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Vormägen



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Kohlenhydratabbau im Vormagen

1. Hydrolyse der Zellwandbestandteile

  • Bildung von Monomeren

2. Umsetzung zu Pyruvat

  • Aufnahme der Monomere in Bakterien
  • anaerobe Glykolyse (ausgehend von Glucose)
  • Pentose-Phosphat-Zyklus (ausgehend von Glucose)
  • Pyruvat = hohe Umsatzgeschwindigkeit, daher kaum nachweisbar

3.  Bildung SCFA & Pansengase

  • kurzkettige FS (SCFA)
    -> Verteilung abhängig von Futterzusammensetzung
    1. Acetat
    -> immer größter Anteil
    -> bei stärkereichem Futter aber Verminderung des Anteils
    2. Propionat
    -> bei stärkereichem Futter Zunahme des Anteils
    3. Butyrat
    -> Anteile immer relativ unverändert
  • Pansengase
    -> 40-70% CO2
    -> 20-40% CH4 (Methan)

MO: Bakterien

  • Besiedlung beginnt unmittelbar nach Geburt durch Kontakt zu anderen Tieren, der Umgebung und Futter
  • Dichte der Population nimmt innerhalb der ersten Wochen zu
  • Keimdichte beim erwachsenen Tier zwischen 109 und 1011ml-1 (10% am Pansenvolumen)
  • überwiegend aus anaeroben Keimen
    -> obligat & fakultativ aerobe Bakterien nur geringer Anteil
  • drei verschiedene Bereiche, in denen sich Bakterien befinden
    1. Paartikeloberfläche 
    2. Pansenepithel
    3. Pansenflüssigkeit
    -> 70-80% in 1. & 2.
  • wandassoziierte Bakterien verwerten O2 
    -> halten O2 Partialdruck niedrig 
    -> Voraussetzung für anaerobe Verhältnisse
  • Zusammensetzung Bakterienflora bestimmt durch Futterkomponenten
    -> cellulolytische Bakterien bei rohfaserreichem Futter
    -> amylolytische Bakterien bei stärkereichem Futter
  • außerdem Einfluss durch anaerobe Bedingungen + Umsatzraten der Digesta

Pansenalkalos

  • entsteht bei Missverhältnis zwischen KH & Proteinen mit zu hohem Stickstoffangebot
  • Ammoniak nur unzureichend in mikrobielles Protein eingebaut, da zu wenig Energie wg. zu geringem KH Anteil
  • Ammoniak = hoher pK Wert
    -> zunehmend alkalischeres Pansenmilieu
    -> hemmt MO
  • mit steigendem pH Wert sinkt Resorptionsrate Ca2+ & Mg2+

Wonach richtet sich die verdauungsphysiologische Bewertung von Pflanzenbestandteilen?

danach, in welchem Umfang sie durch körpereigene oder mikrobiell gebildete Enzyme umgesetzt und verwertbar gemacht werden können 

-> Zellinhaltsstoffe durch körpereigene Enzyme

-> Zellwandbestandteile durch mikrobiell gebildetet Enzyme

Welche MO kommen in den Vormägen vor?

  • Bakterien
  • Protozoen 
  • Pilze
  • Achaeen

Störung Mg2+ Resorption

  • geht zurück auf Störung der Mg2+ Resorption 
    -> Mg2+  fast nur in Vormägen resorbiert
  • bei Störungen der Resorption keine Kompensation im Darm möglich
    -> dadurch erhöhte Ausscheidung von Mg2+ mit Kot
  • Anstieg Kaliumkonzentration verursacht Herabsetzung Mg2+ Resorption (bspw durch erhöhte Zufuhr über Futter)
  • Hypomagnesiämische Weidetetanie

Umbau der SCFA

  • werden intraepithelial metabolisiert
  • Butyrat
    > 90% Metabolisierung
    - Ketonkörper: Acetoacetat & ß-Hydroxybutyrat
  • Propionat
    - zT Lactat
  • Acetat
    - gar nicht/nur zu geringem Teil in Ketonkörper
  • Metabolisierung aller SCFA zu CO2 -> für Energiebereitstellung nutzbar
  • Stimulation des Ionentransports durch SCFA (Na+, Mg2+, Ca2+)

