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Fragen für die mündliche HP-Prüfung



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Nennen Sie Symptome des Schleudertraumas.

  • Evtl. nach beschwerdefreiem Intervall (Stunden bis Tage) auftretende Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf,
  • Haltlosigkeit des Kopfes,
  • Schluckbeschwerden bei retropharyngealem Hämatom,
  • Ohrgeräusche,
  • Übelkeit, Schwindel.

Welche Personengruppe ist von einer chronischen Polyarthritis am ehesten betroffen?

Frauen (4xhäufiger als Männer)

Darf ein HP grundsätzlich Arzneimittel selber herstellen und abgeben?

Die Herstellung von Arzneimitteln zum Zweck der Abgabe bedarf einer Erlaubnis (Arzneimittelgesetz §13)

Der Heilpraktiker darf demnach grundsätzlich keine Arzneimittel herstellen.

Was sind mögliche Symptome eines Bandscheibenvorfalls?

  • Beginn der Symptomatik meist nach mechanischer Belastung
  • Nervendehnungsschmerzen (Lasègue, Brudzinski),
  • Schmerzprovokation beim Husten, Niesen, Pressen,
  • Bewegungseinschränkung mit fixierter Schonhaltung,
  • segmentale Beschwerden:
    • Schmerzausstrahlung,
    • Sensibilitätsstörungen,
    • Lähmungen,
  • Parästhesien (Missempfindungen, Reflexabschwächungen).

Wer ist (besonders) dafür gefährdet, an Tuberkulose zu erkranken?

(5A ...)

Abwehrgeschwächte (AIDS, Diabetes, immunsupprimiert, unterernährt ...)

Alkoholiker

Alleinstehend (=obdachlos)

Alte

Ausländer

Diagnoserätsel:

Eine 33-jährige Bankangestellte stellt sich mit einer seit 10 Wochen bestehenden Sehnenscheidenentzündung streckseitig am linken Handgelenk vor, die sie auf ihre Bürotätigkeit (Schreibmaschineschreiben) zurückführt. Ihre Handgelenke seien morgens oft für mehrere Stunden „steif“, sie könne sie dann nur eingeschränkt bewegen. Die Fingergrund- und Mittelgelenke beider Hände wären zeitweise geschwollen und würden schmerzen. Sie fühle sich müde und schlapp.
Bei der klinischen Untersuchung fallen Ihnen neben geschwollenen und geröteten Fingergrund- und Mittelgelenken beider Hände an der Streckseite der Unterarme pflaumengroße, derbe, verschiebliche subkutane Knoten auf.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist auf 22/40 erhöht.

Rheumatoide Arthritis (auch: primär chronische Polyarthritis).
Sie ist die äufigste Systemerkrankung des Bindegewebes und verläuft schubweise sowie progredient. Es handelt sich um eine systemische Autoimmunerkrankung, die sich neben den Gelenken auch an anderen Organen manifestieren kann (Herz, Lunge, Leber, Niere, Nerven, Muskel, Haut). An den Gelenken kommt es zur entzündlichen Schädigung von Gelenkkapsel und -knorpel. Gelenkfehlstellung und -verknöcherung sind die Folge. Die Rheumatoide Arthritis befällt zu Beginn symmetrisch vorwiegend Hand- und Fingergelenke, kann aber auch alle anderen Gelenke, sowie die paraartikulären Weichteile betreffen.

Frauen sind 4 x so häufig betroffen wie Männer; die Erkrankung beginnt meist um das 40. Lebensjahr.

Ursache: Ungeklärt.

Klinik: Allgemeine Klinik des entzündlichen Rheumatismus:

  • Gelenksteifigkeit,
  • Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Schmerz, eingeschränkte Funktion,
  • Synovitis mit Gelenkfehlstellung und Muskelatrophie.

