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Herzphysiologie



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chronotrop

= betrifft Schlagfrequenz des Herzens

positiv chronotrop = erhöht HF

negativ chronotrop = senkt HF

Lagebestimmung des Herzens

  • über im Einthoven Dreieck bestimmten Winkel a 
  • Normalbereich Hund
    = 40° - 100°
  • Normalbereich Katze
    = 0° - 160°
  • Rechtsabweichung
    - Rechtsherzbelastung
    - vergrößerte rechte Herzkammer
  • Linksabweichung
    - Übergewicht
    - Linksherzbelastung
    - Hinterwandinfarkt

Arrythmie

= Störung der normalen Herzschlagfolge verursacht durch nicht regelrechte Vorgänge bei Erregungsbildung und -leitung 

-> respiratorische Sinusarrythmie = physiologische Frequenzvariabilität

Aktionspotential am Herz

  • deutlich länger als AP von Skelettmuskulatur (200-400ms : bis 5ms)
    -> durch veränderte Leitfähigkeitsverläufen der Zellemembran für Na, K und Ca
  • Ca2+ Kanäle
    - auch Dihydropyridinrezeptor, entspricht L-Typ Ca2+ der Schrittmacherzellen
    - Schwellenpotential -40mV
  • Ablauf RP & AP
    1. RP von ca -90mV: K+ Kanäle geöffnet, Na2+ & Ca2+ geschlossen
    2. Depolarisation der Herzmuskelzelle bis Schwellenpotential
    - schlagartige Öffnung der spannungsabhänigen NaKanäle
    - schneller Einstrom Na+: Ladungsumkehr an der Membran
    - schnelle Inaktivierung der Na Kanäle
    3. Repolarisation der Membran
    - kurzzeitige Öffnung KKanäle: Auswärtsstrom K
    4. Unterbrechung der Repolarisation
    - Besonderheit Herzmuskelzelle
    - Entstehung flach abfallendes Plateau (ca 200ms)
    -> durch Schließen von K Kanälen + Absinken K Leitfähigkeit der Membran
    -> außerdem Öffnen vieler Ca2+ Kanäle + Anstieg Ca Leitfähigkeit: Einstrom Ca
    ->> durch Ca Einstrom und K Ausstrom lange Depolarisation
    5. Reopening K Kanäle & Schließen Ca Kanäle
    6. Repolarisation
    7. Einstellung RP

Welche Teile bilden das Erregungsbildungs- & Erregungsleitunssystem?

  1. Sinusknoten
  2. Atrioventrikularknoten (AV Knoten)
  3. His-Bündel
  4. Tawara-Schnenkel
  5. Purkinje-Fasern

Wofür stehen die einzelnen Ausschläge im EKG?

  • P- Welle
    = Vorhoferregung, kleine Auslenkung zum Pluspol
  • PQ Strecke
    = Pause, in der sich Erregung des Myocards nicht verändert
    -> langsame Überleitung im AV Knoten
  • QRS Komplex
    = Erregung des Ventrikelmyocards
    -> kleine Q Zacke in negative Richtung = Erregung des Ventrikelseptums, verläuft zur Herzbasis
    -> R Zacke = Erregung des Ventrikelmyocards in Richtung Herzspitze, daher Ausschlag in positive Richtung (da viel Myokardmasse beteiligt deutlich größerer Ausschlag)
  • ST-Strecke
    = Myocard vollständig erregt, Summenvektor ist null
  • T-Welle
    = Zurückbildung der Erregung von Herzspitze zu Herzbasis
    -> da Erregungsrückbildung: Auslenkung in positive Richtung

Wo liegen die einzelnen Schrittmacherzellen?

Unterschied Cardiomyocyten & Schrittmacherzellen

1. Cardiomyocyten

  • kein eigenes spontanes AP

2. Schrittmacherzellen

  • spezialisierte Cardiomyocten
  • können AP generieren
  • zB in Sinusknoten
  • unter pyhsiologischen Bedingungen regelmäßige Depolarisation zur AP Bildung
    -> AP erreicht über Erregungsleitungssystem Kammermyocard
  • Sinusknoten = primärer Taktgeber 
  • Herz kann also eigene MuskelAP und Kontraktionen erzeugen
    -> Autorhythmie des Herzens
  • Veränderungen der HF über sympathische/parasympathische Innervation des Sinusknotens

Ableitung nach Goldberger

= unipolare Extremitätenableitung

  • Platzierung von drei Elektroden
  • Messung der Potentialdifferenz zwischen einer differenten und einer indifferenten Elektrode
  • Erzeugung der indifferenten Elektrode durch Zusammenschaltung von zwei Ableitungspunkten über einen Widerstand
    -> Wirkung als Nullpunkt
  • Platzierung der Ableitungen nach Ampelschema
    - 1. Ableitung RA
    - 2. Ableitung LA
    - 3. Ableitung LF
  • Erdung an RF

Erfassen von drei Ableitungen

  1. RA gegen LA und LF
    = Ableitung aVR
  2. LA gegen RA und LF
    = Ableitung aVL
  3. LF gegen LA und RA
    = Ableitung aVF

Coronardurchblutung (Coronarperfusion)

-> hängt ab von Herzschlagfrequenz, arteriellem Druck, nervösen & metabolischen Faktoren
-> lokale & endothele Faktoren (H+, K+, CO2 / NO, PGI2)
-> Hormone (Catecholamine, Angiotensin II)
-> Neurotransmitter (Noradrenalin, Acetylcholin)

  • bei Abnahme PO2 Bildung von Mediatoren, die Vasodilatation bewirken -> verbesserte Coronardurchblutung
    -> Herzmuskel passt Durchblutung dem Bedarf an: Autoregulation
  • linker Ventrikel: ausreichender Blutfluss nur während Diastole
    -> sonst Druck zu hoch durch zusammendrücken der Gefäße
  • Sauerstoffbedarf Herz
    -> in Ruhe 10-15% des gesamten Körperbedarf
    -> in Belastung um 5faches erhöht

Wie unterscheiden sich bipolare und unipolare Ableitung?

