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Probeklausur Kommunikation



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Nehmen wir nun denselben Sachverhalt in einem lebensnaheren Beispiel: Wenn Frau A auf Frau B's Halskette deutet und fragt: «Sind das echte Perlen?», so ist der Inhalt ihrer Frage ein Ersuchen um Information über ein Objekt. Gleichzeitig aber definiert sie damit auch – und kann es nicht nicht tun - ihre Beziehung zu Frau B. Die Art, wie sie fragt (der Ton ihrer Stimme, ihr Gesichtsausdruck, der Kontext usw.), wird entweder wohlwollende Freundlichkeit, Neid, Bewunderung oder irgendeine andere Einstellung zu Frau B ausdrücken. B kann ihrerseits nun diese Beziehungsdefinition akzeptieren, ablehnen oder eine andere Definition geben, aber sie kann unter keinen Umständen - nicht einmal durch Schweigen - nicht auf A's Kommunikation antworten. Für unsere Überlegungen wichtig ist die Tatsache, daß dieser Aspekt der Interaktion zwischen den beiden nichts mit der Echtheit von Perlen zu tun hat (oder überhaupt mit Perlen), son- dern mit den gegenseitigen Definitionen ihrer Beziehung, mögen sie sich auch weiter über Perlen unterhalten.
[...]
Um Mißverständnisse hinsichtlich des eben Gesagten zu vermeiden muß klargestellt werden, daß Beziehungen verhältnismäßig selten bewußt und ausdrücklich definiert werden. Im allgemeinen ist es so, daß die Definition der Beziehung um so mehr in den Hintergrund rückt, je spontaner und «gesunder» die Beziehung ist, während «kranke» (d. h. konfliktreiche) Beziehungen u. a. durch wechselseitiges Ringen um ihre Definition gekennzeichnet sind, wobei der Inhaltsaspekt fast völlig an Bedeutung verliert.“


Frage: Nehmen wir mal an Frau A ist neidisch auf die Perlen von Frau B und eigent- lich auch auf Frau B selbst. Wie ist dann mit ihrer Frage die Beziehungsgestaltung (nach Watzlawick) zu Frau B zu interpretieren?





Aus journalismuspraktischer und medienökonomischer Sicht muss eine Gleichset- zung von Medizinjournalismus und sonstiger Gesundheitskommunikation – sei es jene [Sicht], die primär das Ziel der Gesundheitsförderung verfolgt, oder jene [Sicht], die (als Medizin-PR im weitesten Sinne) direkt oder indirekt als Vehikel zur Vermarktung von medizinischen Produkten oder Institutionen dient – ohnehin abwegig erscheinen: Wie jede Form von privat finanziertem Journalismus ist Medizinjournalismus auch wirt- schaftlichen Zwängen unterworfen. Ein medizinjournalistisches Produkt muss in der Regel für sich genommen so attraktiv sein, dass es gekauft oder in anderer Form (etwa durch Gebühren) vom Mediennutzer bezahlt wird.“

Was bedeutet der Satz: Medizinjournalismus ist auch wirtschaftlichen Zwängen unterworfen?






Eine gute Arzt-Patient-Kommunikation bewirkt nicht nur, dass Patienten besser infor- miert sind, was wiederum zur Folge haben könnte, dass den Patienten das Gefühl ver- mittelt wird, Kontrolle zurückgewonnen zu haben und bewirken könnte, dass sie die Behandlung besser verstehen und die Behandlungsvorschriften besser einhalten. Sie bewirkt auch, dass die Patienten der Ärztin/dem Arzt vertrauen, dass sie das Gefühl haben, ihre Interessen würden angemessen gewahrt und dass sie mit der Behandlung zufriedener sind (Maguire & Pitceathly, 2002; Ong et al., 1995). Aus medizinischer Sicht kann eine gute Arzt-Patient-Kommunikation sicherstellen, dass alle Symptome berichtet werden und so eine genauere Diagnose möglich wird. Es ist bekannt, dass die meisten Ärzte ihre Patienten nach 20 Sekunden bereits erstmals unterbrechen, was dazu führen kann, dass wichtige Informationen verloren gehen.“


Frage:
Warum ist eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation wichtig?





