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Pädagogik 5KB



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Zentrale Entwicklungsaufgaben

  • Schulische und berufliche Herausforderungen
    • Höheres Maß an Selbstverantwortung, nach eigenen Normen und Ansprüchen, verbindlich und orientierend
    • Ziel: Ausübung eines Berufes zur ökonomischen und sozialen Absicherung
    • Weiteres Ziel: Mindestmaß an persönlicher Entfaltung und gesellschaftliche Ankerkennung
    • Problem: strukturelle Erschwerung, hoher Bildungsabschluss garantiert keinen Job à Konkurrenz und Leistungsdruck
  • Wichtig: Beziehung der Familienmitglieder (Indikatoren: Liebe, Geborgenheit, Anerkennung); Belastend: Konflikte zwischen den Eltern, Uneinigkeit in Erziehungsfragen
  • Wichtige Rolle: soziales Umfeld; Gruppen, anerkannte Verhaltensnormen, Status innerhalb der Gruppe (Anerkennung, Liebe, Geborgenheit von Gleichaltrigen à wichtig)
  • Überzogene Leistungserwartungen von Eltern
    • Besondere Ausgangsrisiken für Auftreten von Stresssymptomen
    • Besonders Konfliktpotential
    • Jugendliche fühlen sich ständiger Überforderung ausgesetzt à Dauerkonflikt mit Eltern
  • Übergang ins Erwachsenenalter erst zufriedenstellend möglich, wenn Entwicklungsaufgaben bewältigt, psychodynamische Veränderungen und innere Ablösung von Eltern abgeschlossen sind („Adoleszenzkrise“ bewältigt)
  • Gewinnung der Identität = Kernkonflikt
    • Weltbild der Gesellschaft wird in Frage gestellt à Defizite, Leerstellen, Widersprüche, Ambivalenzen können zu Orientierungs- und Selbstwertkrisen führen
  • Identitätssuche: typisch und charakteristisch für Jugendalter (normalerweise nur dann)

Positive Youth Developement

NICHT Krise/Konzentration auf Störung und Abweichung SONDERN Ressourcenorientierung

5 Cs

Connection: Positive Beziehungen und Bindungen zu Mitmenschen

Charakter: Entwicklung eines gefestigten Charakters samt Wertehaltung

Competence: Förderung interpersonaler Kompetenzen

Confidence: Vertrauen in eigene Kompetenzen und zu anderen Personen

Caring: Fürsorge bzw. Empathie für andere Personen

6. C = Contribution

Beitrag, Beteiligung

  • An Entscheidungsfindungsprozessen
  • Durch Freiwilligenarbeit
  • Durch Möglichkeit, sich öffentlich zu äußern

Wichtig dabei: Begleitung durch hoch qualifiziertes Personal und Ehrenamtliche

Probleme beim Lösen von Entwicklungsaufgaben

  • Konkrete Verhaltensprobleme (z.B. Rauschmittelkonsum, Delinquenz, …) können als Beitrag zur Bewältigung von Orientierungsproblemen und Entwicklungsanforderungen verstanden werden
  • Symptome psychosozialer und psychosomatischer Störungen der Persönlichkeitsentwicklungen: Erscheinungsformen einer abweichenden und anormalen Problemverarbeitung
  • Symptomgruppen wie Depression, Essstörungen, Suizidversuche rücken in den Vordergrund
  • Bewältigung hängt u.a. von individuellen Kompetenzen und Kapazitäten ab
  • Ausprägung der Problembewältigungskompetenzen à erheblicher Faktor, ob schweres und dauerhaftes Problem entsteht oder nicht

Sozial-emotionale Entwicklung

Jugendalter als Phase der Stabilisierung von Selbstkonzept und Selbstwert

  • Erkenntnis vielfältiger Persönlichkeit
  • Selbstwert eher hoch und stabil
  • Risikogruppe mit niedrigem Selbstwert

Die emotionale Kompetenz ist meist recht ausgeprägt

Verständnis von Emotionen nimmt zu:

  • Trennung zwischen momentanem Affekt und Persönlichkeit
  • Ursachen und Folgen von Emotionen

Eigene Emotionen sind aber häufig:

  • Extrem, schwankend, insgesamt negativer
  • Geringer kontrolliert

Keine Eigenschaften

Oft vergessen wir, dass Verhalten immer in Situationen auftritt und in situativen Zusammenhängen zu verstehen ist (vor allem in der Sprache, z.B. jemand ist schlecht, gut o.ä.) statt Formulierung „verhält sich in bestimmter Situation oder Beziehung …“ à Tragen durch Sprache zur Aufrechterhaltung bestimmter Verhaltensweisen bei (denken in „Ich bin …“); wecken Überzeugung, dass Verhalten nicht zu ändern ist; bei oftmaliger Zuschreibung negativer Eigenschaften à Resignation („Wenn alle sagen, dass ich so bin, verhalte ich mich auch so“); selten ausgesprochen, langer Prozess, sie zu anderem Verhalten zu bewegen

Pubertät - Entwicklung einer Identität - Fragen

  • Was sind meine Rechte und Pflichten?
  • Wo ist meine Verantwortung?
  • Was sind meine Werte?
  • Wie komme ich bei anderen an?
  • Was ist mein Geschlecht, welches finde ich attraktiv?
  • Wie fühlt sich ein fremder Körper, meine Erregung an?
  • Wie will ich meine Beziehungen (Eltern, Gleichaltrige) gestalten?
  • Was prägt mich, wovon bin ich abhängig? Wie bekomme ich Unabhängigkeit/Autonomie?
  • Was will ich beruflich machen?

Gewohnheitsbildung

Auffälliges Verhalten ist manchmal zu bestimmten Bedingungen entstanden, als angemessene Reaktion auf eine Situation und blieb trotz veränderter Situation bestehen -> hat Funktion in Bezugssystem erhalten, wodurch es bleibt; Muster an Aktionen und Reaktionen hat sich gebildet, Ausstieg sehr schwer; wenn eine Person aussteigt (muss nicht Person mit auffälligem Verhalten sein), kann es zum Verschwinden kommen

Raum für neues Verhalten schaffen

Mensch verhält sich immer (wg. Im Lauf des Lebens entstandenen Eigenart & Umweltbedingungen) subjektiv angemessen und situationsadäquat; auch auffälliges Verhalten subjektiv beste Lösung angesichts von persönlichen und situativen Bedingungen; Kind kann Verhalten nicht aufgeben, ohne dass sich Persönlichkeitsbedingungen bzw. Bezugspartner ändern; trotzdem darf Erwachsene gewisses Verhalten für sozial inakzeptabel erklären und Änderung fordern (z.B. aggressives Verhalten); gleichzeitig Kind zu verstehen geben, dass Verhalten derzeit für Kind subjektiv angemessen ist; so wird die Würde des Kindes gewahrt, ohne von Forderung abzugehen; Fragestellung: welche Änderungen im Lebensumfeld sind für das Kind notwendig, welches andere, neue Verhalten muss das Kind lernen, mit dem es das alte ersetzen kann;

Sinn oder Funktion des Verhaltens

Hypothesen über Sinn und Funktion des Verhaltens aufstellen, Bedürfnisse hinterfragen à evtl. Ideen entwickeln, was das Kind oder man selbst anders machen kann, damit Bedürfnis ohne störendes Verhalten befriedigt werden kann

Auffälliges Verhalten - Vorgehensweise Trappmann

Wahrnehmen, Bewerten: Altersentsprechend? Kindgerechter Maßstab? Aspekte zur Bewertung? Aktuelle und langfristige Auswirkungen? Gefahren, wenn das Verhalten bestehen bleibt?

Zuordnen: Nicht isoliert betrachten

Verstehen: Sinn des Verhaltens? Wozu ist es gut? Welche Lernbedingungen haben einmal eine Rolle gespielt? Hat es im Moment eine Funktion? Welche sonstigen, evtl. bedingenden Faktoren sind bekannt?

