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Physiologie Darmmotorik Testatfragen



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Welche Motilitätsformen sind physiologisch im Dünndarm?





Welche pathologischen Motilitätsformen gibt es?

- aborale Riesenkontraktionen: im prox. Darm nach starken Reizen oder distaler Gaatrektomie

- orale Riesenkontraktionen: prox. im Darm als Vorläufer des Erbrechens

- antiperistaltische Welle: im prox. Darm nach Magenteilresektion

Wie wird die Motilität innerhalb des Darms abgestimmt und reguliert?

  • Motilität wird vom ENS in Kombination mit den slow waves der Schrittmacherzellen gesteuert
  • ENS kann über NO oder VIP die slow waves unterschwellig halten -> Hemmung der Kontraktion
  • Füllung des Darms (peristaltischer Reflex) oder Magens (gastrocolischer Reflex) kann über Dehnungsreiz Darmmotorik stimulieren
  • Nur Riesenkontraktionen des Darms sind unabhängig von slow waves
  • luminale Nährstoffe: nährstoffreicher Chymus wird langsamer als nährstoffarmer transportiert
  • Füllung des distalen Darms bewirkt über eine Feedback-Regulation eine Hemmung der Motorik im prox. Darm

Wie muss ein physiologiosches Puffersystem für In-vitro-Messungen mit intakten Geweben mindestens zusammengesetzt sein? Welche Hauptbedingungen sind dabei zu erfüllen?

- Puffersystem sollte möglichst nah an In-vivo Bedingungen sein

- wichtig sind v.a. der pH-Wert, das Na/K Verhältnis zur Erhaltung der Pumpströme, Ca2+ zur Kontraktion und Glucose als Energiequelle für die Zellen

 

Auf welchen Weg hemmt Noradrenalin die Kontraktion?

  • Symapthikus nutzt enterische Bahnen als Zwischenverstärker
  • hemmt Motorik und Sekretion im ges. Darm und kontrahiert die Sphinkteren
  • bindet im Plexus myentericus präsynaptisch an alpha 2 Rezeptoren cholinerger Synapsen -> hemmt Ausschüttung von ACh an der interneuronalen Synapse und der neuromuskulären Endigung

Was sind die sogenannten Slow waves?

= Ruhemembranpotenzial

  • Schrittmacherpotenzial von glatten Muskelzellen ist nicht konstant, sondern schwankt wellenförmig
  • werden über gap-junctions weitergegeben
  • führen nicht direkt zur Kontraktion
  • wenn auf Höhepunkt der slow waves  Acetylcholin ausgeschüttet wird, werden rezeptorgesteuerte Ca2+-Kanäle geöffnet, was zu einem Einstrom führt und noch zu einer weiteren Öffnung von potenzialgesteuerten Ca2+-Kanälen führt
  • Frequenz der Kontraktionen im Darm ≤ Frequenz der slow waves

 

Welche Motilitätsformen gibt es und welche Funktionen haben sie?

Dünndarmmotorik Hund:

  • Peristaltische Welle: aboral verlaufend, ringförmige Kontraktion bei distaler Erschlaffung durch ENS Reflexe, bei nährstoffreichem Darminhalt, Chymustransport, gesamter Dünndarm
  • stationäre Kontraktionen = Segmentation: isoliert an einzelnen Messstellen auftretend, lokale Einschnürung des Darmlumen -> Darminhalt wird in orale und aborale Richtung verschoben (Teilung in Segmente), bei Rückfluss wird Darminhalt wieder vermischt, v.a. prox. im Dünndarm
  • Kontraktionsgruppen:
    • mehrere aufeinander folgende Kontraktionen aus peristaltischen Wellen dienen Chymustransport nach aboral; Chymus fließt nach Erschlaffung wieder zurück
    • stationären Kontraktionsgruppen: Kontraktionen immer an gleicher Stelle, nur prox im Dünndarm
    • wanderende Kontraktionen: Kontraktionen liegen einige mm aboral voneinander, kommen im ges. Dünndarm vor
  • Phase 3 Kontraktionen: Kennzeichen der interdigestiven Motorik, peristaltische Welle die über ein längeres Darmsegment verläuft, im ges. Dünndarm vorkommend
  • Riesenkontraktionen: große Amplitude, lange Kontraktionsdauer, Darmlumen wird komplett abgeschnürt, Kontraktionen schreiten aboral fort, dienen der Reinigung des Darms, v.a im distalen Darm