Klinischer Verlauf:

  • Beginnt meist symmetrisch an den kleinen Fingermittel- und Grundgelenken und schreitet zentripetal fort,
  • in 20% d. F. ist die Erstmanifestation eine Monarthritis eines großen Gelenkes (Knie, Schulter), evtl. ebenfalls symmetrisch,
  • anfangs Bewegungsschmerz und Schwellung ohne Deformierungen, morgendliche Steifigkeit (für 1-2 Stunden),
  • später Muskelatrophie der Interossealbereiche, Durchblutungsstörungen der Finger, extraartikuläre Weichteilbeteiligung (z.B. Karpaltunnelsyndrom, Gelenkergüsse, Sehnenscheidenentzündungen, Myalgien), Gelenkdeformierungen (z.B. Ulnarabweichung im Handgelenk, Schwanenhalsdeformität der langen Finger, Valgusdeformität im Knie (X Bein, Genu valgum), Platt- und Knickfuß, Instabilität der oberen Halswirbel),

unspezifische Allgemeinsymptome:

  • Abgeschlagenheit, Schweißneigung, abnorme Pigmentation an den dem Sonnenlicht am meisten ausgesetzten Stellen.

Mögliche Befallmuster:

  • Gelenke: Synovitis, Muskelatrophie, Deformierungen,
  • Haut: subkutane und tendinöse Rheumaknoten an den Streckseiten,
  • Herz: Myo- oder Perikarditis,
  • Lunge: Pleuritis, interstitielle Fibrose,
  • Magen-Darm: Mikroblutungen, Erosionen, Ulzera,
  • Gefäße: Vaskulitiden.

Diagnose:
Anamnese, Klinik, Labor, Röntgen, Histologie:
Eine eindeutige Frühdiagnose ist äußerst schwierig. Die Gelenkdeformierungen - als eindeutige Zeichen der Rheumatoiden Arthritis - kennzeichnen bereits das fortgeschrittene Stadium.

Zur Diagnosefindung hat die Amerikanische Rheumagesellschaft ARA (American Rheumatism Association) Kriterien entwickelt, die die Rheumatoide Arthritis in eine mögliche, wahrscheinliche und gesicherte einteilen.
ARA-Kriterien:

  • Morgendliche (Finger-)steifigkeit,
  • Schmerzhaftigkeit von mindestens einem Gelenk,
  • Kapselschwellung von mindestens einem Gelenk,
  • Schwellung von mindestens einem weiteren Gelenk (höchstens 3 Monate Abstand),
  • symmetrisch beidseitige Gelenkschwellung (außer Fingerendgelenken),
  • subkutane Rheumaknoten,
  • typische röntgenologische Veränderungen,
  • laborchemischer Nachweis von Rheumafaktoren,
  • schwache Muzin-Ausfällung (Präzipitation) in der Synovia,
  • charakteristische Histopathologie der Synovialmembran,
  • charakteristische Histopathologie der subkutanen Knötchen.

Sonderformen:

  • Caplan-Syndrom: Rheumatoide Arthritis + Silikose (bei Grubenarbeitern),
  • Still-Krankheit: schwere, atypisch verlaufende Rheumatoide Arthritis im Kindesalter mit Gelenkergüssen, Fieber, Milz- und Leberschwellung, Lymphknotenschwellung, Exantheme, Rheumafaktor negativ,
  • Felty-Syndrom: schwere Rheumatoide Arthritis im Erwachsenenalter mit Milz- und Lymphknotenschwellung, Leukopenie, Rheumafaktor stark positiv.

Therapie:
Medikamente: Analgetika, Antiphlogistika, Kortikoide, Langzeitbehandlung mit Basistherapeutika (Immunsuppressiva); lokale physikalische Anwendungen, Krankengymnastik, Ergotherapie, Psychotherapieverfahren, Sozialarbeit, prophylaktische und rekonstruktive Operationen.

Nennen sie Erkrankungen, die den entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen zugerechnet werden.

Zu den entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen gehören:

  • Chronische Polyarthritis,
  • M. Bechterew,
  • Psoriasis-Arthritiden,
  • rheumatologisch-immunologische Systemerkrankungen.

Was sind die wichtigsten Pflichten und Rechte des Heilpraktikers?