Lösungen anregen und möglich machen: Welcher Aspekt des Verhaltens ist besonders wichtig? Was kann ich als Erwachsene in meinem Verhalten ändern um Veränderungen beim Kind zu bewirken? Wie soll es sich stattdessen verhalten? Wie kann ich den Raum schaffen, in dem erwünschtes Verhalten möglich wird? Wie verhalte ich mich bei erwünschten Verhalten? Wie kann ich unerwünschtes Verhalten stören und erwünschtes Statt-Dessen-Verhalten anregen?

Problemdialoge

Wir denken oft, wir müssen über Problem reden, um es zum Verschwinden zu bringen; tatsächlich oft das Gegenteil der Fall -> durch ständiges Ansprechen wird das Problem im Erleben immer größer und bedeutsamer; Kind wird genervt, Erwachsenen frustriert (!“Problem-Trance“: ganzes Leben fühlt sich durch Problem bestimmt); besser: über Zeiten sprechen, wo das Problem nicht aufgetreten ist -> Lösungsdialoge („Lösungs-Trance“: durch Aussicht auf positive Zukunft geprägte Atmosphäre)

Peerbeziehungen im Jugendalter

  • Peers werden wichtiger
  • Wertschätzung durch Gleichaltrige
  • Auseinandersetzung mit Werten und Normen, die sich von denen der Eltern unterscheiden
  • Dazuzugehören hat hohen Stellenwert
  • Bedürfnis der Anerkennung durch Peers kann zu Konformität und Autonomieverlust führen
  • Gruppenzwang durch Cliquen

Effekte zunehmender Selbstreflexion

  • Glaube an imaginäres Publikum löst große Befangenheit aus
  • Übertriebene Vorstellung der eigenen Wichtigkeit (persönliche Legende)
  • Nicht Resultat von Egozentrismus, sondern eher Vervollkommnung der (sozialen) Kognitionsleistungen

Abstraktionsfähigkeit führt zu Idealismus und Kritik

  • Erweiterung von Denkmustern, Denken in Alternativen, Utopien
  • Eltern – Kind – Spannung (Realismus vs. Idealismus)

Entscheidungsfindung

  • Trotz effektiverem Denken Entscheidungen oft irrational
  • Überforderung durch erweitertes Denkvermögen

Opfer und Täter

Mensch ist niemals nur Opfer (z.B. wegen schlimmer Lebenserfahrungen), sondernd immer auch Täter (verantwortlich Handelnder); nur als Opfer sehen = Würde als autonomer Mensch berauben; nur als Täter sehen = Macht von Strukturen und Situation von Umgebung sowie Tatsache dass Verhaltensgewohnheiten nur langsam ändern missachten; es kann weder „Es könnte wenn es wollte“ noch „Es will aber es kann nicht“ geben; um Kind gerecht zu werden -> in jeder Situation beide Aspekte (mit unterschiedlicher Gewichtung) beachten (schwierig…)

Mögliche Bewertungsmaßstäbe

Kulturelle Bedingtheit

Individuelle und kollektive Bewertungen

Situative Bedingungen ändern

Verhalten ist immer abhängig vom Verhalten der wichtigsten Partner in jeweiliger Situation à auffälliges Verhalten niemals gleich, situationsabhängig ausgeprägt; durch Beobachtung der Unterschiede à Hinweise, welche situativen Bedingungen geändert werden sollten, um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren; Unkonventionelle Fragen können helfen: Was müsste man tun, damit das unerwünschte Verhalten noch öfter auftritt? Wer könnte wie für weitere Eskalation Sorgen? Wer am besten, wer am Schlechtesten?

