der Verslehre eine aus vier Versen bestehende Strophen- oder Gedichtform. Der Vierzeiler ist mit seinen zahlreichen Sonderformen die häufigste Strophenform überhaupt.
höfische Roman, der
Der höfische Roman (französisch roman courteois, besser eigentlich höfisches Epos) ist die epische Großform der höfischen Dichtung, die ab Mitte des 12. Jahrhunderts zunächst an den anglonormannischen Höfen Nordfrankreichs und Englands entstand.
dramatische Ironie, die
Unter dramatischer Ironie im Theater versteht man eine Ironie, die dadurch erzeugt wird, dass sich eine Wechselwirkung zwischen den auf der Bühne dargestellten Ereignissen und den Ereignissen aus Sicht der Zuschauer ergibt.
Dekadenz, die
kultureller Niedergang mit typischen Entartungserscheinungen in den Lebensgewohnheiten und Lebensansprüchen; Verfall, Entartung
Stunde Null, die
Der Begriff Stunde Null wurde auf den 8. Mai 1945 und den frühesten Abschnitt der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich angewandt. Er bezieht sich auf die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und den vollständigen Zusammenbruch des NS-Staates und impliziert die Chance zu einem voraussetzungslosen Neuanfang.
Gedichtzyklus, der
Zyklus von Gedichten
Internationale Standardbuchnummer (ISBN), die
Nummer zur eindeutigen Kennzeichnung von Büchern
Kollektiv, das
Gruppe, in der Menschen zusammenarbeiten; Team
historisch-kritische Ausgabe, die
Oder Edition. Wissenschaftlich bearbeiteter Abdruck eines Textes oder auch einer Gruppe von Texten.
Volksmärchen, das
Im Gegensatz zu Kunstmärchen sind sie keinem eindeutigen Verfasser zuzuordnen. Sie wurden über viele Generationen hauptsächlich mündlich überliefert, und daher existieren sie in unterschiedlichen Versionen und regionalen Varianten.
literarische Strömung, die
geistige Bewegung, Richtung, Tendenz
Spätmoderne, die
Spätmoderne ist ein Epochenbegriff zur Charakterisierung der aktuellen gesellschaftlichen Lebensbedingungen und -verhältnisse. Im Gegensatz zum Begriff Postmoderne wird davon ausgegangen, dass die Gegenwart als eine Konsequenz der Moderne zu verstehen ist. Bekanntester soziologischer Vertreter dieser Auffassung ist Anthony Giddens.
Volta, die
In der Poesie ist die Volta oder Wendung eine rhetorische Veränderung oder ein dramatischer Wechsel in den Gedanken und/oder Gefühlen.
Barock, der
durch kraftvolle, verschwenderisch gestaltete Formen und pathetischen Ausdruck gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst, Dichtung und Musik von etwa 1600 bis 1750
Postfeminismus, der
Ein in den 1990er Jahren von den Massenmedien verbreiteter Diskurs, der eine Reaktion auf die feministischen Theorien der 1970er und 1980er Jahre widerspiegelt und oft auf der Grundlage beruht, dass der "Kampf der Geschlechter" vorbei ist.Ein postmoderner feministischer Diskurs, der auf früheren Bedenken gegen das Patriarchat aufbaut, sich aber auch auf andere Bereiche wie den Ökofeminismus und den Cyberfeminismus erstreckt. Er ist in seiner Ablehnung des Gender-Essenzialismus vom Poststrukturalismus beeinflusst (z. B. in Butlers Auseinandersetzung mit der Queer-Theorie).
Dokumentarliteratur, die
der Ode ähnliches enthusiastisches Gedicht
Archaismus, der
1. einzelnes archaisches Element (in Sprache oder Kunst) 2. archaisierende sprachliche oder künstlerische Haltung, Gestaltungsweise
Geschehen, das
etwas, was geschieht; Gesamtheit besonderer, auffallender Vorgänge, Ereignisse Ablauf von Vorfällen, Ereignissen
Reisebeschreibung, die
Schilderung der Sehenswürdigkeiten, der Besonderheiten von Land und Leuten sowie der persönlichen Erlebnisse auf einer Reise in schriftlicher und illustrierter Form oder als Hörbuch
erzählende Figur, die
Sie handelt und wird nicht nur beschrieben, sondern erzählt ihrerseits Teile der Erzählung.
Artusroman, der
Der Artusroman ist eine literarische Gattung, die verschiedene Werke der Autoren Chrétien de Troyes, Hartmann von Aue und Ulrich von Zatzikhoven umfasst. Wolframs von Eschenbachs Parzival wird unter der Bezeichnung „arthurischer Gralroman“ ebenso zu der Gattung gezählt wie die sogenannten nachklassischen Artusromane der Autoren Wirnt von Grafenberg, Heinrich von dem Türlin, Der Stricker, Der Pleier und Konrad von Stoffeln. Die zahlreichen Werke der verschiedenen Autoren eint die Tatsache, dass der legendäre König Artus (engl. Arthur) und seine Ritter der Tafelrunde stets den zentralen Bezugspunkt der Handlung bilden, was auch der Grund für den Namen der Gattung ist.
Mythos, der
Ein Mythos (seltener der Mythus, veraltend die Mythe, Plural Mythen, von altgriechisch μῦθος, „Laut, Wort, Rede, Erzählung, sagenhafte Geschichte, Mär“, lateinisch mythus) ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung. Im religiösen Mythos wird das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter oder Geister verknüpft
Haiku, das
aus drei Zeilen mit zusammen 17 Silben bestehende japanische Gedichtform
Paralipse, die
eine rhetorische Figur, bei der der Redner ankündigt, zu einem bestimmten Thema nichts zu sagen und dieses gerade damit besonders hervorhebt
Verfremdungseffekt, der
Der Verfremdungseffekt (V-Effekt) ist ein literarisches Stilmittel und Hauptbestandteil des epischen Theaters nach Bertolt Brecht. Eine Handlung wird durch Kommentare oder Lieder so unterbrochen, dass beim Zuschauer jegliche Illusionen zerstört werden, sodass er der Theorie zufolge eine kritische Distanz zum Dargestellten einnehmen kann. Der Verfremdungseffekt besteht im Kern darin, dem Betrachter vertraute Dinge in einem neuen Licht erscheinen zu lassen und so Widersprüche in der Realität sichtbar zu machen und eine kritischere und bewusstere Wahrnehmung des Gezeigten zu ermöglichen.
Kanon, der
Ein Kanon der Literatur (zu griechisch kanon „Regel, Maßstab, Richtschnur“) ist eine Zusammenstellung derjenigen Werke, denen in der Literatur ein herausgehobener Wert beziehungsweise eine wesentliche, normsetzende und zeitüberdauernde Stellung zugeschrieben wird.
Zeilensprung, der
Enjambement
Aufklärung, die
Literaturepoche
Erzählmodus, der
Modus: Der Grad an Mittelbarkeit und der Perspektivierung des Erzählten.
New Historicism, der
ist eine Theorierichtung der Literaturwissenschaft, die in den 1980er Jahren an der University of Berkeley entwickelt wurde und vor allem von Stephen Greenblatt populär gemacht wurde. Sie war eine rigoros verteidigte Gegenposition gegen den in den USA seit den 1930ern vorherrschenden New Criticism, der fast ausschließlich nach der inneren Struktur literarischer Texte fragte und dagegen ihre historischen und zeitgenössischen Kontexte vernachlässigte. Für den Neuhistorismus ist dagegen die Verbindung eines Textes mit anderen Texten, Überzeugungen und kulturellen Praktiken, die zur gleichen Zeit zirkulieren, von zentraler Bedeutung
Ich-Erzählsituation, die
Der Erzähler spricht in erster Person (Ich-Form). In dieser Situation findet ein zweidimensionales Erzählen statt: Es gibt ein Ich-Erzähler (das erzählende Ich) und ein Ich, von dem erzählt wird (das erlebende Ich).
Heterotopie, die
(nach M. Foucault) Ort, Zone als tatsächlich realisierte Utopie, in der alle anderen Räume innerhalb einer Kultur zugleich repräsentiert, bestritten oder umgekehrt werden
Werkintention, die
Als Intention eines literarischen Werks bezeichnet man die Absicht, die mit bzw. in dem Werk verfolgt wird. Die Literaturtheorie unterscheidet wesentlich zwischen der intentio auctoris (der dem Verfasser eines Textes unterstellten Absicht) sowie der intentio operis (der Absicht des Textes selbst). Oft wird ferner auch die intentio lectoris, womit die Absicht des jeweiligen Lesers bezeichnet ist, in der Literaturtheorie berücksichtigt.
Alliteration, die
gleicher Anlaut der betonten Silben aufeinanderfolgender Wörter; Anlautreim (vgl. Stabreim)
Synkope
Als metrische Synkope bezeichnet man in der Verslehre die Auslassung eines Verselementes bei der Realisierung eines metrischen Schemas im Vers. Ausgelassen werden dabei stets schwächere Elemente, also Senkung bei akzentuierendem bzw. Kürze bei quantitierendem Versprinzip.
Skansion, die
Messung eines Verses, Bestimmung des Versmaßes; das Skandieren
sekundäre Erzähler, der
Der primäre Erzähler verfügt über das orale Erzählen und ist der Uhrheber des münlichen Textes. Der sekundäre Erzähler hingegen betreibt das literale Erzählen. Er zeichnet die mündliche Erzählung auf, bearbeitet und literarisch.
Wendepunkt, der
Zeitpunkt, zu dem eine Wende eintritt
Daktylus, der
Versfuß aus einer Länge und zwei Kürzen
authentisch
original
Leitmotiv, das
Ein Leitmotiv ist ein künstlerisches Mittel, das, gekoppelt an einen zunächst außerkünstlerischen Inhalt, in der Gesamtheit des Werkes immer wieder zu finden ist. Je nach Kunstrichtung (Musik, Malerei, Architektur oder Literatur) werden verschiedene Motive ein- und umgesetzt. So können Farben, Stimmungen, Symbole, Personen, Tonfolgen, Sätze und vieles mehr als Leitmotiv verwendet werden. Sie werden dann innerhalb dieses Werkes nur noch mit dieser Bedeutung verwendet.
offene Ende, das
Gegenteil des geschlossenen Endes: Das Gegenteil des geschlossenen Endes ist das offene Ende. Ein offenes Ende lässt Fragen offen und bietet Raum für verschiedene Interpretationen. Der Leser muss selbst aktiv werden, um die Bedeutung des Endes zu erschließen.
Tagebuchroman, der
Tagebuchliteratur ist Literatur, die sich auf echte oder fiktionale Tagebücher stützt. Die ursprüngliche Form des Tagebuches ist das private Tagebuch. Hiervon entfremdet sind zur Veröffentlichung bestimmte Tagebücher. Die Instrumentalisierung des fiktionalen Tagebuches kulminiert im Tagebuchroman, der wegen seiner Unmittelbarkeitsfiktion dem Briefroman vergleichbar ist
Erzählen, das
anschaulich schriftlich oder mündlich Darstellen, Wiedergabe eines Geschehens
Enzyklopädie, die
Nachschlagewerk, in dem der gesamte Wissensstoff aller Disziplinen oder nur eines Fachgebiets in alphabetischer oder systematischer Anordnung dargestellt ist
Emotional Turn, der
Neben den Mitte der 1990er Jahre entstandenen Rezeptionstheorien ästhetischer Affekte – orientiert an den „Gefühlen beim Lesen“ – entwickelte sich im Zuge eines emotional turn in den Kulturwissenschaften nach 2000 auch eine Produktionsästhetik literarisch-ästhetischer Affekte.
männliche Reim, der
einsilbiger Reim, der mit einer Hebung (einer betonten Silbe) endet
offene Schluss, der
Als Schluss bezeichnet man das Ende eines literarischen Werks, beispielsweise eines Romans oder Theaterstücks. Hierbei unterscheidet die Literaturwissenschaft verschiedene Formen: Erstens den sogenannten „offenen Schluss“, bei dem der Leser nicht erfährt, wie die Geschichte weitergeht. Hierzu gehören auch die bewusst als Fragment gestalteten Texte der Romantik (wie z. B. Kater Murr von E. T. A. Hoffmann); zweitens das Happy End, bei dem alle Konflikte glücklich aufgelöst werden, und drittens das tragische Ende. Oft folgt dem eigentlichen Schluss noch ein Epilog.
Mirakelspiel, das
geistliches Drama, besonders des Mittelalters, über die Wundertaten der Heiligen
Diskurs, der
Es gibt keinen einheitlichen Diskursbegriff. Komplexe von Aussagen zu einem gemeinsamen Gegenstand, die durch bestimmte Regeln und Merkmale strukturiert sind, die sich von anderen Diskursen abgrenzen lassen und für einen bestimmten Zeitraum von Bedeutung sind.
Allegorese, die
allegorische Deutung
heterodiegetische Erzählung, die
Der Erzähler ist kein Teil der Diegese. (Neuere Erzähltheorien gehen davon aus, dass der Erzähler grundsätzlich als vermittelnde Instanz zwischen Erzähltext (inklusive erzählter Welt) und Rezipient des Textes ist. Er wird nur explizit oder implizit dargestellt.)
Pars pro toto, das
Redefigur, bei der mit einem Wort, das gewöhnlich einen bestimmten Teil eines Ganzen bezeichnet, nicht nur dieser Teil, sondern das Ganze gemeint ist (z. B. unter einem Dach = in einem Haus)
Problem, das
schwierige [ungelöste] Aufgabe, schwer zu beantwortende Frage, komplizierte Fragestellung
Synästhesie, die
Stilfigur: mehrere Sinnseindrücke werden miteindander vermischt, z.B. Töne ~ Farben (vor allem in der Romantik)
Sprachkrise, die
Diese drückt die unüberbrückbare Lücke zwischen Signifikat und Signifikant aus und den Zweifel an der Möglichkeit der Abbildung der Realität durch Sprache.[5] Dieser Konflikt ist mit bestimmten Namen verbunden wie Nietzsche, Mauthner, Hugo von Hofmannstahl u.a
Versifikation, die
Umformung in Verse
Discours, der
Die ‚Wie-Frage‘ in der Analyse fiktionaler Erzähltexte. Wie sind die Ereignisse im Text angeordnet? Auf welcher Weise wird die sprachliche Vermittlung dargeboten? Welche Formen der Präsentation gibt es? (Wissenschaftler: Genette)
Versbau, der
Aufbau eines Verses
Emplotment, das
Narrative Modellierung (Emplotment) - Mithilfe der narrativen Modellierung stattet der Historiker die Geschichte mit einer Erklärung aus. In Anlehnung an Northrop Frye unterscheidet Hayden White vier Erzählweisen: Romanze, Tragödie, Komödie und Satire.
Montage, die
Die Technik der literarischen Montage ist eine Bezeichnung für das Zusammenfügen unterschiedlicher Texte oder Textteile, die unterschiedliche Inhalte beziehungsweise oft unterschiedliche Sprachebenen und -stile transportieren. Dies dient der Erzeugung von Überraschungsmomenten und der Annäherung an die moderne, immer komplizierter werdende Wirklichkeit. Nach Walter Benjamin unterbricht das Montierte den Zusammenhang, in den es gestellt ist. Analog zur bildenden Kunst spricht man auch von Collage.
Neologismus, der
Wortneuschöpfung
Lösung, die
durch die Anwendung spezieller Kenntnisse und Methoden ermitteltes Ergebnis, Verfahren, Vorgehen zur Bewältigung einer Schwierigkeit
Lexikonartikel, der
[Lexikon]artikel, der eine bestimmte Sache, einen Sachbegriff behandelt
Aktant, der
eine der sechs Funktionen (in der Tiefenstruktur des Textes), die von handelnden Figuren (in der Oberflächenstruktur des Textes) ausgeübt werden (Wissenschaftler: Greimas)
Spondeus, der
aus zwei Längen bestehender antiker Versfuß Versmaß des Opferliedes; lateinisch spondēus) bezeichnet in der Verslehre einen Versfuß, der im quantitierenden griechischen und lateinischen Versmaß aus zwei langen Silben
Symbolik, die
Bei der Verwendung von Symbolen spricht man von Symbolik – insbesondere, wenn etwas als Zeichen verwendet wird, das nicht grundsätzlich ein Zeichen ist. Mit Symbolik kann die Verwendung als Symbol gemeint sein oder die symbolische Bedeutung beziehungsweise das Spektrum der möglichen symbolischen Bedeutungen, der „symbolische Gehalt“.
Tempo, das
Geschwindigkeit, mit der etwas, besonders eine Handlung, eine Bewegung abläuft (für den Vortrag geeignetes, den Besonderheiten eines Werkes angemessenes) musikalisches Zeitmaß
Nachkriegsliteratur, die
Mit Nachkriegsliteratur bezeichnet man die nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck des Krieges und des Nationalsozialismus entstandene Literatur. Historisch ist das Ende der Nachkriegszeit in Deutschland schwierig abzugrenzen. Die deutschsprachige Nachkriegsliteratur dürfte auf die Zeit von Mitte 1945 bis zur Auflösung der Gruppe 47 im Jahre 1967 datiert werden.
Literaturwissenschaft, die
Literaturwissenschaft ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Literatur. Sie umfasst nach gängigem Verständnis Teilgebiete wie die Literaturgeschichte, die Literaturkritik, die Literaturinterpretation, die Literaturtheorie und die Editionsphilologie. Geschichtlich ist die Literaturwissenschaft hervorgegangen
Digital Humanities
Das Fach Digital Humanities (deutsch: „digitale Geisteswissenschaften“) umfasst die Anwendung von computergestützten Verfahren und die systematische Verwendung von digitalen Ressourcen in denGeistes-undKulturwissenschaften. Es handelt sich um ein interdisziplinär ausgerichtetes Fach, dessen Vertreter sowohl durch eine traditionelle Ausbildung in den Geistes- und Kulturwissenschaften ausgewiesen sind wie durch ihre Vertrautheit mit einer Reihe von einschlägigen Konzepten, Verfahren und Standards der Informatik. In Deutschland sind das insbesondere Forscher der Computerphilologie, der Historischen Farchinformatik der Informationswissenschaft und der Computerlinguistik. Typische Arbeits- und Forschungsfelder sind z.B. digitale Editionen, quantitative Textanalyse, Visualisierung komplexer Datenstrukturen oder die Theorie digitaler Medien.
identische Reim, der
Ein identischer Reim ist in der Verslehre eine Form des rührenden Reims, bei dem dasselbe Wort wiederholt wird. In der orientalischen Dichtung, zum Beispiel im Ghasel, gilt er als nicht fehlerhaft und wird sogar geschätzt, in der deutschen Dichtung ist er jedoch seit dem Barock verpönt. Philipp von Zesen monierte sogar das Reimpaar finden – empfinden, „weil der laut fast nicht verändert wird, ob schon in einem das p hinzukömt“.
Fin de Siècle, das
Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die in Gesellschaft, bildender Kunst und Literatur ausgeprägte Verfallserscheinungen wie Überfeinerung u. Ä. Aufwies
Blickwinkel, der
Perspektive, aus der man etwas betrachtet
Inhaltsverzeichnis, das
meist am Anfang oder Ende eines Buches oder eines mehrseitigen Schriftstücks stehende tabellarische Gliederung des Inhalts mit Angabe der Seitenzahlen
Untertreibung, die
eine Darstellung, durch die etwas kleiner oder unwichtiger erscheint als es in Wirklichkeit ist
diplomatische Edition, die
Eine diplomatische Ausgabe ist die Edition einer einzigen Quelle (Vorlage). Sie wird vorgenommen, wenn es keine konkurrierenden Überlieferungen gibt.
