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Betontechnik: Wasserundurchlässiger Beton (WU-Richtlinie)



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Nenne die Festlegungen bezüglich der Wasserundurchlässigkeit aus der WU-Richtlinie

  • Beton, Rissbreitenbegrenzung
  • Mindestbauteildicken, Druckzonenhöhen
  • Fugen, Arbeitsfugen, Sollrissquerschnitte

Was wird in der DafStb-Richtlinie „Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ geregelt?

Sonderfälle bei WU-Konstruktionen aus Beton

„Absolute“ Dichtheit der Betonkonstruktion

Abgrenzung wassergefährdender Medien

Dichtheitsnachweis in Abhängigkeit des Mediums (z.B. Benzin, Öle, Klärschlamm)

In welche Überwachungsklasse ist ein Bauwerk grundsätzlich einzuordnen, wenn es sich um ein WU-Bauwerk mit Druckwasserbeaufschlagung handelt?

Überwachungsklasse 2 (ÜK2)

In welche Überwachungsklasse ist ein Bauwerk einzuordnen, wenn die Umgebungsbedingungen XA oder XS vorherrschen oder aus statischer Sicht eine Festigkeitsklasse angeordnet wird die größer oder gleich C30/37 ist?

Überwachungsklasse 2 (ÜK2)

Wie wird WU-Beton geprüft?

Prüfung von WU-Beton nach DIN EN 12390-8 (DIN 1048)

  • Mehrtägige Belastung eines Prüfkörpers (72 h +/- 2 h)
  • 5 bar (50 m Wassersäule)
  • Zulässige Eindringtiefe ≤ 50 mm

Es sind keine Konformitätskriterien in der Richtlinie festgelegt

Zeichne folgende Fugendetails und beschrifte die Bauteile:

  1. Arbeitsfuge Boden-Wand
  2. Arbeitsfuge Boden-Boden
  3. Stoßfuge Elementwand (Sollrissquerschnitt)
  4. Bewegungsfuge

Was wird in der DafStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ (WU-Richtlinie) geregelt?

Normalfälle bei WU-Konstruktionen aus Beton

„Begrenzung“ der Durchlässigkeit einer Betonkonstruktion

„Weiße Wanne“

Gilt nur für Wasser als anzutreffendes Medium

Welche Mindestdicke muss eine Fertigteilwand bei Beanspruchungsklasse 1 bzw. 2 haben?

BKL 1 -> 200 mm

BKL 2 -> 100 mm

Welche Fugenabdichtungsmöglichkeiten gibt es?

  • Fugenbänder
  • Unbeschichtete Fugenbleche
  • Ungeregelte Bauprodukte
    • verpresste Injektionsschlauchsysteme
    • beschichtete Fugenbleche
    • Kombi-Arbeitsfugenbänder
    • quellfähige Fugeneinlagen
    • streifenförmige Abklebesysteme (Adhäsionsabdichtungen)
    • Dichtrohre
    • Sollrissschienen/-elemente
    • u.a.

Welche Anwendungsbereiche deckt die WU-Richtlinie nicht ab?

Die Richtlinie gilt nicht für:

Bauwerke des Ingenieurbaus im öffentlichen Tunnel- und Brückenbau

 

Dort gelten Regelwerke wie ZTV-Ing oder ZTV-W

Wie lautet die Definition der Nutzungsklasse A und wo findet die Nutzungsklasse A ihre Anwendung?

 

  1. Definition
  • Es sind keine Feuchtstellen an der Bauteiloberfläche zulässig
  • Trennrisse vermeiden bzw. nachträglich verpressen
  • Bei hohen Nutzungsanforderung mit bauphysikalische und raumklimatische Maßnahmen ergänzen
  1. Anwendung:
  • Standard im Wohnungsbau
  • Lagerräume mit hochwertiger Nutzung (z. B. feuchteempfindliche Lagerstoffe)

Welche Mindestdicke muss eine Halbfertigteilwand bei Beanspruchungsklasse 1 oder 2 insgesamt haben?

240 mm

Was sind Planungsaufgaben beim Arbeiten nach der WU-Richtlinie?

Wahl eines geeigneten Betons

Wahl von Bauteilabmessungen und Bewehrungsführung, die den Einbau von planmäßigen Fugenabdichtungen ermöglichen.

Vermeidung, dauerhafte Abdichtung oder Begrenzung von Rissen

Detaillierte Planung von Bauablauf, Betonierabschnitten, Fugen und Durchdringungen

Berücksichtigung angreifender Wässer und Böden

Welches sind die 5 Faktoren die für Wasserundurchlässigkeit eines Beton-Bauwerkes wichtig sich?