Sozioinstitutionale Aufgaben (kulturell - sachlicher Bereich)

  • Schulkarriere erfolgreich beenden
  • Sich auf einen Beruf vorbereiten / einen auswählen
  • Ökonomische Unabhängigkeit erreichen (finanzielle Unabhängigkeit)
  • Sich auf die Verantwortung einer eigenen Familie vorbereiten

Wiederholungszwang

Möglich, dass Kind unbewusst durch Verhalten Situationen ähnlich gestaltet und andere Personen zu ähnlichen Reaktionen veranlasst, die wiederum unerwünschtes Verhalten hervorrufen (z.B. mürrisches Gesicht à weniger Kontaktaufnahme von anderen à wird als Ablehnung gewertet à vermehrt aggressives Verhalten); andere schaffen wiederum unbewusst oft Situationen, durch die sich das Kind (z.B. wegen sozialen, psychischen und intellektuellen Fähigkeiten) abgelehnt fühlt -> aggressives Verhalten; alle Teilnehmer einer Situation sind Mitgestalter, schaffen Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume für andere; unerwünschtes Verhalten kann rasch verschwinden, wen ALLE Beteiligten Verhalten ändern; je weniger Personen innerhalb des Systems sich mit dem Thema befassen, desto hartnäckiger kann es bestehen bleiben

Unterschiedliche Erklärungsmodelle

Übertragung von Maschinen -> Neigung zur Ursachensuche, um Maßnahmen zur Verhaltensänderung ableiten zu können; ungeeignet! Können nicht die eine „wahre“ Ursache finden; menschliches Verhalten folgt nicht-linearen Gesetzmäßigkeiten -> unmöglich, von Ist-Zustand auf Anfangsbedingungen zu schließen; Lebensgeschichte auch wahnsinnig komplex und nicht kalkulierbar, man kann bestenfalls Hypothesen aufstellen; selbst bei Findung einer Ursache (z.B. Vernachlässigung) können wir sei nicht rückgängig machen; Dennoch kann es hilfreich sein, Lebensbedingungen genau zu betrachten, um Verständnis zu entwickeln, plausible Erklärungen zu finden & in der Arbeit zu nutzen ABER niemals glauben, man habe die wahre Ursache entdeckt (würde die Auswahl der Maßnahmen einschränken)

Dynamik der Familie im Jugendalter:

  • Unabhängigkeits- und Autonomiestreben der Kinder
  • Eltern werden ent-idealisiert, Beziehung auf Augenhöhe
  • Veränderung elterlicher Rollenmuster (z.B. Autonomiegewährung)
  •  
  • --> Loslösung von der Kernfamilie

Beziehungsaufgaben (interpersoneller Bereich)

  • Stabile Freundschaftsbeziehung aufbauen (fester Freundeskreis, beste Freundin)
  • Intime Beziehung (PartnerIn haben, Sexualbeziehung)

Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann et al in der „heutigen Industriegesellschaft“

  • Entwicklung von intellektueller und sozialer Kompetenz (um selbstverantwortlich schulischen und später beruflichen Qualifikationen nachzukommen); Ziel: berufliche Erwerbsarbeit aufnehmen und dadurch eigene ökonomische und materielle Existenz zu sichern
  • Entwicklung der eigenen Geschlechterrolle und von sozialem Bindungsverhalten zu Gleichaltrigen vom eigenen und anderen Geschlecht
  • Entwicklung eines eigenen Wert- und Normensystems, ethischen und politischen Bewusstseins, in Übereinstimmung mit eigenem Verhalten und Handeln, so dass verantwortliches Handeln in diesem Bereich möglich wird
  • Entwicklung eigener Handlungsmuster für die Nutzung des Konsumwarenmarktes und des kulturellen Freizeitmarktes (inkl. Medien und Genussmittel); Ziel: eigenen Lebensstil entwickeln, zu autonom gesteuertem und bedürfnisorientiertem Zugang mit Angeboten zu kommen

Auffälliges Verhalten wahrnehmen und bewerteb

Um von auffälligen Verhalten sprechen zu können -> notwendig, dass Person Verhalten wahrnimmt und es als auffällig bewertet

Auffälligkeit oder Störung ist kein Merkmal des Verhaltens, sondern Bewertung von einem oder mehreren Beobachtern

Gibt keine objektiven Maßstäbe, sondern gesellschaftliche Normen und Werte, Ideen einer Kultur, Forderungen und Erwartungen an bestimmte Kompetenzen von Kindern

Bezeichnet Erwachsener Kind als verhaltensauffällig -> vielleicht er selbst erwartungsauffällig oder erwartungsgestört?