MO: Pilze

  • obligat anaerob 
  • enges Temperaturoptimum (33°C-41°)
  • als Zoosporen in Pansenflüssigkeit
  • als Sporangium in enger Assoziation mit Pflanzenpartikeln
  • Besiedlung beginnt in ersten Lebenstagen
  • Keimdichte zwischen 104 und 105
  • Dichte der Population steigt mit Rohfasergehalt
  • 12h nach Fütterung größte Konzentration
  • Auflockerung der Zellwände von Pflanzenbestandteilen
    -> erleichtert bakterielle Besiedlung + Zellwandabbau
  • Metabolismus von löslichen Kohlenhydraten & pflanzlichen Polysachhariden
  • nichtessenziell für mikrobiellen Vormagenstoffwechsel

MO: Archaeen

  • Besiedlung beginnt wenige Tage nach Geburt
  • Keimdichte zwischen 10und 109 ml-1
  • strikt anaerob
  • Bildung von Methan aus CO2 und H2 durch schrittweise Reduktion
    -> hält H2 Partialdruck niedrig 
    -> verhindert zu negatives Redoxpotential und dadurch zu starke Bildung von Ethanol & Lactat

Wie ist die Beziehung zwischen Wirtstier und MO?

Symbiose

Leistungen Wirtstier

  • Erhaltung der Körperkerntempertur
  • Substratbereitstellung aus Futter und endogenen Sekreten
  • Erhaltung eines Fließgleichgewichts durch Speichelsekretion und Flüssigkeits-/Partikelumsatz

Leistungen Mo

  • durch mikrobielle Fermentation & Synthese aus sonst nicht verwertbaren Futterkomponenten hochwertige Nährstoffe bereitzustellen

Pansengase: Methan

CO2 +4H2 → CH4 +2H2O

  • Bildung = erhebliche Verluste an Futtermittelenergie
  • etwa 500l/Tag
  • Methan muss über Ructus abgegeben werden, da keine Resorption möglich

Pansengase

  • 40-70% CO2 
    entsteht aus
    - Bicarbonat
    - Decarboxylierung von Pyruvat
    - oxidative Decarboxylierung von AS
    - Spaltung von Harstoff
  • 20-40% CH4 (Methan)
    = klimarelevantes Gas (Treibhauseffekt)
    Bildung durch Archaeen in Kooperation mit Bakterien, Protozoen & Pilzen
  • für die Bildung von CO2 und CH4 wird H2 benötigt
    -> aus Glykolyse, Pentose-Phosphat-Weg, Decarboxylierung Pyruvat, AS Abbaue

Wie beginnt die Entwicklung der Vormägen?

  • Wdk als funktionell monogastrische Tiere geboren, da Vormagenanlagen zunächst keine verdauungsphysiologische Bedeutung (vgl Haubenrinnenreflex)
  • Beginn der Entwicklung durch Aufnahme von strukturiertem Futter 
    -> führt zur Entwicklung des VM Systems
    -> Besiedelung durch MO 
  • kurzkettige FS & Hormone (Insulin, IGF-1 & EGF) tragen wesentlich zur Ausbildung bei

Resorption kurzkettiger SCFA

  • Elimination essenziell, da sonst Akkumulation in Pansenflüssigkeit, die zu Absinken des pH Werts + Anstieg osmotischer Druck führt
    -> effektive Resorption 
  • 50-85% der SCFA in Vormägen produziert
  • SCFA können in zwei Formen vorkommen, bei denen sich der Resorptionsvorgang unterscheidet
  • Disszoziation Säuren-
    > Dissoziationsgrad abhängig von Säurestärke; starke Säuren hauptsächlich als dissoziierte Säure (H3O+ und A-)
    -> pKs<1,5 = starke Säure, pKs>4,75 = mittlere Säure
    -> pKs>8= schwache Säure, pKs>14 = sehr schwache Säure
    -> SCFA pKs ca 4,8 = liegen überwiegeng in dissoziierte Form vor
  1. undissoziierte Form
    - weisen liphophile Eigenschaften auf (Lipidlöslichkeit nimmt mit Kettenlänge zu) -> daher Resorption über Membrandiffusion
    - erhöhen intrazelluläre Protonenkonzentration
    -> Kompensation über Puffersystem oder Na+/HAustauscher
     
  2. dissoziierte Form
    - weisen hydrophile Eigenschaften auf, können also nicht einfach diffundieren -> Transportmechanismen nötig
    - SCFA-/HCO3- Antiporter

Wie steht dem Wdk Protein zur Verfügung?