Textgenese, die
der Entstehungs- und Entwicklungsprozess literarischer Werke
Ausschnitt, der
kleinerer Teil, der eine bestimmte Kenntnis des Ganzen vermittelt, zu dem er gehört
Ordnung, die
im allgemeinen eine nach bestimmten leitenden Gesichtspunkten geschehene, regelmäßige und zweckmäßige Zusammenstellung einer oder mehrerer Reihen von Dingen und Handlungen
tertiärer Erzähler, der
erzählt auf der tertiären Ebenen in einer Rahmenerzählung (der innerste der drei Erzähler)
freien Verse, die (Pl.)
Als freier Vers werden in der Verslehre Formen des Verses bezeichnet, die auf jegliche metrische und klangliche Bindung verzichten. Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert und ist die seit dem 20. Jahrhundert in der Lyrik dominierende Versgattung.
Unbestimmt-Vorhandene, das
???
bürgerliches Trauerspiel, das
Das bürgerliche Trauerspiel ist eine Form der Tragödie, in der die bürgerliche Schicht im Mittelpunkt der Handlung steht. Ein Drama ist eine literarische Form, die sich vor allem durch die direkte Rede der Figuren auszeichnet. Die wichtigsten Formen des Dramas sind die Tragödie und die Komödie.
Totum pro parte, das
otum pro parte (Latein) bedeutet in das Deutsche übersetzt: ‚Das Ganze (steht) für einen Teil‘. Dies ist sowohl eine spezielle Form der Metonymie als auch der Synekdoche. Daher handelt es sich beim totum pro parte um eine rhetorische Figur aus der Gruppe der Tropen.
Sammelrezension, die
informiert über mehrere Neuveröffentlichungen und vergleicht den wissenschaftlichen Wert und die Bedeutung der besprochenen Texte für die aktuelle Forschung
Zehnzeiler, der
Ein Zehnzeiler (auch Dekastichon) ist in der Verslehre eine aus zehn Versen bestehende Strophen- oder Gedichtform. Als spezifische Formen sind zu nennen Málaháttr in der altnordischen, die Dizain in der französischen, und die Décima in der spanischen Dichtung.
Katastrophe, die
Das Wort bedeutet eigentlich Wendung und bezeichnet speziell den Wendepunkt der Handlung in der Tragödie, d. h. den Punkt, an dem sich das Schicksal des Helden zum Glück oder Unglück entscheidet.
Allegorie, die
[personifizierendes] rational fassbares Bild als Darstellung eines abstrakten Begriffs
Erzählung, die
1. anschaulich schriftlich oder mündlich Darstellen, Wiedergabe eines Geschehens 2. kürzeres Werk der erzählenden Dichtung
Rhetorik, die
Lehre von der Redekunst, Kunst der Beredsamkeit – leitet sich vom Griechischen ῥητορ /rhètor/ (Redner) ab. Hatte schon in der Antike zwei Gegenstandsbereiche: die Theorie und die Praxis der Redekunst. Für eine ausführliche Erklärung: siehe Allkemper & Eke, Kapitel Rhetorik (S.79-89)
Migrationsliteratur, die
Literatur von Autoren, die aus einer von mindestens zwei Kulturräumen geprägten Sichtweise schreiben; behandelt Identitätsfragen nationaler oder kultureller Minderheiten
Ecocriticism, das
ein interdisziplinärer Ansatz, der literarische Texte im Zusammenhang mit ökologischen (die Gesamtumweltsituation betreffend) Aspekten untersucht
Erzähler, der
Vermittlungsinstanz des Geschehens, die mehr oder weniger stark ausgeprägt in Erscheinung tritt.
Archetyp(us), der
im kollektiven Unbewussten angesiedelte Urbilder menschlicher Verhaltensmuster; psychische Strukturdominanten (nach C. G. Jung) - Urform, Musterbild
prosaische Lyrik, die
Siehe Prosa
Polemik, die
bezeichnet einen meist scharfen Meinungsstreit im Rahmen politischer, literarischer oder wissenschaftlicher Diskussionen
Spionageroman, der
bezeichnet in der Kriminalliteratur das Genre des mit Sachverhalt der Spionage befassten Thrillers
Emblem, das
Ein Sinnbild. Eine bildliche Darstellung oder verbale Umschreibung eines – meist abstrakten – Sachverhaltes.
Lied, das
Epische Dichtung Auf eine bestimmte Melodie gesungenes [lyrisches] (meist aus mehreren gleich gebauten und gereimten Strophen bestehendes) Gedicht; Melodie, die einem Gedicht unterlegt ist
Modus, der
Der Grad an Mittelbarkeit (= indirectheid) und der Perspektivierung des Erzählten.
Inkonsistenz, die
ein Zustand, in dem zwei Dinge, die beide als gültig angesehen werden sollen, nicht miteinander vereinbar sind
Interpretation, die
Interpretation (lateinisch interpretatio „Auslegung, Übersetzung, Erklärung“) bedeutet im allgemeinen Sinne das Verstehen oder die subjektiv als plausibel angesehene Deutung von etwas Gegebenem oder wenigstens von etwas Vorhandenem. Das kann z. B. eine Aussage, ein Kunstwerk oder eine soziale Situation, aber auch etwas schlicht in der Natur Vorgefundenes sein. Die werkimmanente Interpretation, oft als Werkimmanenz abgekürzt, ist eine methodische Richtung der Literaturwissenschaft, die in den 1950er und 1960er Jahren dominierend war, mit Auswirkungen auf Literaturtheorie und Textinterpretation, die etwa im Schulbetrieb bis heute andauern.
Perspektivierung, ideologische Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Kadenz, die
Unter Kadenz (italienisch cadenza, mittellateinisch cadentia „das Fallen“, von lateinisch cadere „fallen“) versteht man in der Verslehre die metrisch-rhythmische Gestalt des Versschlusses, also der letzten Silben des Verses von der letzten betonten Silbe an. Der Begriff wurde von Andreas Heusler (1865–1940) im Rahmen der von ihm entwickelten Taktmetrik in Anlehnung an den musikalischen Kadenzbegriff eingeführt.
dynamische Figur, die
Eine literarische Figur oder literarische Gestalt ist eine fiktive Gestalt in einem literarischen Text. Literarische Figuren zeichnen sich durch ihre Charakterisierung aus, die innerhalb des Textes auf verschiedene Art erfolgen kann. Unter anderem ist dies abhängig von der Textgattung: in Prosatexten steht über eine literarische Figur nur eine begrenzte Menge an Informationen zur Verfügung, während dramatischen Figuren durch Schauspieler neue Aspekte hinzugefügt werden können.
Kriegsliteratur, die
Diese Kategorie umfasst belletristische Literatur, die den Zweiten Weltkrieg im weitesten Sinne thematisiert. Ein Kriegsroman ist eine Untergattung des Romans, in deren Mittelpunkt die Darstellung von Kampfhandlungen steht beziehungsweise der Krieg die Hintergrundkulisse bildet und als Ereignis die Entwicklungsgeschichte des Protagonisten beeinflusst. Einige Werke dieses Genres können auch als Unterform des Abenteuerromans oder Historienromans angesehen werden. Eine Sonderform des Kriegsromans ist der Antikriegsroman, bei dem die Sinnlosigkeit und die Grausamkeit des Krieges im Vordergrund stehen.
Reiseliteratur, die
Als Reisebericht oder Reisebeschreibung bezeichnet man die (literarische) Darstellung der Beobachtungen und Erlebnisse eines Reisenden. Solche Beschreibungen variieren sehr in Inhalt und Wert, je nach Zweck der jeweiligen Reise. Sie sind oft reich illustriert.
Rückwendung, die
Handlung/Entscheidung, sich erneut an eine gewisse Person, Meinung oder ein Weltbild zu richten, zu orientieren
Geschehnis, das
Ereignis, Vorgang
Arbeiterliteratur, die
ein Sammelbegriff für literarische Werke von Arbeitern, in denen sie sich mit ihren eigenen Lebensbedingungen auseinandersetzen. Im weiteren Sinne ist damit auch jede Literatur über die Situation der Arbeiter gemeint, unabhängig von der sozialen Herkunft des Autors.
Anhang, der
nachträglicher schriftlicher Zusatz, Nachtrag
retardierende Moment, das
Das retardierende Moment (französisch retarder ‚verzögern‘) bezeichnet eine Szene im Handlungsverlauf eines Dramas, die nach dem Höhe- und Wendepunkt das Ende der dramatischen Handlung hinauszögert, indem sie kurzzeitig einen anderen Ausgang als erwartet möglich oder wahrscheinlich macht. Dadurch steigt die Spannung vor dem unweigerlichen Ende erneut an.
Avantgarde, die
Gruppe von Vorkämpfern einer geistigen Entwicklung
textkritische Apparat, der
Der textkritische Apparat (auch apparatus criticus) verzeichnet in einer historisch-kritischen Ausgabe (HKA) eines Werkes die abweichenden Varianten zum Obertext. Der Apparat dokumentiert damit zum einen, welche unterschiedlichen Fassungen des edierten Textes gibt, die z. B. durch Beschädigungen, spätere Überarbeitungen, Korrekturen, Kommentierungen oder Übersetzungen entstanden sind. Zum anderen macht er transparent, auf welcher Grundlage der Herausgeber sich (mit Hilfe der Textkritik) für bestimmte Lesarten entschieden hat. Beides trägt dazu bei, die Edition für die Wissenschaft nutzbar zu machen.
Schelmenroman, der
Roman, besonders des 16. und 17. Jahrhunderts, dessen Inhalt die Abenteuer bilden, die sein zumeist plebejischer Held zu bestehen hat, um sich durchs Leben zu schlagen
Online-Publikation, die
Ein unkörperliches Medienwerk, das der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde
Sextett, das
Ensemble von sechs Instrumental- oder (selten) Vokalsolisten
Ambivalenz, die
Zwiespältigkeit; Spannungszustand; Zerrissenheit [der Gefühle und Bestrebungen]
Stilfiguren, die
für einen Stil charakteristische Elemente
Umfang, der
Gesamter Bereich, den etwas umfasst, einschließt, auf den sich etwas erstreckt
off stage
Die Figur ist nicht mehr auf der Bühne zu sehen, befindet sich in einem Raum hinter der Bühne
Poeta Faber, der
ein Dichter-Handwerker, bei dem die Technik im Vordergrund steht, im Gegensatz zu einem Poeta vates, bei dem die Inspiration im Vordergrund steht
Absicht, die
Bestreben; Wollen
Alterität, die
eine literarische und/oder kulturelle Andersheit (Synonyme: Fremdheit, Verschiedenheit, Differenz)
erzählte Rede, die
Figurenrede
Zäsur, die
metrischer Einschnitt innerhalb eines Verses
Kunstmärchen, das
von einem bestimmten Autor erfundenes und gestaltetes Märchen (im Gegensatz zum überlieferten Volksmärchen)
Memoria, die
memoria: Einprägen der Rede für das auswendige Vortragen; Auswendiglernen mittels Mnemonik (beispielsweise durch bildliche Vorstellungen).
klassische Moderne, die
Der Begriff Klassische Moderne bezeichnet die Vielfalt heute noch als bahnbrechend angesehener avantgardistischer Stilrichtungen in den bildenden Künsten am Ende der Belle Époque und danach bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts
Rührstück, das
„rührseliges, dem bürgerlichen Trauerspiel ähnliches, aber nicht tragisch endendes Schauspiel der Aufklärungszeit
Parlando, das
ein der Litanei vergleichbares rhythmisches Muster, das sich mit 'wie gesprochen' übersetzen ließe. Kennzeichnend für dieses Muster, das Gedichte wie Teils von Gottfried Benn Teils kennzeichnet, ist der plaudernde Tonfall und die Montage disparater Teile im Sinne einer Parallelisierung von hoher Sprechlage und Jargon
automatische Text, der
Der französische Ausdruck Écriture automatique (dt.: Automatisches Schreiben, Automatischer Text) bezeichnet eine Methode des Schreibens, bei der Bilder, Gefühle und Ausdrücke (möglichst) unzensiert und ohne Eingreifen des kritischen Ichs wiedergegeben werden sollen.
externe Fokalisierung, die
Bei externer Fokalisierung weiß der Erzähler weniger als seine Figuren.
Ethos, das
vom Bewusstsein sittlicher Werte geprägte Gesinnung, Gesamthaltung; ethisches Bewusstsein
Diskrepanz, die
Widersprüchlichkeit, Missverhältnis zwischen zwei Sachen
Dritte, das
die Figur, die innerhalb der Interaktion (soziale Interaktion oder Intersubjektivität) über „Ich" und „Du" (ego und alter ego) hinaus neue Funktionen für die Kommunikation übernimmt, die zwischen zwei Interaktionspartnern noch nicht möglich sind (Vermittler, Schiedsrichter, der begünstigte Dritte, der Sündenbock, der Intrigant, der Übersetzer etc.)
Thesenpapier, das
ein Papier, auf dem die Kernthesen eines Vortrags oder Referats für die Zuhörer schriftlich fixiert sind
Women Studies, die
ein akademischer Bereich, der sich auf feministische und interdisziplinäre Methoden stützt, um das Leben und die Erfahrungen von Frauen in den Mittelpunkt der Untersuchung zu stellen
primäre Erzähler, der
Begriff von Wolf Schmid zur Bezeichnung jenes Erzählers, der die Erzählung erster Stufe erzählt und dessen erzähllogischer Standort auf der Ebene der Exegesis (die Welt des Erzählers) anzusiedeln ist (s. auch Erzählebenen).
Handlungsstrang, der
Strang einer [komplexen, aus mehreren Strängen bestehenden] Handlung
mise en scéne, die
umfasst alles, was auf der Szene für das Bild arrangiert wird - die Bildkomposition, die Bildgestaltung im sichtbaren Bildausschnitt, die Farbkomposition, Lichtgestaltung, Anordnung der Figuren und Dinge im Bild, Umgang mit Raum und Tiefe, Ausstattung, Kostüm, Maske, Schauspielerführung etc
Buchmesse, die
internationale Messe der Verlage (de boekenbeurs)
closure
Abschluss
Liminalität, die
ambiguität oder Orientierungslosigkeit, die im mittleren Stadium von Ritualen auftritt (Schwellenphase), wenn die TeilnehmerInnen ihren vorritualen Status nicht mehr halten, aber noch nicht mit dem Übergang zu dem Status, den sie nach Abschluss des Rituals einnehmen werden, angefangen haben
Synonym, das
Synonyme oder Synonyma (von altgriechisch συνώνυμος synṓnymos ‚von gleichem Namen‘ zu σύν syn ‚gemeinsam‘ und ὄνομα onoma ‚Name, Begriff‘) sind sprachliche Ausdrücke oder Zeichen, die zueinander in der Beziehung der Synonymie stehen – einer der grundlegenden Typen von Bedeutungsbeziehungen bzw. Sinnrelationen.
Intertextualität, die
Mit Intertextualität wird in der strukturalistisch und poststrukturalistisch geprägten Kultur- und Literaturtheorie das Phänomen bezeichnet, dass innerhalb einer kulturellen Struktur kein Bedeutungselement – kein Text also – ohne Bezug zur Gesamtheit der anderen Texte denkbar ist. In der Literaturwissenschaft werden auch konkrete Bezüge zwischen literarischen Einzeltexten als „Intertextualität“ bezeichnet.
Perspektivierung, zeitliche Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Hymne, die
Feierliches Preislied, besonders der Antike, zum Lob von Gottheiten, Heroen geistliches, kirchliches, liturgisches Gesangs-, auch Instrumentalwerk von betont feierlichem Ausdruck; religiöser Lob- und Preisgesang (der Ode sehr ähnliches) feierliches Gedicht
Geschichte, die
mündliche oder schriftliche, in einen logischen Handlungsablauf gebrachte Schilderung eines tatsächlichen oder erdachten Geschehens, Ereignisses; Erzählung
Antiheld, der
inaktive, negative oder passive männliche Hauptfigur in Drama, Roman, Film im Unterschied zum aktiv handelnden Helden
Literaturgeschichte, die
Werk, das die geschichtliche Darstellung einer Literatur enthält Der Begriff Literaturgeschichte hatte bis Mitte des 18. Jahrhunderts die Bedeutung „Berichte aus der gelehrten Welt“ und wurde seit etwa 1830 neu definiert als Feld der nationalen sprachlich fixierten Überlieferung, innerhalb derer die künstlerisch gestalteten Werke maßgeblich sind.
Katharsis, die
Die Katharsis (altgriechisch κάθαρσις kátharsis „Reinigung“) bezeichnet nach der Definition der Tragödie in der aristotelischen Poetik die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder (von griechisch éleos und phóbos, von Lessing auch mit Mitleid und Furcht übersetzt) erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen (Poetik, Kap. 6, 1449b26).
Schluss, der
etzter Abschnitt, letzter, äußerster Teil einer besonderen räumlich festgelegten Folge, Reihe Folgerung, Ableitung
Philanthropinum, das
eine Schule, die nach den Grundsätzen des Philanthropismus unterrichtet, also mit den Erziehungsmaximen Menschenliebe (Philanthropie), Vernunft, Gleichheit, Natürlichkeit und Glück
Dithyrambe, die
ekstatisches Chorlied aus dem altgriechischen Dionysoskult der Ode ähnliches enthusiastisches Gedicht
Briefroman, der
Roman, der ausschließlich oder überwiegend aus fingierten Briefen besteht
Perspektivierung,räumliche Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Biografie, die
Die Binnenerzählung ist damit im Konzept des mehrschichtigen Erzählens, das sich in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts einer großen Beliebtheit erfreute, die zweite Textebene, die von einer anderen epischen Einheit umschlossen wird. Charakteristisch dabei ist, dass der Erzähler der Binnenhandlung als Figur in der Rahmenhandlung erscheint, die meist als mündliche Erzählsituation konzipiert ist.
Darstellung, die
Gestaltung einer Rolle auf der Bühne, Verkörperung einer Bühnenfigur
Euphemismus, der
Beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort
Denkfigur, die
dieser Begriff beschreibt grundlegende Annahmen und implizite Vorstellungen über die Natur der Dinge, auf deren Grundlage Menschen ihre Welt wahrnehmen und interpretieren. Eine Denkfigur - d.h. zum Beispiel eine spezifische Art, den menschlichen Körper zu verstehen -, findet ihren Ausdruck sowohl in Performances, als auch in literarischen Werken. Eine Denkfigur kann dabei in vielen unterschiedlichen kulturellen Praktiken auftreten, die von Menschen mit sehr unterschiedlichen sozialen Hintergründen ausgeübt werden, oder auch nur von einer kleinen sozialen Gruppe geteilt werden.
Autorinstanz, die
Stellvertreter des Autors in der Erzählung, der die Wertungen und Einstellungen des realen Autors zum Ausdruck bringt
Schäferdichtung, die
Hirtendichtung der europäischen Renaissance und des Barocks, in der die ländliche Welt der Schäfer und Hirten manieristisch gestaltet und auf einer künstlichen, wirklichkeitsfremden Ebene dargestellt wird
umschließende Reim, der
z.B. Reimschema abba abba
unzuverlässige Erzähler, der
Unzuverlässiges Erzählen ist eine spezielle Form des Erzählens, bei dem die Zuverlässigkeit (das heißt zumeist: die Wahrheit oder Angemessenheit) der Erzähleraussagen über die erzählte Welt vom Rezipienten (Leser, Zuhörer, Zuschauer etc.) in Frage gestellt wird. Vereinfacht ausgedrückt: Es wird zunächst ein Geschehen erzählt, das, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, so nicht stattgefunden hat. Gründe dafür können beispielsweise sein, dass die erzählende Person die Handlung erträumt, im Drogenrausch erlebt oder schlichtweg erfunden hat, etwa um ein Alibi zu erhalten.
Metapher, die
(besonders als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht; bildliche Übertragung (z. B. der kreative Kopf des Projekts)
Tragödie, die
Die Tragödie (auch Trauerspiel) ist ein Drama, das mit dem – oft tödlichen – Scheitern des tragischen Helden endet. Im Gegensatz zu sonstigen Formen des Dramas, die eine Handlung mit unterschiedlichen, möglichen Ergebnissen darstellen, ist bei der Tragödie das Ende durch die Ausgangskonstellation schon festgelegt: Der Held ist in unlösbare Konflikte verstrickt, und deshalb ist es gleichgültig, wie er sich entscheidet.