Spielregeln ändern

Für selbst Beteiligte oft schwer, Spielregeln und Verhaltensmuster zu erkennen, die eigenem Verhalten und auffälligem Verhalten des Kindes zugrunde liegen; wenn es gelingt: Möglichkeit, Spielregeln zu besprechen; neue Regeln, die besser zur Situation passen, Chance eröffnen, dass unerwünschtes Verhalten weniger wird bis hin zu verschwindet; oftmals Hilfe von Familientherapeutin notwendig, um Spielregeln und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern

Lösungen anregen und möglich machen - Grundpunkte

Raum für neues Verhalten schaffen

Ausnahmen suchen

Sprachliche Disziplin

Spielregeln ändern

Sinn oder Funktion des Verhaltens

Lösungsdialoge

Persönliche Aufgaben (intrapersonaler Bereich) 

  • Selbstständigkeit bei wichtigen Entscheidungen
    • Nachhausekommen
    • Kleidung
    • Rechte verteidigen
  • Erfolgreich Alltagssituationen meistern
    • Disco, Café etc.
    • Urlaub
    • Arzt
    • Allein zuhause
  • Mit pubertärer Entwicklung klarkommen (Veränderung des eigenen Körpers)
  • Selbstbewusstsein (eigene Stärken und Schwächen)
  • Wertmaßstäbe (politische Parteien, Lebensphilosophie oder Religion, Meinung zu sozialen Fragen, z.B. Abtreibung oder Todesstrafe)

Phasen der Jugend

  • Frühe Adoleszenz: 11 – 14 Jahre – Pubertäre Beschleunigung
  • Mittlere Adoleszenz: 14 – 16 Jahre – Pubertät vor Abschluss
  • Späte Adoleszenz: 16 – 18 Jahre – Ende der Pubertät und Rollenfindung

Verhalten begründen

Oftmals stellt man Frage an Kind, warum es etwas gemacht hat (Antwort meistens „Ich weiß es nicht“); Müssen davon ausgehen, dass Kind es wirklich nicht weiß; größter Teil unseres Verhaltens erfolgt nicht bewusst; Erwachsenen hilft (Er-)Findung einer Erklärung, Kinder können das noch nicht -> Überforderung durch Frage nach Warum; wir sollten selbst misstrauisch sein, bei Begründung unseres Verhaltens, sind nicht vor Irrtümern gefeit;

Wichtige Entwicklungsaufgaben

  • Neue und reifere Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts aufbauen
  • Übernahme der eigenen Geschlechtsrolle
  • Akzeptieren der eigenen körperlichen Erscheinung und effektive Nutzung des Körpers
  • Emotionale Unabhängigkeit von Eltern / anderen Erwachsenen
  • Vorbereitung auf Ehe/Familienleben
  • Vorbereitung auf berufliche Karriere
  • Werte und ethisches System erlangen, die als Leitfaden für Verhalten dient – Ideologie
  • Sozial verantwortliches Verhalten erstreben und erreichen
  • --> Grundlagen für zukünftige Entwicklungen

Entwicklungsfelder allgemein

- körperlich

- kognitiv

- sozial - emotional

- im sozialen Kontext

... alle im Zusammenspiel

Lösungen anregen und möglich machen

Grundsätzlich: Menschen können nicht zielgerichtet von anderen zu bestimmten Verhalten veranlasst werden; Eigenart des Kindes bestimmt wesentlich über Ergebnis der erzieherischen Maßnahme; Erzieherische Intervention kann Lösungen und Änderungen nur anregen und anstoßen; dann: schauen, was Impuls bewirkt, daraus Hinweise für nächste Maßnahme ableiten; klare Forderungen an das Kind formulieren, deutliche Grenzen setzen; ABER: Erziehen ist immer gleichwürdige Begegnung zwischen Erwachsenem und Kind