Im Heilpraktikergesetz ist festgehalten, dass derjenige, der ohne ärztliche Approbation die Heilkunst ausüben möchte, einer Erlaubnis bedarf. Jede berufs- oder gewerbsmäßige Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden beim Menschen benötigt also eine spezielle Genehmigung.
Heilpraktiker darf sich auch ohne Ausbildung jeder nennen, der:

  • Eine staatliche Prüfung bestanden hat
  • Über 25 Jahre alt ist
  • Mindestens einen Hauptschulabschluss hat

Nicht unter die Erlaubnis des Heilpraktikergesetzes fallen:

  • Die Ausübung der Zahnheilkunde
  • Die Behandlung meldepflichtiger Erkrankungen
  • Die Verordnung rezeptpflichtiger Medikamente
  • Geburtshilfe
  • Feststellung des Todes und Leichenschau

Auch zur Feststellung von Straftaten entnommene Blutproben müssen ärztlich durchgeführt werden, da sie sonst vor Gericht nicht verwertet werden können
Weiterhin wurde von einem Zusammenschluss der 6 großen Heilpraktikerverbände eine Berufsordnung beschlossen. Diese ist kein Gesetz, gilt aber für alle Mitglieder dieser Verbände und wird auch als Richtlinie für die Tätigkeit eines jeden Heilpraktikers angesehen. Die Berufsordnung spricht unter anderem von folgenden Pflichten eines Heilpraktikers:

  1. Sorgfaltspflicht
  2. Schweigepflicht
  3. Aufklärungs-, Dokumentations- und Sorgfaltspflicht
  4. Fortbildungspflicht

Nennen Sie Beispiele für eine somatogene Depression

symptomatische Depression als Begleitdepression bei körperlichen Erkrankungen; postinfektiös, postoperativ, hämodynamisch, toxisch, endokrin (Pubertät, prämenstrum, Schwangerschaft, Wochenbett, Klimakterium oder bei endokrinen Erkrankungen);

pharmakogen (durch Medikamente verursacht)

organisch: altersbedingte Veränderungen (mit/ohne Demenz), posttraumatisch, bei Hirntumoren, geistiger Behinderung, Epilepsie, Meningitis, Enzephalitis

Was versteht man unter Flächendesinfektion?

Unter Flächendesinfektion wird die ‘Desinfektion von Flächen (Arbeitstische, Untersuchungsliegen Waschbecken, Wände, Böden, Oberfläche von Geräten) nach der Wisch- und Scheuermethode mit einem dafür gelisteten Mittel (Liste der geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel des Robert-Koch-Institutes) verstanden.
(Definition der Wisch- und Scheuermethode: ‘2-Eimer-Methode; es werden nachfolgend zwei Eimer mit Desinfektionsmittel für den Wischgang des Bodens benötigt. ’)

Darf ein HP Schwangerschaftsvorsorge betreiben?

Laut §4 Abs. 1 des Hebammengesetzes sind zwar zur Leistung von Geburtshilfe außer Ärztinnen und Ärzten nur Hebammen und Entbindungspfleger berechtigt, diese ist also dem Heilpraktiker verboten. Es ist dem Heilpraktiker jedoch nicht untersagt Schwangere, z.B. durch Ernährungsberatung, durch Vermittlung von Entspannungstechniken, durch Beratung bei der häuslichen Vorbereitung oder auch durch die Gabe von Mineralstoff oder Vitaminpräparaten, auf die Geburt vorzubereiten.

Seien Sie mit jeder Art von Medikamenten in der Schwangerschaft (und unserer Meinung nach auch sonst) außerordentlich (!) zurückhaltend. Denken Sie an die Sorgfaltspflicht!

Was sehen Sie bei der Inspektion des Brustkorbs bei M. Bechterew und M. Scheuermann?

Bei der Inspektion der normalen Wirbelsäule sieht man zunächst die normale Wirbelsäulenkrümmungen - von der Seite betrachtet - die Lordose der Hals und Lendenwirbelsäule und die Kyphose der Brustwirbelsäule.

  • Beim M. Scheuermann zeigt sich eine verstärkte Kyphose der unteren und mittleren BWS.
  • Beim M. Bechterew ist ebenfalls eine verstärkte Kyphose der BWS zu sehen.

Was kann die Ursache einer Sehnenscheidenentzündung sein?

Sehnenscheiden schützen hüllenartig die Sehnen dort, wo Sehnen über Knochenvorsprünge oder Sehnen über Sehnen reiben würden.Durch ungewohnte Arbeit oder Überlastung der entsprechenden Muskeln erzeugt die hohe Reibungsbelastung in der Sehnenscheide eine lokale Entzündung.