  1. bipolar = Ableitung zwischen einer differenter und einer indifferenter Elektrode
    - different = spannungmessend
    - indifferent = als Referenz dienend
    -> Messung Spannung zwischen je einer Elektrode auf linkem und rechtem Arm
  2. unipolar = Ableitung zwischen einer differenten und mehreren als Referenz dienenden indifferenten Elektroden (Zusammenschaltung)
    -> Messung Spannung zwischen einer Elektrode auf linkem Arm und allen zusammengeschalteten Elektroden auf Arm und Bein

Was ist ein elektrischer Dipol?

= zwei ungleiche Ladungen in einem Abstand x voneinander bilden einen elektrischen Dipol

-> hat eine Stärke + Richtung = Vektor

-> Summationsvektor = mehrere Vektoren addiert

In welcher Geschwindigkeit verläuft die Erregungsausbreitung am Herz?

1. Überleitunggstrecke: "Schneckenstrecke"

  • von Anfang AV-Knoten bis Beginn His Bündel
  • im Vergleich mit ventrikulärer Erregungsleitung langsam
  • sorgt für Verzögerung zwischen atrialer und ventrikulärer Kontraktion
    -> für entsprechende Kammerfüllung

2. "Rennstrecke"

  • ab zweitem Teil des His-Bündels bis zur Herzspitze
  • in Milisekunden
  • sorgt für synchrone Kontraktion der Herzmuskelzellen in beiden Ventrikeln

Was ist die elektromechanische Kopplung?

= Umsetzung an Muskelzelle ankommenden elektrischen Impulses (Aktionspotential) in mechanische Aktion (Kontraktion)

 

Herzmuskel: kontraktile Elemente

Herzmuskelzellen = Cardiomyozyten

  • Herzmuskel -> Muskelfasern -> Myofibrillen -> Sarcomer (vgl quergestreifte Muskulatur)
  • Actin & Myosin = kontraktile Elemente
    -> über Interaktion unter ATP Verbrauch Kontraktion und Relaxation
    -> Querbrückenzyklus + Gleitfilamenttheorie
    -> Verkürzung & Kraftentwicklung Muskel
  • zentralständiger Zellkern 
  • viel kürzer als Skelettmuskelzellen
  • Glanzstreifen (Disci intercalares)
    = desmosomale End-zu-End-Verküpfungen
    -> verbinden benachbarte Herzzellen miteinander
    -> Entstehung verbundenes Geflecht
    -> dazwischen kollagenfaserige Septen mit Blutgefäßen & Kapillaren

Was für eine Pumpe ist das Herz?

Druck-Saug-Pumpe

Calcium-induzierte Calciumfreisetzung

  • grds: Calcium Kanäle in Sarkolemm (Zellmembran) der Cardiomyocyten = L-Kanäle
    -> L = long lasting, d.h. lang anhaltender/langsam inaktivierbarer Strom
  • Schwellenpotential Ca Kanäle = - 40mV
  • Ca strömt während Plateauphase in Muskelzelle ein = Auffülleffekt Ca
    -> Triggereffekt: löst Ca Freisetzung aus SR über Ryanodinrezeptoren
    -> 90% des für Kontraktion notwenidgen Ca aus SR

= Calcium-induzierte Calciumfreisetzung

Frank-Starlin-Mechanismus

  • Zusammenhang zwischen Füllung und Auswurfleistung
  • Anpassung des Herzens an kurzfristige Druck & Volumen Schwankungen, sodass beide Herzkammern selbes Schlagvolumen aufweisen (Autoregulation)
    -> Unterschiede in Auswurfleistung würden schon nach kurzer Zeit zu Lungenödemen führen
  • Anpassung bei gleichbleibender Herzfrequenz 
  • ermöglicht schnelle Koordination der Pumpleistung an plötzliche Blutdruckschwankungen (Hinlegen/Aufstehen)
     

 

 

Welche Ableitverfahren gibt es?

  1. bipolare Extremitätenableitung nach Einthoven
  2. unipolare Extremitätenableitung nach Goldberg
  3. Anpassung Extremitätenableitung für das Pferd
  4. Brustwandableitung nach Wilson

Kalium & Herz

  • K+ = größten Einfluss auf Herzaktivität aller Ionen in EZF
  • physiologische K+ Konzentration = 4-6mmol/l
    -> sonst Änderung der K-Permeabilität
  • Hyperkaliämie
    - Membranpotential nähert sich K Gleichgewichtspotential an
    - Membranpot. wird positiver
  • Hypokaliämie
    - K-Permeabilität sinkt: Einfluss K auf RP nimmt ab
    - RP wird positiver
  • Muskelfasern werden bei Hypo- UND Hyperkaliämie erregbarer, da Schwellenwert durch positiveres RP leichter erreicht werden kann

Vektorschleife

  • entsteht durch Verbinden der Spitzen der Summenvektoren
    -> Spitze zeigt in Richtung der Errgungsausbreitung
  • besteht aus 3 Teilen
    1. Vorhofschleife = Erregungsausbreitung in Vorhöfen (P-Welle)
    2. Ventrikelschleife = Übergang der Erregung auf Kammern (QRS)
    3. Repolarisationsschleife = Erregungsrückbildung Kammern (T-Welle)

blauer Pfeil = Richtung der Erregungsausbreitung

Herzvolumina

  • Ventrikel leeren sich während Herzzyklus nie vollständig aus
  • Enddiastolisches Volumen
    = bleibt am Ende jeder Diastole im Ventrikel übrig (ca.130ml)
  • Schlagvolumen
    = Blutmenge, die in Systole ausgeworfen wird (in Ruhe 60ml)
  • Endsystolisches Volumen (EZV)
    = Blutmenge, die am Ende der Systole noch in Ventrikel vorhanden ist
  • Ejektions-/Auswurffraktion
    = Verhältnis von EZV zu Schlagvolumen
    -> Maß für Herzfunktion