Körperliche Entwicklung - allgemein

Äußerlich: hormonelle Prozesse bewirken Körperwachstum und Reifung der Geschlechtsmerkmale

Im Gehirn: Neuronale Plastizität

Situative Bedingtheit

Im Zusammenhang des Verhaltens seiner wichtigsten Interaktionspartner ist menschliches Verhalten am besten zu verstehen (Beispiel Fußball – wäre seltsam ohne den Zusammenhang); Verhalten Einzelner bezieht sich immer irgendwie auf andere; à Beziehungspartner bedingen Verhalten von Einzelnen ABER verursachen es nicht (in unterschiedlicher Bedeutsamkeit – Kind ist autonom und eigenständig, nicht beliebig manipulierbar)

Kulturelle Bedingtheit

Keine objektiven Maßstäbe -> Herstellung einer Meinungsübereinstimmung in einer Kultur, was normal bzw. auffällig ist; wichtig, damit Kind lernt, in einer Kultur zu leben à Bewusstsein: gibt kein eindeutiges Richtig oder Falsch, das sind Beschreibungen von Beobachtern; wir sind immer Beobachter unserer selbst; Kinder oftmals die strengsten Beobachter ihres Verhaltens -> oft gravierende Selbstwertproblematik -> weitere Verhaltensprobleme

Individuelle und kollektive Bewertungen

Bei Beobachtung von störendem Verhalten neigen wir zu „Diagnosen“ (z.B. Konzentrationsstörung, Essstörung, Schlafstörung u.ä.); kann hilfreich und nützlich sein, um Thema abzustecken und Erfahrungen auszutauschen, verführen aber zu der Annahme, wir wissen wovon wir sprechen, täuschen Eindeutigkeit und Sicherheit vor (braucht man, weil auffälliges Verhalten über längere Zeit löst Unsicherheit aus); ABER Begriffe sind Abstraktion; fassen unterschiedliche Verhaltensweisen zusammen, die bei Einzelfällen in bestimmten Situationen bzw. Personen auftreten -> müssen ganz genau erfragt und betrachtet werden

Einführung Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

Heranwachsende & Umwelt müssen aktive Integrationsarbeit leisten, damit notwendige Entwicklungsfortschritte für Persönlichkeits- und Identitätsbildung gesichert sind … kann ge- oder misslingen, so dass Heranwachsende gesellschaftlich angebahnte Wege verlassen und wenig integrierbare Lebenspläne entwickeln (in Form von Opposition; Folge: Ablehnung durch Gesellschaft)

Gesellschaftliche Integration beinhaltet Fähigkeit, lebensbeeinflussende Faktoren zu beeinflussen, mitzubestimmen; Gegensatz: Gesellschaft als unabänderbar sehen, passiv und fatalistisch unterordnen

Jugendliche entwickeln eigenen Lebensstil, Wertmaßstäbe bzgl. Bedürfnisgerechtem Leben (inkl. Bewertung von Freizeitformen, Unterhaltungselemente, kulturelle Erfahrungen etc.)

Entfaltung von eigener und stabiler Identität herausfordernd; Freizeit- und Konsumbereich meist kommerziell gesteuert, bietet viele Möglichkeiten ABER oft Überforderung

Peers besondere Bedeutung bei Gestaltung des Lebensentwurfs – bietet zahlreiche Chancen (Ausloten von Rollen- und Identitätsmustern) ABER nicht konflikt- und risikofrei;

Nicht zur von Medien propagierten Jugendkultur zu gehören ruft Gefühl des Am Rande Stehens aus, führt zu Anschluss an ebenfalls ausgegrenzte zur Identitätsfindung

Erwachsenwerden ist Wechselspiel vom Erfahren von Grenzen; Selbstfindung verlangt, Neues zu forschen; Jugend = Zeit des Abschieds

Abgrenzung = wichtiger Schritt der Ablösung von der Familie; wachsen vermehrt in Peer-Group hinein

Benötigen Zuwendung, gleichzeitig oft sehr konfrontierend; brauchen eigene Reviere;

Müssen sich von Eltern abgrenzen, dürfen nicht mehr alles wissen; (eigenes Zimmer, Tagebuch etc.)