Beton

Betonzusammensetzung, Mindestwanddicken

 

Risse

Begrenzung Rissbreite, Konstruktion

 

Fugen/Arbeitsfugen

Fugensicherung, Fugendichtung

 

Sollrissquerschnitte

Betonierabschnitte

 

Einbaufugen

Rohrdurchführungen, Abstandshalter, Anker

Nenne die Festlegungen bezüglich der Nutzungklasse (NKL) aus der WU-Richtlinie

Klasse A:

  • Kein Durchtritt von flüssigem Wasser
  • Keine Feuchtstellen auf luftseitiger Bauteiloberfläche
  • Keine wasserführende Risse und Fugen

Klasse B:

  • Begrenzter Wasserdurchtritt zulässig
  • Feuchte Flecken auf der luftseitigen Bauteiloberfläche
  • Temporär bis zur Selbstheilung wasserführende Risse
  • Risse mit längerfristig feuchten Rissufern

Welche Mindestdicke muss eine Ortbetonwand der Beanspruchungsklasse 1 bzw. 2 haben?

BKL 1 -> 240 mm

BKL 2 -> 200 mm

Welche Voraussetzungen zur Anwendung eines unbeschichteten Fugenbleches gibt es?

  1. Fettfrei
  2. Mindestdicke von 1,5 mm
  • Beanspruchungsklasse 1, Nutzungsklasse A:
    • nur in Arbeitsfugen
    • bis 3 m WS Breite: ≥ 250 mm
    • bis 10 m WS Breite: ≥ 300 mm
    • Stöße nur Kleben, Schweißen oder Zusammenpressen

 

  • Beanspruchungsklasse 1, Nutzungsklasse B:
    • Auch für Sollrissfugen
    • Stöße ab Wanddicke von 500 mm auch Überlappung von min. 300 mm möglich (max. Druckgefälle hw/hb = 5)

 

  • Beanspruchungsklasse 2:
    • Arbeits- und Sollrissfugen: Breite: ≥ 250 mm

Wie lautet die Definition der Nutzungsklasse B und wo findet sie Anwendung?

  1. Definition:
  • Begrenzter Wasserdurchtritt zulässig
  • Nur eine begrenzte Wasserundurchlässigkeit gefordert
  • Feuchte Flecken auf der luftseitigen Bauteiloberfläche
  • Temporär bis zur Selbstheilung wasserführende Risse
  • Risse mit längerfristig feuchten Rissufern
  1. Anwendung:
  • Einzelgaragen, Tiefgaragen
  • Installations- und Versorgungsschächte und –kanäle
  • Hausanschlussräume
  • Lagerräume mit geringer Anforderung

Welche Anforderungen gibt es an die Ausführung von WU-Betonbauteilen?

  • Allgemein
    • Gemäß DIN 1045-3 mit besonderem Augenmerk auf Regelungen, die die Wasserundurchlässigkeit des Baukörpers beeinflussen
    • Besondere Abstands- und Schalungsanker

 

  • Bei Fertigteilen und Elementwänden
    • Geprüfte Kornrauigkeit der Oberfläche von Elementwandplatten
    • Besondere Sorgfalt bei der Sauberkeit und Nachbehandlung der Arbeitsfugen (Anschlussmischung bei Wandbetonagen)
    • Vornässen
    • Sorgfältige Verdichtung und Verarbeitung

Welche Möglichkeiten der Betontechnik gibt es um auf die Eigenschaften der Dichtigkeit des Betons einzuwirken?

  • Steuerung der Porigkeit
    • Zusammensetzung und Nachbehandlung
  • Steuerung der Rissentstehung
    • Wärmeentwicklung und Festigkeitsentwicklung
    • Früher und später Zwang
  • Steuerung der Verarbeitbarkeit des Frischbetons
    • Robustheit in der Verarbeitung
    • Zuverlässigkeit in der Bauausführung
  • Betontechnologische Sonderlösungen

Welche 4 Arten des Feuchtetransportes durch Beton gibt es?

Permeation

Wassertransport aufgrund eines Druckgefälles

 

Kapillares Saugen

Grenzflächenspannungen an Porenwandungen

 

Diffusion

Transport von Wasserteilchen in der Gasphase

 

Osmose

Transport von Wasser aufgrund von Konzentrations-unterschieden, z.B. Salz in Wasser

Welche Anforderungen gibt es an den w/z-Wert des Betons?

Grundsätzlich:
(w/z)eq < 0,60 (entspricht C25/30)


Beanspruchungsklasse 1 und Ausnutzung der Mindestwanddicken:
(w/z)eq < 0,55 (entspricht C30/37)

Nenne die Festlegungen bezüglich der Beanspruchungsklasse aus der WU-Richtlinie

Klasse 1
• Ständig und zeitweise drückendes Wasser

Klasse 2
• Kapillar gebundene Bodenfeuchte
• Für an senkrechten Wänden drucklos ablaufendes Wasser

Wo ist das Frischbetonverbundsystem (FBV-System) geregelt?

  • Vollflächiges FBV-System zusätzlich zur WU-Konstruktion
    • bisher ungeregelt
    • (DBV-Heft 44 Frischbetonverbundsysteme wird voraussichtlicht 2018/2019 veröffentlicht)

 

  • Bauordnungsrechtlich
    • Verwendung mit allgemein bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen (Ausführungsbestimmungen beachten!)

