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Lebensweltorientierung



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Definition der LWO

  • Lebensweltorientierung verbindet Analyse gegenwärtiger, spezifischer Lebensverhältnisse mit pädagogischen Konsequenzen:
    • ist gegen Abstraktion und Generalisierung von Leben
    • Hilfe basiert auf Vertrauen
    • Ziel gelingenderer Alltag: LWO nutzt professionelle Kompetenzen zur Reorganisation gegebener Lebensverhältnisse, um einen gelingenden Alltag zu ermöglichen

Schlussbemerkung

  • Nachhaltige SoA steht zwischen
    • Ressourcen respektieren und neu schaffen
    • Risiken und Blockaden in lebensweltlichen Verhältnissen und den Möglichkeiten eines professionellen Handelns
  • nachhaltige SoA agiert gegen Zwänge einer Konkurrenzgesellschaft
  • gesellschaftliche Veränderungen, Kapitalismus, Globalisierung, neue Technologien wird Konzept der LWO neu konkretisiert

Theoriebezug der LWO

  • Theoriebezüge: Verankerung in der hermeneutischen-pragmatischen Traditionslinie der Erziehungswissenschaften
  • Wie verstehen Menschen ihre Welt?

Welche Herausforderungen gibt es in der LWO?

  • Konzept der LWO verlor an Prägnanz und stand in der Kritik
    • Reformulierungen waren nötig
  • Gründe hierfür:
    • gesellschaftliche Veränderungen wie Individualisierung
    • veränderte Arbeits- und Konsumverhältnisse
    • Ökonomische und globale Dramatisierung von Lebens- und Arbeitsverhältnissen (prekär, neoliberal, Widerstandsfähigkeit)
    • Ressourcen vs. Widerstand: humanitäre Nöte / Möglichkeiten in der Gesellschaft
    • Realität des gelebten Lebens thematisieren: alles ist schnelllebiger, man hat so viele Möglichkeiten, die man manchmal nicht zu nutzen/ schätzen weiß
    • Pluralisierung der Lebenslagen: Differenzen der Lebensbedingungen
    • Individualisierung der Lebensführung: alte Lebensformen zerfallen, Traditionen verlieren Gestaltungskraft
    • Verständnis von Normalität verändert sich

 

  • Methodik in der SA muss hinterfragt werden
    • Transparenz des Handelns wird immer wichtiger
    • Themen und Fragen anderer Konzepte wie bspw. Management, Evaluationen etc. müssen diskutiert werden
    • LWO steht für Offenheit und Komplexität von Situationen
  • Privatisierung von Bewältigungsaufgaben
    • Jede*r soll zeigen was er kann: Dabei geht es um fördern und fordern, wobei Leistungsfähige oftmals mehr gefördert werden und der Reste nur versorgt/verwaltet wird
    • -> Neoliberalismus durchbrechen

LWO ist ein Zusammenspiel von....

  • Betonung: LWO ist ein Zusammenspiel von Problemen und Möglichkeiten
    • bei dem ein Handlungsspielraum (von Akzeptieren bis Einmischen) entsteht
    • Alltagsorientiert/Klientenorientiert/Ressourcenorientiert
    • Zusammenspiel von Zutrauen, Vorschlägen von Alternativen, Konfrontationen
    • geholfen wird durch das Erschaffen von Räumen, die neue Chancen bieten können

Was sind Struktur- und Handlungsmaxime?

  • Dimensionen der LWO-SoA konkretisieren sich in Struktur- und Handlungsmaximen:

Strukturmaxime:

  • Allgemeine Prävention: Stabilisierung von Infrastrukturen, dient gerechteren Lebensverhältnissen
  • spezifische Prävention: rechtzeitig und vorausschauend auf Überlastungen reagieren
  • Alltagsnähe: niedrigschwellige und ganzheitliche Orientierung sowie Erreichbarkeit
  • Dezentralisierung/Regionalisierung: Vernetzung und Präsenz der Alltagshilfen vor Ort
  • Integration: Anerkennung, Respekt und Offenheit ggü. Unterschiedlichkeiten, Lebenswelt ohne Ausgrenzung
  • Partizipation: Vielfältigkeit von Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten

Handlungsmaxime:

  • Vernetzung
  • Einmischen
  • Aushandeln
  • Reflektieren

Zugang des LWO

Worauf antwortet die LWO?