Oftmals Fehler: Reviere nicht akzeptieren

Spannung für Erwachsenen: nicht alles wissen

Mit Kindheit gehen Rituale verloren

Entwicklungsbereiche

  • Körperlich
  • Kognitiv
  • Sozial-Emotional
  • Kontextbezogen

Kognitive Entwicklung - zunehmend kognitive Reife

Erhöhtes:

  • Abstraktes Denken
  • Planerisches Denken
  • Reflektierendes Denken
  • Metakognition (Denken über Denken)
  •  

… kann auch Formen der Überforderung enthalten

Gehirnentwicklung

Graue Substanz wird abgebaut – Nervenzellen, die nicht genutzt sind, werden abgebaut

Weiße Substanz nimmt zu (Myelinisierung), dadurch werden die Verbindungen schneller

Gehirnveränderungen laufen nicht simultan ab, sondern in verschiedenen Bereichen unterschiedlich schnell

Das limbische System und das Belohnungssystem reifen früher, Kontrollsystem später -> Diskrepanz zwischen Fühlen und Wollen (System der Gefühle) und einem noch nicht voll ausgereiften präfrontalen Agieren/Umsetzen (System der Selbstregulation und Handlungskontrolle)

Die neuronale Plastizität des Gehirns bedeutet starke Beeinflussbarkeit durch die Umwelt

Negativ: erhöhte Vulnerabilität (z.B. schlechte Umwelteinflüsse, z.B. Drogenkonsum)

Positiv: Hohe Bereitschaft für Lernerfahrungen, die in einem positiven emotionalen Kontext stattfinden

Ausnahmen suchen

Wann tritt unerwünschtes Verhalten nicht/weniger auf? Was sind dann situative Faktoren? Dient nicht nur dazu, Ansatzpunkte zur Änderung zu finden, sondern zur Feststellung, dass das Problem manchmal nicht so groß ist, das unerwünschte Verhalten nicht das ganze Leben bestimmt, dass es auch schöne/erträgliche Momente gibt

Martina Beham (1997) – Faktoren, die Bewältigung der Pubertät erleichtern / erschweren - Spezifische Innerfamiliäre Dynamiken

  • Richtig verstandener Zusammenhalt
    • (bedeutet nicht, dass es keine Konflikte, Wünsche, Bedürfnisse geben darf – falsch verstandener Zusammenhalt behindert Entwicklung; wichtig: konstruktive Konflikte, neue Rollen, Positionen, verändertes Miteinander aushandeln können)
  • Klare Familien- und Subsystemgrenzen
    • dichte Familiengrenze verhindert Außenorientierung, Auf- und Ausbau außerfamiliärer Beziehungen erschwert (problematisch – Gleichaltrige unverzichtbar!) klare Grenzen = Jugendliche nicht Ersatzpartner (sonst Loslassen/Selbstbestimmung schwierig), Eltern nicht Ersatzgeschwister;
  • Beziehungsprobleme der PartnerInnen
    • Wenn nicht direkt, sondern über Jugendliche ausgetragen behindern sie die Ablösung; Loyalitätskonflikte, Gefühl der Verantwortlichkeit für Zwistigkeiten
  • Erziehungsunsicherheiten
    • Erziehungsstile und -ziele haben sich verändert – Eltern können Methoden aus ihrer Kindheit nicht anwenden, Rahmenbedingungen haben sich zu stark verändert; bei Schwankungen zwischen neu und traditionell – Erziehung oft inkonsequent; schwierig für Jugendliche, sich zu orientieren
  • Uneinigkeiten in der Erziehung
    • Wenn Eltern verschiedene Vorstellungen bzw. Praktiken von Erziehung haben à Unausgewogenheit zwischen Freiheit und Grenzen ->  erschwert Orientierung, Ablösung
  • Zusätzliche Stressoren
    • Pubertät verlangt Umorientierungen, neue Rollenverteilungen, Regelmodifikation -> braucht Zeit und Energie
    • Zusätzliche kritische Life-Events (z.B. Scheidung, neue Beziehung, Hausbau, Arbeitslosigkeit, ..) kosten viel Energie -> Gefahr dass Herausforderungen der Pubertät nicht wahrgenommen werden können und notwendigen Umorientierungen und Anpassungsleistungen nicht erbracht werden (können)