  • MO spalten aufgenommene/endogene Proteine 
    -> dabei Entstehung von Stickstoff
  • Stickstoff wird zur mikrobiellen Proteinsynthese benutzt
  • Wdk verdauen MO mit gebildeten mikrobiellen Protein in Labmagen & Dünndarm 
    -> Resorption von Peptiden & AS über Dünndarmepithel

Ruminohepatischer Kreislauf

-> kontinuierliche Rezirkulation von Harnstoff
-> bei Proteinabbau entsteht Stickstoff
-> Stickstoff liegt bei physiologischem pH hauptsächlich als Ammonium Ion vor -> wichtig, daher Umbau zu Harnstoff nötig
-> RK bei Überschuss an Stickstoff, der von MO nicht vollständig gebraucht wird (keine andere Speichermöglichkeit)

  1. Resorption von NH3/NH4über Pansenwand
  2. Transport mittels Pfortader in Leber
  3. Harnstoffsynthese in Hepatozyten
    = Ammoniakentgiftung
  4. über V. hepatica verlässt Harnstoffleber + gelangt in Lungenkreislauf
  5. über arterielles Blut zu Speicheldrüsen & Vormagenwand
  6. durch Sekretion aus Speicheldrüsen & Vormagenwand gelangt Harnstoff wieder in Pansen 
  7. Spaltung durch mikrobielle Urease
    -> in NH4+ und CO2
    -> Stickstoff steht MO zur Verfügung

Transportmechanismen Psalter

  • wichtiges Resorptionsorgan für Wasser, Natrium, Kalium, HCO3- und SCFA
  • 40-50% der Flüssigkeit werden beim Rind resorbiert
    -> pro Tag bis zu 200l Zufluss bei Kühen
  • Na+
    - Resorption über elektrogenen Transport (NHE)
    - Na+-Cl--Cotransport
  • K+
    - wie in Vormagen
  • Mg2+
    - geringe Bedeutung
  • SCFA
    - ausschließlich in undissoziierter Form
    -> Dissoziation in Epithelzelle führt zu Freisetzung H+ -> aktiviert NHE
  • Clund HCO3-
    -> Sekretion Cl
    -> Resorption HCO3: damit nicht in Labmagen, dort sonst erhöhte HCl Sekretion nötig (durch Pufferwirkung) + CO2 Freisetzung aus HCO3 durch niedrigen pH Wert (Co2 müsste sofort aus Labmagen entfernt werden)
    -> vermutlich über Cl/HCO3Austauscher

Resorption Ammoniak

  • Ammoniakkonzentration abhängig von Protein/NPN Versorgung über Futter + intraruminalen Proteinumsatz
  • grds Konzentrationsgefälle von Lumen zu Blut, da wegen Toxizität Konzentration im Blut deutlich geringer
    -> eigentlich Möglichkeit passive Resorption durch Diffusion
  • ABER bei pH 5,5-7,0 hauptsächlich NH4+ statt NH3
    -> NH3 = lipidlöslich, kann diffundieren (bei pH>7,0)
    -> NH4+ = geringe Lipidlöslichkeit, daher keine Diffusion möglich
  • Resorption über Kaliumkanäle

Pansentympanie

= schäumige Gärung durch bestimmte Pflanzen

  • bei Fermentation gebildete Gase verfangen sich in Dispersionen kleiner Futterpartikel 
  • können daher nicht zu Gasblase gelangen und über Ructus abgegeben werden
  • gebildete Gas verbleibt in Vormägen
  • schnell lebensbedrohliches Aufblähen des Pansens

MO: Protozoen

  • Besiedlung beginnt postnatal über direkten Kontakt zu anderen Tieren
  • etwa 10% am Pansenvolumen
  • obligat oder fakultativ anaerob 
  • Konzentration deutlich variabler als Bakterienkonzentration
  • Einflussfaktoren: Anteil Kraftfutter in Ration, Häufigkeit der Mahlzeiten, verschiedene physikochemische Faktoren
  • unterteilt sich in Ciliaten & Flagellaten

1. Ciliaten = Wimperntierchen​

  • in Pansenflüssigkeit
  • Keimdichte zwischen 105 und 10Zellen/ml
  • relativ groß, machen Hälfte der mikrobiellen Biomasse aus
  • teilweise mit Vakuloen, die je nach Zusammensetzung des Futters in Größe variieren

2. Flagellaten = Geißeltierchen

  • in Pansenflüssigkeit
  • nur geringer Anteil der Protozoenbiomasse, 103 bis 104

 