  • Zugang: LWO antwortet auf eine spezifische Sicht von Lebensverhältnissen mit institutionellen/methodischen Konsequenzen
    • Zugang erfolgt über sozialpolitische und sozialstaatliche Aufgaben der Hilfe in den Lebensverhältnissen: im Zeichen sozialer Gerechtigkeit
    • LWO nutzt professionelle Kompetenzen zur Reorganisation von Lebensverhältnissen

Kritik und Grenzen

  • Konzept ist ganzheitlich und offen, kann aber überfordernd wirken
  • es gibt 3 Grenzen von LWO-SoA
  • 1. Grenze: LWO-SoA ist nicht für alles zuständig
  • 2. Grenze: SoA durch Machtstrukturen oft begrenzt, Ressourcen sind knapp
  • 3. Grenze: Handlungsmacht eingegrenzt: SoA kann Anreize und Grundlagen schaffen, aber Adressatin muss Veränderung selbst umsetzen
  • persönliche Grenzen der Fachkräfte

Welche sind die Zugänge zu LWO SoA?

  • Grundlage einer LWO SoA ist die Rekonstruktion von Lebenswelt
  • es gibt 5 Konzept Zugänge:

 

  • beschreibend/phänomenologisch-interaktionistisch:
    • wichtig sind (im)-materielle Ressourcen sowie eine Struktur durch Zeit/Raum/Beziehungen
    • LW ist in ihrer Selbstverständlichkeit und Doppeldeutigkeit bestimmt durch gesellschaftliche Strukturen
    • Mensch wird nicht als Individuum verstanden, sondern in der Erfahrung einer Wirklichkeit
    • Mensch versucht angestrengt die Vielfältigkeit der Lebenswelt zu bewältigen, folgt dabei Routinen und handelt oft unreflektiert
    • Mensch erscheint bestimmt und fähig, kann sich anpassen, verändern
    • Lebenswelt als beschreibendes Konzept, Mensch arrangiert sich

 

  • normativ-kritisch:
    • Ressourcen, Deutungen und Handlungsmuster werden als in sich widersprüchlich erfahren
    • sie geben Sicherheitsgefühl, entlasten vs. einengend und blockierend
    • LWO als normativ kritisches Konzept sieht Menschen im Widerspruch der selbstverständlichen Entlastungen und der Möglichkeiten und Hoffnungen auf gelindere Verhältnisse

 

  • Gliederung in soziale Felder:
    • Die LW ist gegliedert in unterschiedliche Lebensräume/Lebensfelder wie Arbeit/Familie/Öffentlichkeit
    • LWO ist sensibel für Probleme der Anpassung und Vermittlung zwischen den Lebensfeldern
    • diese Lebensfelder/-räume haben verschiedene Inhalte/Funktionen und beeinflussen sich gegenseitig

 

  • historisch und sozial:
    • die erfahrene Wirklichkeit ist immer bestimmt durch gesellschaftliche Strukturen und Ressourcen
    • Lebenswelt ist ein Ort des Arrangements
    • Schnittstelle ist dabei immer das objektive und subjektive Empfinden, sowie Struktur und Handlungsmuster

 

  • neue soziale Ungleichheiten:
    • Lebenswelt ist bestimmt von Ressourcenungleichheiten
    • Gruppen und Individuen sollen Lebensräume bewusst inszenieren und eigenen Lebensplan vor sich und anderen entwerfen/verantworten (immer neue Handlungs- und Deutungsmuster entwerfen)
    • dabei ist der Zugang sensibel für Muster/Chancen/Belastungen/Überforderungen

Was sind die Dimensionen in der Analysre der Lebenswelt?