Betroffen sind meist die Sehnenscheiden der

  • Hand- und Fingerbeugemuskeln,
  • der Daumenmuskeln und
  • der Bizepsmuskeln.

Was verstehen Sie unter „Fernheilung“?

Der Begriff der Fernheilung ist definiert im „Gesetz über die Werbung auf dem Gebiet des Heilwesens“.
Verbot der Fernbehandlung (§Â9):
Unzulässig ist eine Werbung für die Erkennung oder Behandlung von Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhaften Beschwerden, die nicht auf eigener Wahrnehmung an dem zu behandelnden Menschen oder Tier beruht (Fernbehandlung).

Welche Berufs- und Tätigkeitsbeschränkungen des Heilpraktikers – was darf der Heilpraktiker, was darf er nicht – fallen Ihnen ein?

Die Berufs- und Tätigkeitsbeschränkungen des Heilpraktikers lassen sich in einer Negativliste zusammenfassen. Ihre einzelnen Punkte werden den verschiedenen Gesetzen und Verordnungen entnommen.
Für den Heilpraktiker besteht Missbrauchsprinzip, kein Verbotsprinzip. Das heißt, er kann alle Tätigkeiten ausüben, die nicht ausdrücklich durch Gesetz verboten sind. Der Heilpraktiker muss also alle Gesetze kennen, die seine Tätigkeit einschränken:

Beschränkungen nach dem Heilpraktikergesetz:

  1. Keine Berufsausübung unter einer anderen Bezeichnung als der Bezeichnung Heilpraktiker (§Â1,3).
  2. Keine Ausübung der Heilkunde im Umherziehen.
  3. Keine Ausübung der Zahnheilkunde.

  4. Beschränkungen nach DVO über die Vereinheitlichung im Gesundheitswesen:
  5. Verbot bei gelegentlichen Vorträgen oder im Anschluss daran Heilkunde auszuüben oder Arznei- oder Geheimmittel feilzubieten oder zu verkaufen (§Â2).
  6. Keine Durchführung der Leichenschau, keine Ausstellung von Totenscheinen.

  7. Beschränkungen nach dem Infektionsschutzgesetz vom 1.1.2001:
  8. Kein Ausstellen von Impfausweisen (§Â22); indirekt: keine Durchführung von Schutzimpfungen (§Â20-22).
  9. Verbot der Arbeit ohne Erlaubnis mit vermehrungsfähigen Keimen (§Â44).
  10. Behandlungsverbot für Personen, die an einer der in §Â6 Abs. 1 . . . oder §Â34 Abs. 1 übertragbaren Krankheiten erkrankt oder dessen verdächtig sind oder die mit einem Krankheitserreger nach §Â7 infiziert sind (§Â24 IfSG).
  11. Behandlungsverbot für sexuell übertragbare Krankheiten und für Krankheiten oder Krankheitserreger, die durch eine Rechtsverordnung ... in die Meldepflicht einbezogen sind (§Â24 IfSG).

  12. Beschränkungen nach dem Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln vom 24.08.76:
  13. Verbot der gewerbs- oder berufsmäßigen Herstellung oder Abgabe von Arzneimitteln ohne Erlaubnis (§Â13).
  14. Verbot der Verschreibung von Arzneimitteln, deren Verordnung ausdrücklich Ärzten vorbehalten ist (§Â48).