Für einen tierischen Organismus ist es unabdingbar, auf lebens- und überlebensrele- vante Ereignisse in seiner Umwelt und im eigenen Körper adäquat zu reagieren (bei Einzellern, Pflanzen und Pilzen ist dies natürlich genauso). Dies wird gewährleistet durch die Verarbeitung von Sinnesreizen und deren Umsetzung in ein bestimmtes Ver- halten. Wie in den gängigen neurobiologischen Lehrbüchern nachzulesen, arbeiten die Sinnesrezeptoren bzw. Sinnesorgane aller Lebewesen selektiv, d. h. sie reagieren nur auf bestimmte und oft winzige Ausschnitte aus dem Gesamtspektrum physikalisch- chemischer Umweltereignisse. Sinnesrezeptoren sind aber nicht nur reiz-selektiv, son- dern sie müssen die aufgenommenen Reize in die „Sprache des Gehirns“ bzw. der Neurone umwandeln (Roth 1994/1997, 92 ff.). Nervenzellen und damit das Gehirn sind nämlich für die Umweltreize einschließlich der körpereigenen Reize unempfänglich, und es ist deshalb die Funktion der Sinnesrezeptoren, diese in solche elektrochemi- sche Signale umzuwandeln, welche die Nervenzellen erregen können. Diese Signale sind aber nach ihrer Umwandlung (Transduktion) entweder als chemische Signale (Transmitter) oder als elektrische Signale (graduierte Membranpotenziale oder Akti- onspotenziale) alle mehr oder weniger dieselben unabhängig von der Modalität der Sinnesreize (taktil, visuell, auditorisch usw.), sie sind primär bedeutungsfreie Signale, ähnlich den „Nullen“ und „Einsen“ im binären Code der Informationstechnologie. Dies habe ich die „Neutralität des neuronalen Codes“ genannt (Roth 1994/1997, 94), die in der Ökonomie etwa der Neutralität des Geldes entspricht.“

Frage:
Welcher Zusammenhang besteht zwischen „Sinnesreizen“, „elektrochemischen Signalen“ und der „Sprache des Gehirns“?






Zwecks Entscheidungsfindung wird versucht, Risiken durch naturwissenschaftlich- statistische Verfahren objektivierbar zu machen. Verstehbar sind Risikoeinschätzun- gen und -bewertungen jedoch stets nur aus den Handlungsbedingungen und Interes- sen der jeweils beteiligten Akteure. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht existieren somit keine Risiken «irgendwo da draußen» (Slovic, 1999), sondern das Risikokonzept ist ein Versuch, die Gefahren und Unsicherheiten, die das Leben mit sich bringt, zu ver- stehen und zu bewältigen (ebd.). Die Gefahren sind also durchaus real, ein reales oder objektives Risiko gibt es dagegen nicht, sondern es liegen stets Modellannahmen zu- grunde - egal, ob es sich dabei um komplexe und zumindest in sich logisch stimmige entscheidungstheoretische Modelle eines Experten oder um Heuristiken eines Laien handelt. Jede Definition von Risiko bleibt eine soziale Konstruktion und ist insofern auch (sub)kulturell geprägt.« (...) Individuals choose what to fear (and how much to fear it) in order to support their way of life», so Dake (1991, S. 65). Kulturelle «world- views» schaffen spezifische «Linsen», die bestimmte Gefahren größer oder kleiner er- scheinen lassen, einige Risiken selektiv ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, an- dere daraus verbannen (Dake, 1992; Palmer, 1996). Insofern wundert es auch nicht, dass es im Einzelfall oft Diskussionen darum gibt, was ein Risiko ist und wie hoch die Risikobehaftetheit bestimmter Entscheidungen zu veranschlagen ist. Besonders auf- fällig ist hier der Graben zwischen Experten und Laien: Experten sehen Laien häufig als subjektiv, emotional und infolgedessen irrational, Laien fühlen sich in ihren Befürch- tungen nicht ernst genommen und durch Experten bevormundet – die zudem in der Öffentlichkeit als zerstritten und uneins wahrgenommen werden.“



Frage:
Was ist denn nun eine Gefahr und was ein Risiko?