Aufbau Disci intercalares

  1. Desmosomen
    = verankern benachbarte Zellen mithilfe intermediärer Filamente miteinander
  2. Zonulae adhaerentes
    = fixiert Actinfilamente an Zellenden (vgl Z-Scheibe an quergestreiftem Muskel)
  3. gap Junctions
    = ermöglichen Passage der Membranerregung

-> keine Stammzellpopulation wie Satellitzellen in Skelettmuskel, daher Regenerationsfähigkeit nur schwach ausgeprägt

Sympathicus Herzmuskelzellen

  • wirkt über Noradrenalin an ß-adrenerge Rezeptoren
    -> befinden sich in allen Herzmuskelzellen
    -> gleiche Erregung durch Noradrenalin & Adrenalin aus NNR
  • führt zu höheren & kürzeren APs, die kräftigere & schnellere Kontraktionen erzeugen
  • Aktivierung ß1-Rezeptoren
    - vermehrte Öffnung von Ca2+Kanälen in Plateauphase = verstärkter Einstrom von Ca2+ in Zelle
    -> stärkere Depolarisation
  • stärkere Depolarisation führt zu schnellerem Reopening der KKanäle
    -> Beschleunigung Repolarisation + Verkürzen AP
  • durch ß-Rezeptoraktivierung auch vermehrte Freisetzung von Ca2+ aus SR

Herztöne

1. Ton = Anspannungs-/Muskelton

  • niederfrequenter dumpfer Ton
  • während Anspannungsphase
  • Ventrikel spannt sich schnell um das nichtkomprimierbare Blut an
    -> Ventrikel und AV-Klappen geraten in Schwingung

2. Ton = Klappenton

  • entsteht beim Schluss der Taschenklappen von Aorta & A.pulmonalis 
  • heller, lauter, kürzerer Ton

3. Ton

  • sehr leise nach dem zweiten Herzton
  • durch frühe Ventrikelfüllung durch einströmendes Blut
  • nur gelegentlich zu Hören 
    -> Ausnahme Pferd

Ist das Herz tetanisierbar?

Tetanische Kontraktion = Dauerpolarisation der motorischen Endplatte/andauernde Verkürzung des Muskels durch schnell aufeinanderfolgende AP

  • Inaktivierung der Na+ Kanäle am Peak des Herzmuskel APs (erste Spitze)
    -> solange inaktiviert kein neues AP möglich
  • Umwandlung Na Kanäle erst kurz vor Erreichen RP
    -> bis dahin Herzmuskel refraktär
  • notwendig, damit kein zweites AP bevor erstes nicht abgeschlossen ist
    -> ermöglicht Relaxation und Füllung
  • dadurch nur Einzelkontraktionen möglich, keine Superposition (2 AP verschmelzen) oder Tetanisierung möglich
  • vgl. absolute und relative Refraktärzeit
  • atriale AP = kürzer als ventrikuläre AP
    -> Ca2+ Kanäle kürzer geöffnet + KKanäle kürzer geschlossen
    -> kein deutliches Plateau
    -> kürzere Refraktärzeit

dromotrop

= betrifft die Erregungsleitung des Herzens

-> positiv dromotrop = erhöht Geschwindigkeit der Erregungsleitung (Sympathicus)

-> negativ dromotrop = verzögert Erregungsleitung (Parasympathicus)

AV Block

1. Grades

  • Erregungsleitung verzögert
  • verspätete Kontraktion der Herzkammern
  • Verlängerung PQ im EKG
  • meist unbemerkt, benötigt keine Behandlung

2. Grades

  • Erregungsüberleitung fällt partiell aus, verschiedene Ursachen möglich
    1. PQ Zeit wird immer länger; wird so lang, dass Vorhoferregung nicht mehr übergeleitet wird 
    -> eine Kammerkontraktion fällt aus, nachfolgende wird normal übergeleitet, dann wieder PQ-Zeit-Verlängerung
    = Wenckebach-Periodik
    2. plötzliches Ausbleiben der Kammeraktion ohne Verlängerung PQ Zeit
    -> kann auch jede 2.,3. oder 4. sein
    -> meist im His-Bündel blockiert
    -> Gefahr, dass in totalen AV Block übergeht
    = Mobitz-Block

3. Grades

  • vollständiger Ausfall der Erregungsleitung zw Vorhof & Kammern
  • Kammern hören auf zu kontrahieren oder kontrahieren in asynchronem Rhythmus
    -> Rhythmus durch AV Knoten, His-Bündel, Tawaraschenkel. Purkinje Fasern
  • typische Indikation für Herzschrittmacher

 

Was ist die ventrikuläre Kontraktilität?

Kontraktilität = Kraft & Geschwindigkeit der Herzmuskelverkürzung ohne Einfluss von Vor- und Nachlast

  • mit steigender Kontraktilität steigt SV:
    -> kräftigere & schnellere Kontraktion in kürzerer Zeit
    -> SV und HMZ nehmen zu
    -> Blutdrucksteigerung
  • mit abnehmender Kontraktilität sinkt SV

Beeinflussung der Kontraktilität durch Sympathicus über Noradrenalin/Adrenalin aus NNR

 

 

Herzmuskelzellen Parasympathicus

  • wirkt an Sinusknoten, AV-Knoten und Vorhofmuskulatur
  • über Acetylcholin, das an M2 muscarinerge Rezeptoren bindet
    -> Sinusknoten: vermindert HF
    -> AV Knoten: verlangsamt Überleitung
    -> Vorhofmuskulatur: vermindert Schlagkraft
  • Ventrikelbereich
    -> geringe Bedeutung, da wenig parasympatische Nervenfasern (N. vagus)
  • kann Ausschüttung von Noradrenalin hemmen
    -> über M2 Rezeptoren an sympathischen Fasern
    -> präsynaptische Hemmung

Was ist die Nachlast?