Protozoen: verdauungsphysiologische Funktionen

1. mikrobielle Vormagenverdauung

  • verfügen über Enzyme zur Spaltung von KH, Fetten und Proteinen
    -> intraruminaler Nährstoffabbau
  • Substratspezifität
  • Decken des Bedarfs an N-haltigen Nährstoffen über Aufnahme kleiner Futterpartikel, Bakterien, Pilzen und anderen Protozoen
  • Speicherfähigkeit KH
    -> Schutz vor Pansenacidose
    -> Umstellung auf stärkereichere Ration führt zu Zunahmer der Protozoenpopulation + höherer Speicherfähigkeit

2. Bereitstellung von Fermentationsprodukten

  • v.a. Acetat, Butyrat & Lactat
    -> bilden KEIN Propionat (vgl Bakterien)
  • Protozoen bilden CO2 und H2 
    -> wird von Archaeen teilweise zu Methan umgesetzt
  • können chemisch-enzymatisch verdaut werden
    -> Lieferung biologisch hochwertiges Protein 
  • können selektiv im Vormagensystem mit Futterpartikeln ausgeschieden werden

3. Detoxifizierungsreaktionen

  • Neutralisation von toxischen Futterkomponenten 
    -> durch hydrolytische + reduzierende Enzyme
  • zB Reduktion von Nitritgruppern organischer Verbindungen zu Aminen
  • dadurch geringere Empfindlichkeit gegenüber Pestiziden & Antibiotika

4. Bildung schlecht resorbierbarer Schwermetallverbindungen

  • Aufnahme und Verdauung unlöslicher Proteine führt zu vermehrter Bereitstellung von Peptiden & AS für bakterielle Stoffwechselprozesse
    -> erhöht Bildung von Sulfiden
  • Sulfide gehen mit Kupfer unlösliche Kupfersulfidbindungen ein
    -> geringe Resorbierbarkeit
    -> auch Bildung von Kupferchelaten
  • vermindert Risiko von Kupferintoxikation
    -> aber auch Risiko des Kupfermangels 
  • bei großer Zufuhr von Kupfersulfatmengen = Absterben der Protozoen

5. Regulation Bakterienpopulation & Konzentration Abbauprodukte

  • Reduktion der Bakterienkonzentration über Inkorporation
  • Bakterienverdauung erhöht Bereitstellung organischer & anorganischer Abbauprodukte
    -> verbessert Wachstum der verbliebenen Bakterien
  • einige Protozoen auch niedrig halten des O2 Partialdrucks
    -> Aufrechterhalten der anaeroben Verhältnisse

Resorption Fette

  • Hydrolyse von Fetten durch mikrobielle Enzyme
    -> Lipasen & Phospholipasen: vollständige Spaltung von Triacylglyceriden
  • Freisetzung langkettiger Fettsäuren
    -> Hydrierung: Entstehung trans-Fettsäuren & konjugierte Linolsäuren (CLA)
  • im Futterfett v.a. Glycerin und Galactose
    -> von MO zu SCFA umgesetzt
  • Resorption von langkettigen FS v.a. im Dünndarm

Pansenacidose: Folgen

  • übersteigt intrazellulärer Protonenanstieg (durch Dissoziation der vermehrten SCFA) Puffersysteme & H+ Austauscher kommt es zur intrazellulären Acidose
    = Absinken pH Wert
  • niedriger pH Wert hemmt N/K Atpase
    -> vermehrte Ansammlung von Na in Zelle: Zellschwellung
    -> Abnahme Na/H Austauscher + NaHCo3 Cotransporter
    --> verringerter Protonenabtransport
    ----> weitere Verstärkung der Acidose
  • Acidose führt zu Zellschädigungen und Lysiserscheinungen
  • Verdrängung der MO
    - übliche Fermentationsmuster (Acetat, Propionat, Butyrat) ändert sich
  • niedriger pH Wert begünstigt Lactatbilder: Lactatkonzentration nimmt zu, übliche SCFA ab
  • Lactat stärkere Säure als SCFA (3,8:4,8)
    -> nur geringe Resorption: Akkumulation -> Wassereinstrom
  • Hemmung Vormagenmotorik
  • Störung SBH