Besondere Bedeutung und auch Problematik erlangen Partizipationsprozesse in der professionellen Betreuung (z. B. Krankenbetreuung), die nach Stichweh [19] charakte- ristischerweise Laien durch Loyalität an die betreuenden Experten bindet. Vertrauen und Loyalität sichern in diesem asymmetrischen Grundverhältnis die professionelle Leistung für die Laien. Partizipation von Laien an Entscheidungsprozessen kann damit aber in Widerspruch zur Loyalität der Laien geraten, insbesondere wenn Partizipation ausschließlich als autonome Entscheidungsmacht gesehen wird. Der Widerspruch zwi- schen Autonomie und Vertrauen [20] verschärft sich in der Krankenbehandlung zur paradoxen Aufforderung: Partizipation an Behandlungsentscheidungen wäre als Stra- tegie des Empowerments im Sinne der Gesundheitsförderung zu fordern, aber wider- spricht einer paternalistischen Rollenbestimmung von Arzt und Patient im Rahmen die- ser Loyalitätsbeziehung und könnte das notwendige Vertrauen der beiden Interaktions- partner untergraben [21]. Vertrauen wurde gleichzeitig auch als Voraussetzung für ge- meinsame Entscheidungsfindung identifiziert [22] und als Ergebnis der Einbeziehung von Patienten in die Entscheidungsfindung [23]. Hier fordern viele Forscher (z. B. [24, 25]) die Transformation einer paternalistischen Medizin zur patienten-zentrierten, inter- aktiven Aushandlung zwischen autonomen Partnern. Gleichzeitig weisen einige For- schungen [26, 27] darauf hin, dass trotz dieser programmatischen Forderungen in der interaktiven Praxis der „informierte“ und „empowerte“ Patient wenig zu beobachten ist und häufig und gerne dem Arzt die Kontrolle über Entscheidungen überlassen wird.“

Frage:
Warum ist Vertrauen wichtig in der Arzt-Patienten-Kommunikation?






Das Bildungssystem, dessen Einfluss während des ganzen 19. Jahrhunderts an Breite und Tiefe zunimmt, hat sicher ganz direkt dazu beigetragen, die volkstümlichen Aus- drucksweisen zu entwerten, die nun auf den Stand des „Jargons" oder ,'Kauder- welschs" zurückgedrängt (und von den Schulmeistern angekreidet) werden, und die Anerkennung der legitimen Sprache durchzusetzen. Entscheidend für die Entwertung der Dialekte und die Einführung der neuen Hierarchie des Sprachgebrauchs dürfte aber wohl die Dialektik* von „Bildung" und Arbeitsmarkt sein oder, genauer gesagt, von Vereinheitlichung des Bildungs- (und Sprach-) Marktes - verbunden mit der Einführung von Bildungstiteln mit nationaler und von den sozialen oder regionalen Eigenschaften ihrer Träger zumindest offiziell unabhängiger Geltung - und Vereinheitlichung des Ar- beitsmarktes (die u.a. eine Vergrößerung der Verwaltung und der Beamtenschaft mit sich brachte).“
* Dialektik: Zwei Sachverhalte, die zwar aufeinander bezogenen sind, aber oft eine unter- schiedliche Ausprägung haben.
 Frage:

Was genau meint P. Bourdieu hier mit der „Dialektik von Bildung und Arbeitsmarkt“?





„Auch wissenschaftssoziologisch ist bemerkenswert, daß die Entwicklung von Ansät- zen zur Wirkung von Kommunikation nicht von ungefähr zusammenfällt mit dem Auf- kommen der Massenmedien. Zugleich ist dies eine wichtige Erklärung für Probleme der Definition und der Messung von Wirkungen: Offensichtlich war (und ist) die Eupho- rie über die neuen Möglichkeiten der Einflußnahme auf Wissen, Einstellungen, Verhal- ten und Entscheiden von Menschen durch Kommunikation, insbesondere durch die Massenmedien, so groß, daß die wissenschaftliche Sorgfalt, mit der diese Möglichkei- ten untersucht wurden, damit nicht Schritt gehalten hat - eine Erscheinung, die sich insbesondere für die vermuteten politischen Wirkungen der Massenmedien deutlich nachweisen läßt. Im folgenden soll daher am Begriff der Wirkung angesetzt werden. Er ist zunächst abzugrenzen gegen verwandte Begriffe wie Funktionen, Folgen oder Leis- tungen von Kommunikation. In einem zweiten Schritt ist er inhaltlich zu präzisieren und zu kritisieren. In einem dritten Schritt wird sodann unter konstruktivistischer Perspektive ein Konzept von Kommunikationswirkung entwickelt, an dem die vorzustellenden Pa- radigmen der Wirkungsforschung gemessen und evaluiert werden können.
1.1 Zur Abgrenzung des Wirkungsbegriffs
Der Wirkungsbegriff der Kommunikationsforschung ist aus den Naturwissenschaften entlehnt. Dort wird mit dem Begriff der Wirkung eine kausal strukturierte Ursache-Fol- gen-Relation gefaßt, wobei die durch eine Ursache erzeugten Folgen prinzipiell als Wirkung von Irgendetwas beschrieben werden. Für den Begriff der Wirkung werden oft andere Begriffe wie Funktion, Folge, Einfluß, Aufgabe und Leistung von Kommunika- tion benutzt.“