Wie ist das ENS aufgebaut?

  • in der Wand des Magen-Darm-Traktes
  • Plexus myentericus zwischen Längs- & Ringmuskulatur
    • steuert Aktivität der Muskulatur & Durchblutung des Magen-Darm-Traktes
  • Plexus submucosus zwischen Mucosa und Ringmuskulatur
    • verantwortlich für Steuerung der Sekretion & ebenfalls für die Durchblutung
  • 3 verschieden Typen von Neuronen:
    • sensorische (intrinsische) Neurone
      • nehmen Reize aus GI-Trakt auf
      • bilden afferenten Schenkel, für die Autonomie des GI-Trakt
      • hauptsächlich Mechano- und Chemorezeptoren
    • Interneurone
      • Verschaltung verschiedener Neurone miteinander 
      • ermöglichen dadurch die Kommunikation und Reflexe
      • entscheiden über Hemmung oder Aktivierung der Schaltkreise
    • Motoneurone - Muskelmotoneurone:
      • wirken über ACh und Substanz P erregend auf Muskulatur
      • hemmend auf Darmmotorik über NO, VIP, PACAP oder ATP (NANC Hemmung)
    • Sekretomotoneurone
      • fördern Sekretion über ACh und VIP oder hemmen sie über Somatostatin und Neuropeptid Y 
    • Vasomotoneuron
      • induzieren mit ACh und VIP die Vasodilatation

wovon hängt es ab ob die glatte Muskulatur eines Blutgefäßes beim Sympathikustonus kontrahiert oder dilatiert wird?

entscheidender Faktor ist Rezeptor an Muskelzelle

Noradrenalin:

  • alpha 1 Rezeptor => Vasokonstriktion

Adrenalin

  • alpha 1 Rezeptor => Vasokonstriktion
  • beta 2 Rezeptor => Vasodilatation

Herz:

  • alpha 1 = Konstriktion
  • beta 2 = Dilatation

Haut, Mucosa

  • alpha 1 = Konstriktion

Skelettmuskulatur

  • alpha 1 = Konstriktion
  • beta 2 = Dilatation

Leber

  • alpha 1 = Konstriktion
  • beta 2 = Dilatation

Niere

  • alpha 1 = Konstriktion

Wie wird eine Skelettmuskelzelle erregt?

Skelettmuskelzellen sind über motorische Endplatten mit Nerven verbunden

Signal kommt an Endplatte an -> wird in AP im Muskel übersetzt -> führt zur Kontraktion

 

Wie erfolgt die elektromechanische Kopplung im quergestreiften Muskel/ glatten Muskel?

Quergestreifter Muskel

- System aus senkrecht aufeinander stehenden T- und L-Tubuli 

- AP wird im T-System in die tiefe geleitet

- an Triaden (T-Tubuli wird von 2 L-Tubuli flankiert) wird Potential indirekt übertragen

- spannungsabhängige Ca2+-Kanäle der T-Tubuli stehen Ryanodin-Rezeptoren des L-Systems gegenüber

- DHP-Rezeptoren verändern beim Ca2+-Einstrom ihre Struktur und führen zu einer Depolarisation der Membran -> Ca2+-Freisetzung aus Triaden

- Anstieg der zytosolischen Ca2+-Konz. von 10^-7 mol/l auf über 1 umol/l wird schlagartig Ca2+ freigesetzt