Phantastik, die
Phantastik, auch Fantastik, ist ein Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns Fantasiestücke in Callots Manier wurden 1814 als Contes „fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als Contes „de fantaisie“.
Informationsvergabe, die
Die Informationsvergabe im Drama ist ein komplexer und vielschichtiger Vorgang, der erstmals 1977 durch den Literaturwissenschaftler Manfred Pfister systematisch in seiner Gesamtheit erfasst wurde. Demnach finden Übermittlungen von Informationen nicht nur zwischen den Figuren eines dramatischen Geschehens statt (inneres Kommunikationssystem), sondern gelangen durch die Aufführungssituation auch in das Wahrnehmungsvermögen des Zuschauers (äußeres Kommunikationssystem). Das bedeutet, dass „ein und dasselbe sprachliche oder außersprachliche Signal ... im Normalfall im äußeren und inneren Kommunikationssystem unterschiedlichen Informationswert [hat]“.
Szene, die
kleinere Einheit eines Aktes , Hörspiels, Films, die an einem speziellen Ort spielt und durch das Auf- oder Abtreten einer oder mehrerer Personen begrenzt ist
Praeteritio, die
Im engeren Sinn ist die Postmoderne eine umstrittene politisch-wissenschaftlich-künstlerische Richtung, die sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne wendet und diese aufzulösen und zu überwinden versucht, dann auch Postmodernismus genannt.
lyrische Ich, das
Der Ausdruck lyrisches Ich (manchmal auch: generisches Ich) bezeichnet in einer Traditionslinie der Literaturwissenschaft den fiktiven Sprecher oder die Stimme eines Gedichts oder Liedes (Lyrik). Ursprünglich eingeführt zur Unterscheidung des formalen bzw. lyrischen Ichs von einem realen bzw. empirischen Ich, ist es bis in die Gegenwart immer wieder gleichgesetzt worden mit der Identität des Autors, mit der Authentizität des Ausgesagten sowie mit dem rezeptiven Nacherleben desselben.
Quartett, das
vierzeilige Strophe im Gedicht oder ein vierzeiliges Gedicht selbst. Vor allem wird der Begriff im Zusammenhang mit dem barocken Sonett gebraucht. Dieses besteht aus vier Quartetten, die den Einstieg bilden und zwei Terzetten
covert narrator
Narration can be very obvious (“overt”) or may be hard to detect (“covert”) The narrator may take the viewpoint of a character, may present the views of several characters or may approach the story from a godlike view (“omniscience”)
Titel, der
kennzeichnender Name eines Buches, einer Schrift, eines Kunstwerks o. Ä.
Stück, das
Stück
Novelle, die
Eine Novelle (lateinisch novus ‚neu‘, italienisch novella ‚Neuigkeit‘) ist eine kürzere Erzählung (siehe auch Kurzgeschichte) in Prosaform. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und oft nur ex negativo von anderen Textsorten abgrenzen.
Erzählschema, das
Die Struktur der linearen Abfolge der Elemente einer Erzählung auf der Ebene der Ereignisse und Handlungen (histoire).
Stilisierung, die
Umbildung natürlicher Formen und auf wesentliche Grundstrukturen reduzierte Darstellung. Abstraktion.
Kanonisierung, die
Der Kanon der Literatur ist eine Zusammenstellung derjenigen Werke, denen in der Literatur ein herausgehobener Wert bzw. eine wesentliche, normsetzende und zeitüberdauernde Stellung zugeschrieben wird.
Analogie, die
ein Stilmittel, das ähnliche Strukturen oder Zusammenhänge verwendet, um einen Gedankengang zu begründen (z.B. das Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei.“ wird gerne gebraucht, um durch Analogie gegen Demokratie zu argumentieren)
Rhythmus, der
Gliederung der Sprachbewegung durch Wechsel und Abstufung der aufeinander bezogenen betonten und unbetonten Silben, Pausen, Tempostufen und Tonstufen, durch Intonation und Sprachmelodie
Hausaufgabe, die
vom Lehrer, der Lehrerin aufgegebene Arbeit, die die Schülerinnen und Schüler zu Hause erledigen müssen
Internationale Standardseriennummer (ISSN), die
Nummer, die jedes veröffentlichte Sammelwerk wie Zeitung, Zeitschrift, Schriftenreihe o. Ä. erhält
Belletristik, die
unterhaltende, schöngeistige Literatur
Bibliografie, die
Verzeichnis, in dem Bücher, Schriften, Veröffentlichungen einer bestimmten Kategorie angezeigt und (besonders nach Titel, Verfasser[in], Erscheinungsjahr und -ort) beschrieben werden; Büchernachweis
Forschungsliteratur, die
Mit dem Begriff "Forschungsliteratur" werden "wissenschaftliche Darstellungen" bezeichnet: Darin sind Ausführungen zu Ansätzen und Theorien zu finden, aber auch Erkenntnisse, Überlegungen und Thesen zu geschichtswissenschaftlichen Fragen. Forschungsliteratur wird manchmal auch als "Sekundärliteratur" bezeichnet, ihre Erkenntnisse, Überlegungen und Thesen aus der Forschungsliteratur gilt es in die eigene Forschung miteinzubeziehen.
möglichen Welten, die (Pl.)
Gottfried Wilhelm Leibniz - Die Vorstellung der „besten aller möglichen Welten“ soll nicht in naiver Weise tatsächliches und großes Übel in der Welt leugnen oder schönreden. Vielmehr weist Leibniz auf einen notwendigen Zusammenhang zwischen Gutem und Üblem hin: Es gebe nämlich Gutes, das nur zum Preis der Existenz von Übel zu haben ist.
Skizze, die
kurzer, stichwortartiger Entwurf; Konzept
Perspektivierung, perzeptive Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Akt, der
Handlung, Vorgang, Tat
Romantik, die
Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte, aber auch die Gebiete Geschichte, Theologie und Philosophie sowie Naturwissenschaften und Medizin umfasste. Für den Bereich der Literatur wird die Romantik (ca. 1795–1835) untergliedert in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1835).
Artikel, der
Aufsatz, Abhandlung; Beitrag
Trauma, das
starke psychische Erschütterung, die [im Unterbewusstsein] noch lange wirksam ist
Frauenforschung, die
Forschung und Lehre, die ausdrücklich von weiblichen Bedürfnissen, Sichtweisen und Interessen ausgeht und sich mit Frauen betreffenden Themen beschäftigt
Problemstellung, die
das Stellen eines Problems, von Problemen
Sprecherinstanz, die
Alle in der literarischen Erzählkommunikation voneinander zu unterscheidenden Redesubjekte mit ihren jeweiligen Rezipienten. (z. B. Autor & Leser, Autorinstanz & Leserinstanz, Erzähler & Adressat, erzählende Figur & fiktiver Adressat)
Satire, die
Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde. Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.
critique génétique, die
La génétique des textes, génétique textuelle ou critique génétique est une méthode d'analyse de documents littéraires (ou d'autres écrits). Elle vise à étudier la genèse des œuvres littéraires ou d'un écrit (charte, texte de loi, article de Wikipédia, notice ou guide de bonnes pratiques…).
Bildersprache, die
Sprache, Sprechen in Bildern; bilderreiche Sprache
Ausgabe, die
(von einem Druckwerk o. Ä.) Form der Veröffentlichung; Edition
dramatische Modus, der
Siehe Erzähltheorie
Mysterienspiel, das
geistliches Schauspiel des Mittelalters
Kriminalliteratur, die
Die Kriminalliteratur, die von einem Verbrechen und dessen Aufklärung durch Gedankenarbeit und logisches Denken handelt, ist ein Zweig der Unterhaltungsliteratur.
Episteme, die
Die Episteme (altgriechisch ἐπιστήμη epistḗmē) ist ein Begriff der griechischen Philosophie und bedeutet ungefähr „Erkenntnis“, „Wissen“, „Fähigkeit“ oder „Wissenschaft“.
chronologische Erzählen, das
Chronologisch zu erzählen bedeutet schlicht und einfach, dass die zeitliche Struktur der Erzählung der Chronologie der Geschichte folgt, salopp formuliert also vorne anfängt und hinten aufhört und dazwischen die Ereignisse in ihrer kausalchronologischen Reihenfolge präsentiert.
Untertitel, der
Titel, der einen Haupttitel [erläuternd] ergänzt
Gender/Sex-Unterscheidung, die
Sex” = das biologische Geschlecht “Gender” = Geschlechteridentität die kulturell zugeschriebene
epische Theater, das
Der von Bertolt Brecht 1926 geprägte Begriff episches Theater verbindet zwei literarische Gattungen, das Drama und die Epik, also theatralisch und erzählende Formen der Literatur.
Poesie, die
Als Poesie (von altgriechisch ποίησις poíesis „Erschaffung“) bezeichnet man erstens einen Textbereich, dessen Produktion traditionell nach den poetischen Gattungen geteilt wird. Nach Aristotelischer Poetik (so das Wort für die Theorie der Poesie) sind dies Drama, Epos und kleinere lyrische Gattungen. Im Deutschen wird seit dem 19. Jahrhundert eher von Literatur und literarischen Gattungen gesprochen. Allenfalls kurze Gedichte behielten das Wort, so etwa im Falle des Poesiealbums.
Zeit, die
Zeitraum, Zeitabschnitt des Lebens, der Geschichte usw. (einschließlich der herrschenden Verhältnisse)
erlebte Rede, die
Technik zur Wiedergabe der Bewusstseinsinhalte (innere Monologe und ‚stream of consciousness‘). Rede in der dritten Person und Imperfekt, so dass sie sich formal nicht vom Bericht des Erzählers unterscheidet. Muss aber einer Person zugeordnet sein.
Abenteuerroman, der
[volkstümlicher] Roman, in dem der Held viele Abenteuer zu bestehen hat
Bildgedicht, das
1. in ein Gedicht umgesetztes Werk der bildenden Kunst, besonders eines Gemäldes 2. Figurengedicht = Gedicht, dessen Schrift oder Druckbild einen Gegenstand (oftmals den besungenen Gegenstand) nachahmt
autotelisch
Der Ausdruck Autotelie (altgriechisch αὐτός autós, deutsch ‚selbst' und τέλος télos, deutsch ‚Ziel') und das Adjektiv autotelisch werden im Sinne von „Selbstzweck(-haftigkeit)“ oder auch „Unabhängigkeit“ gebraucht.
romantische Ironie, die
eine ästhetische Technik, die im Kunstwerk selbst dessen eigene Produktionsbedingungen sichtbar macht und thematisiert
Anspielung, die
Andeutung, versteckter Hinweis
Leserinstanz, die
Leserrolle im Akt des Lesens (z. B. impliziter Leser); Appelstruktur der Texte
Feuilleton, das
- Literarischer, kultureller oder unterhaltender Teil einer Zeitung - Literarischer Beitrag im Feuilletonteil einer Zeitung
Zeitschrift, die
meist regelmäßig (wöchentlich bis mehrmals jährlich) erscheinende, geheftete, broschierte o. ä. Druckschrift mit verschiedenen Beiträgen, Artikeln usw. [über ein bestimmtes Stoffgebiet]
Jambus, der
dispositio: Gliederung des Vortrags.
fiktionale Erzählen, das
erfundenes Erzählen
Story, die
Diskurs, Sujet, Art und Weise der Darstellung bzw. Erzählung (vs. Plot, Geschichte)
Topik, die
die Lehre von der Auffindung des Stoffes zum Zweck der rhetorischen Behandlung???
Text, der
schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen
Sprechgesang, der
beim Psalmodieren und beim Rezitativ übliches, dem Tonfall der Sprache angepasstes, rhythmisches, dem Gesang nahestehendes Sprechen
style indirect libre, der
In „Einführing in die Erzähltextanalyse“: S. 290: (frz., autonome indirekte Rede): -> Figurenrede: Wiedergabe der Rede und/ oder Gedanken von Figuren durch den Erzähler. Die narrativer Präsentation von Figrugenrede umfasst sowohl äußere als auch innere Rede. Nach dem Grad der Mittelbarkeit unterscheidet man jeweils drei Kategorien der äußeren und der inneren Rede: ziteirte, transponierte und erzählte Figurenrede. Die jeweils ersten beiden Kategorien können in nicht autonomer (d. h. in Verbindung mit erläutender Erzählerrede) oder in autonomer (d.h. allein stehender) From auftreten. Sehe S. 282.
Kinder- und Jugendliteratur, die
Kinder- und Jugendliteratur (kurz KJL) ist Literatur, die an junge Menschen vom ersten Vor-Lesealter bis zur Adoleszenz gerichtet ist. Sie umfasst sowohl fiktionale Literatur (Belletristik) als auch Sachliteratur, darunter Druckerzeugnisse und elektronische Texte ebenso wie Hörbücher.
Sage, die
rsprünglich mündlich überlieferter Bericht über eine im Einzelnen nicht verbürgte, nicht alltägliche, oft wunderbare Begebenheit
Form, die
dem Inhalt entsprechende Art der geistigen, künstlerischen Gestaltung; Darstellungsweise
Buchmarkt, der
Markt für Bücher (eher übergreifend, das Umfeld des Buchverkaufs)
Tagebuch, das
Buch, Heft für tägliche Eintragungen
Wirkung, die
Die außerliterarische Wirksamkeit von Literatur. Sie kann sowohl den Einfluss literarischer Werke auf andere Texte und Autoren meinen wie auch die psychischen, moralischen und sozialen Folgen, die sich aus der Aufnahmen und Verbreitungen von Literatur ergeben.
cognitive poetics, die
Kognitive Poetik (cognitive poetics) ist die Sammelbezeichnung für zeitgenössische, kognitiv-empirische Forschungsansätze in der Literaturtheorie, bzw. Literaturwissenschaft, in denen die Untersuchung der Wirkung narrativer und sprachlich-stilistischer Kunstmittel auf den Leser im Vordergrund steht.
lyrische Subjekt, das
Der Dichter benutzt das lyrische Subjekt als Medium, durch das er den Leser anspricht. Es ist zumeist in Form eines lyrischen Ichs präsent.
Wissenschaft, die
(ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich
Krimi, der
Kurzwort für Kriminalroman
Story world, die
The fictional world described by a narrative
sokratische Ironie, die
ein sich klein machendes Verstellen (man stellt sich dumm), um den sich überlegen wähnenden Gesprächspartner in die Falle zu locken, ihn zu belehren oder ihn zum Nachdenken zu bringen.
Textform, die
???
Unheimliche, das
Freud kommt zu dem Schluss, dass unheimlich alles sei, was ein Geheimnis, was im Verborgenen bleiben sollte und hervorgetreten ist???
Dialogizität, die
auf Michail Bachtin zurückgehendes Konzept der Ambiguität von Worten bzw. Äußerungen, die durch die Interferenz zweier Sprechweisen (›Stimmen‹) entsteht. Im Gegensatz zum äußeren, von zwei Sprechpartnern gestalteten Dialog meint Dialogizität also die ›innere‹ Dimension einer Aussage als deren Mehrstimmigkeit; paradigmatisch zeigt sie sich in mehrstimmigen, polyphonen Texten. Erweitert auch auf ›äußerlich‹ dialogische Textbeziehungen wurde Bachtins Konzept der Dialogizität zur Grundlage von Julia Kristevas Theorie der Intertextualität. Ggs.: Monologizität.
Konkrete Poesie, die
eine Strömung der Lyrik, die sich speziell mit avantgardistischer Dichtkunst befasst, die vor allem auf die optischen und akustischen Aspekte der lyrischen Sprache abzielt.
Gedicht, das
[lyrische] Dichtung in einer bestimmten [metrischen] Form mit besonderem Rhythmus [und Reim]
Pleonasmus, der
Verbindung zweier Begriffe, von denen einer bereits im anderen enthalten ist. Eine rhetorische Figur
Prolepse, die
eine Redefigur, in der der Sprecher gegen sein eigenes Argument Einspruch erhebt und es dann sofort beantwortet
Pointe, die
geistreicher] überraschender [Schluss]effekt in einem Ablauf, besonders eines Witzes
Erzählerposition, die
Die ontologische Beziehung des Erzählers zur Ebene der Diegesis → homo- oder heterodiegetische Erzähler
Verslehre, die
Metrik
Leser, der
eine lesende Person
Perspektivierung, die
Qualitative, subjektive Akzentuierung und ‚Färbung‘ des Erzähltextes, die auf der Ebene des Diskurses sprachlich ausgedrückt oder logisch impliziert wird und durch die der Erzähler mehr oder weniger stark ausgeprägt in Erscheinung tritt.
Elocutio, die
Als officia oratoris (lateinisch officium, „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio).
fiktive Adressat, der
Der Begriff des fiktiven Lesers oder fiktiven Adressaten (englisch narratee) bildet als literaturwissenschaftliches bzw. literaturtheoretisches (Erzähltheorie) Konzept das Korrelat des Erzählers auf der discours-Ebene (vgl. histoire versus discours) eines Erzähltextes, ist jedoch terminologisch weniger verbreitet als der Begriff des Erzählers. Der fiktive Leser tritt dabei zumeist als ein in den Text eingezeichneter, fingierter, häufig direkt angesprochener „Partner“ des Erzählers auf.
Wiederholungsstruktur, die
Die Wiederholung ist ein rhetorisches Stilmittel , das du in den meisten Literaturgattungen , wie der Lyrik , finden kannst. Der Fachbegriff für eine Wiederholung ist Repetitio.
Thema, das
Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung, künstlerischen Darstellung, eines Gesprächs o. Ä.
Computerphilologie, die
Der Begriff Computerphilologie ist ein Sammelbegriff für die Einsatzmöglichkeiten des Computers in der Literaturwissenschaft. Das Wort ist Anfang der 1990er Jahre als Parallelbildung zu dem älteren Begriff Computerlinguistik entstanden. Die Computerphilologie ist ein Teil der Digital Humanities.
Positionierung, die
in eine bestimmte Position, Stellung bringen; einordnen
kritische Ausgabe, die
Edition eines Textes, die nach philologischen Standards ediert wurde
Methodologie, die
Lehre, Theorie der wissenschaftlichen Methoden. Siehe auch Methodik = festgelegte Art des Vorgehens
Epos, das
erzählende Versdichtung größeren Umfangs in gleichmäßiger Versform
Limerick, der
nach festliegendem Reim- und Versschema verfasstes Gedicht humorvoll-ironischen oder grotesk-komischen Inhalts
Point of view, der
Die Erzählperspektive. Nicht zu verwechseln mit einem Point- of-View-Shot, einem Begriff aus der Filmtheorie, der dem literarischen Begriff Fokalisation ähnelt.
Captatio benevolentiae, die
das Werben um die Gunst des Publikums mit bestimmten Redewendungen
sokratische Ironie, die
Als sokratische Ironie bezeichnet man häufig ein sich klein machendes Verstellen (man stellt sich dumm), um den sich überlegen wähnenden Gesprächspartner in die Falle zu locken, ihn zu belehren oder ihn zum Nachdenken zu bringen. Gemeint ist hiermit ein echtes Verstellen, das im Gegensatz zur rhetorischen Ironie nicht unbedingt als Verstellung erkannt werden will. Dieser Ironiebegriff entspricht der Bedeutung zur Zeit Sokrates’ und auch noch Aristoteles’.
Chor, der
in der antiken griechischen Tragödie eine Gruppe von Schauspielern, Sängern oder Tänzern, die die Handlung kommentierend begleitet
Gender Studies, die
interdisziplinäre Forschungsrichtung, die das Verhältnis der sozialen Geschlechter (Gender) untersucht und sich mit den damit verbundenen Auswirkungen in Gesellschaft, Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigt
Zensur, die
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität
Postcolonial Studies, die (Pl.)