  15. Weitere Berufseinschränkungen oder zu beachtende Verbote aus verschiedenen Gesetzen und Verordnungen:
  16. Verbot unzulässige, irreführende Werbung im Zusammenhang mit der Berufsausübung zu betreiben (Gesetz über die Werbung auf dem Gebiet des Heilwesens).
  17. Verbot der Verordnung von Betäubungsmitteln (BMG v. 28.07.81) (Ausnahme: Opium ab der D6).
  18. Verbot, Geburtshilfe zu leisten. Hebammengesetz vom 02.03.74 ; (§Â4) (Ausnahme: Notfälle).
  19. Verbot Blutproben zu entnehmen, zu untersuchen, sowie körperliche Untersuchungen durchzuführen, sofern solches im Zusammenhang mit strafbaren Handlungen geschieht (StPO §Â81).
  20. Verbot der Durchführung von Heilbehandlungen nach der Reichsversicherungsordnung (RVO), also keine Behandlung auf Krankenschein (RVO §§Â122, 182).
  21. Verbot der Benutzung des Rotkreuzzeichens oder des Schweizerischen Staatswappens ohne besondere Erlaubnis, im Zusammenhang mit der Berufsausübung.
  22. Verbot der Führung eines akademischen Titels ohne Genehmigung einer deutschen Behörde, auch wenn er von einer ausländischen Hochschule verliehen wurde.
  23. Verbot, in der Praxis anfallenden Müll oder Abfall anders als durch die Ortsbehörde vorgeschrieben zu beseitigen. Die Übergabe an die öffentliche Müllabfuhr ist zwingend vorgeschrieben (Abfallbeseitigungsgesetz).
  24. Verbot der Benutzung von Medizingeräten, die nach dem 14. Juni 1998 erstmalig in den Handel gebracht wurden, ohne „CE“-Kennzeichnung. (Eine Ausnahmeregelung erlaubt aber den Verkauf von Medizinprodukten ohne CE-Kennzeichen bis zum Jahre 2001. ) Bereits in Gebrauch befindliche Medizinprodukte ohne CE-Kennzeichnung dürfen weiter betrieben werden bis zu ihrem natürlichen Ende. (Diese und weitere Pflichten und Verbote finden sich im Medizinproduktegesetz und im Eichgesetz).
  25. Verbot der zwangsweisen pflegerischen Einweisung in eine psychiatrische Anstalt. Diese ist nach dem Unterbringungsgesetz nur Ärzten in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft gestattet.
  26. Verbot der Anwendung von Röntgenstrahlen am Menschen ohne ausdrückliche Erlaubnis (RÖV §§Â20, 21).
  27. Verbot der Kastration (Kastrationsgesetz BGBl. I S. 1143 / GVBl. S. 1347).

Diagnoserätsel:
Ein 25-jähriger junger Mann, bisher gesund, schlank und sportlich, klagt über nun schon seit 24 Stunden bestehende, plötzlich aufgetretene Atemnot bei Belastung und ein Beklemmungsgefühl. Die Atembeschwerden seien bei Ein- und Ausatmung gleich. In der Anamnese keine vorangegangenen Operationen, kein Trauma, keine Bettlägerigkeit oder Immobilisation.
Welche Diagnose vermuten Sie? Nennen Sie einige Differenzialdiagnosen.
Welche von Ihnen durchzuführenden Untersuchungen können Ihre Vermutung erhärten?

Das beschriebene Krankheitsbild weist auf einen Spontanpneumothorax hin. Dieser tritt bevorzugt bei jüngeren, schlanken Männern auf und ist meist Folge einer geplatzten unter der Pleura gelegenen (subpleuralen) Emphysemblase.
Differenzialdiagnostisch kommt eine Lungenembolie in Frage. Die Anamnesen (keine Operation, keine Bettlägerigkeit, keine Immobilisation, kein Trauma) sprechen jedoch dagegen.
Palpation (abgeschwächter oder aufgehobener Stimmfremitus), Perkussion (hypersonorer Klopfschall) und Auskultation (abgeschwächtes oder aufgehobenes Atemgeräusch) können die Verdachtsdiagnose erhärten.

Welche Anämien kennen Sie?

Anämien durch ungenügende Bildung von Hämoglobin oder Erythrozyten:

  • Eisenmangelanämie
  • Megaloblastäre Anämien durch Reifungshemmung der Erythrozyten
  1. Vitamin-B12-Mangel
  2. Folsäure-Mangel
  • Regenerationshemmung im Blut bildenden Knochenmark
  1. Aplastische Anämie
  2. Anämien durch Blutverlust:
  • Akute Blutung
  • Chronische Blutung

Anämien durch gesteigerten Abbau von Erythrozyten (Hämolytische Anämien):

  • Angeborene korpuskuläre (zelluläre) hämolytische Anämien
  1. Kugelzellanämie (hereditäre Sphärozytose)
  2. Glukose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel (Favismus)
  3. Pyruvatkinase-Mangel
  4. Sichelzellanämie
  5. Thalassämie
  • Erworbene (extrazelluläre) hämolytische Anämien
  1. Autoimmunhämolytische Anämien
  2. Toxische, mechanische oder thermische hämolytische Anämien

Begleitanämien bei chronischen Erkrankungen:

  • Renale Anämie
  • Tumor- und Infektanämie
  • Hyperspleniesyndrom (Hypersplenismus)

Beschreiben Sie das Krankheitsbild des Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans).