- freigesetztes Ca2+ bindet an Troponin C der Aktinfilamente -> Sperrprotein Trypomyosin wird entfernt worauf das Myosinköpfchen ans Aktinfilament binden kann

Glatte Muskulatur

- Bindung von ACh an die Rezeptoren -> IP3 Freisetzung in der Zelle -> löst Ca2+-Freisetzung aus dem SR aus

- eingeströmtes und freigesetztes Ca2+ bindet an Calmodulin

- Ca2+-Calmodulin-Komplex bewirkt, dass Caldesmon die Myosinbindung am Aktin frei gibt

Bei glatter Muskulatur wird unter dem "single unit"-Typ und "multi-unit"-Typ differenziert - erklären sie den Unterschied.

single-unit-Typ: glatte Muskelzellen sind über gap-junctions miteinander verbunden -> elektrische Signale zur Erregung werden direkt von Zelle zu Zelle weitergeleitet; für die Erregung sind Schrittmacherzellen verantwortlich, welche jedoch vom VNS beeinflusst werden können

Vorkommen: Urogenitaltrakt und Magen-Darm-Trakt

multi-unit-Typ: nur wenige gap-junctions, fast jede Muskelzelle wird von Nerven über Varikositäten versorgt

Vorkommen: Blutgefäße und Atemwege

Welche Funktionen haben die ICC-Zellen im Magen-Darm-Trakt?

 

= interstitielle Zellen nach Cajal

- sitzen in der Darmwand zw. Längs- und Zirkulärmuskulaturschicht

- sie erzeugen elektrische Schrittmacherpotenziale, die die sog. "slow-waves" der glatten Muskelzellen synchronisieren

Wie und wo wirken Atropin und Curare?

Atropin:

  • natürliches Parasympatholytikum aus der Tollkirsche
  • wirkt auf muskarinartige ACh-Rezeptoren und verhindert dort das Binden von ACh 
  • relaxierende Wirkung auf glatte Muskulatur

Auf Magen-Darm-Trakt werden synthetische & halbsynthetische Parasympatholytika (z.B. Buscopan) als Spasmolytika eingesetzt

Curare:

  • wirkt auf nikotinartige ACh-Rezeptoren der motorischen Endplatte
    • blockiert dort Bindung von ACh und damit Erregung der Skelettmuskulatur
  • aus Curare isoliertes d-Turbocurarin ist ein starkes Muskelrelaxan

Welche Rolle spielt NO für die Kontraktilität der glatten Muskulatur? Wo entsteht NO?

  • NO hält slow waves unterschwellig => relaxierende Wirkung v.a auf die Ringmuskulatur
  • wird an Nervenendigungen aus Arginin gebildet 
  • NO-Synthase wird durch CA2+ Einstrom aktiviert -> wird also bei Bedarf gebildet und nicht gespeichert
  • NO ist lipophil -> kann also einfach zur Zielzelle diffundieren

 

Was sind Eigenschaften von glatten Muskeln?











Welches sind die Aufgaben der Darmmotilität?

- Weitertransport/ Durchmischung des Chymus

-> optimale Spaltung der Nahrung und Nährstoffaufnahme

- Formen von Boli im distalen Darm

- Reinigung des Darms

 

Was passiert mit dem Membranpotenzial bei Zugabe einer kaliumreichen (kardioplegen) Lösung? Welche Auslösung hat dies auf die Motilität?

  • wenig intrazelluläres Ca2+ an glatter Muskelzelle vorhanden
  • zur Kontraktion werden ACh-gesteuerte Ca2+-Kanäle geöffnet
  • durch den Ca2+-Einstrom werden zusätzlich potenzialgesteuerte Ca2+-Kanäle geöffnet
  • zugegebenes Kalium führt zur Erhöhung der K+-Konzentzration im exz. Raum
  • dadurch wird Membranpotenzial angehoben und die Zellen sind leichter erregbar
  • wird die Kaliumkonz. zu hoch, ist der elektrochemische Gradient an der Zellmembran zu klein, sodass der K+-Austrom der Repolarisation gehemmt wird und es zu keiner neuen Erregung kommen kann

Wie kann eine glatte Muskelzelle erregt werden?