Postkolonialismus (englisch post-colonialism; auch postkoloniale Theorie (post-colonial theory) oder postkoloniale Studien (post-colonial studies)) ist eine geistige und politische Strömung, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus und Imperialismus entwickelte. Sie wird dem Poststrukturalismus zugerechnet und beschreibt ein „dialektisches Konzept“, das zum einen die Dekolonialisierung und politische Souveränität der ehemaligen Kolonien gegenüber ihren Kolonialmächten zugrunde legt, zum anderen aber ein Bewusstsein für das Fortbestehen imperialistischer Strukturen in verschiedenen Lebensbereichen wie z. B. der Politik und Ökonomie schaffen will.
Exegese / Exegesis, die
[wissenschaftliche] Erklärung und Auslegung eines Textes, besonders der Bibel
Gleichzeitigkeit, die
gleichzeitiges Eintreten, Vorsichgehen
Fabula, die
Der chronologische Ablauf der Ereignisse ( wie sie wiedergegeben werden).
Ton, der
ursprünglich im Mittelalter die Melodie eines Lieds, später die Melodie der Strophe: Reimschema, Metrum und Strophenform
bibliografische Angabe, die
die Bibliografie betreffend - bibliografische Angaben - einen Titel bibliografisch erfassen
doppelte Zeitlichkeit, die
Siehe Erzähltheorie
Hörspiel, das
an die technischen Möglichkeiten des Rundfunks gebundene, auf das Akustische ausgerichtete dramatische Gattung
Biedermeier, der
bibliografische Angaben
Symbol, das
Sinnbild
Themenkreis, der
zusammengehörige Gruppe von Themen
Linguistic Turn, der
bezeichnet Bemühungen insbesondere seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der Philosophie, Literaturwissenschaft und Linguistik, sprachliche Vermittlungsformen genauer zu untersuchen
bürgerliche Realismus, der
Der Bürgerliche Realismus ist eine literarische Strömung von 1848 (Märzrevolution) bis Ende des 19. Jahrhunderts, die vorrangig in Deutschland zum Tragen kam. Sie wird üblicherweise in zwei Phasen unterteilt: In der ersten Phase (etwa 1849–1859) werden die programmatischen Grundlagen festgelegt. In der zweiten Phase erhält der bürgerliche Realismus neue Impulse, etwa durch den Gesellschaftsroman, und wird kritischer.
Bild, das
einen Titel bibliografisch erfassen
Script, das
Drehbuch
Untersuchungsgegenstand, der
Thema, Sachbereich einer Abhandlung, Untersuchung o. Ä.
Synfunktion, die
›Synfunktion‹ meint die Korrelation der Lexik eines bestimmten Werks zu anderen Elementen desselben ›Werk-Systems‹, hier: bei Dichtern des 18. Jahrhunderts werden Archaismen als Ausdruck von Erhabenheit verwendet, im 19. Jahrhundert können sie Mittel der Ironie sein. Die Funktion eines poetischen Mittels hängt also vom System ab, in dem es verwendet wird. Diese Systeme unterliegen einem historischen Wandel; Elemente und Systeme stehen in einem dynamischen Verhältnis.
autonome direkte Rede, die
Wie direkte Rede, aber ohne verba dicendi (Sagen, Fragen, Schreiben, usw.), evtl. sogar ohne Anführungszeichen. Der Erzähler ist vollständig in den Hintergrund getreten, das Geschehen präsentiert sich als Szenerie und Wortwechsel gleichsam selbst.
Volkslied, das
volkstümliches, im Volk gesungenes, vom Geist und von der mündlichen Überlieferung des Volkes geprägtes, schlichtes Lied in Strophenform. ! Niet hetzelfde als (Opm. schlicht = eenvoudig) die Nationalhymne !
Lexikon, das
nach Stichwörtern alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk für alle Wissensgebiete oder für ein bestimmtes Sachgebiet
postdramatische Theater, das
Das postdramatische Theater ist eine seit den 1980er Jahren diagnostizierte performancenahe Form des Theaters, die sich vom traditionellen Sprechtheater abgrenzt und auf die Welt der elektronischen Medien reagiert, indem sie sich anderen künstlerischen, darstellenden und medialen Genres und Techniken öffnet.
Poetologie, die (poetologisch)
Als Dichtungstheorie setzt sie sich theoretisch mit dem Wesen der Dichtung, mit ihrer Wirkung, ihrem Wert, ihren Aufgaben, ihren Funktionen, ihren spezifischen Ausdrucksmitteln und ihren poetischen Gattungen[1] auseinander.
erzählte Zeit, die
Im Gegensatz zur Erzählzeit steht die erzählte Zeit, das ist jener Zeitraum, über den sich die Geschichte inhaltlich erstreckt.
Erzählperspektive, die
Sicht oder Situation einer Erzählinstanz, aus der eine Geschichte erzählt wird; Blickwinkel
Traktat, der
meist kurze (wissenschaftliche) Abhandlung mit lehrhaftem Charakter
Kombinatorik, die
mathematische Disziplin, die sich mit der Frage befasst, welche Möglichkeiten (Kombinationen) es gibt, eine bestimmte Anzahl von Dingen miteinander zu kombinieren
Versmaß, das
beschreibt den klanglichen Aufbau eines Gedichts und wird auch Metrum genannt
Hybridität, die
Eine Mischform von zwei vorher getrennten Systemen.Nach Nederveen Pieterse (1998: 116) werden kulturelle Formen und Identitäten als hybrid bezeichnet, wenn die Bestandteile der Mischung aus verschiedenen kulturellen Kontexten stammen. Bei hybriden Identitäten handelt es sich keinesfalls nur um Übergangsphänomene. Sie bilden eine eigene soziale Wirklichkeit
Intermedialität, die
die offensichtliche und nachweisliche Einbeziehung mindestens zweier Ausdrucks- oder Kommunikationsmedien, die 'konventionell als distinkt angesehen werden' innerhalb eines künstlichen Produkts
Psychoanalyse, die
Unter Psychoanalyse sind drei verschiedene Dinge zu verstehen: 1.Die Untersuchung seelischer Prozesse auf Basis des Modells der Psyche von Sigmund Freud. 2. Eine darauf aufbauende wissenschaftliche Disziplin. 3. Eine Behandlungsmethode psychischer Störungen
Edition, die
[besonders wissenschaftliche] Herausgabe - in bestimmter Form [wissenschaftlich] herausgegebenes Werk; [kritische] Ausgabe
Ausdrucksweise, die
Art des mündlichen oder schriftlichen Ausdrucks
Fußnote, die
durch eine hochgestellte Ziffer o. Ä. auf eine Textstelle bezogene Anmerkung am unteren Rand einer Seite
Vorwort, das
Einleitung zu einem Buch; Vorrede
stream of consciousness, der
Bewusstseinsstrom. Absolut selbstständige Form des Freien inneren Monologs bzw. des autonomen Gedankenzitats, die eine Nachahmung der freien Assoziation als Verfahren der Psychoanalyse darstellt.
Poeta Vates, der
Typus des Dichter-Sehers, d.h. des von den Göttern oder Musen inspirierten Dichters nach neuplatonischer Auffassung, der das Verborgene "sieht".
Diskussion, die
Eine Diskussion ist ein Dialog zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), der mündlich oder schriftlich geführt wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation
Moderne, die
moderne Richtung in Literatur, Kunst oder Musik Moderne bezeichnet historisch einen Umbruch in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition, bedingt durch Industrielle Revolution, Aufklärung und Säkularisierung. In der Philosophiegeschichte fällt der Beginn der Moderne mit dem Skeptizismus der Vordenker der Aufklärung (Montaigne, Descartes, Spinoza) zusammen. Die Moderne folgt als Teil der Neuzeit auf die Frühe Neuzeit und dauert je nach Definition bis in die Gegenwart an oder endete im zwanzigsten Jahrhundert.
Femme fatale, die
Frau mit Charme und Intellekt, die durch ihren extravaganten Lebenswandel und ihr verführerisches Wesen ihren Partnern bzw. Partnerinnen häufig zum Verhängnis wird
Internationale Standardseriennummer ISSN), die
(International Standard Serial Number) dient der kurzen unverwechselbaren Identifikation von fortlaufend erscheinenden Publikationen, z.B. Zeitschriften
Sammelband, der
Buch, in dem verschiedene Texte eines oder mehrerer Autoren abgedruckt sind
Zitat, das
Wörtlich zitierte Textstelle
Intradiegetisch
Intradiegetisches Erzählen: Liegt vor, wenn der Erzählakt auf der zweiten Ebene angesiedelt ist, wenn also erzählt wird, dass und was erzählt wird, nämlich ein (dann metadiegetisches) Geschehen. Innerhalb der extradiegetischen Rahmenerzählung können also eine (oder mehrere) intradiegetische Binnenerzählung(en) vorliegen. Dieses Rahmungsprinzip ist natürlich wiederholbar, so dass auf der dritten Ebene metadiegetisch ein metametadiegetisches Geschehen erzählt wird usw.
mise en abyme, die
die Technik, eine Geschichte in eine Geschichte einzufügen
Schlussbemerkung, die
abschließende Bemerkung
Pareto-Prinzip, das
Auch 80/20 Regel genannt. 80 % der Beiträge zu einem Gesamtergebnis werden von 20 % der teilnehmenden Elemente erbracht. Die 80-zu-20-Regel: In vielen Fällen können 80% der Ergebnisse durch 20% der Ursachen erklärt werden. z.B. (1): in einer Schulklasse verursachen 20% der Schüler 80% des Lärms (2): im Internet besuchen 80% der Menschen 20% der Blogs. Siehe Zipfsches Gesetz: ≈ eine kleine Gruppe der Wörter formt die Mehrheit im Sprachgebrauch.
Meinung, die
persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat (und die sein Urteil bestimmt) im Bewusstsein der Allgemeinheit [vor]herrschende Auffassungen hinsichtlich bestimmter [politischer] Sachverhalte
Abschnitt, der
Teil[stück] von etwas Geschriebenem oder Gedrucktem; Kapitel, Passus
Funktion, die
[klar umrissene] Tätigkeit, Aufgabe innerhalb eines größeren Zusammenhanges; Rolle
Argumentation, die
Darlegung der Argumente, Beweisführung
Weimarer Klassik, die
Zeitraum: 1786-1832. Einordnung: nach der Aufklärung und dem Sturm und Drang , gleichzeitig zur Romantik. Geschichte: Französische Revolution , Napoleonische Kriege, Reformen in Preußen. Weltbild: Orientierung an der Antike, schöne Seele als Ideal des Menschen. Themen: antike Vorbilder, Schönheit, Wahrheit. Literatur: Fokus auf dem Drama. Ästhetik: Formale Harmonie und Symmetrie. Vertreter: Goethe, Schiller, Herder, Wieland
reine Reim, der
sind Wörter, die ab dem letzten betonten Vokal (a, e, i, o, u) gleich klingen: Tage - Frage
Pseudonym, das
angenommener, nicht der wirkliche Name (besonders eines Autors, einer Autorin); Deckname (a)
Konsistenz, die
Strenger gedanklicher Zusammenhang, Widerspruchsfreiheit
Fragment, das
etwas Unvollendetes; nicht fertiggestelltes Kunstwerk
Retardation, die
Das retardierende Moment (französisch retarder ‚verzögern‘) bezeichnet eine Szene im Handlungsverlauf eines Dramas, die nach dem Höhe- und Wendepunkt das Ende der dramatischen Handlung hinauszögert, indem sie kurzzeitig einen anderen Ausgang als erwartet möglich oder wahrscheinlich macht. Dadurch steigt die Spannung vor dem unweigerlichen Ende erneut an.
Trilogie, die
Folge von drei selbstständigen, aber thematisch zusammengehörenden, eine innere Einheit bildenden Werken (besonders der Literatur, auch der Musik, des Films)
New Historicism, das
eine Form der Literaturtheorie, deren Ziel es ist, die intellektuelle Geschichte durch die Literatur und die Literatur durch ihren kulturellen Kontext zu verstehen (seit den 1980er Jahren)
Hauptteil, der
wesentlicher Teil
heterotelisch
Unterordnung unter fremde, durch anderes bestimmte Zwecke
Dichter, der
Verfasser eines sprachlichen Kunstwerks
Geschmack, der
Fähigkeit zu ästhetischem Werturteil einheitlicher ästhetischer Wertmaßstab einer bestimmten Zeit oder Epoche
Couplet, das
scherzhaft-satirisches Strophengedicht mit Kehrreim und meist aktuellem [politischem] oder pikantem Inhalt
Lyriker, der
Dichter, Dichterin; (bildungssprachlich veraltend, sonst scherzhaft) Poet
Ontologie, die
Lehre vom Sein, vom Seienden
Pause, die
Bezeichnet den Stillstand der Handlung, während die Erzählung fortläuft, indem beispielsweise Abschweifungen oder nicht für die Handlung relevante Betrachtungen vorgenommen werden.
Kulturtransfer, der
Übernahme von kulturellen Eigenheiten aus einer Kultur in eine andere
Wissenschaftskritik, die
eine Form der kritischen Bewertung von Wissenschaft.
heteronormativ
basiert auf den Standard, dass es zwei komplementäre und gegensätzliche Geschlechter mit eigenen sozialen Rollen gibt
Gesamtkunstwerk, das
Mehrere Künste (z.B. Musik, Tanz, Malerei...) zugleich verwendet in einem Werk.
Dadaismus, der
internationale revolutionäre Kunst- und Literaturrichtung um 1920, die jegliches künstlerisches Ideal negiert und absolute Freiheit der künstlerischen Produktion sowie einen konsequenten Irrationalismus in der Kunst proklamiert
Gattung, die
Gesamtheit von [Arten von] Dingen, Einzelwesen, Formen, die in wesentlichen Eigenschaften übereinstimmen
Katalog, der
nach einem bestimmten System geordnetes Verzeichnis von Gegenständen, Namen o. Ä.
Regieanweisung, die
Anmerkung, erläuternder Hinweis in einem Bühnenstück, Drehbuch o. Ä. als Hilfe für die Regie
World Wide Web (WWW), das
bezieht sich auf alle öffentlichen Websites oder Seiten, auf die Nutzer über ihre lokalen Computer und andere Geräte über das Internet zugreifen können
Chronotopos, der
Chronotopos (griech. chrónos = Zeit; tópos = Ort) ist ein von dem russischen Literaturwissenschaftler Michail Bachtin eingeführter Begriff der Erzähltheorie und der Dramen-Analyse. Chronotopoi charakterisieren den Zusammenhang zwischen dem Ort und dem Zeitverlauf einer Erzählung.
Bibliothek, die
Einrichtung zur systematischen Erfassung, Erhaltung, Betreuung und Zugänglichmachung von Büchern und anderen Medien; Bücherei - [geordnete] Büchersammlung
runde Charakter, der
oder dynamische Charaktere haben komplexe Persönlichkeiten, die sich in der gesamten Geschichte offenbaren. Dynamische Charaktere entwickeln sich oft am Ende der Geschichte, verändern sich oder reifen
Kausalität, die
die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung oder „Aktion“ und „Reaktion“, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände.
Erzählgeschwindigkeit, die
= Erzähltempo: Dauer
Mittelbarkeit, die
in der Erzähltheorie allg. Bez. für die im Ggs. zu ▪ dramatischen Texten vorhandene Vermittlungsinstanz (Erzähler) in erzählenden Texten bei der epischen Kommunikation
Unterscheidung, die
das Unterscheiden; das Unterschiedenwerden
Affektpoetik, die
eine Poetik in der Emotionen dargestellt werden
Identifikation, die
das Identifizieren; das Sichidentifizieren
Mediävistik, die
Wissenschaft von der Geschichte, Kunst, Literatur usw. des europäischen Mittelalters
Deus ex machina, der
unerwarteter, im richtigen Moment auftauchender Helfer in einer Notlage; überraschende, unerwartete Lösung einer Schwierigkeit
Literaturverzeichnis, das
Ein Literaturverzeichnis ist eine unselbstständige Zusammenstellung von Literaturhinweisen in alphabetischer oder systematischer Form und damit eine spezielle Bibliografie. Es steht meist am Ende wissenschaftlicher Qualifizierungsarbeiten wie Diplom-, Magister-, Bachelor- und Master-, Staatsexamens- oder Doktorarbeiten sowie eines Aufsatzes in einer Fachzeitschrift und in Sachbüchern als Hilfsmittel für weitergehende Studien oder als Teil der Quellenangaben.
Opponent, der
Antagonist, Gegenspieler
historische Roman, der
Ein historischer Roman ist ein fiktionales Prosawerk, dessen Handlung in einer historischen Zeit spielt und geschichtliche Vorgänge und Personen ohne zwangsläufigen Anspruch auf wissenschaftliche Richtigkeit in belletristischer Form behandelt.
In medias res
In medias res, auch medias in res, ist eine lateinische Phrase und bedeutet „mitten in die Dinge“. Die Wendung stammt aus Horaz’ ars poetica, in deren Vers 148 der römische Dichter den Erzählstil des griechischen Dichters Homer in der Ilias lobt: Er führe die Zuhörer gleich zu Beginn ohne Umschweife „mitten in die Dinge“, also in die Handlung ein. So heißt es auch heute noch in der Literaturwissenschaft „der Erzähler geht in medias res“. Im übertragenen Sinne steht die Phrase dafür, ein Problem oder eine Sache zügig anzugehen.
Sattelzeit, die
die Spätzeit der Aufklärung und die Zeit vor und nach der Französischen Revolution, von ungefähr 1750 bis 1850 oder 1870
Erzählsituation, die
Konzept der Perspektivierung: auktorial, personal, Ich- Erzählsituation
geschlossene Ende, das
In der Narratologie bezeichnet ein geschlossenes Ende ein Ende einer Erzählung, das sich durch folgende Merkmale auszeichnet: 1. Auflösung aller Konflikte: Am Ende der Erzählung sind alle Konflikte, die im Laufe der Geschichte aufgebaut wurden, gelöst. Es gibt keine offenen Fragen oder lose Enden. 2. Eindeutige Interpretation: Die Bedeutung des Endes ist klar und unmissverständlich. Es gibt keine Raum für verschiedene Interpretationen. 3. Katharsis: Das Ende führt zu einer Katharsis, also einer Reinigung der Emotionen des Lesers. Der Leser fühlt sich am Ende befriedigt und abgeschlossen.
Populärliteratur, die
Duden sagt: Techniken und Elemente der Trivial- und Gebrauchsliteratur benutzende Richtung der modernen Literatur, die provozierend exzentrische, obszöne, unsinnige oder primitive, besonders auch der Konsumwelt entnommene Inhalte bevorzugt. Google sagt: Ursprünglich in den 1960er Jahren in den USA im Umfeld der Beat Generation entstanden und 1968 von Rolf Dieter Brinkmann in Deutschland eingeführt, bricht die Popliteratur mit den herkömmlichen literarischen Traditionen und nimmt in Inhalt und Sprache besonders Bezug auf die Alltags-, Populär- und Jugendkultur (vor allem in Anknüpfung an die Bereiche Popmusik und Medien). Die Texte berichten in realistischer Erzählweise und unter Verwendung von Slang, Umgangs- oder Szenesprache häufig aus dem Leben von Heranwachsenden oder von gesellschaftlichen Außenseitern;
Einleitung, die
einleitender Teil, einführendes Kapitel eines Aufsatzes, Sachbuches o. Ä.
Reimschema, das
Form der Notation für die Reimfolge. Dabei entspricht jedem Vers ein Buchstabe, für reimende Verse werden gleiche Buchstaben verwendet. das Muster, nach dem die Endreime in einem Gedicht angeordnet sind
Vormärz, der
Der Begriff Vormärz bezeichnet die Epoche der deutschen Geschichte zwischen der Julirevolution von 1830 und der Märzrevolution von 1848. Einige Historiker fassen die Epoche etwas weiter und lassen sie bereits mit dem Wiener Kongress von 1815 beginnen. Geographisch beschränkt sich der Begriff auf die Staaten des auf dem Kongress gegründeten Deutschen Bundes.