= Kräfte, die Blutauswurf aus Ventrikeln zum Körper entgegenwirken

  • unter physiologischen Bedigungen = Wandspannung des Myokards, die aufgebracht werden muss, um enddiastolischen Aorten-/Pulmonalisdruck zu überwinden
  • leitet Austreibungsphase ein

 

Herzklappen

  • trennen Herzhöhlen und dienen als Ein- und Auslassventil
    -> bedingt gerichtete Strömung des Blutes durch das Herz
  • Tricuspidalklappe
    = zwischen rechtem Vorhof & Kammer
    - Einlassklappe
    - Segelklappe mit drei Segeln
    - Bewegungsausmaß begrenzt durch Chordae tendinae (Sehnenfäden)
    = Halteapparat der Segelklappen
  • Bicuspidalklappe
    = zwischem linken Vorhof & Kammer
    - Einlassklappe
    - Segelklappe mit zwei Segeln
    - Bewegungsausmaß begrenzt durch Chordae tendinae
    = Halteapparat der Segelklappen
  • Pulmonalklappe
    = zwischen rechter Kammer und Arteria Pulmonalis 
    - Auslassventil
    - Taschenklappe (drei taschenartige Ausbuchtungen)
  • Aortenklappe
    = zwischen linker Kammer und Aorta
    - Auslassventil
    - Taschenklappe (drei taschenartige Ausbuchtungen)

Herzblöcke

  • = Arrythmien, die durch Störungen der Erregungsausbreitung und -leitung entstehen 
  • durch coronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, medikamentöse Nebenwirkungen, Myocarditis, Verletzungen, Elektrolytstörungen (v.a. Kalium erhöht)
  • Sinuatrialer Block
    = gestörte EL vom SK zu Vorhofmuskulatur
  • AV Block
    = gestörte EL von Vorhöfen zu Kammern
    -> entsteht in AV Knoten & His Bündel
    -> verschiedene Grade: EKG Befunde
  • Intraventrikulärer Block (Schenkelblock)
    = gestörte EL in Herzkammern
    -> Rechts- oder Linksschenkelblock mögkich

Aufbau Herz: Allgemein

  • umhüllt von Pericard
    = bindegewebiger Beutel
    - besteht aus äußeren (parietalen) und innerem (visceralen) Blatt
    - zwischen den Blättern dünner Flüssigkeitssaum
  • äußere Schicht des Herzens = Epicard
    = innere Schicht des Pericards
    - mit Herzmuskel als kontraktiles Element
  • innere Schicht des Herzens = Endocard
    = Auskleidung der Herzhöhlen und Klappen
  • linkes & rechtes Herz getrennt durch Herzscheidewand 
    - je 1 Vorhof und Kammer, dazwischen Klappen

Entstehung EKG Ableitung

  • Projektion der Vektorschleife auf vordefinierte Ebene
  • Vektorschleife entsprechend der verwendeten Elektroden ausgerichtet
  • Vektorspitze wird nur noch in einer Ebene aufgezeichnet, statt wie bei Vektorschleife in dreidimensionalen Raum

Kontraktion & Sauerstoffversorgung

  • Herzmuskel braucht ständige ausreichende Versorgung mit Sauerstoff
  • ungenügende Durchblutung = schnelle Abnahme der Kontraktionskraft
  • Coronardurchblutung
    -> in Ruhe 5% des HMV
    -> bei Belastung das 4-6fache
  • Coronarreserve 
    = Differenz zwischen maximal möglicher Coronardurchblutung und Ruhedurchblutung der Coronargefäße

elektrische Herzachse

  • zeigt die Hauptrichtung der Erregungsausbreitung in Ventrikeln
  • von anatomischer Herzachse zu unterscheiden
    = von Mitte der Herzbasis durch die Herzspitze
    -> je steiler das Herz im Brustkorb liegt, desto größer die Abweichung
  • zur Bestimmung Messung der R-Zacken von mindestens zwei QRS Komplexen
    -> Eintragen in gleichseitiges Einthoven Dreieck (=Verbindungslinien der Ableitorte) auf entsprechende Seite 
  • zur Eintragung
    1. auf Mitte der entsprechenden Ableitung (Linie starten) und so lange entlangfahren, wie R Zacke hoch ist
    2. von dort Senkrechte ins Innere des Dreiecks ziehen
    3. für nächste Ableitung wiederholen: Zusammentreffen der Senkrechten
    4. vom Mittelpunkt des Dreiecks eine Linie zum Zusammentreffen ziehen (=Richtung des Summenvektors)
    5. Berechnung von Winkel a zwischen Linie aus Mittelpunkt zu horizontaler Linie
    6. über Winkelgröße Bestimmung der Lage des Herzens

 

 

Pumpleistung körperliche Arbeit

  • SV = EDV - ESV 
    -> Schlagvolumen = enddiastolische Volumen - endsystolische Volumen
  • Erhöhung SV durch
    - Zunahme EDV, zB durch verstärkte Füllung während Diastole
    - Verminderung ESV
    - beides gleichzeitig 
  • durch Dehnung der ventrikulären Muskulatur (Vordehnung) wird die Kraft der nächsten Kontraktion verbessert 
  • Dehnung der Muskulatur während Diastole führt zu vermehrter Ausschüttung von Ca2+ aus SR
    -> triggert die Schlagkraft: positiv inotrope Wirkung (Steigerung der maximalen Kraft während Anspannungsphase)