 

  • Vertragsrechtlich
    • Kein Hinweis in der WU-Richtlinie
    • Bauart entspricht bisher nicht den a.a.R.d.T.
    • Praxisbewährung in Deutschland noch kurz

 

erhöhte Hinweis- und Beratungspflicht gegenüber Bauherren!!

Wo werden Frischbetonverbundsysteme (FBV-Systeme) eingesetzt?

Tiefgaragen-Sohlplatten

Welche Anwendungsbereiche deckt die WU-Richtlinie ab?

allgemeiner Hoch-und Wirtschaftsbau

 

Die Richtlinie gilt für : Becken, Behälter, Decken, Dächer, Stützmauern, unterirdische Ingenieurbauwerke

 

teilweise oder vollständig ins Erdreich eingebettete Betonbauwerke

 

Wasserundurchlässigkeit ohne zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen

 

auch für Betonbauwerke die im Anschlussbereich von wasserundurchlässigen Bauteilen zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen benötigen.

Nenne 4 Porenarten und ihren ungefähren Größenbereich

Rüttelporen (mm – cm Bereich)

 

Luftporen (mm Bereich)

 

Kapillarporen (μm Bereich)

 

Gelporen (nm Bereich)

In welche Überwachungsklasse ist eine Bauwerk einzuordnen wenn zeitweilig aufstauendes Sickerwasser, Bodenfeuchte oder nicht stauendes Wasser vorliegt?

Überwachungsklasse 1 (ÜK 1)

  • solange in der Baubeschreibung nichts anderes vorsieht

Nenne jeweils drei konstruktive Maßnahmen um Zwängungen in WU-Bodenplatten/-dächern und WU-Wänden effektiv zu verringern bzw. zu verhindern.

  • Bei WU-Bodenplatten und WU-Dächern
    • Verminderung der Reibung durch geglättete Sauberkeitsschicht
    • Anordnung von reibungsmindernden Zwischenschichten untethalb der Bodenplatte als Trennlage oder Gleitschichten
    • Vermeidung von Festhaltepunkten durch ebene Unterseiten ohne Versprünge
    • Einfache Geometrien (z.B. Bodenplatte gleicher Dicke)
    • Anordnung von Hydratationsgassen (Temperaturgassen) zur Entkopplung der Bodenplatte zwischen Festpunkten
    • Vorspannung
    • Vermeindung von einspringenden Ecken
    • Anordnung von Fugen und Sollrissfugen

 

  • Bei Wänden
    • Anordnung von Sollrissfugen
    • Entkopplung der Wand vom Verbau
    • Anordnung von Hydratationsgassen

Welche Maßnahmen (außer konstruktive oder betontechnologische) können genutzt werden um Zwängungen in Bauteilen zu verringern bzw. zu verhindern?

  • Ausführungstechnische Maßnahmen
    • Festlegung von Betonierabschnitten
    • Wahl des richtigen Betonierzeitpunktes
    • Frühzeitig einsetzende Nachbehandlung
    • Schutz vor Sonneneinstrahlung (durch z.B. Beschattung oder Wärmedämmung)
    • Wärmehaltende Nachbehandlung nach Überschreiten des Temperaturmaximums

Aus welchem Grund werden Frischbetonverbundsysteme (FBV-Systeme) eingesetzt?

Unter welchen Randbedingungen ist das System sinnvoll?

Grund:

  • Risikominimierung nachträglicher Durchfeuchtung

 

Randbedingungen:

  • schwer abzuschätzende Zwangsspannungen (z.B. Setzungen)
  • anspruchsvolle Nutzungsbedingungen
  • fehlende nachträgliche Zugänglichkeit
  • chemische Angriffe

 

Wie ist die Funktionsweise der Frischbetonverbundsysteme (FBV-Systeme)?

Aufbau aus zwei Schichten

  1. Schicht - Verbundschicht (direkt unter dem Beton)
  • mechanisch-adhäsiv oder klebadhäsiv
  • zugfester Haftverbund mit Beton und Hinterlaufschutz
  • verhindert seitlichen (lateralen) Wassertransport
  • Rissüberbrückende Wirkung

 

  1. Schicht - Dichtungsschicht (unter der Verbundschicht)
  • Kunststoff
  • Druckwasserdicht
  • Aufnahme Wasserdruck, Gebäudelast
  • rissüberbrückend

Nenne zwei Verbundmechanismen (inklusive der verwendeten Schichten) der Frischbetonverbundsysteme.

Nenne drei betontechnologische Maßnahmen die getroffen werden können um Zwängungen in Bauteilen zu vermindern bzw. zu verhindern.

  • Schwindarmer Beton
  • Festlegung von Betonrezepturen mit niedriger Hydratationswärmeentwicklung
  • Einsatz von hydratationswärmereduziertem Massenbeton
  • Betonage mit möglichst niedrigen Frischbetontemperaturen
  • Kühlung des Frischbetons
  • Kühlung von Frischbeton mit flüssigem Stickstoff
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