Frage:
Was genau ist so schwierig an der Vorstellung Medienereignisse hätten eine bestimmte Wir- kung?





Offensichtlich - denn sonst gäbe es keinen Grund, sich dem Diskurs so ausgiebig zu widmen - geht Butler davon aus, dass die spezifische intelligible* Bedeutung dieser Begriffe nicht in den Dingen selber liegt, die sie bezeichnen, sondern ihre Bedeutung eben durch Diskurse erhalten. [...] Erkenntnistheoretisch lässt sich diese Position folgendermaßen zusammenfassen: Wir er- kennen in der Welt immer nur das, wofür wir sprachlich-diskursive Kategorien haben. Der Dis- kurs also ist es, der den Dingen einen Namen und damit eine Bedeutung zuweist - nicht etwa umgekehrt. Auch hier wieder ein kleines Bild zur Verdeutlichung: Kämen Kartoffeln mit einer Gravur aus der Erde, auf der »Kartoffel« stünde oder kämen Frauen mit einem Etikett »Frau« auf der Stirn zur Welt, so wüssten wir mit Sicherheit, dass es sich um naturgegebene, vielleicht sogar objektive und vom Menschen nicht zu verändernde Entitäten handelte. So aber kommen weder Kartoffeln noch Menschen zur Welt- so kommt nichts und niemand in die Welt. Denn zwischen den Dingen und uns stehen immer, unausweichlich und sozusagen in einem totalen Sinne, Diskurse. Mehr noch, Diskurse bringen aufgrund ihrer produktiven Fähigkeit die Dinge, die wir betrachten, in gewisser Weise selbst hervor. Sie tun dies, indem sie die Welt kodieren, und damit das Feld des Denk-, Sag- und [...] Leb-baren abstecken. Wir denken und sprechen in biologischen, medizinischen, psychologischen oder kapitalistischen Kategorien, womit ge- wisse Phänomene der Welt in eben diesen Weisen be-deutet werden: Die »Risikoschwanger- schaft«, die durch den medizinischen Diskurs »geschaffen« wird, die Chromosomen als Defini- tion einzelner Lebewesen (biologischer Diskurs), die Gesundheit hauptsächlich als Fähigkeit zum Arbeiten im kapitalistischen Wirtschaftssystem (Diskurs Kapitalismus), die Magenschmer- zen als Ausdruck einer stressigen Lebensführung (psychologischer Diskurs). Was Diskursen eigen ist- und was sie so überaus mächtig macht -, ist ihre Fähigkeit, alternative Bedeutungen zunächst geradezu unmöglich zu machen. [...] Das heißt: Diskurse stecken den Bereich des Denk- und Leb baren ab, indem andere Optionen nicht denk- oder lebbar scheinen. Nun ist mit der Produktivität von Diskursen nicht gemeint, dass es ohne einen bestimmten Diskurs die Phä- nomene, die sie bezeichnen, nicht gäbe. Selbstverständlich gibt es auch ohne den biologischen Diskurs der Gegenwart Viren oder Krankheiten. Aber, und das ist die Pointe der Diskurstheorie, die Phänomene, um die es geht (Viren, Gesundheit, Magenschmerzen et cetera) sind immer in einer bestimmten Weise durch das diskursive Feld, in denen sie bedeutet werden, geformt.“
* Intelligibel: nur durch den Intellekt und nicht durch die sinnliche Wahrnehmung erkennbar.

Frage:
Was also ist ein Diskurs bei P.-I. Villa und bei J. Butler?





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