Herzinsuffizienz 

= Herz ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen
-> obwohl alle Kompensationsmechanismen ausgeschöpft wurden

Kompensationsmechanismen 

  • Frank-Sterling-Mechanismus
    -> durch Vorlasterhöhung stärkere Kontraktion
  • Sympaticustonus
    -> HF ↑, Vor- & Nachlast ↑, O2 Verbrauch ↑
  • Hypertrophie der Ventrikel (Vergrößerung der Muskeln)
    -> bei chronischer Druck- und/oder Volumenbelastung
  • Erhöhung Aldosteronkonzentration
    -> renale Natrium- & Wasserresorption ↑,  Blutvolumen ↑, Vorlast ↑

Anpassung HVM bei Arbeit

HVM = SV x HF 
-> daher Verdopplung HF auch Verdopplung HVM

Steigerung durch Aktivierung des Sympathicus
-> erhöht HF + schnelleren Ablauf von Kontraktion und Erschlaffung

-> bei sehr hoher HF nimmt SV ab, da Füllungsphase nur noch sehr kurz -> dadurch auch Abnahme HVM obwohl steigende HF

inotrop

= betrifft die Kontraktionskraft des Herzens

-> positiv inotrop = erhöht Kontraktionskraft (Sympathicus)

-> negativ inotrop = verringert Kontraktionskraft (Parasympathicus)

Funktioneller Aufbau (Kammern, Vorhöfe,...)

  • funktionelle Unterteilung in linkes und rechtes Herz
    -> getrennt durch Herzscheidewand (Septum)
  • jede Herzseite mit Vorhof und Kammer, dazwischen Segelklappe
  • rechtes Herz
    - Tricuspidalklappe (drei Segel)
    - Zufuhr sauerstoffarmes Blut über Vena cava superior & inferorir, Sammelvene 
    - Blut gelangt in rechtes Atrium: Sinus coronarius
  • linkes Herz
    - Bicuspidalklappe (zwei Segel)
    - Zufuhr sauerstoffreiches (arterielles) Blut aus Lunge kommend über Vv. pulmonalis
  • Blutversorgung des Herzens über Arteria coronaria dextra + sinistra

Potentialdifferenz Membran

  • ruhende Myokardzelle ist polarisiert
    = Spannung zw. Außen- & Innenseite, da unterschiedlich geladen
    -> innen negativ, außen positiv
  • Ladungsumkehr während Depolarisation
    -> innen positiv, außen negativ
    -> durch Einstrom von Kationen
  • Potentialdifferenz auch zwischen erregten und unerregten Zellen
    -> elektrischer Strom fließt vom erregten zum unerregten Myokard

links = Zelle in Ruhe, rechts = erregte Zelle -> RP

-> bei EKG Betrachtung einer Myokardfaser (besteht aus zahlreichen Myokardzellen) mit extrazellulär vorhandenen Ladungsunterschieden (manche Bereiche schon erregt, andere noch nicht)

Strom fließt von erregten (links, außen negativ) zum unerregten Bereich (recht, außen positiv)

-> Messung der Potentialdifferenz zwischen zwei Elektroden
-> positiver Ausschlag, wenn Erregung sich auf Elektrode hinbewegt
-> negativer Ausschlag, wenn Erregung sich von Elektrode wegbewegt

Verhältnis Schrittmacher

1. Sinusknoten, 0,5 m/s

  • primärer Schrittmacher
  • 60-80/min

2. AV-Knoten, 0,5 m/s

  • sekundärer Schrittmacher
  • deutlich verlängerte Überleitungszeit 
    -> koordinierte Kontraktion der Vorhöfe vor den Kammern
    -> verzögert Erregung um 60-120ms
    -> Frequenzsieb: erhöht schnelle Vorfhofkontraktionen (Vorhofflimmern) werden nicht auf Ventrikel übertragen
  • 40-50/min

3. His-Bündel, 2-4 m/s

  • tertiärer Schrittmacher
  • Back-up für AV Knoten
  • 30-40/min

4. Tawara-Schenkel & Purkinje Fasern

  • Erregungsübertragung auf Myokard
  • lange Refraktärzeit
    -> verhindert Zurücklaufen des AP

Herzrhythmusstörungen

1. Extrasystolen

  • = Kontraktionen außerhalb des physiologischen Sinusrhythmus
  • am Häufigsten am AV-Knoten, His-Bündel oder Purkinje-Fasern erzeugt
  • aber auch an Vorhof- (supraventrikuläre ES -> AV Knoten) oder Ventrikelmuskulatur (ventrikuläre ES)
  • interponierte Extrasystole
    -> Extrasystole zwischen zwei normalen Sinus AP bei langsamen Grundrhtythmus
    -> keine Störung der Grundfrequenz
    -> ABER möglicherweise weniger oder kein Blut gepumpt, da Ventrikel noch nicht wieder ausreichend gefüllt
  • kompensatorische Pause
    -> entsteht meist bei Extrasystolen während höherer HF
    -> folgt dann auf Extrasystole als längere Pause
    -> nachfolgende Kammereregung fällt aus, da Erregung von Sinusknoten in absolute Refraktärzeit der Extrasystole fällt
    -> erst nächste Erregung von Sinus Knoten kann mit Kontraktion beantwortet werden (dann stärker, da mehr Blut in Ventrikel)
  • bei ventrikulärer Extrasystole retrograde Ausbreitung möglich
    -> von AV-Knoten auf Vorhof, da beide nicht refraktär sind
    -> im EKG negative P-Welle

 


a = interponierende Extrasystole (Pfeil)
b = respiratorische Sinusarrythmie -> Inspiration verursacht Tachykardie
c = peroxysmale Arrythmie -> plötzliches Einsetzen einer Tachykardie
d = Vorhofflattern 2:1 Rhythmus
e = Kammerflimmern