Beim M. Bechterew (Spondylitis ankylosans) handelt es sich um eine chronisch progrediente, abakterielle, systemische Entzündung mit bevorzugter Manifestation im Bereich der Wirbelsäule und der Iliosakralgelenke, der Schambeinfuge, der kleinen Wirbelgelenke, der Extremitätengelenke und der Sehnenansätze.

Ätiologie:
Unbekannt: genetische Disposition (häufige Verbindung mit HLA-B27).

Klinik:
Vor allem bei Männern (ca. 90 %) zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr. Beginn meist als Sakroiliitis mit morgendlicher Steifigkeit und nächtlichen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule.

  • Nicht selten auch Arthritis der Gelenke der unteren Extremitäten; bei Beteiligung des Achillessehnenansatzes quälender Fersenschmerz, häufig auch Fersensporn,
  • fortschreitende Einschränkung der Beweglichkeit von Wirbelsäule und Thorax,
  • im Endstadium völlige Versteifung der gesamten Wirbelsäule in thorakolumbaler Kyphose.


Diagnose:

  • BSG im Schub beschleunigt,
  • Rheumafaktor negativ,
  • HLA-B27 bei 90 % positiv,
  • typische Röntgenbefunde in den einzelnen Stadien.


Therapie:
Symptomatisch mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten, lebenslange krankengymnastische Übungstherapie (wichtig!).

Zu welchem Formenkreis rechnet man die chronische Polyarthritis?

Die chronische Polyarthritis wird den entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen (bzw. dem entzündlich-rheumatischen Formenkreis) zugerechnet. Es handelt sich um eine systemische Autoimmunerkrankung.

Wie werden Hypertonien eingeteilt?

Einteilung der Hypertonie nach der arteriellen Blutdruckhöhe
(Ruheblutdruckwerte im Sitzen oder Liegen. Wenn systolischer und diastolischer Blutdruck bei einem Patienten in unterschiedliche Klassen fallen, sollte die höhere Klasse Anwendung finden.)

  Klassifikation systolisch mmHG   diastolisch mmHG
1 Optimal <120   <80
2 Normal <130   <85
3 "Hoch Normal" 130-139   85-89
4 Milde Hypertonie (Grad I) 140-159 u./o. 90-99
5 Mittelschwere Hypertonie (Grad II) 160-179 u./o. 100-109
6

Schwere Hypertonie (Grad III)

>180 u./o. >110
7 Isolierte systolische Hypertonie >140 und <90

Welche Differenztialdiagnosen kommen bei Erbrechen infrage?

  • Gastrointestinale Erkrankungen:

- Entzündungen: Gastroenteritis, Pankreatitis, Ulkuskrankheit, Peritonitis,

- Passagestörungen und Obstruktionen: Subileus, Ileus, Stenosen, diabetische Gastroparese, Volvolus, Hiatushernie, Karzinome,

- Regurgitation von Speisen: Achalasie, Divertikel, Ösophaguskarzinom,

- Erbrechen bei oberer Gastrointestinaler Blutung (kaffeesatzartig oder rot).

  • Schwere Schmerzen verschiedener Ursache: Gallenkolik, Nierenkolik, Pankreatitis, Herzinfarkt, Hodentorsion, Glaukomanfall, stielgedrehte Ovarialzyste, Akutes Abdomen.
  • Erkrankungen des Zentralen Nervensystems: Hirndruck, Meningitis, Enzephalitis.
  • Störungen des Gleichgewichtsorganes: Seekrankheit, Reisekrankheit (Kinetosen), M. Meniére, Neuronitis vestibularis.
  • Vergiftungen und Medikamente: Alkohol, Lebensmittelintoxikationen, viele Medikamente (z.B. Digitalis und Zytostatika).
  • Urämie, Diabetische Ketoazidose
  • Schwangerschaft
  • Strahlenexposition: Ganzkörperbestrahlung.
  • Psychogene Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimie).
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