Dehnung: dehnungsgesteuerte Ca2+-Kanäle beim single-unit-Typ -> reagieren auf Dehnung durch Nahrungsbolus mit Ca2+-Einstrom

Transmitter: durch Acetylcholin über ACh-abhängige Ca2+-Kanäle oder über Erhöhung des sceond messengers IP3 in der Zelle

luminale Nährstoffe

Überträgersubstanzen: z.B. Histamin, NO

=> bei allen: schließliche Öffnung von spannungsabhängigen Ca2+-Kanälen und damit zum kontraktionsauslösenden Ca2+-Einstrom

Wovon hängt die Größe einer funktionellen motorischen Einheit im glatten Muskel bzw. Skelettmuskel ab?

motorische Einheit = kleinste funktionelle Einheit eines Muskels

Skelettmuskel: motorische Einheit = alpha-Motoneuron, motorische Endplatte & innervierten Muskelfasern

i.d.R  innerviert ein Axon = 5-200 Muskelfasern

glatter Muskel: funktionelle motorische Einheit abhängig von Anzahl der über gap junctions verbundenen Muskelzellen

Welche übergeordneten Einflüsse wirken auf die Darmmotilität und wie wirken sie? Welches sind die Überträgerstoffe und wo sitzen ihre Rezeptoren?

VNS über Sympathikus und Parasympathikus

-> Neurone des ENS werden als Zwischenverstärker benutzt

Parasympathikus: ACh bindet an nikotinerge Rezeptoren der enterischen Neurone => führt zu einer Aktivierung der Neurone

an Muskulatur selbst kann ACh je nach innervierenden Motoneuronen eine erregende oder hemmende Wirkung haben (mehr Kontraktionen und Erschlaffung)

Sympathikus: Noradrenalin wirkt hemmend auf die Motorik des Darms und führt zur Kontraktion der Sphinkteren

Noradrenalin bindet präsynaptisch an aplha2-Rezeptoren -> hemmt Ausschüttung von ACh an der interneuronalen Synapse und neuromuskulären Endigung

Was sind Eigenschaften von Skelettmuskeln?











Welche Motilitätsformen gibt es im Dickdarm und welche Funktionen haben sie jeweils?

  • Peristaltische und antiperistaltische Welle: Vorkommen im Caecum und prox. Colon, Kontraktion mit geringer Einschnürungstiefe und Rückfluss durch das zentrale Loch, dient der Durchmischung
  • Aboral wandernde Segmentationskontraktionen: lang andauernde, tiefe Einschnürung, nach aboral wandernd, teilt Chymus in Boli
  • Haustrenbewegung: abwechselnde Kontraktion und Erschlaffung zur Durchmischung oder oral gerichtete Rollbewegung zum Flüssigkeitstransport
  • aboral wandernde Riesenkontraktionen: große Kontraktionsstärke und -dauer, langsamer als peristaltische Wellen, dienen dem Chymustransport

Wie erklärt sich die kontraktionsfördernde Wirkung von ACh? Könnte ACh die Kontraktion auch hemmen?

 

  • ACh = Transmitter des Parasympathikus
  • Parasympathikus nutzt ENS als Zwischenverstärker
  • ACh bindet an nikotinerge Rezeptoren der enterischen Neurone 
    • Können sowohl hemmen als auch aktivierend wirken
  • hemmende Neurone setzen NO und VIP frei um die slow waves unterschwellig zu halten
  • erregende Neurone setzen wieder ACh frei 
    • führt über muskarinerge Rezeptoren an den Muskelzellen zur Kontraktion
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