Elektrische Herzaktivität

-> Vermittlung der elektrischen Vorgänge über Zellen des Erregungs- & Erregungsleitungssystems
-> Myocardkontraktion durch Aktionspotentiale aus speziellen Herzmuskelzellen des Sinus/AV-Knotens

  • Sinus-Knoten
    = primärer Schrittmacher
  • AV-Knoten
    = sekundärer/Ersatzschrittmachen
    -> Fähigkeit zur spontanen Depolarisation
    -> kann Funktion von Sinusknoten übernehmen, aber mit deutlich niedriger Frequenz
    -> im Normalfall zwingt Sinusknoten seine höhere Frequenz auf 
  • Gap Junctions
    im Herzmuskel bilden funktionelles Syncytium (Zelleinheit)
    -> Übertragung des Schrittmacherpotentials so schnell möglich
  • Herzmuskel-Aktionspotential
    = sehr lang, sodass Relaxation & erneute Füllung zwischen zwei Herzschlägen garantiert ist

Wie verläuft die Erregungsausbreitung am Herz?

  1. Entstehung spontanes AP am Sinusknoten
  2. wandert über internodale Bahnen von Zelle zu Zelle der Vorhofmuskulatur des linken und rechten Vorhofs
  3. Kontraktion der Vorhöfe
  4. AP zum AV Knoten
    -> AV Knoten einzige Möglichkeit für AP um von Vorhöfen zu Kammern zu kommen
    -> ansonsten zw Kammer & Vorhof unnerregbare Schicht aus Bindegewebe (in Ventilebene)
  5. AP zum Beginn His Bündel am Septum
  6. AP auf beide Tawara Schenkel im Septum bis zur Herzspitze
  7. Tawara Schenkel fächern sich an Herzspitze in Purkinje Fasern auf
    -> leiten AP zu Innenseiten der Kammern
  8. AP auf subendocardiale Muskelzellen
    -> sehr schnell von Zelle zu Zelle nach außen

Pumpleistung in Ruhe

  • SV = Schlagvolumen 
  • HF = Herzschlagfrequenz, d.h. Herzschläge/Minute
  • Ruhe-HF variiert tierartlich stark
    -> nimmt mit steigender Körpermasse ab
  • HMV = Herzminutenvolumen
    -> Gesamt-Auswurfvolumen, das in einer Minute durch jeden Ventrikel gepumpt wird
    -> SF x HF 
    -> nimmt mit steigender Körpermasse an
  • BV = Blutvolumen
    -> Körpergewicht x 0,07 
  • unter Ruhebedingung wird das gesamte BV einmal pro Minute durch Lunge bzw Herz transportiert

Energiestoffwechsel Myocard

  • fast ausschließlich aerob 
  • 60-70% des Energiebedarfs für Kontraktionen
    -> Rest auf Strukturerhaltung und Vorgänge für Ionenpumpen
  • Substrate Energieprodukion
    - 40% Fettsäuren & Triacylglyceride
    - 30& Glucose
    - 20% Lactat
    - 10% Ketonkörper, Pyruvat, Aminosäuren
  • Herzmuskel kann wenig ATP speichern
    -> bei Block der oxidativen Phosphorylierung nach 10s aufgebraucht
    -> oxidative P. = Hauptbildungsart für ATP im Herz (>95%, Rest Glykolyse und GTP Bildung CItratzyklus)
  • bei körperlicher Arbeit bis zu 60% aus Lactat
  • wenn Sauerstoffangebot kleiner, dann entsteht aus Pyruvat Lactat
    -> Abgabe von Lactat statt Verbrauch
    -> erhöhte Lactat Konzentration = Indikator Myocardhypoxie

Herzmuskel: funktionelle Einheit (Syncytium)

-> wichtiger Unterschied zu Skelettmuskel: elektr. Verknüpfung über gap Junctions 

  • AP wandern von Zelle zu Zelle durch Herzgewebe
    -> dadurch kontrahieren & relaxieren benachbarte Zellen synchron 
    -> Herzmuskel verhält sich weitgehen wie eine Einzelzelle
    = funktionelles Syncytium
  • gap junctons durch Connexone (Kanalproteine) gebildet
  • wichtig: Herzmuskeln brauchen für Kontraktion Ca2+ von außen

Was ist die Compliance?

= Maß für die Dehnbarkeit einer Struktur (Gefäße) oder Lunge

  • beschreibt die ventrikuläre Volumenerhöhung bei steigendem Füllungsdruck
  • beeinflusst EDV
    - bei normaler Compliance keine Einschränkung des EDV bis 5mmHg
    - bei verminderter Compliance EDV deutlich geringer (zB durch unelastisches Gewebe)

Was ist die Vorlast der Herzens?

= Kräfte, die am Ende der Diastole zu Dehnung der kontraktilen Muskelfasern im Ventrikel führen (Vordehnung)

  • unter physiologischen Bedingungen = enddiastolische Wandspannung
  • wichtig für Autoregulation des Schlagvolumens
  • beeinflusst von venösem Rückfluss un zentralen Venendruck
  • begrenzt durch maximale Ruhelänge der Muskelfasern
  • Klinik: Rückwärtsversagen durch Herzinsuffizienz
    - erhöhtes enddiastolisches Volumen/Druck im Ventrikel erhöht auch Vorlast
    -> Blutrückstau: führt zu Ödemen in Lunge oder Peripherie

Einfluss vegetatives Nervensystem 

  • Sympathicus 
    - Steigerung Überleitungsgeschwindigkeit (positiv dromotrop)
    - Verkürzung Refraktärzeit ( Anpassung an gesteigerte HF)
    - schnellere Depolarisation (Erhöhung Frequenz sek. Schrittmacher)
  • Paraympathicus
    - Abnahme Überleitungsgeschwindigkeit (negativ dromotrop)
    - verlängerte Refraktärzeit
    - Verminderung Frequenz sek. Schrittmacher

lusitrop

= beeinflusst die Relxation des Myocards

-> positiv lusitrop = Steigerung der Relaxationsfähigkeit (schnellere, vollständige Relaxation, Sympathicus)

-> negativ lusitrop = Reaktionsfähigkeit nimmt ab

Bipolare Ableitung nach Einthoven

  • drei Elektroden + eine Erdungselektrode
  • Platzierung nach Ampelschema
    -> 1. Ableitung zwischen rechtem (RA) und linkem (LA) Vorderbein 
    -> 2. Ableitung zwischen RA und linkem Hinterbein (LF)
    -> 3. Ableitung zwischen LA und LF

Welche Formen von Störungen der Herzfunktion gibt es?