Entwicklungsaufgaben im Jugendalter - Eric Erikson

Erwachsenwerden ist voller Gegensätze; Eric Erikson (Modell der psychosozialen Krisen bei Adoleszenz): Identität vs. Identitätskonfusion –

„die Grundmuster der Identität müssen aber aus der selektiven Anerkennung und Nichtanerkennung des Individuums aus der Kindheit hervorgehen und aus der Art und Weise, in der der soziale Prozess der erlebten Zeit junge Menschen identifiziert – im Besten Fall ihrer Anerkennung als Personen, die so werden mussten, wie sie sind und denen man, so wie sie sind, vertrauen kann“.

Lösungsdialoge

Auch wenn man die eine wahre Ursache nicht finden kann, kann man trotzdem bedingende Faktoren erarbeiten; noch wichtiger: Ideen entwickeln, was ein Kind stattdessen tun kann; meist wissen Kinder sehr gut, was sie falsch machen, aber nicht was sie tun müssen, um es richtig zu machen; Mensch kann negativ gewertetes Verhalten am ehesten aufgeben, wenn er weiß, wie er sich verhält, wenn Problemverhalten verschwunden ist -> gemeinsam mit Kind überlegen, welches konkrete Zielverhalten anstelle des unerwünschten treten könnte, gleichzeitig darüber nachdenken, wie man sich selbst verhält, wenn Kind Zielverhalten zeigt (je genauer, desto wahrscheinlicher und schneller die Zielerreichung); eröffnet auch Möglichkeit, in Zukunft Dialoge über erwünschtes Verhalten zu führen, statt Problemdialoge; Lösungsdialoge: was schon erreicht wurde, was es noch für den Rest braucht -> erwünschtes Verhalten herbeireden

Spielregeln

Im Umgang untereinander entwickeln sich nach einer Zeit Regeln, die Verhalten Einzelner bestimmen (Familie, Schule, Peer Group, …); Regeln meist unausgesprochen und unbewusst, selten offen verhandelt ABER steuern Verhalten von Beteiligten; Spielregeln und Verhaltensmuster müssen ständig den Bedingungen angepasst werden (z.B. im Reifungsprozess); wenn das nicht passiert à z.B. Familie: familiäre Spielregeln passen nicht mehr -> bedingender Faktor für auffälliges Verhalten

Auffälliges Verhalten zuordnen und verstehen - Überschriften

Situative Bedingtheit

Spielregeln

Keine Eigenschaften

Opfer und Täter

Wiederholungszwang

Gewohnheitsbildung

Unterschiedliche Erklärungsmodelle

Verhalten begründen

Problemdialoge

Sprachliche Disziplin

Sprache schafft Wirklichkeit, auch in Interaktion mit Kind; à davor hüten, Verhaltensbeschreibungen zu Eigenschaften zu machen (Kind ist nicht aggressiv, verhält sich nur so, und das auch nicht immer gleich); deshalb: Situationsbezogenheit von Verhalten in Formulierungen deutlich werden lassen (er verhält sich aggressiv, zeigt sich wütend, verhält sich bei den Hausaufgaben aufmerksamkeitsgestört, …) à Botschaft: es gibt für die Person auch andere Möglichkeiten des Verhaltens

Zeitliche Zuordnung – Havighurst

Zeiträume innerhalt der Lebensspanne, die für bestimmte Aufgaben besonders geeignet sind (bedeutet nicht, dass es nachgeholt werden kann – geht dann aber schwieriger); unterscheidet auch zwischen Aufgaben, die zeitlich abgeschlossen sind und welchen, die sich über mehrere Perioden der Lebensspanne erstrecken

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