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Welche Differentialdiagnose lässt sich hier ausschließen?

Cumarinvergiftung
Hypercalciämie
Nitratvergiftung
Citratvergiftung

Inwiefern verläuft die Grenze der prä- und postingestiven Repellentien unscharf?

Schmecken ist zwischengeschaltet - noch nicht verdaut (post ingestiv) aber auch nicht nur beschnuppert

Was wurde in dem Bericht dokumentiert?

Tiere in Seitenlage
Calcium-Gehalt im Serum der Tiere
Welche Menge der Pflanze für die Tiere tödlich ist
Klinische Symptome: Tiere in Brust-Bauch-Lage mit zur Seite geneigtem Kopf
Deckungsgrad der Pflanze (weißer Gänsefuß) auf den Wiesen
Aufgegaste Tiere
4 verschiedene Berichte aus unterschiedlichen Betrieben

Welche Prognose leiten Sie bei Hypocalciämie auf Basis dieser Fälle ab?

Lange Nachwirkungen
Mortalitätsrate: 0,17%
Sehr gute Prognose
Mortalitätsrate: 1,7%

Welche standörtlichen Gemeinsamkeiten besaßen die 4 Fälle?

nur ältere Kühe
Situation der Umtriebsweide: kurze Beweidungszeit in hoher Besatzdichte
keine Bewachung der Weide
erstmalige Beweidung
Neueinsaat

Wie hoch lag die Inzidenz erkrankter Tiere?

max: 11,2% min: 1,82%
5,3% aller Kühe zeigten Symptome (Mittelwert)
8,9% aller Kühe zeigten Symptome (Mittelwert)
max: 13,4% min: 2,49%

Ist Oxalsäure ein Kommunikationsmittel, welches mit dem Gänsefuß Milchkühen signalisiert, ob und wieviel sie fressen dürfen, ohne dass Tier und Pflanze irreversiblen Schaden davontragen?

Nein, das die Oxalsäure nicht als Ursache der Vergiftung bewiesen werden konnte
Ökologie: Massenhafte Vermehrung des Gänsefuß gleicht Verluste aus
Philosophische Frage: Gilt die Populationsökologie nicht sogar als auch aus Sicht der Massentierhaltung?
Ja: Mortalität und Inzidenz auf beiden Seiten gering, Ausnahmen bestätigen die Regel

Welche Argumente sprechen für eine Vergiftung, welche dagegen?

Dagegen: es konnte nicht genau nachgewiesen werden ob die Tiere die Pflanze gefressen haben
Für: Alle Tiere zeigten die gleichen Symptome
Dagegen: nichts
Für: Es wurde gesehen, dass die Tiere nur die Pflanzen aufgenommen haben
Dagegen: Der Tierarzt meinte es war ein Zufall, dass die Tiere starben
Für: Die eindeutige Obduktion ergab, dass die Tiere vergiftet wurden

Welche Ursache könnte der Ansiedling von Melde (Familie Fuchsschwanzgewächse) zugrunde liegen?

Überweidung
Pollenflug
Lückige neue Grasart
das Sähen der Pflanze

Welche Tierarzt wird in dem Fallbericht beschrieben?

Schafe
Ziegen
Milchkühe / Rinder
Pferde

Gilt "Schmackhaftigkeit bei Anwesenheit von Toxinen" für Jacobs-Greiskraut?

Ja für Pferd
Nein für Pferd und Rind, da prä-ingestiv meist vermieden
Ja für Schaf, da in der Regel schadlos gefressen (Studie läuft)
Ja für Ziege, da in der Regel schadlos gefressen (Studie läuft)

Warum wurde der Inhalt des Fallberichtes dokumentiert?

noch immer weitgehend unbekannte Symptomatik, aufmerksam machen von Praktikern in aller Welt
die Obduktion der Tiere ergab, dass Nierenschäden durch Oxalatkristalle verursacht wurden
neue Erkenntnisse bezüglich konkreter Zahlen (tödliche, pathologische Menge)
Ursachenforschung aufgrund hoher Inzidenz an Fällen mit ähnlichen klinischen Symptomen

Um welche Pflanze geht es in diesem Bericht?

Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochoeria radicata)
Gewöhnliche Eibe (Taxxus baccata)
Gefleckter Schierling (Conium maculatum)

Warum ließ sich die Vergiftung nach wissenschaftlichen Standard nicht beweisen?

Weil kein Tierarzt die Tiere untersucht hat
Weil keine experimentelle Untersuchung stattfand
Weil es keine Videoaufnahmen der Tiere gab
Weil die Aufnahme nicht dokumentiert wurde

Welche pflanzliche Eigenschaft macht die anti-nutritive Strategie problematisch für ein herbivores Wirbeltier?

alle Pflanzen werden aufgenommen
Schmackhaftigkeit trotz Anwesenheit von Toxinen
Toxine kann man nicht schmecken

Warum ist Hypocalcämie auf Grünland hierzulande unwahrscheinlich?

Ampfer würde nicht gefressen werden
Gänsefuß würde bekämpft werden
Neueinsaat werden nicht beweidet
C4-Gräser (Setaria, Echinochloa) würde bekämpft werden
Die Weiden sind stets überwacht, damit eine Veränderung an den Tieren sofort bemerkt wird

Was bleibt ungeklärt?

Die Erkenntnisse der Obduktion
wie viele Kühe beteiligt waren
Ob die Kühe überhaupt Gäsefuß gefressen haben und wie viel
nichts

Gilt "Schmackhaftigkeit bei Anwesenheit von Toxinen" für den Weißen Gänsefuß?

Nein für Pferd, da prä-ingestiv meist vermieden wird
Nein für Wild, da prä-ingestiv meist vermieden wird
Ja für Rind, Ziege und Schaf da in der Regel gefressen
Ja, für fast alle Wiederkäuer

Erkenntnisgewinn

Fälle von Unterversorgung mit Calcium bei Kühen durch mutmaßliche Aufnahme des Weißen Gänsefußes
Die Kühe waren nach diesem Inzident unwiderruflich geschädigt
Kühe sterben durch Unterversorgung mit Calcium
Fälle von Unterversorgung mit Calcium bei Kühen durch mutmaßliche Aufnahme des Gäsefußes

Info cartes d'apprentissage

Fallbericht 4: Hypocalcaemia in mid lactation dairy cattle