Prosodie, die
Lehre von den für die Versstruktur bedeutsamen Erscheinungen der Sprache wie Silbenlänge, Betonung o. Ä.
Versausgang, der
Kadenz
Literaturtheorie, die
Literaturtheorie ist die wissenschaftliche Begründung der Literaturinterpretation, der Literaturkritik, der Literaturgeschichte und des Begriffs der Literatur ('Literarizität', 'Poetizität', das Literarische, ihre Bestimmung als Dichtung, Poesie usf.) im Allgemeinen. Literaturtheorie ist ein Teilgebiet der Literaturwissenschaft und hat besonders in der Komparatistik eine zentrale Stellung.
Ironie, die
Ironie (altgriechisch εἰρωνεία eirōneía, wörtlich „Verstellung, Vortäuschung“) bezeichnet zunächst eine rhetorische Figur (auch als rhetorische Ironie oder instrumentelle Ironie bezeichnet). Dabei behauptet der Sprecher etwas, das seiner wahren Einstellung oder Überzeugung nicht entspricht, während er diese jedoch für ein bestimmtes Publikum ganz oder teilweise durchscheinen lässt. Sie kann dazu dienen, sich von den zitierten Haltungen zu distanzieren oder sie in polemischer Absicht gegen angesprochene Personen zu wenden.
Reim, der
gleich klingende [End]silben verschiedener Wörter am Ausgang oder in der Mitte von zwei oder mehreren Versen, Zeilen
Gedichtmaß, das
Als Gedichtmaß bezeichnet man in der Verslehre ein metrisches Schema, das über Vers- und Strophenmaß hinausgehend die Bauform des Gedichts in seiner Gesamtheit beschreibt. Bekannteste Beispiele für Gedichtmaße sind Sonett, Sestine oder Kanzone.
Romantische Ironie, die
eine bewusst ironische Schreibweise, die zeigt, dass der Autor seine eigenen Äußerungen relativiert. z.B. zweideutiger Erzählton: sensible Passagen lächerlich machen, die Geschichte selbst kommentieren und so die Brücke zwischen Kunst und Realität sichtbar machen
Selbstcharakterisierung, die
Selbstdarstellung
unzuverlässige Erzählen, das
Unzuverlässiges Erzählen ist eine spezielle Form des Erzählens, bei dem die Zuverlässigkeit (das heißt zumeist: die Wahrheit oder Angemessenheit) der Erzähleraussagen über die erzählte Welt vom Rezipienten (Leser, Zuhörer, Zuschauer etc.) in Frage gestellt wird. Vereinfacht ausgedrückt: Es wird zunächst ein Geschehen erzählt, das, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, so nicht stattgefunden hat. Gründe dafür können beispielsweise sein, dass die erzählende Person die Handlung erträumt, im Drogenrausch erlebt oder schlichtweg erfunden hat, etwa um ein Alibi zu erhalten.
Detektivroman, der
Roman, in dessen Mittelpunkt die Aufdeckung eines Verbrechens durch einen Detektiv oder eine Detektivin steht
Wissensgeschichte, die
Die Wissensgeschichte befasst sich mit dem Wissen, das sich im Laufe der Menschheitsgeschichte angesammelt hat, sowie ihrer historischen Formen, Fokusse, Akkumulation, Träger, Wirkungen, Vermittlung, Verteilung, Anwendungen, gesellschaftlicher Kontexte, Bedingungen und Produktionsmethoden
Märchen, das
im Volk überlieferte Erzählung, in der übernatürliche Kräfte und Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen und meist am Ende die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden
Versakzent, der
Die vom Versschema vorgesehenen Akzentstellen
Queer Studies, die (Pl.)
ein akademischer Studienbereich, der sich auf Fragen im Zusammenhang mit Geschlecht, menschlicher Sexualität und sexueller Orientierung konzentriert, mit Schwerpunkt auf LGBT-Themen und -Kultur. Doch die offenen Geheimnisse des Humanismus passen seltsamerweise zu den homoerotischen Subtexten.
distant reading, das
<--> close reading: Anstatt ein einzelnes Werk (oder eine Gruppe von Werken) sorgfältig zu lesen und zu analysieren, nimmt das distant reading Tausende von literarischen Werken und analysiert sie mit einem Computer
Chiffre, die
geheimes Schriftzeichen, Zeichen einer Geheimschrift
Akrostichon, das
Gedicht, bei dem die Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen oder Strophen ein Wort oder einen Satz ergeben
Adressateninstanz, die
ein auf einer Ebene mit dem Erzähler stehender Rezipient, an den der Erzähler sich wendet (≠ Leser)
Kolumne, die
von stets demselben [prominenten] Journalisten verfasster, regelmäßig an bestimmter Stelle einer Zeitung oder Zeitschrift veröffentlichter Meinungsbeitrag
Einheit, die / drei Einheiten, die
Zeit, Raum und Handlung eines Dramas sollten einheitlich bleiben sind Ort, Zeit und Handlung und diese müssen nach Aristoteles folgendermassen angewendet werden. Es darf nur eine Haupthandlung geben (Einheit der Handlung), die nur an einem Ort abläuft (Eineheit des Ortes) und muss innerhalb von 24 Stunden zu einem Ende kommen (Einheit der Zeit).
Ständeklausel, die
Dramenpoetisches Prinzip: In der Tragödie sollten demnach nur die Schicksale von Königen, Fürsten und anderen hohen Standespersonen dargestellt werden. Begründet wurde das Prinzip damit, dass es dem Leben der Bürgerlichen an Bedeutung und Größe fehle und der dramatischen Darstellung ihrer Personen an der »Fallhöhe«.
Paradoxie, die
Ein Paradoxon (sächlich; Plural Paradoxa; auch das Paradox oder die Paradoxie, Plural Paradoxe bzw. Paradoxien; vom altgriechischen Adjektiv παράδοξος parádoxos „wider Erwarten, wider die gewöhnliche Meinung, unerwartet, unglaublich“) ist ein Befund, eine Aussage oder Erscheinung, die dem allgemein Erwarteten, der herrschenden Meinung oder Ähnlichem auf unerwartete Weise zuwiderläuft oder beim üblichen Verständnis der betroffenen Gegenstände bzw. Begriffe zu einem Widerspruch führt
Jahrhundertwende, die
Unter Jahrhundertwende versteht man im Allgemeinen den Zeitraum einiger Jahre, in dem ein Jahrhundert ins nächste übergeht.
Dehnung, die
das Dehnen - Laute oder Wörter lang gezogen aussprechen
Gesichtspunkt, der
Art und Weise, eine Sache anzusehen und zu beurteilen; Aspekt, unter dem eine Sache betrachtet werden kann
Poststrukturalismus, der
Richtung der geisteswissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Theorie, die sich vom Strukturalismus abgrenzte bzw. ihn in unterschiedlichen Fachwissenschaften (wie Psychoanalyse, Philosophie, Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Geschichte und Ästhetik) weiterentwickelte
Rede, die
Grundlegende Form der Präsentation von Informationen in Erzähltexten. Grundsätzlich werden Erzählerrede und Figurenrede unterschieden. Zwischen den beiden Polen diegesis vs. mimesis im Sinne Platons befinden sich eine Vielzahl von möglichen Formen der Rede (s. auch Modus). Ab S. 116 in Einführung in die Erzähltextanalyse.
Plot, der
Alternativbezeichnung für Diskurs; Handlungsgerüst einer epischen oder dramatischen Dichtung, eines Films
Mitleid, das
starke (sich in einem Impuls zum Helfen, Trösten o. Ä. äußernde) innere Anteilnahme am Leid, an der Not o. Ä. anderer
Perspektivierung, sprachliche Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Schauplatz, der
öffentlicher Platz, auf dem Schauspiele aufgeführt werden, Theater' (16. Jh.)
poetische Realismus, der
Der poetische Realismus ist eine ästhetische Bewegung im französischen Film der 1930er Jahre. Der Begriff wurde vom Filmhistoriker Georges Sadoul geprägt. Die Ästhetik dieser Filme ist eine Kombination aus Realismus und Lyrik. Die Szenarien wurden vom literarischen Naturalismus beispielsweise von Émile Zola beeinflusst.
Reimpaar, das
Zwei durch Paarreim verbundene Verse
Tempo, das
- Geschwindigkeit, mit der etwas, besonders eine Handlung, eine Bewegung abläuft - (Musik) (für den Vortrag geeignetes, den Besonderheiten eines Werkes angemessenes) musikalisches Zeitmaß
Pop-Literatur, die
Popliteratur (auch: Pop-Literatur) ist eine Strömung in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.
Reichweite, die
Wikipedia: Die Zahl der Personen, die Leser einer Ausgabe eines Titels oder einer Titelkombination. Die Reichweite unterscheidet sich von der Auflage, da ein Exemplar üblicherweise von mehreren Personen gelesen wird. Duden: (Werbersprache) Anzahl bzw. Prozentsatz von Personen, die mit einem Medium oder einer Werbebotschaft erreicht werden können
Serenade, die
ein abendliches Ständchen, als Gesang mit musikalischer Begleitung oder rein instrumenta
Spannungsaufbau, der
Suspense (engl. für „Gespanntheit“) ist ein Begriff aus der Theater- und Filmwissenschaft, ebenso wie aus der Literaturwissenschaft, der ein Gefühl der Spannung bei Zuschauern oder Lesern kennzeichnet.
Ästhetizismus, der
einseitig das Ästhetische betonende Haltung
Vorausblende, die
In der Literatur und im Film bezeichnet Vorausblende (auch Prospektive) eine nicht-lineare, nicht-chronologische Erzähltechnik. Sie wird auch Flash-forward, Vorausdeutung (Eberhard Lämmert) oder Prolepsis[1] (Gérard Genette) genannt.
Prosa, die
Prosa (lateinisch prōsa oratio ‚gerade heraus, schlichte Rede‘) bezeichnet die ungebundene Sprache im Gegensatz zur Formulierung in Versen, Reimen oder in bewusst rhythmischer Sprache. Der Begriff wird nur im Singular gebraucht (Singularetantum). Ein Schriftsteller, der ausschließlich oder überwiegend Prosa verfasst, wird auch als Prosaist bezeichnet.
Komparatistik, die
Als Komparatistik oder komparatistische Literaturwissenschaft werden im deutschen Sprachraum die Fächer Vergleichende Literaturwissenschaft bzw. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft bezeichnet. Die vergleichende Literaturwissenschaft behandelt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Literaturen verschiedener Kulturen in grenzüberschreitender Perspektive. Sie bedient sich hierzu der Methode des Vergleichs. Die allgemeine Literaturwissenschaft umfasst alle Felder der Literaturtheorie, darunter Ästhetik, Rhetorik und Narratologie.
Zeitschriftenartikel, der
Artikel in einer Zeitschrift
Stimme, die
Untersuchungskategorie. Zeitliche und räumliche Position des Erzählers im Bezug auf das Erzählte untersuchen (also wann von wem in welcher Kommunikationssituation eine Geschichte erzählt wird.) (A/E)
Zwischenergebnis, das
vorläufiges Ergebnis
Theaterstück, das
für das Theater geschriebenes dramatisches Werk
Parodie, die
Eine Parodie (griechisch παρῳδία parōdía „Gegenlied“ oder „verstellt gesungenes Lied“) ist eine verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines Werks, eines Genres oder einer Person(engruppe) in deren wiedererkennbarem Stil.
Ergebnis, das
Folge einer Anstrengung, Unterlassung; Resultat
Groteske, die
Darstellung einer verzerrten Wirklichkeit, die auf paradox erscheinende Weise Grauenvolles, Missgestaltetes mit komischen Zügen verbindet
interkulturelle Germanistik, die
Interkulturelle Germanistik' ist ein Dachbegriff. Mit ihm wird Verschiedenes bezeichnet: ein Arbeitsfeld der internationalen Germanistik, ein Gebiet mit Schnittstellen zu Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, eine Forschungsperspektive mit einem spezifischen theoretischen und methodischen Profil sowie eine deskriptive oder eine normative Leitidee
Struktur, die
Anordnung der Teile eines Ganzen zueinander; gegliederter Aufbau, innere Gliederung
Heterogenität, die
Verschiedenartigkeit, Ungleichartigkeit, Uneinheitlichkeit im Aufbau, in der Zusammensetzung
Dekonstruktion, die
analytisches Verfahren, das zentrale, vorausgesetzte Begriffe der traditionellen Philosophie kritisch infrage stellt Dekonstruktuktivismus: auf die Analyse des Textes konzentrierte, durch Offenheit gegenüber vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten gekennzeichnete Richtung der Literaturwissenschaft
Stylometrie, die
Stilometrie ist eine literaturwissenschaftliche Methode, bei der im weitesten Sinne stilistische Merkmale von Texten – oft festgemacht an der Häufigkeit von Funktionswörtern oder grammatikalischen Elementen – mithilfe statistischer Verfahren erfasst und berechenbar gemacht werden.
Refrain, der
Ein Refrain
Nachschlagewerk, das
Ein Nachschlagewerk ist ein Buch oder ähnliches Werk, das schnellen Zugang zu Wissen liefert. Reine Datenbanken und vergleichbare Datensammlungen (wie Telefonbücher) werden in der Regel nicht zu den Nachschlagewerken gezählt.
World Wide Web (WWW), das
Internet
Präsentation, die
[öffentliche] Dar-, Vorstellung von etwas
Recherche, die
Ermittlung, Nachforschung
Weltliteratur, die
gesamtheit der hervorragendsten Werke der Nationalliteraturen aller Völker und Zeiten
Antithese, die
Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe und Gedanken (z. B. Freund und Feind)
Schauspiel, das
Bühnenstück ernsten Inhalts, das (im Unterschied zum Trauerspiel) einen positiven Ausgang hat
Vortrag, der
Rede über ein bestimmtes (wissenschaftliches) Thema.
Wissenschaftsgeschichte, die
ist die Geschichte der wissenschaftlichen Praktiken, Vorstellungen und Fachrichtungen sowie eine akademische Disziplin, die sich mit der Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften beschäftigt
Argument, das
Rechtfertigungsgrund, [stichhaltiger, plausibler] Beweisgrund, Punkt einer Beweisführung
Ode, die
eine Gedichtform, die sich durch besonders feierlichen und erhabenen Stil auszeichnet
Kulturwissenschaft, die
Wissenschaft, die den Bereich der Kultur zum Gegenstand hat
Hypotypose, die
lebensechte Beschreibung einer Sache oder Szene
Ort der Handlung, der
Ort , an dem sich eine erzählte oder gespielte Handlung vollzieht (Diegese)
Pentameter, das
Der „Pentameter" im weiteren Sinn ist ein Versschema, das aus fünf Metren besteht. Der „Pentameter" im engeren Sinn, auch „daktylischer Pentameter" genannt, ist ein Versschema, das aus 2 x 21⁄2 Daktylen (′ ‿ ‿) besteht, d.h. in dem zweimal das Schema ′ ‿ ‿, ′ ‿ ‿, ′ aneinandergesetzt wird.
fiktional
erfunden
Gauß-Verteilung, die
Normalverteilung
Szenerie, die
Bühnendekoration, -bild einer Szene
Ton, der
???
Alexandriner, der
sechshebiger Reimvers mit 12 oder 13 Silben
Geschlechterdifferenz, die
Die als notwendig empfundene Eingrenzung auf jene Teile des Geschlechtsverständnisses, die sich nicht allein auf biologische Faktoren zurückführen lassen, wurde vor der Etablierung der Genderforschung nicht in einer eigenständigen universitären Disziplin untersucht. Tradierte Vorstellungen von universaler, als „natürlich“ eingeschätzter „Geschlechterdifferenz“, wurden wissenschaftlich bis dahin nicht oder nur unsystematisch oder überdisziplinär analysiert. Die Gender Studies entstanden in der historischen Folge der von der Zweiten Frauenbewegung politisch kritisierten Idee (oder auch Ideologie) einer Geschlechterdifferenz.
Tagebuch, das
Buch, Heft für tägliche Eintragungen persönlicher Erlebnisse und Gedanken
pikarische Roman, der
bildet eine Sonderform des Aben- teuerromans, in dessen Mittelpunkt der Schelm (Picaro) steht, der in der Ich-Form seine mannigfaltigen Erlebnisse und Schicksale aus der Perspektive des sozial Unterprivile- gierten erzählt
Strukturalismus, der
Literaturwissenschaftlicher Methode des 20Jh. Ziel: Das Künstlerische, das Literarische des sprachlichen Kunstwerks zu erkennen. Zusammen mit Formalismus Teil des in den 70er Jahren stattfindenden sogenannten „linguistic turn“. Texten auf gemeinsame Strukturmerkmale untersuchen (Barthes, Todorov, Genette, Greimas). Ausgehend von der durch Saussure begründeten strukturalistischen Sprachwissenschaft poetische Sprache von „Normalsprache“ unterscheiden. (A/E S.173-175)
Paarreim, der
ein Reimschema , bei dem aufeinanderfolgende Verse gereimt werden
Aufzug, der
größerer, in sich geschlossener Abschnitt einer Theateraufführung
Mittelalter, das
Zeitraum zwischen Altertum und Neuzeit (in der europäischen Kultur)
Ornatus, der
Der oder das Ornat (lat. von ornatus „geschmückt, dekoriert“) bezeichnet die festliche Amtstracht eines Geistlichen, Herrschers oder hohen Beamten, die bei feierlichen und repräsentativen Anlässen getragen wird, wie z. B. bei der Krönung der Krönungsornat.
Medienwissenschaft, die
beschäftigt sich mit der Theorie, Geschichte, Ästhetik, Rezeption und Nutzung von Medien. Im Mittelpunkt des Studiums stehen Mediengattungen des Films, Fernsehens, Radios, des Internets und des weiten Felds digitaler Medien
Erzählerzeit, die
Die Zeit des Erzählers, die den Erzählvorgang strukturiert
ab ovo
von Anfang an; von vornherein
Hauptfigur, die
wichtige Figur, zentrale Gestalt bei einem Geschehen, in einer Dichtung oder ihrer künstlerischen Wiedergabe
Sonett, das
gereimtes Gedicht, das gewöhnlich aus zwei (aufgrund des Reimschemas eine Einheit bildenden) vierzeiligen und zwei sich daran anschließenden (ebenfalls eine Einheit bildenden) dreizeiligen Strophen besteht
homodiegetische Erzählung, die
Der Erzähler ist Teil der Diegese (der erzählten Welt). (Neuere Erzähltheorien gehen davon aus, dass der Erzähler die erzählte Welt nur mit Hilfe der Wahrnehmung einer Figur in der erzählten Welt vermittelt, er verschmilzt nicht mit dieser Person.) Meistens Ich-Erzähler.
Germanistik, die
deutsche oder germanische Sprach- und Literaturwissenschaft, Deutschkunde im weiteren Sinn (unter Einschluss der deutschen Volks- und Altertumskunde)
Raum, der
Ab Seite 247 in der 2. Auflage von Einführung in die Erzählpraxis von Silke Lahn und Jan Christoph Meister. Räumlichkeit, die: (Kunstwissenschaften) räumliche Wirkung, Darstellung
rhetorische Figur, die
(Unter literaturwissenschaftlichem Aspekt) ein sprachliches Gestaltphänomen der Oberflächen- und der Tiefenstruktur von Texten, das vom eigentlichen Ausdruck abweicht.
Detail, das
Einzelheit - einzelner Teil, Gegenstand, Umstand eines größeren Ganzen, eines größeren Zusammenhangs
faktuale Erzählen, das
Nach herrschender Auffassung gibt es auf der Ebene der Darstellungsstrukturen keine notwendigen Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Werken (siehe: Überblick über Fiktionstheorien). Zwar unterscheiden sich fiktionales Erzählen im Roman und faktuales Erzählen im Freundeskreis oft stilistisch, aber kein Stil ist an die Fiktionalität oder Faktualität gebunden. Das Problem liegt nicht in der Erfundenheit: Eine faktuale Erzählung kann erlogen sein und eine fiktionale kann exakt den Tatsachen entsprechen.