Primäre Störungen

  1. verminderte Pumpleistung
    = Herzinsuffizien
  2. Rhythmusstörungen
  3. Klappenanomalien
    -> 2. & 3. führen zu 1. 

Sekundäre Störungen

  1. Störungen in vor- & nachgeschalteten Gefäßen

Tachykardie/Bradykardie

1. Sinustachykardie 

  • idR durch verstärkte Aktivität der sympathischen Nervenendigungen am Sinusknoten

2. Sinusbradykardie

  • häufig bei Sportlern, Tiere mit viel Leistungstraining durch erhöhten Vagustonus
  • medikamentös durch ß-Rezeptorblocker

3. paroxysmale Tachykardie

  • anfallsweise & plötzlich, enden abrupt
  • supraventrikulär oder ventrikulär
  • Muskelzellen werden erregbarer als sinoidale Schrittmacherzellen
    -> erst nach unnormaler Situation erhält Sinusrhythmus Kontrolle über Herzaktivität zurück
  • vermutlich über AP die retrograd von AV Knoten auf Vorhofmuskulatur reflektiert werden
  • Gefahr Kammerflimmer und kardiogener Schock
    -> oft mit ausgeprägtem O2 Mangel der Kammermuskulatur

Herzzyklus

-> parallel simultan ablaufende Zyklen der zwei Herzhälften

  1. Anspannungsphase
    - alle Klappen geschlossen, kein Blut fließt in den Kammern
  2. Auswurfphase (Ejektion)
    - Pulmonal- & Aortenklappen sind geöffnet
    - Segelklappen sind geschlossen
  3. Entspannungsphase (Relaxation)
    - alle Klappen sind geschlossen, kein Blut fließt in den Kammern
  4. Füllungsphase
    - Pulmonal- & Aortenklappen sind geschlossen
    - Segelklappen sind geöffnet
  • Systole = Anspannungs- & Auswurfphase
  • Diastole = Entspannungs- & Füllungsphase

-> Schließen und Öffnen der Klappen in Abhängigkeit der Druckänderungen
-> unterstützt durch Ventilebenmechanismus

bathmotrop

= beeinflusst die Reizschwelle und damit Erregbarkeit des Herzens

-> positiv bathmotrop = Reizschwelle wird gesenkt
-> negativ bathmotrop = Reizschwelle wird erhöht

Was ist das Grundprinzip eines EKG?

  • Aufzeichnung von elektrischer Spannung (y-Achse, oben) zwischen Kardiomyozyten über einen Zeitraum (x-Achse, unten)
  • durch Erregungsausbreitung und -rückbildung unterschiedliche Ionenverteilung in verschiedenen Bereichen
    -> Entstehung Potentialdifferenzen (Differenz von Spannungen)
    -> kann gemessen und im EKG dargestellt werden
  • Messung der Spannung zwischen zwei oder mehr angelegten Elektroden
  • Messung der Spannung in eine bestimmte Richtung, da vektorielle Größe
  • verschiedene Ableitungen möglich
    -> bipolar und unipolar

 

 

Autorhythmie des Herzens (Funny Channels, Präpotential,..)

Präpotential = spontane Depolarisation des Sinusknoten (der Schrittmacherzellen)

  • können eigenständiges AP ausbilden, brauchen keinen Reiz von außen = Autorhythmie des Herzens
  • Schrittmacherzellen haben kein stabiles RP 
    -> nach jeder Repolarisation sofort wieder Depolarisation
    -> Grund: HCN Kanäle (funny channels)
  • statt NaKanäle spannungsabhängige Kationenkanäle = HCN Kanäle
    -> Kationen von außen nach innen
    -> v.a. Na+ wegen nach innen gerichtetem chem. Gradienten
    -> führt zu langsamer, spontaner Depolarisation
  • kurz vor Erreichen des Schwellenwerts Öffnung von T-Typ-Calcium-Kanälen
    -> wird schon bei -50mV aktiv
    -> dadurch schnelleres Erreichen des Schwellenwerts 
  • bei Erreichen Schwellenwert Öffnung L-Typ-Calcium-Kanäle
    -> Anstieg AP
    -> schließen nach Erreichen des Peaks

Drücke im Herz

  • linksventrikulärer Druck 
    - zu Beginn der Systole sehr niedrig (ca 5mmHg)
    - bei Kontraktion schneller Anstieg bis höher als Aortendruck (Anspannungsphase)
    -> führt zur Öffnung der Aortenklappe, Schlagvolumen verlässt Ventrikel (Auswurfphase)
  • isovolumetrische Kontraktion
    = Beginn der Systole, bei der das Ventrikelvolumen zunächst gleich bleibt
  • nach Erreichen des Druckmaximums schneller Abfall von Aorten- und Ventrikeldruck
    -> daher Auswurf Schlagvolumen erst schnell, dann langsam
  • Übergang Systole zu Diastole
    -> Inzisur in Druckpulskurve -> zweigipflige Welle des Druckverlaufs
  • in Diastole relaxiert Kammermusukulatur
    -> Abfall linksventrikulärer Druck auf ca 5mmHg
  • Mitralklappe bleibt geschlossen bis ventrikulärer Druck unter den im linken Vorhof abfällt (Entspannungsphase)
  • isovolumetrische Relaxation
    = erste Phase der Diastole
    - Ventrikelfüllung zunächst schnell, verlangsamt sich dann zur Vorkammerkontraktion
    - vor Kontraktion Füllung zu 80-90% abgeschlossen, Kontraktion der Vorhöfe führt zur restlichen Füllung
  • Ablauf im rechten Herz gleich, allerdings andere Druckverhältnisse
    -> maximaler Druck links = 120mmHg
    -> maximaler Druck rechts = 20-30mmHg