Pansenacidose: Mechanismus

  • pH der Vormagenflüssigkeit = 5,5, - 7,0
  • ergibt sich aus Wechselwirkungen von
    - SCFA-Produktion
    - Pufferwirkung des Speichels 
    - HCO3- Sekretion des Pansenepithels
    - SCFA Elimination
  • bei großen Mengen an leicht verdaulichen KH im Futter übermäßige Produktion SCFA + Abnahme Pufferung durch verringerte Speichelbildung
  • deutlicher Anstieg der SCFA -> Absinken pH Wert < 5,5,
  • kohlenhydratreiches Futter meist strukturarm, dadurch verminderte Wiederkauaktivität = reduzierte Speichelbildung
    -> Fehlen einer effektiven Pufferung
  • bei Absinken pH -> Anstieg des undissoziierten Anteils der SCFA (sonst 50/50)
    -> können durch Membran diffundieren, da lipophil
  • in Zelle pH 7,0 -> Dissoziation der SCFA
  • Anhäufung von H+ in Zelle
    -> Ausschleusen über Na/H Austauscher, Carboanhydrase

Resorption Harnstoff

  • über Konzentrationsgradient passive Resorption (Diffusion) mithilfe von Transportproteinen (Urea-Transport) aus Blut in Lumen
  • in Lumen direkt Spaltung durch Urease
    -> hält Konzentrationsgradienten aufrecht
  • Transportrate mit hoher Varianz
    -> hohe Ammoniumkonzentrationen hemmen Diffusion von Harnstoff
    -> bei hoher A.Konz weitere Zufuhr von Harnstoff nicht nötig
  • bei proteinarmer Ernährung bis 90% des rezirkulierenden Harnstoffs in Vormägen (Rest mit Harn ausgeschieden)
  • bei proteinreicher Ernährung Ausscheidung des Großteils an Harnstoff

Was ist die Voraussetzung für den mikrobiellen Abbau der Zellwandkomponenten?

= Kolonisation der Faserbestandteile

-> Fähigkeit zur Kolonisation nachgewiesen für Bakterien, Protozoen und Pilze
-> über Läsion der Pflanzenepidermis
-> Pilze erleichtern bakterielle Besiedlung

Wie unterscheiden sich die VM Verhältnisse bei Neugeborenem und älterem Tier?

  1. bei Geburt Labmagenanteil deutlich dominierend
    -> 55-60% der gesamten Magenanlage
  2. bei Geburt Gewichtsanteil von Vormagen & Labmagen nur ca 20% am gesamten Verdauungskanal

-> verändert sich innerhalb weniger Monate erheblich

  1. Anteil der Vormägen deutlich dominierend
    -> 80-90%
  2. Gewichtsanteil aller Mägen ca 50% des Gesamtgewichts

kurzkettige Fettsäuren

  • Acetat, Propionat, Butyrat
  • Konzentration in Pansenflüssigkeit nicht konstant
    -> bestimmt durch Art & Menge des aufgenommenen Futters
    -> steigt innerhalb von 1-3h nach Futteraufnahme an, fällt dann wieder an
  • bei hohem Gehalt an leicht verdaulichen KH schneller Anstieg an SCFA
    -> drastischer pH Abfall in Pasenflüssigkeit
    -> vgl Pansenazidose bei dauerhaft starkem pH Abfall

Rohfaser

= unlöslicher Rest von Futterpflanzen
= Zellwandbestandteile höherer Pflanzen

  • Pectine 
  • Hemicellulosen
  • Cellulose
  • Lignin
  • Wachs
  • Cutin
  • Suberin

-> Zellinhaltsstoffe = Proteine, Nucelinsäuren, KH, Lipide, Vitamine, Mineralstoffe

 

Proteine und Nicht-Protein-N-haltige (NPN) Verbindungen

  • N-haltige Verbdingungen = Proteine + NPN-Verbindunge (freie Aminosäure, Nitrat, Harnsäure, Harnstoff)
  • Aufnahme über Futter oder endogene Sekretionsprozesse
    - Sekeretion v. Mucoproteinen mit Speichel
    - Harnsekretion über Speichel + Vormagenwand
    - Abschilferung von Epithelzellen 
  • Proteinabbau über enzymatische Proteasen (v.a. Bakterien)
  • protected proteins = technisch verpackte Proteine, um vor MO zu schützen und Wdk zukommen zu lassen
  • Endprodukt des mikrobiellen Proteinabbaus = Ammoniak
    -> pK = 9,25, daher bei Pansen-pH von 6,25 zu 99,9% als NH4+(Ammonium)
    -> 0,1% = NH3 (Ammoniak)
    -> NH4+ = konjugierte Säure von NH(je höher pH, desto mehr NH4+ liegt vor)
  • Endprodukt des mikrobiellen NPN Abbaus = NH4+, CO2 + organische Säuren
  • gebildete Ammoniak an Pansenflüssigkeit abgegeben 
  • mikrobielle Proteinsynthese bei ausreichender N-Versorgung durch Energieversorgung bestimmt
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