Hypertext, der
über Hyperlinks netzartig zu einem Gesamttext verbundene Text-, Bild- und Dateneinheiten
Spannung, die
auf etwas Zukünftiges gerichtete erregte Erwartung, gespannte Neugier
Lyrik, die
literarische Gattung, in der mit den formalen Mitteln von Reim, Rhythmus, Metrik, Takt, Vers, Strophe u. a. besonders subjektives Empfinden, Gefühle, Stimmungen oder Reflexionen, weltanschauliche Betrachtungen o. Ä. ausgedrückt werden; lyrische Dichtkunst
Sujet, das
<--> Fabel, = récit, plot: die verarbeitete Form, in der die Fabel präsentiert wird
transponierte Rede, die
wenn der Erzähler auf bestimmte und eng begrenzte Art erkennbar an der Präsentation der Worte einer Figur beteiligt ist, indem er sie nämlich in eigene Rede überführt
Perspektivierung, räumliche Parameter
Perspektivierung bezeichnet das mehr oder weniger strategische Bemühen von Kommunikanten, durch die Wahl sprachlicher Mittel eine bestimmte kognitive Wahrnehmung bei den adressierten Personen nahezulegen.
Mehrdeutigkeit, die
Mehrdeutiger Sinn - siehe Doppeldeutigkeit, Zweideutigkeit
Werkausgabe, die
mehrbändige Ausgabe ausgewählter Werke eines Schriftstellers, einer Schriftstellerin
Urheberrecht, das
Recht, über die eigenen schöpferischen Leistungen, Kunstwerke o. Ä., allein zu verfügen
Trümmerliteratur, die
Die Trümmerliteratur (auch Literatur der Stunde Null, Kriegs- oder Heimkehrerliteratur) ist eine deutsche Literaturepoche. Sie entstand in Deutschland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, war jedoch von kurzer Dauer und trat Anfang der 1950er Jahre gegenüber komplexeren und experimentelleren Formen der Literatur zurück, die an die literarische Moderne anknüpften. Wichtige Vertreter der Trümmerliteratur sind Alfred Andersch, Heinrich Böll, Wolfgang Borchert, Günter Eich, Hans Werner Richter und Wolfgang Weyrauch. Sie prägte auch die ersten Jahre der Gruppe 47. Eng verknüpft ist der Begriff Kahlschlagliteratur.
Expressionismus, der
im Gegensatz zum Impressionismus stehende [Stil]richtung der Literatur, bildenden Kunst und Musik (besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts), deren Grundzug der gesteigerte Ausdruck des Geistig-Seelischen ist
Nebenfigur, die
Nebenrolle ist ein Begriff aus der Theaterkultur und der Filmwirtschaft. In einem Spielfilm oder einem Theaterstück gibt es in der Personage (Besetzung) neben der oder den wenigen Hauptrollen meist mehrere Nebenrollen.
Identifizierung, die
Identifikation (von lat. idem: „derselbe“, facere: „machen“) bedeutet wörtlich übersetzt „gleichsetzen“. Der Begriff bezeichnet in der Psychologie einen Vorgang, bei dem man sich in die Rolle oder Situation einer anderen Person versetzt, oder einen innerseelischen Vorgang, der sogar identitätsstiftend ist, indem er ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugt.
Hermeneutik, die
Lehre von der Auslegung und Erklärung eines Textes oder eines Kunst- oder Musikwerks Das Verstehen von Sinnzusammenhängen in Lebensäußerungen aller Art aus sich selbst heraus (z. B. in Kunstwerken, Handlungen, geschichtlichen Ereignissen)
Rezeption, die
Rezeption (von lateinisch receptio ‚Aufnahme‘) bezeichnet in der Kunst die verstehende Aufnahme eines Werks durch die Rezipienten (Betrachter, Leser oder Hörer). Der Begriff umfasst vielfältige Arten der Wahrnehmung und Verarbeitung von Werken und reicht von der Lektüre und dem Verstehen des Einzelnen bis zu den Reaktionen der Kritiker, des Kulturbetriebs und der Öffentlichkeit.
faktuale Rede, die
Es ist schwierig, eine klare Unterscheidung zwischen fiktionalen und faktualen Texten zu finden. Faktualität oder faktuales Erzählen hat die Funktion, Sachverhalte mitzuteilen, was aber unabhängig davon ist, ob die Darstellung der Sachverhalte zutreffend ist oder (absichtlich oder unabsichtlich) unzutreffend. Einerseits wird in vielen faktualen Textsorten mit Techniken gearbeitet, die als charakteristisch für fiktionale Literatur gelten (z. B. in Reportagen, Geschichtsschreibung). Andererseits beziehen sich die meisten fiktionalen Texte auf Orte, Zeiten und Sachverhalte der Wirklichkeit, d. h. die Fiktion besteht fast ausschließlich aus fiktionalisiertem Realem
Dialog, der
von zwei oder mehreren Personen abwechselnd geführte Rede und Gegenrede; Zwiegespräch, Wechselrede ein Dialog ist eine mündlich oder schriftlich zwischen zwei (auch als „Zwiegespräch“ bezeichnet) oder mehreren Personen geführte Rede und Gegenrede. Er ist Teil desSprachgebrauchs. Sein Gegensatz ist derMonolog, das Gespräch einer Person mit oder vor sich alleine (vor allem im Drama), aber auch als Rede und Vortrag.
Figur, die
Handelnde Person, Gestalt in einem Werk der Dichtung
Aposiopese, die
bewusster Abbruch der Rede oder eines begonnenen Gedankens vor der entscheidenden Aussage
Epilog, der
1. Schlussrede, Nachspiel im Drama 2. abschließendes Nachwort [zur Erläuterung eines literarischen Werkes]
Plagiat (wissenschaftlich, literarisch), das)
Ein Plagiat ist die Anmaßung fremder geistiger Leistungen (französisch plagiaire ‚Nachahmer, der sich eines Plagiats schuldig macht, Dieb geistigen Eigentums‘ aus von lateinisch plagiarius ‚Menschendieb, Seelenverkäufer‘. Dies kann sich auf die Übernahme fremder Texte oder anderer Darstellungen bzw. Ideen beziehen, z. B. Zeitungs-, Magazinartikel, Fotos, Filme, Tonaufnahmen, Musik sowie Erfindungen, Design, wissenschaftliche Erkenntnisse, Melodien oder beides gleichzeitig (z. B. wissenschaftliche Veröffentlichungen, Kunstwerke, Romane).
analytische Erzählung, die
Analog zum analytischen Drama und im Gegensatz zur synthetischen Erzählung beginnt die analytische Erzählung (wie sie z. B. viele Detektivgeschichten realisieren) mit einem rätselhaften Ereignis, dessen rätsellösende Vorgeschichte sie im folgenden analeptisch (rückblickend) mehr oder weniger vollständig erzählt
Dramenanalyse, die
Eine Szenenanalyse stellt eine Art der Textanalysen dar, die insbesondere bei Theaterstücken, die in Szenen unterteilt sind, angewendet wird.
Anagnorisis, die
das Wiedererkennen (zwischen Verwandten, Freunden usw.) als dramatisches Element in der antiken Tragödie
Aussage, die
1..geäußerte Meinung, Feststellung, Urteil 2. geistiger Gehalt; etwas, was ein Werk ausdrückt
Zusammenhang, der
zwischen Vorgängen, Sachverhalten o. Ä. bestehende innere Beziehung, Verbindung
Bildungsroman, der
Ein Bildungsroman thematisiert die Entwicklung einer meist jungen Hauptfigur. In einem Bildungsroman geht es um die „Auseinandersetzung einer zentralen Figur mit verschiedenen Weltbereichen“. Somit nimmt der Bildungsroman formal gesehen eine „Zwischenstellung zwischen Figuren- und Raumroman“ ein. Die zentrale Figur, der Held, macht eine Entwicklung durch, die von seinem Verhältnis zu den „verschiedenen Weltbereichen“, also seiner Umwelt, bestimmt wird. Diese Entwicklung spielt sich meistens in der Jugend des Helden ab. Die erzählte Zeit erstreckt sich über mehrere Jahre, oft sogar Jahrzehnte. Somit weist der Bildungsroman Elemente einer Biografie auf.
Diskursanalyse, die
Oberbegriff für die sozial- und geisteswissenschaftliche Analyse von Diskursphänomenen. (Wissenschaftler: Foucault)
Dramatiker, der
Verfasser von Dramen
Transmedialität, die
beschreibt medienunspezifische „Wanderphänomene", also in der Literaturwissenschaft z.B. das Auftreten des gleichen Stoffs in unterschiedlichen Medien, die zeitgleiche Transformation von Tanz in Musik und Musik in Tanz oder aber die Umsetzung einer bestimmten Ästhetik oder eines bestimmten Diskurstyps in unterschiedlichen Medien
Jugendstil, der
Der Jugendstil oder Art nouveau, meist im Zusammenhang mit Italien auch Stile Liberty, ist eine kunstgeschichtliche Epoche an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dem Jugendstil zuzuordnende Strömungen sind der Reformstil (nach der Reformbewegung), der Secessionsstil (nach der Wiener Secession), Modernisme in Katalonien, in der Schweiz Style Sapin und in den USA Tiffany Style. Neben dem im Französischen, Englischen und Italienischen dominierenden Ausdruck Art nouveau wird im Englischen auch Modern Style und im Italienischen Stile Floreale verwendet. Zeitlich gehört der Jugendstil zum Fin de Siècle.
Trivialliteratur, die
ist eine (schöne) Literatur, die im Gegensatz zur Hochliteratur als einfach, allgemein verständlich und leicht zu erfassen gewertet wird
Historizität, die
historische Betrachtungsweise; das Eingehen auf die Geschichte
sentimentale Literatur, die
ein europäisches literarisches Genre des 18. Jahrhunderts, das sich hauptsächlich auf Emotionen und Gefühle und weniger auf Logik und Vernunft konzentriert. Die Erzählungen neigten dazu, Figuren in erschütternden Szenen zu zeigen, die übertriebene emotionale Reaktionen hervorriefen, die die weitere Handlung bestimmten
Kolumne, die
von stets demselben [prominenten] Journalisten verfasster, regelmäßig an bestimmter Stelle einer Zeitung oder Zeitschrift veröffentlichter Meinungsbeitrag
Seminarbibliothek, die
Bibliothek eines Seminars Seminar: Institut für einen bestimmten Fachbereich an einer Hochschule mit den entsprechenden Räumlichkeiten und einer Handbibliothek
Kritik, die
Im Deutschen erschien der Ausdruck „Kritik“ erstmals im ausgehenden 17. Jahrhundert, in dem er in Anlehnung an den französischen und dem zugrunde liegenden altgriechischen Sprachgebrauch zunächst in der Literaturtheorie Verwendung fand. Angeregt durch Denker wie Pierre Bayle (Dictionnaire historique et critique, 1695–1697) entstanden im deutschsprachigen Raum Regelpoetiken wie Johann Christoph Gottscheds Versuch einer Critischen Dichtkunst (1730). Der Ausdruck „Literaturkritik“ bezeichnete in diesem Zusammenhang nicht so sehr die Rezension individueller literarischer Werke, sondern vielmehr den literaturtheoretischen Diskurs, den Gottsched zu nutzen versuchte, um seine regelpoetischen Vorstellungen als Grundlage eines gedanklichen und ästhetischen Wertes von Literatur normativ durchzusetzen.
mögliche Welten, die
bezeichnet man eine die Logik achtende Vorstellung, wie die Realität beschaffen sein könnte - also eine logisch konsistente Gesamtheit von Vorstellungen der möglichen Sachverhalte
Schauerroman, der
ein Roman, der durch die Schilderung gruseliger, phantastischer, geisterhafter Begebenheiten menschliche Gefühle bewegen und steigern möchte
Komik, die
von Worten, Gesten, einer Situation, Handlung o. Ä. ausgehende) komische Wirkung
Anapäst, der
aus zwei Kürzen und einer Länge bestehender Versfuß
Pastiche, der
Ein Pastiche (von französisch pastiche = Nachahmung, italienisch pasticcio = Paste) ist ein Kunstwerk literarischer, musikalischer, filmischer oder architektonischer Art, welches offen das Werk eines vorangegangenen Künstlers imitiert.
Strophe, die
aus mehreren rhythmisch gegliederten [und gereimten] Verszeilen bestehender [in gleicher Form sich wiederholender] Abschnitt eines Liedes, Gedichtes oder Versepos
Herausgeberfiktion, die
Wenn ein Autor die Möglichkeiten der Herausgeberfiktion nutzt, dann gibt er vor, dass es in der fiktiven Welt, die er erschaffen hat, eine Person gibt, die den Text als fertigen Text vorgefunden hat. Der vom Autor geschaffene fiktive Herausgeber kann berichten, wie es zu dem Entschluss gekommen ist, den Roman zu veröffentlichen, er kann anführen, was er zu den auftretenden Personen an Zusatzinformationen sammeln konnte und er kann wertende Stellungnahmen abgeben.
Grimmsche Gesetz, das
Die erste Lautverschiebung, auch germanische Lautverschiebung genannt. Innerhalb des frühen Germanischen markiert die erste Lautverschiebung den Übergang vom Indo- zum (Ur)germanischen Konsonantensystem. Das Lautgesetz der ersten Lautverschiebung wurde 1806 von Schlegel sowie 1818 Rask entdeckt und 1822 von Jacob Grimm ausformuliert (daher Grimmsches Gesetz). (p,t,k -> b,d,g -> f,θ,χ)
Motto, das
Ein Motto (von italienisch motto „Denkspruch, Wahlspruch; (älter) Wort“, in der Emblematik auch „Lemma“) ist ein meist knapper Leitgedanke, der einer größeren Schrift vorangesetzt wird.
Akteur-Netzwerk-Theorie, die
der Kerngedanke der Theorie ist, dass die Welt netzwerkartig verfasst ist, sich alle ihre Bestandteile oder Akteure also aus verschiedenen Elementen zusammensetzen
phantastische Literatur, die
Phantastik, auch Fantastik, ist ein Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns Fantasiestücke in Callots Manier wurden 1814 als Contes „fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als Contes „de fantaisie“.
Weltwissen, das
Weltwissen beschreibt das einem Individuum verfügbare allgemeine Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen über Umwelt und Gesellschaft.
histoire
Die Ebene der histoire umfasst ein reales oder fiktives Geschehen und zeigt demnach, was passiert. Die histoire ist die chronologische Auflistung aller Inhalte, die dem Empänger (Leser, Rezipient) innerhalb des discours vermittelt werden. Im Gegensatz dazu ist die Vermittlung im discours aber sehr häufig nicht linear, also nicht chronologisch, sondern von Rückblenden und Vorwegnahmen geprägt. Todorov, auch Genette.
Inversion, die
Von der Idee bis hin zum Vortrag sind fünf Schritte (lateinisch officia oratoris bzw. rhetorices partes) zu durchlaufen:
Karikatur, die
Zeichnung o. Ä., die durch satirische Hervorhebung bestimmter charakteristischer Züge eine Person, eine Sache oder ein Geschehen der Lächerlichkeit preisgibt
Quelle, die
[überlieferter] Text, der für wissenschaftliche o. ä. Arbeiten, Forschungen herangezogen, ausgewertet wird, werden kann Stelle oder Person[engruppe], von der man etwas Bestimmtes, besonders bestimmte Informationen, unmittelbar erhält
Stichomythie, die
Zeilenrede, wird die schnelle und zeilenweise Wechselrede zwischen mehreren Figuren in einem Dialog bezeichnet
Inhalt, der
etwas, was in etwas ausgedrückt, dargestellt wird
Possenspiel, das
durch derbe Komik sich hervorhebendes Bühnenspiel
Klimax, die
Höhepunkt
Peripetie, die
Von Aristoteles geprägter Begriff, der eine Wendung im Schicksal des dramatischen Helden - zum Schlimmen in der Tragödie, zum Guten in der Komödie - bedeutet. Ist meistens mit der zentralen Szene des 3. Aktes verbunden.
äußere Rede, die
die wörtlichen Äußerungen einer Figur, auch Selbstgespräche
Ausdruck, der
1. Wort, Bezeichnung, Terminus, Wendung 2. sprachlicher Stil, Ausdrucksweise 3. Aussagekraft, künstlerische Gestaltung
umarmende Reim, der
In einem umarmenden Reim besteht das Reimpaar aus den Endreimen der ersten und letzten Verszeile innerhalb einer Strophe. Er wird mit abba abgekürzt
Analyse, die
(bildungssprachlich) Untersuchung, bei der etwas zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird
Künstler, der
männliche Person, die [berufsmäßig] Kunstwerke hervorbringt oder darstellend, aufführend interpretiert
Brief, der
schriftliche, in einem [verschlossenen] Umschlag übersandte Mitteilung
empfindsamkeit
1. feines, zartes Empfinden, Feinfühligkeit 2. von England ausgehende europäische Geistesströmung des 18. Jahrhunderts, die durch eine gefühlsbestimmte, sentimentale Weltsicht gekennzeichnet ist
Vergleich, der
sprachlicher Ausdruck, bei dem etwas mit etwas aus einem anderen (gegenständlichen) Bereich im Hinblick auf ein beiden Gemeinsames in Beziehung gesetzt und dadurch eindringlich veranschaulicht wird (z. B. Haare schwarz wie Ebenholz)
Stanze, die
Die Stanze ist eine italienische Strophenform. Sie besteht aus acht jambischen Verszeilen, die jeweils aus elf Silben gebildet werden und eine weibliche Kadenz aufweisen. Zumeist folgt die Strophe dem Reimschema ababab/cc, wobei auch andere Formen geläufig sind.
Datenbank, die
elektronisches System, in dem große Bestände an Daten zentral gespeichert sind
personale Erzählsituation, die
Der Erzähler hält sich zurück und delegiert so viel wie möglich an die Figuren. Er schildert das Geschehen aus dem Blickwinkel einer einzigen Figur. Für den Leser entsteht die Illusion, als befände er sich selbst auf dem Schauplatz des Geschehens. „Der Leser betrachtet das Ganze mit den Augen der Romanfigur, die jedoch nicht erzählt, sondern in deren Bewusstsein sich das Geschehen gleichsam spiegelt. Damit wird diese Romanfigur zur persona, der Rollenmaske, die der Leser anlegt.“
Aufsatz/Artikel Kunstmärchen, das
von einem bestimmten Autor erfundenes und gestaltetes Märchen (im Gegensatz zum überlieferten Volksmärchen)
Furcht, die
Angst angesichts einer Bedrohung oder Gefahr In der Fachsprache der Psychologie und Philosophie wird im Allgemeinen zwischen Furcht als objektbezogen und Angst als unbegründet, nicht objektbezogen differenziert. In der Allgemeinsprache wird dagegen Furcht meist als gehobeneres Synonym zu Angst verwendet.
Antilabe
Aufteilung eines Sprechverses auf verschiedene Personen
postkolonial
Postkolonialismus (englisch post-colonialism; auch postkoloniale Theorie (post-colonial theory) oder postkoloniale Studien (post-colonial studies)) ist eine geistige und politische Strömung, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus
Spannungsbogen, der
Abfolge von Ereignissen o. Ä., die Spannung erzeugt, zum Anwachsen der Spannung führt
Topos, der
feststehendes, durchgängiges Schema/Argumentationsmuster/Bild/Motiv oder Ähnliches
Motivik, die
1. Kunst der Durchführung musikalischer Motive 2. Kunst der Verarbeitung von Motiven
Schriftsteller, der
männliche Person, die [beruflich] literarische Werke verfasst
Zeile, die
geschriebene, gedruckte Reihe von nebeneinanderstehenden Wörtern eines Textes
Textart, die
Unter Textarten versteht man die Klassifizierung von Texten anhand ihrer Struktur, ihres Inhalts und ihrer Funktion. Die Textart gibt wichtige Hinweise auf den Zweck und somit auch auf die ideale Gestaltung eines Textes.
direkte Rede, die
Die direkte Rede ist ein grammatisches Element in einer Sprache, bei der eine Rede oder ein Gedanke direkt im Wortlaut wiedergegeben wird. In der Schrift wird die Rede dabei in Anführungszeichen gesetzt.