Ventilebenenmechanismus

= Einfluss der Ver­schiebung der Venti­le­bene auf den Blut­fluss und die Fül­lung des Her­zens

  • während Systole Verlagerung der Ventilebene zur Herzspitze
    -> Entstehung Unterdruck in Herzvorhöfen (Sog) 
    -> venöses Blut wird in rechten Vorhof angesaugt
  • während Diastole  Verlagerung Ventilebene zu Herzbasis
    -> zusammen mit aufgebauten Blutdruck in Vorhöfen + Vorhofkontraktion Öffung der Vorhofkontraktion
    -> Füllung der Ventrikel

 

Neurotransmitter & Herzschlagfrequenz

1. Noradrenalin - Sympathicus

  • Noradrenalin bindet an ß1-adrenerge Rezeptoren
  • über 2nd Messenger Weg Einfluss auf Na+ Einstrom
    -> Gs Protein -> Adenylatcyclase -> cAMP -> Proteinkinase
  • Beschleunigung NaEinstrom durch HCN Kanäle während Präpotenzial
  • Erhöhung Herzschlagfrequenz
    = positiv chronotrope Wirkung
  • gleiche Wirkung durch Adrenalin aus NNR

2. Acetylcholin - Parasympathicus

  • Acetylcholin bindet an muscarinerge M2 Rezeptoren
  • führt zu vermindertem NaEinstrom über HCN Kanäle
    -> Ca2+ Einstrom wird verlangsamt
    -> KAuswärtsstrom wird erhöht
  • Anstieg Präpotential verläuft flacher -> Schwelle wird später erreicht
  • Erniedrigung Herzschlagfrequenz
    = negativ chronotrope Wirkung

-> in Ruhe überwiegt Vagustonus (Parasympathicus), bei körperlicher Arbeit überwiegt Sympaticuseinfluss

Wie beeinflusst die Füllungszeit das EDV?

  • Füllungszeit bestimmt von Herzfrequenz
  • Steigerung der Herzfrequenz = Steigerung Kontraktilität
  • unter Ruhebedingung ausreichend Zeit für Füllung
    -> ventrikuläre Füllung ist abgeschlossen, wenn atriole Systole beginnt
  • bei körperlicher Arbeit steigt Herzfrequenz (deutlich) an 
    -> Diastolendauer nimmt ab
    -> Füllungszeit sinkt auch 

Wirkung Hormone auf elektrische Aktivität

Noradrenalin

  • aus sympathischen Nervenendigungen am Sinusknoten
  • Stimulation der Herzfrequenz
  • positiv chronotrope Wirkung
  • Wirkung auf alle Herzmuskelzellen
    -> schnellere und kräftigere Kontraktionen
    = positiv dromotrop, inotrop, lusitrop 

Acetylcholin

  • aus parasympathischen Nervenendigungen am Sinusknoten
  • vermindert die Herzfrequenz
  • negativ chronotrope Wirkung
  • Wirkung nur auf Sinusknoten, AV-Knoten (negativ dromotrop) und Vorhöfe (negativ inotrop)

Atriales natriuretisches Peptid

  • durch Vorhöfe bei Volumenbelastung und entsprechender Dehnung sezerniert
  • Dämpfung Sympathikustonus
  • Hemmung RAAS
  • Reduktion renale Na+ Resorption
    -> Diurese steigernde Wirkung

Vorhof/Kammerflattern und -flimmern

  • Sonderformen tachykarder Rhythmusstörungen
  • vorübergehen (paroxysmal) oder andauernd (permanent)
  • meist durch organische, lebensbedrohliche Herzerkrankung
    -> entzündliche Herzerkrankungen (Myocarditis, Peri-, Endocarditis)
    -> Druck- & Volumenbelastung Vorhöfe & Kammern
    -> Myocardschäden (infektiös, toxisch, ischämisch)
    -> Hyperkaliämie & Hypocalciämie

1. Vorhofflattern

  • Hd: atriale Kontraktion von 300-500/min
  • nur jede 2. Vorhoferregung wird vom AV Knoten auf Ventrikel weitergeleitet (wg langer Refraktärzeit) 
    -> 2:1 Rhythmus
  • max. 200 AP/Minute können vom AVK weitergeleitet werden

2. Vorhofflimmern

  • Depolarisationen in sehr schneller, irregulärer und unkoordinierter Folge
  • P-Wellen im EKG nicht oder nur schwer erkennbar
  • Pumpfunktion der Vorhöfe bricht faktisch ab 
    -> zunächst keine Auswirkung auf Gesamtpumpleistung, da AVK als Frequenzbegrenzer
    -> Ventrikelfüllung erfolgt passiv
  • Pumpleistung nimmt dennoch durch Verminderung HF ab

3. Kammerflimmern

  • lokale Störung der Erregungsleitung/Erregungsablaufs
  • Bildung kreisender Erregung im Myocard
  • Herzmuskel kann nicht koordiniert arbeiten
  • Pumpleistung sinkt abrupt auf null -> Kreislaufstillstand
  • kann entstehen, wenn Ausbreitung der Depolarisation in bestimmten Bereichen verzögert
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