  • Lebensweltorientierte SoA sieht Menschen in ihrer Lebenswelt und unterstützt dabei, Chancen zur Verbesserung ihrer Verhältnisse zu erkennen und erreichbar zu machen
  • Lebensweltorientierte SoA agiert in 6 Dimensionen

 

  • erfahrene Zeit:
    • Bezüge zwischen Lebensphasen und Perspektiven der Zukunft sind brüchig
    • LWO-SA bezieht sich auf Bewältigungsaufgaben in der jeweiligen Gegenwart, z.B. Gleichaltrigenkultur

 

  • erfahrener Raum:
    • Mensch ist eingebettet in den erfahrenen Raum
    • die Arbeit an sozialer Infrastruktur eines Sozialraumes wird dann ein eigenständiger Aufgabenbereich
    • auch Milieubildung kann dabei Ressourcen eröffnen oder zugänglich machen

 

  • soziale Beziehungen:
    • LWO-SA agiert in Bezug auf Ressourcen und Spannungen im sozialen Bereich
    • sieht den Menschen im Kontext des sozialen Geflechts

 

  • alltägliche Bewältigungsaufgaben
    • LWO-SA agiert bezüglich Zeit/Raum/sozialen Beziehungen und zeigt besonderen Respekt vor alltäglichen, unauffälligen Bewältigungsaufgaben
    • dabei ist Überschaubarkeit und Ordnung in verwahrlosten Strukturen zu bringen bedeutend
    •  
  • Hilfe zur Selbsthilfe:
    • LWO-SA richtet Unterstützung an den hilfebedürftigen Menschen aus, damit Subjekt sich als Subjekt seiner Verhältnisse erfahren kann
    • im Vordergrund steht Hilfe zur Selbsthilfe/Empowerment/Identitätsarbeit
      • Thesis: Selbst- und Fremdidentifikation spielt eine große Rolle

 

  • Gesellschaftliche Verhältnisse:
    • Lebensverhältnisse sind gesellschaftlich geprägt und benötigt Kooperationen und Koalitionen mit anderen Politikbereichen
    • SA tritt dabei für gute/gerechte Lebensverhältnisse ein
    • Defizite in der ÖA/Lobbyarbeit sind groß und müssen deshalb thematisiert werden
      • Thesis: Integration(smonitoring) ist gesellschaftspolitisch relevant

Ziel LWO

  • Ziel: Gestaltungsmöglichkeiten erweitern: gelingender Alltag (Alltagsbewältigung/Hilfe zur Selbsthilfe), gerechte Lebensverhältnisse, integrierte und flexible Hilfe schaffen

 

  • Ziel: LWO-SoA: Stärkung sozialer Gerechtigkeit
    • Analyse der dahinterliegenden gesellschaftlichen Probleme
    • sozialpolitische Realisierung
    • korrespondiert mit Menschen und Kinderrechten
    • soll Menschen ermöglichen, in der Gesellschaft zu partizipieren

Fokus der LWO

  • Fokus: Probleme und Möglichkeiten; Stärken und Schwächen von Menschen im sozialen Umfeld
    • Mensch mit vielschichtigen Problemlagen im Fokus
    • dadurch entstehen Vertrauen/Niedrigschwelligkeit/Zugangsmöglichkeiten/gemeinsame Konstruktion
    • LWO ist beschreibend und normativ: sucht in gegebenen Verhältnissen nach Gestaltungsräumen
    • Alltagsbewältigung

Voraussetzung für LWO

  • Voraussetzung:
    • Hilfe basiert auf Vertrauen (Respekt und Nützlichkeit)
    • Menschen brauchen Verhältnisse und Kompetenzen dafür, die es ermöglichen, gesellschaftliche Rechte der Partizipation wahrzunehmen

Ausgangslage

  • Ausgangslage: alltägliche (individuelle) Erfahrungen innerhalb der Gesellschaft
    • Bewältigungsversuche der Individuen und Selbstverständnis der Beteiligung in diesen Situationen
    • LWO sieht den Alltag, die Lebensverhältnisse
    • LWO sieht die Ressourcen und Probleme im sozialen Feld
    • LWO erkennt, dass Adressatinnen Kompetenzen haben, ihre Alltagserfahrungen unhintergehbar sind
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