Semiotik, die
Manchmal auch Zeichentheorie, ist die Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen aller Art befasst (z. B. Bilderschrift, Gestik, Formeln, Sprache, Verkehrszeichen).
Essay, der/das
Abhandlung, die eine literarische oder wissenschaftliche Frage in knapper und anspruchsvoller Form behandelt
Ballade, die
1. [volkstümliches] Gedicht, in dem ein handlungsreiches, oft tragisch endendes Geschehen [aus Geschichte, Sage oder Mythologie] erzählt wird 2. in langsamem oder gemäßigtem Tempo gehaltene Komposition im Bereich von Jazz und Popmusik, die meist die Form eines Liedes, eines Songs hat
Naturalismus, der
Der Naturalismus (lateinisch natura ‚Natur‘) ist eine Strömung in Literatur und Theater von etwa 1880 bis ins 20. Jahrhundert, die auf exakter Gesellschafts- und Naturbeobachtung und Darstellung aktueller Zeitprobleme beruht.
Anachronie, die
anachronistisch: altmodisch, antiquiert, gestrig, obsolet
Empfindsamkeit, die
Literaturepoche
Stil, der
(von Baukunst, bildender Kunst, Musik, Literatur o. Ä.) das, was im Hinblick auf Ausdrucksform, Gestaltungsweise, formale und inhaltliche Tendenz o. Ä. wesentlich, charakteristisch, typisch ist
Ideologiekritik, die
Ideologiekritik bezeichnet ein philosophisches und soziologisches Kritikmodell, das die mangelnde Übereinstimmung von Denken und Sein aufzeigt und die Ursachen der Entstehung dieser Diskrepanz analysiert. Die mit dem Begriff der Ideologie umschriebene Nichtübereinstimmung mit der Wirklichkeit wird nicht auf irrtümliches Denken zurückgeführt, sondern als ein durch anthropologische, psychologische oder gesellschaftliche Ursachen notwendig erzeugtes Produkt erklärt
ideale Leser, der
Grundlegend ist für Iser der „professionelle Leser“ / „ideale Leser“. Dies ist in diesem Sinne der erfahrene Leser, welcher über fundierte literarische Erfahrung und Wissen verfügt und damit im Stande ist, die im Text angelegten Signale und Querverweise zu erkennen.
Autorfunktion, die
Was ist ein Autor? ist ein zentraler Text der postmodernen Debatte um den Autorbegriff. Zusammen mit Barthes’ Arbeit ist Foucaults Essay einer der kanonischen Texte in der andauernden Diskussion um Autor und Subjekt in verschiedenen Kulturwissenschaften. Unter anderem löste der Aufsatz eine intensive Forschung zur Geschichte des Individuums, des romantischen Genius-Kultes und des Urheberrechts aus. Auch die seit den späten 1990er Jahren stattfindende Debatte um die „Rückkehr des Autors“ geht auf Foucaults Text als einen der Kerntexte ein.
illustrierte Roman, der
???
Humanities, die
Der Begriff der Humanities ist eine im modernen englischen Sprachraum verbreitete Wissenschaftskategorisierung, die alle Wissenschaften mit Bezug auf Menschen (als Individuen oder Kollektive) subsumiert. Mittlerweile hat der Begriff auch im Deutschen Einzug gehalten. Zu den Humanities werden für gewöhnlich sowohl die Humanwissenschaften (wie Psychologie, Pädagogik, Geografie etc.) als auch die Geisteswissenschaften einschließlich der Sprach- und Literaturwissenschaften, Philosophie, Kunstwissenschaften, Geschichtswissenschaften im weitesten Sinne sowie die Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften gezählt.
Poetik, die
Die Poetik (griechisch ποιητική τέχνη „Dichtkunst“) ist die Lehre von der Dichtkunst. Das Adjektiv poetologisch bezieht sich auf die Poetik, wohingegen das Adjektiv poetisch sich meist auf die Poesie bezieht. Als Dichtungstheorie setzt sie sich theoretisch mit dem Wesen der Dichtung, mit ihrer Wirkung, ihrem Wert, ihren Aufgaben, ihren Funktionen, ihren spezifischen Ausdrucksmitteln und ihren poetischen Gattungen auseinander.
Motiv, das
Das Motiv (französisch motif „Beweggrund, Antrieb“; mittellateinisch motivum aus lateinisch movere „bewegen“, motus „Bewegung“) in der Literatur ist, der Malerei und der Musik entlehnt, ein erzählerischer Baustein, „eine kleinere stoffliche Einheit, die zwar noch nicht einen ganzen Plot, eine Fabel, umfasst, aber doch bereits ein inhaltliches, situationsmäßiges Element darstellt“
Performanz, die
Sprachverwendung in einer konkreten Situation
Oktave, die
Synonym zu Stanze, italienische Strophenform aus acht jambischen Versen
Men Studies, die (Pl.)
Männerstudien sind ein interdisziplinäres akademisches Feld, das sich Themen rund um Männer, Männlichkeit, Geschlecht, Kultur, Politik und Sexualität widmet. Es untersucht wissenschaftlich, was es bedeutet, ein Mann in der heutigen Gesellschaft zu sein.
Verdinglichung, die
die Verkehrung des Verhältnisses von arbeitsteilig füreinander produzierenden Menschen in ein versachlichtes (verdinglichtes) Verhältnis von Waren zueinander
Antagonist, der
der Gegenspieler zur Hauptperson, dem Protagonisten
Thematik, die
Thema, besonders im Hinblick auf seine Komplexität, die Vielfältigkeit seiner Aspekte
Redebericht, der
Ein sprachlicher Akt wird vom Erzähler berichtet und dessen Inhalt allgemein wiedergegeben.
Wiederholung, die
z.B. die Wiederholung eines Motivs als künstlerisches Stilmittel
Impressionismus, der
Impressionismus (von lateinisch impressio ‚Eindruck‘; über das französische impressionnisme) ist eine Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die durch die stimmungsvolle Darstellung von flüchtigen Momentaufnahmen einer Szenerie gekennzeichnet ist. Sie entstand aus einer Bewegung innerhalb der Malerei in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Begriff Impressionismus wurde auch auf bestimmte Stilrichtungen in der Musik, in der Literatur, im Film und in der Fotografie übertragen.
Persiflage, die
geistreiche, nachahmende und oft auch kritische Verspottung eines Genres, eines künstlerischen Werks oder einer bestimmten Geisteshaltung allgemein
Endnote, die
durch eine hochgestellte Zahl o. Ä. markierte Anmerkung zu einem Textabschnitt am Ende des gesamten Textes
Antiklimax, die
ein Stilmittel, in dem ein Ausdruck stufenweise abgeschwächt wird (z.B. „Großmutter, Mutter und Kind“)
Reihe, die
Schriftenreihe oder Monographische Reihe (auch Serienwerk oder einfach Serie bzw. Reihe, veraltet auch Reihenwerk) ist der buchkundlich-bibliografische Begriff für eine Form fortlaufender Sammelwerke.
Forschung, die
wissenschaftlich Erkenntnis
innere Monolog, der
1. Der Erzähler verzichtet darauf, den Wechsel von der Erzählung äußerlich beobachtbarer Handlung zu der Erzählung innerer Vorgänge zu kennzeichnen. Er tritt nahezu vollkommen in den Hintergrund und gibt allem Anschein nach direkt die Gedanken der Figur wieder. Die Anführungszeichen fallen dabei meist weg. 2. Ein literarisches Stilmittel, das die Bewusstseinsinhalte einer Figur unmittelbar wiedergibt. Der innere Monolog wird vom Erzähler für das Vermitteln von Gedanken genutzt.
Erzähltempo, das
der Zeit des Erzählers bzw. die Dauer seines Erzählaktes (Erzählerzeit)
E-book, das
Electronic Book
Bewusstseinsstrom, der
Erzähltechnik, bei der an die Stelle eines äußeren, in sich geschlossenen Geschehens eine assoziative Folge von Vorstellungen, Gedanken o. Ä. einer Romanfigur tritt
Leseausgabe, die
Textausgabe ohne textkritischen Apparat oder Anmerkungen
Kohärenz, die
inhaltlich-logische Zusammenhang in einem Text
Untersuchung, die
auf Untersuchungen basierende wissenschaftliche Arbeit
Referat, das
ausgearbeitete [Untersuchungsergebnisse zusammenfassende] Abhandlung über ein bestimmtes Thema kurzer [eine kritische Einschätzung enthaltender] schriftlicher Bericht
Rückblende, die
in einen [Spiel]film eingeblendeter Abschnitt, der ein zur Zeit des dargestellten Handlungsablaufs bereits vergangenes Ereignis, Geschehen wiedergibt
Pamphlet, das
eine Schrift, in der sich jemand engagiert, überspitzt und polemisch zu einem wissenschaftlichen, religiösen oder politischen Thema äußert
Sarkasmus, der
Sarkasmus bezeichnet beißenden, verletzenden Spott mit höhnischem Charakter. Sarkasmus zielt darauf ab, jemanden oder etwas lächerlich zu machen.
Übersetzung, die
(schriftlich oder mündlich) in einer anderen Sprache [wortgetreu] wiedergeben
Aufsatz/Artikel in Periodikum, der
periodisch erscheinende [Zeit]schrift, [Fach]zeitung
critique génétique, die
literaturwissenschaftliche Strömung: In den 70er Jahren hat sich in Frankreich diese literaturwissenschaftliche Untersuchungsmethode aus dem Strukturalismus heraus entwickelt. Sie interessiert sich – im Gegensatz zu der gleichzeitig in Deutschland entstehenden Rezeptionsästhetik – für die Produktion insbesondere moderner literarischer Werke und hat die Untersuchung literarischer Handschriften zum Gegenstand. Die »critique génétique« verwendet den Begriff "Handschrift" in seiner allgemeinsten Bedeutung und bezeichnet damit aus der Hand der Autoren stammende Dokumente, seien es nun Entwürfe, Arbeitsmanuskripte, maschinschriftliche Reinschriften oder handschriftlich veränderte Fahnen- und Umbruchseiten wie auch gedruckte Werke mit nachträglichen Änderungen aus der Hand des Autors.
Situation die
augenblickliche Verhältnisse, Umstände, gegebene Lage ???
Merkmal, das
charakteristisches, unterscheidendes Zeichen, an dem eine bestimmte Person, Gruppe oder Sache, auch ein Zustand erkennbar wird
Idyll, das
ein Bild oder einen Zustand, die auf den Betrachter beschaulich und friedlich wirken. Zur literarischen Idylle gehört der Topos des „locus amoenus“, des lieblichen Ortes, oft an einem abgelegenen Quell oder in einem ruhigen Hain gelegen.
Idee, die
Vorstellung, Begriff von etwas auf einer hohen Stufe der Abstraktion Leitbild, das jemanden in seinem Denken, Handeln bestimmt schöpferischer] Gedanke, Vorstellung, guter Einfall
Adressat, der
männliche Person, an die etwas gerichtet ist, für die etwas bestimmt ist; Empfänger [einer Postsendung]
Polysemie, die
Vorhandensein mehrerer Bedeutungen bei einem Wort (z. B. Pferd = Tier, Turngerät, Schachfigur)
Zeitung, die
täglich bzw. regelmäßig in kurzen Zeitabständen erscheinende (nicht gebundene, meist nicht geheftete) Druckschrift mit Nachrichten, Berichten und vielfältigem anderem aktuellem Inhalt
Generationenroman, der
Oder Familienroman (literarisches Genre). Eine Geschichte über mehreren Generationen, von der die erzählte Zeit oft mehrere Jahrzehnten überspannt. Gewöhnlich gibt es auch Generationskonflikte.
Anthropomorphismus, der
Übertragung menschlicher Eigenschaften auf Nichtmenschliches, besonders in der Vorstellung, die man sich von Gott macht
Instanz, die
enkel Duden) für einen Fall, eine Entscheidung zuständige Stelle (besonders eine Behörde o. Ä.) (Rechtssprache) (im Hinblick auf die Reihenfolge der zur Entscheidung einer Rechtssache zuständigen Instanzen) bestimmte Stufe eines gerichtlichen Verfahrens (EDV) einzelne Ausprägung, Exemplar aus einer Klasse von Objekten (eigen idee) Autorinstanz? Erzählinstanz? Eine für einen Fall, eine Entscheidung zuständige Stelle. z.B. der Leser als kritische Instanz, der Autor als vermittelnde oder moralische Instanz...
Dispositiv, das
Gesamtheit aller Personen und Mittel, die für eine bestimmte Aufgabe eingesetzt werden können, zur Disposition stehen - Absichts-, Willenserklärung
Synthetische Erzählung, die
⟷ analytische Erzählung. Das Geschehen wirdt in seiner chronologischen Reihenfolge geschildert. Synthetisches Erzählen verläuft also additiv, d.h. es wird sukzessive aus einzelnen Ereignissen aufgebaut. (Metzler, 291)
Femme fragile, die
Der Ausdruck femme fragile (dt. „zerbrechliche Frau“) ist das begriffliche Gegenstück zur selbstsicher auftretenden femme fatale.
Vers, der
durch Metrum, Rhythmus, Zäsuren gegliederte, eine bestimmte Anzahl von Silben, oft einen Reim aufweisende Zeile einer Dichtung in gebundener Rede wie Gedicht, Drama, Epos
Parallelismus, der
ist eine Stilfigur, die durch parallele Syntax entsteht, d.h. zwei (oder mehrere) aufeinander folgende gleiche Satzarten (Haupt-, Neben-, Fragesatz etc.) oder Teilsätze haben dieselbe Abfolge ihrer Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Obje)
Held, der
durch große und kühne Taten besonders in Kampf und Krieg sich auszeichnender Mann edler Abkunft (um den Mythen und Sagen entstanden sind) männliche Hauptperson eines literarischen o. ä. Werks
Ambiguität, die
Mehr-, Doppeldeutigkeit
Legende, die
kurze, erbauliche religiöse Erzählung über Leben und Tod oder auch das Martyrium von Heiligen
Epistemologie, die
Der Ausdruck Epistemologie (französisch épistémologie) wird synonym für Erkenntnistheorie verwendet, das Teilgebiet der Philosophie, das sich mit der Frage nach den Bedingungen von begründetem Wissen befasst.
Personifikation, die
verkörpern, der Inbegriff/die Verkörperung sein; (bildungssprachlich) die Inkarnation sein
Tropus, der
Der Tropus (auch die Trope, Plural Tropen) ist in der Rhetorik ein Überbegriff für bestimmte Klassen rhetorischer Figuren (sprachlicher Stilmittel). Er leitet sich von altgriechisch τρόπος (Plural τρόποι) bzw. τροπή tropé, deutsch ‚Wendung‘ ab und bezeichnet die Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen, der allerdings nicht synonym, sondern einem anderen Bedeutungsfeld zugehörig ist.
kulturrelational
abhängig von historischen un kulturellen Kontexten
Endreim, der
Reim von Versenden untereinander
Manifest, das
öffentliche (schriftliche) Grundsatzerklärung, Aufruf
Wissenshierarchie, die
Dieses Modell stellt Daten, Informationen, und Wissen in einer aufsteigenden Pyramide dar. Die „DIKW-Hierarchie", auch als „Wissens-Hierarchie", „Informations-Hierarchie" oder „Wissens- Pyramide" bezeichnet, ist eine der grundlegenden, allgemein anerkannten Modelle in der Informations- und Wissensmanagement-Literatur. Ziel des Wissensmanagement (engl. Knowledge Management) ist es, die Bereitstellung der richtigen Informationen am richtigen Ort für die richtigen Personen zur richtigen Zeit basierend auf verlässlichem Wissen zu ermöglichen.
Anakoluth, die
einen Bruch des Satzbaus oder auch Abbruch bei einem einmal begonnenen Satz. Als rhetorische Figur zeigt es Lebhaftigkeit und Authentizität, die aufgeregte Stimmung oder die (niedrige) soziale Stellung des Sprechers
Litotes, die
eine Stilfigur, die doppelt verneint (z.B. nicht unüblich) oder den Gegenteil verneint (z.B. nicht selten)
Metrik, die
ehre von den Gesetzmäßigkeiten des Versbaus und den Versmaßen; Verslehre
Rolle, die
von einem Schauspieler zu verkörpernde Gestalt
Literaturbetrieb, der
laufende Arbeit, Aktivitäten und Angebote auf dem Gebiet der Literatur und Literaturvermarktung
Rahmenhandlung, die
Eine Rahmenerzählung oder Rahmenhandlung ist eine literarische Technik, in der ein Rahmen die Binnenerzählung umgibt. „Die Rahmenerzählung ist eine Sonderform des mehrschichtigen Erzählens. In ihrer einfachen Form zeigt sie sich als ein epischer Text mit einer charakteristischen, die Struktur der Erzählung dominierenden Zweischichtigkeit.
Textkritik, die
Verfahren, einen nicht mehr erhaltenen Text in seiner ursprünglichen, vom Autor beabsichtigten Form wieder herzustellen. Dies geschieht durch den kritischen Vergleich späterer, erhaltener Textversionen.
Pastische, der
ein Kunstwerk literarischer, musikalischer, filmischer oder architektonischer Art, welches offen das Werk eines vorangegangenen Künstlers imitiert
Rezension, die
kritische Besprechung eines Buches, einer wissenschaftlichen Veröffentlichung,künstlerischenDarbietungo. Ä.,besonders in einer Zeitung oder Zeitschrift (Fachsprache) berichtigende Durchsicht eines alten Textes; Herstellung einer dem Urtext möglichst nahekommenden Fassung
Episode, die
‚Das Hinzukommende‘. Ein in eine Komposition eingeschobener Teil. Teil, der für die Entwicklung innerhalb des Werkes eine untergeordnete Rolle spielt und außerhalb der eigentlichen thematischen Arbeit steht.
Digital
Digitaltechnik, Digitalverfahren betreffend, auf ihnen beruhend
Personifizierung, die
verkörpern, der Inbegriff/die Verkörperung sein; (bildungssprachlich) die Inkarnation sein
Aktantenmodell, das
Greimas
Hebung, die
betonte Silbe eines Wortes im Vers
Romancier, der
Romanschriftsteller
Textbegriff, der
Ein Begriff, der auf die Bedeutung von ‚Text‘ hinweist. Anhand verschiedener Textualitätskriterien kann man Texte und „Nicht-Texte“ voneinander trennen. Weiter gefasste Textbegriffe schließen auch Illustrationen oder Elemente der nonverbalen Kommunikation (etwa Mimik und Gestik) in den Text ein.
Postmoderne, die
Die Postmoderne (von lateinisch post ‚hinter‘, ‚nach‘) ist im allgemeinen Sinn der Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kultur und Kunst „nach“ der bis in die Gegenwart andauernden Moderne. m engeren Sinn ist die Postmoderne eine umstrittene politisch-wissenschaftlich-künstlerische Richtung, die sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne wendet und diese aufzulösen und zu überwinden versucht, dann auch Postmodernismus genannt.
Werk, das
Produkt schöpferischer Arbeit
Sittenroman, der
Drama, das meist in moralisierender, kritischer Absicht die Sitten einer Epoche darstellt
Versfuß, der
st in der Verslehre der kleinste Teil eines Verses, der als sich wiederholendes Element im Versrhythmus erkannt wird
Gegensatz, der
etwas (z. B. ein Begriff, eine Eigenschaft) oder jemand, das bzw. der etwas, jemand anderem völlig entgegengesetzt ist
Groschenroman, der
Roman in der Form und von dem Niveau eines Groschenhefts
Kapitel, das
Abschnitt eines Textes in einem Schrift- oder Druckwerk
Interdisziplinarität, die
die kooperative Nutzung und Weiterentwicklung von Ansätzen, Denkweisen oder zumindest Methoden verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen.
fiktiv
Erfunden, nicht existierend z.B. eine Figur oder Stadt in einem fiktionalen Text, kann aber auch eine Gestalt wie der Weihnachtsmann oder ein erfundener Freund sein.
Konsonanz, die
eine Form des Halbreims, bei der im Gegensatz zu anderen Reimformen nicht der betonte Vokal gleich bleibt (wie etwa in Rat - Tat), sondern die Konsonanten sich lautlich entsprechen (Rat - rot). Die Vokalquantität bleibt erhalten
Frühmoderne, die
Literaturepoche
Satz von Bayes, der
Ein mathematischer Satz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, der die Berechnung bedingter Wahrscheinlichkeiten beschreibt.
Widerspruch, der
fehlende Übereinstimmung zweier oder mehrerer Aussagen, Erscheinungen o. Ä.
Suche, die
Vorgang, Tätigkeit des Suchens
drei Einheiten, die
Die drei Aristotelischen Einheiten sind Prinzipien zur Konstruktion von Dramen, die nach dem griechischen Philosophen Aristoteles benannt sind, weil sie sich auf Äußerungen in seiner Poetik stützen. Die Rede von den „drei Einheiten“ gibt es allerdings erst seit der Renaissance. Zum ersten Mal werden sie bei Lodovico Castelvetro (La poetica di Aristotele vulgarizzata, 1570) erwähnt.
fiktive Adsressat, der
oder der fiktive Leser. Jene Instanz, an die der Erzähler die Geschichte richtet.
Gestaltung, die
das Gestalten; das Gestaltetsein - die geschmackvolle Gestaltung einer Galerie - die Gestaltung des Unterrichts - die äußere Gestaltung einer Zeitschrift
Literaturkritik, die
Die Literaturkritik oder Literaturbesprechung als Feld der Literaturdiskussion macht es sich anhand von Rezensionen zur Aufgabe, Werke der Literatur zu bewerten und einzuordnen. Sie erörtert aktuelle Neuerscheinungen, unterwirft aber auch immer wieder Werke weit älteren Datums kritischen Neubewertungen.
Comicroman, der
Comic im Buchformat, der eine abgeschlossene, thematisch komplexe Geschichte erzählt
Tragikomödie, die
eine Form des Dramas, in der sowohl tragische als auch komische Elemente vereint werden
Charakteristikum, das
charakteristisches Merkmal
Ecocriticism, der
Ecocriticism (selten: Ökokritik) ist ein interdisziplinärer Ansatz, der sich in der Literaturwissenschaft herausgebildet hat und der literarische Texte im Zusammenhang mit ökologischen Aspekten untersucht. Er hat sich seit den 1970ern in den USA herausgebildet und ist seit der Publikation von The Ecocriticism Reader (Hg. Cheryll Glotfelty und Harold Fromm, 1996) und von Laurence Buells The Environmental Imagination (1995) zu einem der produktivsten und am schnellsten wachsenden Zweige der internationalen Literaturwissenschaft geworden. In Europa hat er sich spätestens mit der Gründung der European Association for the Study of Literature, Culture, and Environment im Jahr 2004 etabliert (siehe Gersdorf/Mayer 2005, 2006).
Autorschaft, die
Urheberschaft
Fabel, die
Lehrhafte, oft satirische Erzählung in Vers oder Prosa, in der Tiere nach menschlichen Verhaltensweisen handeln und in der eine allgemein anerkannte Wahrheit, eine praktische Lebensweisheit veranschaulicht wird.
Welt, die
in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre
Helfer, der
Einer der 7 Gestalten in Propps „Morphologie des Märchens“. Meistens eine magische Figur, die den Held hilft.
Individuum, das
Die Wendung stammt aus Horaz’ ars poetica, in deren Vers 148 der römische Dichter den Erzählstil des griechischen Dichters Homer in der Ilias lobt: Er führe die Zuhörer gleich zu Beginn ohne Umschweife „mitten in die Dinge“, also in die Handlung ein. So heißt es auch heute noch in der Literaturwissenschaft „der Erzähler geht in medias res“. Im übertragenen Sinne steht die Phrase dafür, ein Problem oder eine Sache zügig anzugehen.
Metalepse, die
besonderes Verhältnis der Erzählebenen (z. B. bei Wutz: Erzähler verweist auf die jetzt-Zeit; alle Zeiten fließen ständig durcheinander)
Aspekt, der
Blickwinkel, Blickrichtung, Betrachtungsweise, Blick-, Gesichtspunkt
Gestalt, die
von einem Dichter o. Ä. geschaffene Figur z.B. die zentrale Gestalt eines Romans
Dauer, die
die Dauer bezieht sich auf das Verhältnis zwischen der Zeitspanne, die das Erzählen im Verhältnis zum Erzählten einnimmt, also das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit.
Schlüsselroman, der
Roman, in dem wirkliche Personen, Zustände und Geschehnisse verschlüsselt dargestellt werden
Heft, das
Nummer einer Zeitschrift kleineres, nicht gebundenes Druck-Erzeugnis; dünnes, broschiertes Buch; Druckschrift
Figurenrede, die
Ein Begriff aus der Epik, beschreibt die fünf Möglichkeiten die ein Erzähler besitzt um auszudrücken, was die Personen im Werk denken und sagen. - Direkte Rede - Indirekte Rede - Rede- oder Gedankenbericht - Erlebte Rede - Innerer Monolog/Bewusstseinsstrom
Philister, der
ein eingebildeter, konformistischer, kleingeistiger Kleinburger, der sich nicht für Kunst und Literatur interessiert
Titelblatt, das
erstes oder zweites Blatt eines Buches, das die bibliografischen Angaben, wie Titel, Name des Verfassers, Auflage, Verlag, Erscheinungsort o. Ä., enthält
Implikationen, die (Pl.)
das Implizieren; Bedeutung; Einbeziehung einer Sache in eine andere
Senkung, die
eine im Vers unbetonte Silbe
Metrum, das
Versmaß
Hyperlink, der
[grafisch hervorgehobene] Verknüpfung mit einer Internetseite, einer anderen Datei o. Ä., die per Mausklick aktiviert werden kann
Nebentext, der
Haupttext bezeichnet als Begriff der Dramenanalyse den für die dargestellten Personen gegebenen Sprechtext. Im Gegensatz hierzu versteht man unter Nebentext alle weiteren in einem Dramentext gegebenen Hinweise.
Antiroman, der
Antiroman ist eine Bezeichnung für experimentelle Formen des Romans, die mit „traditionellen Erzählformen, Realitätsillusionen und Lesererwartungen [...] brechen“.Dazu zählt beispielsweise der Verzicht auf eine zusammenhängende Handlung oder die Darstellung des seelischen Zustands der Charaktere. Der Begriff wird auf Jean Paul Sartre zurückgeführt und meist im Kontext des Nouveau roman verwendet.
Gebrauchsliteratur, die
Literatur (unterschiedlichsten Charakters), deren Gebrauch an einen ganz bestimmten Zweck gebunden ist (z. B. Schlager- und Reklametexte)
Synästhesie, die
In der Rhetorik steht der Begriff für das Vermischen von Sinnesebenen
Performance Studies, die
Performance Studies ist ein interdisziplinäres akademisches Gebiet, das Performance als Objektiv und Werkzeug zur Erforschung der Welt verwendet
Exilliteratur, die
Literatur von Autorinnen und Autoren, die im Exil leben (besonders Werke deutscher Autorinnen und Autoren, die während des Nationalsozialismus im Exil lebten)
Reale, das
Das Reale ist der wohl rätselhafteste Begriff der lacanschen Theorie, da er per definitionem nicht definierbar ist. Lacan beschreibt das Reale als das, was weder imaginär noch symbolisierbar ist, sondern eine eigene, massive, nichtreduzierbare und singuläre Existenz und Präsenz besitzt - etwa ein Traum, unter dem man leidet und der (noch) nicht in eine Geschichte verwandelbar ist. Das Reale ist immer etwas Unfassbares, Unsagbares, nicht Kontrollierbares, eine Art von Horror oder Trauma.
Ereignis, das
Das Auftreten eines beobachtbaren Geschehens.
Dekanonisierung, die
Im Gegensatz zu Kanonisierung: Der Begriff der Kanonisierung (von griech. κανών, kanón, „Stange, Messstab, Richtschnur“, daraus lat. canon, „Maßstab, festgesetzte Ordnung“) hat je nach Sprachfeld sehr unterschiedliche Bedeutungen. Zurückgehend auf die alexandrinischen Literaturwissenschaftler, die ihre Zusammenstellungen mustergültiger Autoren und Werke als kanones bezeichneten, geht es dabei in der primären Bedeutung des Begriffes um die Übernahme autoritativer Schriften in den Kanon und damit in den Lehrplan einer Wissenschaftsrichtung. Beispiele hierfür sind die Übernahme in den Bibelkanon, oder den Kanon der Literatur.
Cultural Studies, die
Kulturwissenschaft (englisch Cultural studies) erforscht die materielle und symbolische Dimension von Kulturen. Sie vereinigt die kulturellen Aspekte von Anthropologie, Geschichts-, Kunst-, Musik-, Literatur-, Theater-, Film-, Medien-, Kommunikations-, Sport-, Spiel- und Sprachwissenschaft sowie Philosophie, Ethnologie etc. in unterschiedlichen Kombinationen und bildet somit eine schnittmengenreiche Schwesterdisziplin vieler Geisteswissenschaften. In Teilen beziehen sich Kulturwissenschaften auch auf Sozial-, Wirtschafts- und Humanwissenschaften. Die Kulturwissenschaften stellen somit einen stark interdisziplinär ausgerichteten Forschungsbereich dar.
Hexameter, das
aus sechs Versfüßen (meist Daktylen) bestehender epischer Vers (dessen letzter Versfuß um eine Silbe gekürzt ist)
Postcolonial
die Epochen nach der Kolonialzeit betreffend
Andeutung, die
[versteckter] Hinweis, Anspielung auf etwas
Performance Studies, die (Pl.)
Performance-Studien umfassen Theorien zu Theater, Tanz, Kunst, Anthropologie, Folkloristik, Philosophie, Kulturwissenschaften, Psychologie, Soziologie, vergleichender Literaturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und zunehmend auch Musikdarbietung. Die erste akademische Abteilung mit dem Namen „Performance Studies“ wurde 1980 an der NYU gegründet.
Epik, die
literarische Gattung, die jede Art von Erzählung in Versen oder Prosa umfasst
Propagandaliteratur, die
Propagandaliteratur setzt sich aus Gedichten, Dramen, Romanen und anderen literarischen Werken zusammen, die ideologischer und manipulativer Natur sind.
Rezeptionsästhetik, die
Richtung in der modernen Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft, die sich mit der Wechselwirkung zwischen dem, was ein Kunstwerk an Gehalt, Bedeutung usw. anbietet, und dem Erwartungshorizont sowie der Verständnisbereitschaft des Rezipienten befasst.
Literatur, die
[gesamtes] Schrifttum, veröffentlichte [gedruckte] Schriften [fachliches] Schrifttum über ein Thema, Gebiet
Zitierte Rede, die
Zitierte (Figuren)rede ist eine der drei Kategorien (zitierte, transponierte und erzählte Rede) der äußeren und der inneren Rede. Zitierte äußere Rede = direkte Rede, autonome direkte Rede. Zitierte innere Rede = Gedankenzitat, autonomes Gedankenzitat (‚Innerer Monolog‘). (zie ook Einführung in die Erzähltextanalyse p. 282)
Kontext, der
Kontext (von lateinisch contexere ‚zusammenweben‘) bezeichnet in der Sprachwissenschaft (Linguistik) sowie in der Kommunikationstheorie alle Elemente einer Kommunikationssituation, die das Verständnis einer Äußerung mitbestimmen, also den für die jeweilige Sprechsituation bestehenden „Zusammenhang der Verwendung eines Wortes“. Darüber hinaus bezeichnet Kontext generell den Zusammenhang, in dem eine Äußerung, eine Handlung oder generell ein Signal zu verstehen ist.
Dispositio, die
Dispositio ist ein lateinisches Wort, das “Untersuchung” oder “Prüfung” bedeutet
Exposition, die
vorbereitender Teil eines Dramas, der die Voraussetzungen für das weitere Geschehen bildet
implizite Autor, der
1. Nimmt als logisches Konstrukt eine Zwischenposition zwischen dem Erzähler und dem realen Autor ein. Er vertritt den realen Autor in Hinblick auf die Aussageabsicht des jeweiligen Textes – aber ist nicht mit dem realen Autor identisch 2. Das Bild, das sich der Leser durch die Lektüre dieses Textes vom Autor machen kann. Er stellt somit eine vermittelnde Instanz zwischen dem tatsächlichen Autor und dem Erzähler dar. (
Synthetisches Drama, das
Als Zieldrama wird eine Grundkonzeption des dramatischen Handlungsaufbaus bezeichnet. Als alternative Bezeichnungen gelten im Allgemeinen Entfaltungsdrama, Konfliktdrama oder auch synthetisches Drama. In einem Zieldrama findet am Beginn der Darstellung ein bestimmter Vorfall oder Vorgang statt, der als Auslöser für das weitere Geschehen fungiert und der somit die Handlung sich entfalten lässt. Auch wenn eine Vorgeschichte eine gewisse Rolle spielen kann, richtet sich der Handlungsablauf auf ein in der Zukunft liegendes Ereignis, das namensgebende Ziel, aus.
Entwicklungsroman, der
Romantypus, in dem die geistig-seelische Entwicklung einer Hauptfigur in ihrer Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt dargestellt wird. Grenzt eng an Bildungs- und Erziehungsroman, aber im Entwicklungsroman muss nicht unbedingt eine höhere Befähigung oder Bildung als Ergebnis am Ende der Entwicklung der Hauptfigur stehen.
Norm, die
Im Verlagswesen = klein auf den unteren Rand der ersten Seite eines Druckbogens gedruckter Titel [und Verfassername] eines Buches [in verkürzter oder verschlüsselter Form] Allgemein = allgemein anerkannte, als verbindlich geltende Regel für das Zusammenleben der Menschen
Poetik des Wissens, die
???
Mobilität, die
Beweglichkeit
literarische Moderne, die
die Literaturepoche der Moderne (1880–1920), ist eine Art "Überepoche". In ihre Zeit fallen viele andere Epochen und Strömungen, beispielsweise der Expressionismus, der Impressionismus, der Symbolismus sowie Dekadenz, Jugendstil und Ästhetizismus. Damit ist die Moderne eine Art Sammelbegriff für eine literarisch sehr vielseitige und kreative Zeit. Auch gibt es regionale Unterteilungen wie die Wiener Moderne oder die Berliner Moderne.
Distanz, die
räumlicher Abstand, Zwischenraum, Entfernung
Hermetik, die
das Hermetischsein; geheimnisvolle Art, Eigenschaft
story world
wo und wann die Handlung stattfindet (setting)
Literaturbegriff, der
bedeutet Sprachkunst, Schrift. In diesem Sinne bezeichnet Literatur „alles Geschriebene". Der Literaturbegriff im engeren Sinne trennt Literatur von Nicht-Literatur
Zweistimmigkeit, die
Ein Begriff von Bachtin: Er unterscheidet das Prosawort in drei Typen: • Das direkte Wort des Autors • Das objekthafte Wort der Figuren • Das zweistimmige Wort, in der sich Autor- und Figurenstimme überlagern. Das Zweistimmige Wort dient gleichzeitig zwei Sprechern und drückt gleichzeitig zwei verschiedene Intentionen aus. In ihnen ist ein potenzieller, unentwickelter und konzentrierter Dialog zweier Stimmen, zweier Weltanschauungen, zweier Sprachen angelegt.
Wörterbuch, das
Nachschlagewerk, in dem die Wörter einer Sprache nach bestimmten Gesichtspunkten verzeichnet [und erklärt] sind
interne Fokalisierung, die
- Man erzählt stark aus dem Blickwinkel einer einzelnen Figur heraus, wobei Zusammenhänge, von denen diese Figur nichts weiß, auch nicht erzählt werden. Dies darf jedoch nicht mit der Erzählung in der ersten Person gleichgesetzt werden; - Die Wahrnehmung ist an eine Figur gebunden. Informationen über das „Innenleben“ der Figur werden gegeben. Der Erzähler weiß also ebenso viel / nimmt ebenso viel wahr wie die Figur
Wissenschaftsbegriff, der
das, was (unter verschiedensten Aspekten) als „Wissenschaft" (1) verstanden wird
Parenthese, die
einen eingeschobenen Satz oder Teilsatz. Dieser ist allerdings nicht in die Struktur des ihn umgebenden Satzes eingebunden, sondern steht grammatikalisch für sich allein
rhetorische Frage, die
Die rhetorische Frage ist als Stilmittel der Rhetorik eine rhetorische Figur. Sie dient nicht dem Informationsgewinn, sondern ist ein sprachliches Mittel der Beeinflussung. Semantisch stehen rhetorische Fragen den Behauptungen nahe. Auf eine rhetorische Frage erwartet der Fragende keine (informative) Antwort, sondern es geht ihm dabei um die verstärkende Wirkung seiner Aussage. Der Sprecher drückt durch die rhetorische Frage seine eigene Meinung aus.
Anthologie, die
Sammlung von ausgewählten literarischen Texten (Gedichten oder Prosa)
fiktionale Rede, die
erfundene Rede
implizite Leser, der
1.die im Akt des Lesens zu realisierende „Leserrolle“ eines literarischen Textes, das heißt den vom Autor beim Verfassen des Textes textuell mitgedachten und miteinbezogenen Leser in seiner Rolle als solcher. 2. Transzendentales Modell, durch das sich allgemeine Wirkungsstrukturen fiktionaler Texte beschreiben ließen (< Wolfgang Iser)
Exegese/Exegesis, die
[wissenschaftliche] Erklärung und Auslegung eines Textes, besonders der Bibel
Showing, das
Show, don't tell (dt.: „Zeigen, nicht erzählen“) ist ein häufig gebrauchter Terminus aus Schreibratgebern. Er fordert Autoren dazu auf, einen bestimmten Gegenstand nicht vom Standpunkt des Erzählers aus zu beschreiben, sondern Handlung und Dialog zu verwenden.
auktoriale Erzählsituation, die
eine Erzählsituation, in der ein persönlicher Erzähler anwesend ist, der sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten äußert. Auktorialer Erzähler - allwissender Erzähler Dem Geschehen selbst steht er distanziert gegenüber: Auktoriales Erzählen wird auch allwissendes Erzählen genannt, denn das Erzählen geht nicht nur von einer Person aus, sondern ein allwissender Erzähler blickt auf das ganze Geschehen und alle Personen gleichermaßen.
Ich-Erzählsituation, die
Die Ich-Erzählsituation ist gekennzeichnet durch eine erzählende Figur, die selbst Teil der erzählten Welt ist und somit erzählt, was sie selbst erlebt, erfahren, gehört oder beobachtet hat.
Lautgedicht, das
Lautpoesie (auch akustische oder phonetische Poesie bzw. Dichtung[1]) ist eine Gattung der modernen Lyrik, die auf sprachlichen Sinn ganz oder zu einem erheblichen Teil verzichtet. Analog zur abstrakten Malerei versucht die Lautpoesie, die Sprache nicht in abbildender beziehungsweise inhaltlich-bezeichnender Funktion, sondern rein formal als Lautmaterial anzuwenden. Die Lyrik nähert sich dadurch konsequent – in dem Maße, in dem Semantik verschwindet und der Klang in den Vordergrund tritt – stark der Musik an.
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